DAX zieht am Nachmittag kräftig an - US-Handelsbilanzdefizit geringer als erwartet
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- Kanadische Notenbank erhöht Leitzins
- Blendende Stimmung im US-Dienstleistungssektor
- Intel: Streit um Bußgeld der EU-Kommission wird neu aufgerollt
- Dt. Bank-Chef fordert Ende der ultralockeren Geldpolitik
- Thyssenkrupp warnt vor Verbot des Verbrennungsmotors
- EuGH: Slowakei und Ungarn müssen Flüchtlinge aufnehmen
- Großbritannien will Einwanderung gering qualifizierter EU-Arbeitnehmer beschränken
- Chinesischer Konzern war an Allianz-Einstieg interessiert
- Indexumstellungen im MDAX und SDAX
- Deutsche Bank-Tochter DAM soll zügig an die Börse gebracht werden
- Deutsche Industrie erhält im Juli deutlich weniger Aufträge
- Vapiano wächst im ersten Halbjahr stark
- Nordkorea droht für den Fall neuer Sanktionen mit Gegenmaßnahmen
DAX & Dow Jones
- Der DAX präsentierte sich am Mittwoch zunächst ohne Schwung, konnte ab Mittag aber an Fahrt aufnehmen. Schwache Vorgaben von der Wall Street hatten zunächst wenig Kauflust aufkommen lassen, außerdem war vor der morgigen EZB-Sitzung von vornherein nicht mit viel Elan gerechnet worden. Die Spannungen zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten gerieten im Handelsverlauf aber in den Hintergrund. Unterstützung liefert die Wall Street. Nach dem schwächeren gestrigen Handelsverlauf zeigen sich die US-Indizes im frühen Handel freundlich. Zuletzt notierte der DAX bei 12.250 Punkten und damit mit einem Prozent im Plus.
- Der Dow Jones beendet den Handel 0,25 % im Plus. Gewinner war der Energiekomplex, der aufgrund der steigenden Nachfrage um 1,61 % anzog, während Telecoms und Versorger als einzige Sektoren im Minus verblieben. US-Präsident Trump konnte einen überraschenden Coup bezüglich der Schuldenobergrenze landen, und hat zusammen mit den Demokraten eine Verlängerung bis Mitte Dezember verhandelt.
Chartanalysen des Tages
- DAX - Tagesausblick: Das alte "Sandwich" ist wieder wirksam!
- EUR/USD-Tagesausblick: Konsolidierung setzt sich fort im Vorfeld der EZB
- SILBER-Tagesausblick: Nächste Kaufwelle rollt an
Unternehmensnachrichten
- Die Online-Suchplattform für Hotelbuchungen Trivago hat ihre Ziele für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Der Umsatz soll demnach im Gesamtjahr nur noch um 40 Prozent steigen und das Ebitda unter dem Niveau des Vorjahres liegen.
- Die EU-Kommission hatte Intel wegen des Missbrauchs einer dominanten Marktstellung im Jahr 2009 mit einer Strafe von 1,06 Mrd. Euro belegt. Nun entschied der EuGH, dass der Fall noch einmal vom EU-Gericht neu verhandelt werden muss. Ein EuGH-Gutachter sah in der Entscheidung des EU-Gerichts Rechtsfehler, u. a. bei der Beurteilung der Rabatte.
- Der US-Nutzfahrzeughersteller Navistar übertraf mit seinem bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) im dritten Quartal die Analystenprognosen, während der Umsatz zumindest über der Durchschnittsschätzung lag.
- Die Fluggesellschaft United Continental will bei Airbus laut Medienberichten 45 Großraumjets vom Typ A350-900 bestellen. Der Listenpreis liegt bei 14 Mrd. US-Dollar.
- Der IT-Dienstleister Hewlett Packard Enterprise hat im dritten Quartal zwar einen Gewinnrückgang verzeichnet, schnitt aber dennoch besser ab als erwartet.
- Der Halbleiterproduzent Microchip Technology hat den Ausblick auf das zweite Quartal bekräftigt, den der Konzern Anfang August formuliert hatte.
- Thyssenkrupp-Vorstandschef Heinrich Hiesinger hat davor gewarnt, einen radikalen Bruch auf dem Weg zu abgasärmeren Auto-Antrieben zu vollziehen. „Wir halten nichts von einem einseitigen Verbot des Verbrennungsmotors", sagte er auf einer Veranstaltung in Essen. Der Gesetzgeber müsse aber Schadstoffgrenzwerte setzen und diese überwachen. Auch sprach er sich für eine Förderung der Elektromobilität aus. Einseitige Verbote könnten jedoch drastische Folgen für die gesamte Industrie haben. So könnten bei einem Verbot an einem Stichtag X erhebliche Wertberichtigungen fällig werden.
- Deutsche-Bank-Chef John Cryan hat ein Ende der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank gefordert. Sie führe zu immer größeren Verwerfungen. Man sehe inzwischen Anzeichen von Blasen an immer mehr Stellen des Kapitalmarktes, an denen man sie nicht erwartet hätte, sagte Cryan auf einer Bankentagung in Frankfurt. „Das Zinstief benachteiligt auch Europas Banken im Vergleich zu ihren US-Wettbewerbern“, betonte er.
- Die Daimler-Marke Mercedes Benz hat im vergangenen Monat rund 170.000 Fahrzeuge ausgeliefert - ein Plus von neun Prozent zum gleichen Vorjahresmonat. Seit viereinhalb Jahren habe man jeden Monat einen neuen Bestwert erreicht, erklärte Vertriebschefin Britta Seeger. Bei der Daimler Tochter Smart läuft es dagegen nicht so rund. Hier sank der Absatz in den ersten acht Monaten um rund vier Prozent.
- Der chinesische Mischkonzern und Deutsche-Bank-Großaktionär HNA hat sich am Versicherer Allianz beteiligen wollen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Nach SZ-Informationen hat der Konzern direkt beim Management der Allianz angefragt, ob ein Einstieg als Ankeraktionär, ja sogar als Mehrheitseigentümer denkbar sei. Nach Rücksprache mit dem chinesischen Staatsfonds CIC, der rund 3 Prozent an der Allianz hält, habe das Management aber kein Interesse mehr gezeigt.
- Für den MDAX und SDAX hat die Deutsche Börse gestern Abend Umstellungen bekannt gegeben. Der Handelskonzern Metro und die Immobilien-Gesellschaft Grand City Properties rücken in den MDAX. Der Industriedienstleister Bilfinger und der Großküchenausrüster Rational steigen im Gegenzug in den SDAX ab. Die Immobilienfirma Aroundtown Property sowie dem Essens-Lieferdienst Delivery Hero sind Neulinge im SDAX. Die Aktien der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG, des Personalvermittlers Amadeus Fire und des Agrar- und Dienstleistungsunternehmens BayWa müssen den Index verlassen. Die Umstellungen erfolgen mit Wirkung zum 18. September. Im DAX und bei den Technologiewerten im TecDAX gab es keine Änderungen.
- Die Abspaltung der Deutsche Asset Management von der Deutschen Bank schreitet zügig voran. „Wir kommen sehr gut voran, wahrscheinlich werden wir schon im Herbst auf eigenen Beinen stehen, sagte der Chef der Fondsgesellschaft, Nicolas Moreau, im Handelsblatt-Interview. „Die neue Dachgesellschaft, die an die Börse gehen soll, steht schon“.
- Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius verkauft ihre Tochtergesellschaft Regain Polymers an die Imerys-Gruppe. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
- Die frisch an die Börse getretene Restaurankette Vapiano hat im ersten Halbjahr bei einem Umsatzplus von 41 Prozent auf 153 Mio. Euro ein bereinigtes EBITDA von 15,9 Mio. Euro erzielte. Rund die Hälfte mehr als vor Jahresfrist. Kosten für die Erstemission Ende Juni sorgten aber für einen höheren Verlust. Unter dem Strich betrug das auf die Aktionäre entfallende Minus 13,7 Mio. Euro, nach einem Verlust von 4,1 Mio. Euro ein Jahr zuvor.
- Qiagen hat angekündigt, sechsjährige Schuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von 350 Mio. US-Dollar auszugeben. Die Verzinsung liegt zwischen 0,375 Prozent und 0,875 Prozent p.a.
Konjunktur & Politik
- Kanadas Notenbank hat auf ihrer heutigen September-Sitzung den Leitzins überraschend auf 1,00 Prozent erhöht. Die Mehrheit der von Bloomberg befragten Analysten hatten eine unveränderte Rate von 0,75 Prozent erwartet. Auf ihrer letzten Sitzung in Juli hatte die Bank of Canada das erste Mal seit sieben Jahren an der Zinsschraube gedreht.
- Die Stimmung im US-amerikanischen Dienstleistungssektor hat sich im August weiter verbessert. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) erhöhte sich von zuvor 53,9 auf 55,3 Punkte. Erwartet wurde ein Wert von 55,6 Zählern.
- Das Defizit in der US-Handelsbilanz lag im Juli in etwa auf dem Vormonatsniveau bei 43,7 Mrd. Dollar. Experten hatten einen höheren Fehlbetrag erwartet.
- Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) müssen Ungarn und die Slowakei auch gegen ihren Willen Flüchtlinge aufnehmen. Deren Klage gegen die Umverteilung von Flüchtlingen wurde in vollem Umfang zurückgewiesen. Eine entsprechende von der EU beschlossene verbindliche Aufnahmequote sei rechtens, teilte der EuGH mit. Offen bleibt, ob die klagenden Staaten die Entscheidung nun akzeptieren oder weiterhin Widerstand leisten werden.
- Großbritannien plant einem Zeitungsbericht zufolge, die Einwanderung gering qualifizierter EU-Arbeitnehmer nach dem Brexit zu beschränken. Auch der Nachzug von Familienmitgliedern solle eingeschränkt werden, berichtet der „Guardian". Er beruft sich dabei auf ein 82-seitiges Dokumente aus dem Innenministerium. Den Plänen zufolge müssen sich EU-Bürger, die nach dem Brexit einwandern wollen, um eine zweijährige Aufenthaltsgenehmigung bewerben. Als hochqualifiziert eingestufte Zuwanderer können sich dagegen um eine drei- bis fünfjährige Genehmigung bewerben. Britische Arbeiter sollen generell bevorzugt eingestellt werden.
- Die deutsche Industrie hat im Juli nach Angaben des Statistischen Bundesamts 0,7 Prozent weniger Bestellungen als im Vormonat erhalten. Analysten hatten dagegen einen leichten Anstieg erwartet. Ohne Großaufträge ergibt sich für Juli allerdings ein Anstieg um 0,6 Prozent.
- Nordkorea hat für den Fall neuer Sanktionen mit Gegenmaßnahmen gedroht. „Wir werden auf die verabscheuungswürdigen Sanktionen und den Druck der USA mit unserer eigenen Art der Gegenoffensive antworten", wurde ein Sprecher des Außenministeriums von den Staatsmedien zitiert. Welche Art von Maßnahmen ergriffen werden sollen, blieb unklar.
- Nach Ansicht von US-Notenbanker Robert Kaplan sollte die Fed so bald wie möglich mit dem Abbau ihrer Bilanz beginnen. Mit Blick auf weitere Zinserhöhungen forderte der Fed-Chef von Dallas mehr Geduld. Die US-Notenbank brauche mehr Zeit, um zu sehen, ob der Inflationsdruck zunimmt. Eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr schließt er aber nicht aus.
Termine des Tages: | |
14:30 Uhr - US: Handelsbilanzsaldo Juli (endgültig) | |
16:00 Uhr - US: ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor August | |
20:00 Uhr - US: Beige Book der Fed |
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