Kommentar
22:35 Uhr, 30.01.2018

Sell-Off mit Ansage

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Deutschland: Inflation schwächt sich ab
  • Wirtschaft in der Eurozone wächst in Q4 solide
  • Solide Ergebnisse der Fastfood-Kette McDonald's
  • USA geben Nafta noch nicht auf
  • Spekulationen um Deutsche Bank-Großaktionär HNA
  • US-Unternehmen fühlen sich in China nicht mehr wohl
  • Salzgitter übertrifft Erwartungen
  • EU-Kommission: Geschäftsklima verschlechtert sich
  • Französische Wirtschaft wächst stärker als erwartet
  • Rote Zahlen bei Siemens Gamesa
  • Nikkei: Apple stampft iPhone X-Produktion um die Hälfte ein
  • Comdirect-Bank schneidet besser ab als gedacht
  • SAP verstärkt sich mit Milliardenzukauf in den USA
  • Deutsche Bank legt weiteren Rechtsstreit in den USA bei
  • Volkswagen bleibt größter Autobauer der Welt

DAX

  • Angesichts der schwachen Entwicklung an den internationalen Börsen mussten die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag deutliche Kursverluste verbuchen. Der DAX beendete den Handel 0,95 Prozent im Minus bei 13.197,71 Punkten. Dem Aktienmarkt setzen weiterhin die steigenden Anleihezinsen zu. Zudem verharrt der Euro auf einem hohen Niveau. Solide Konjunkturdaten aus der Eurozone wurden am Markt hingegen kaum beachtet.
  • Sell-Off mit Ansage: In den letzten Tagen wurde immer wieder vor dem massiven Rebalancing-Bedarf bei großen Pensionsfonds gewarnt, ein Szenario, welches sich mittlerweile unmissverständlich manifestiert hat. Sorgen bereitet zusätzlich die relativ hohe implizierte Vola, die heute knapp unter dem Niveau von 15 Punkten seitwärts pendelte, und Auslöser für weitere Risikoanpassungen bei Vola-basierten Vehikel sein könnte. Ein weiterer - ganz handfester - Grund für den heutigen Abverkauf, der den Dow Jones 1,37 % ins Minus drückte, war die angekündigte Partnerschaft von Amazon, JPMorgan und Berkshire, welche ein Unternehmen zur Optimierung der Gesundheitskosten für ihre Angestellten gründen wollen. Der Pharmakomplex gab aufgrund diesen unvorteilhaften Aussichten um 2,14 % ab und war damit der schwächste Sektor im S&P 500, der den Tag mit einem Minus von 1,09 % beendete.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Stahlkonzern Salzgitter hat im abgelaufenen Geschäftsjahr besser abgeschnitten als erwartet. Das Vorsteuerergebnis stieg von 53 Mio. Euro auf 238 Mio. Euro. Dies liege über der Konzernprognose von 175 bis 225 Mio. Euro, so Salzgitter. Händler monierten allerdings, dass der Ausblick unter den Erwartungen liegt. So erwartet Salzgitter für 2018 einen Umsatz von mehr als 9 Milliarden Euro und ein Vorsteuerergebnis von 200 bis 250 Millionen Euro. Die Markterwartungen hatten bisher etwas höher gelegen.
  • Der Pharmariese Pfizer hat im letzten Quartal 2017 bei stabilen Umsätzen von 13,7 Mrd. US-Dollar einen bereinigten Gewinn von 0,62 US-Dollar je Aktie erzielt. 2016 hatte der Pharmariese nur 0,47 US-Dollar Gewinn verzeichnet. 2018 soll der bereinigte Gewinn bei 2,90 bis 3,00 US-Dollar je Aktie und der Umsatz bei 53,5 bis 55,5 Mrd. US-Dollar liegen.
  • Die Fast-Food-Kette McDonald’s erlöste im vierten Quartal gut 5,3 Mrd. US-Dollar und damit deutlich mehr als von Analysten erwartet. Damit sanken die Erlöse zum Vorjahr um 11 Prozent. Grund ist aber, dass zunehmen Filialen an Franchise-Nehmer abgegeben werden. McDonald#s verzichtet auf Umsatz, streicht im Gegenzug aber Lizenzgebühren ein. Beim Gewinn schlug sich der Konzern ebenfalls besser als erwartet.
  • Der Online-Händler Amazon, die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway und die US-Großbank JPMorgan haben eine Gesundheits-Gemeinschaftsfirma gegründet.
  • Die Analysten von Stifel Research sehen bei Lockheed Martin weiteres Aufwärtspotenzial: Der Cashflow-Ausblick bleibe stark - steigende Verteidigungsausgaben und die generell hohe Produktnachfrage überzeugten.
  • JPMorgan Chase-Vorstandschef Jamie Dimon (61) wird für weitere fünf Jahre im Amt bleiben, gab die Bank bekannt. Darauf habe er sich mit dem Verwaltungsrat verständigt, so Dimon.
  • Neue Spekulationen um den Großaktionär der Deutschen Bank, HNA. Medienberichten zufolge soll es bei dem chinesischen Firmenkonglomerat einen finanziellen Engpass geben. Die HNA Group habe ihre Gläubiger über eine Finanzierungslücke im ersten Quartal informiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Dieser wird it mindestens 2,4 Mrd. Dollar angegeben. Der Bericht wecke Sorgen, HNA könnte sich von Beteiligungen trennen, um sich Geld zu beschaffen. HNA ist bei der Deutschen mit rund 10 Prozent beteiligt.
  • Volkswagen bleibt der weltgrößte Autobauer. Zwar konnte der Verfolger Toyota den globalen Absatz im Jahr 2017 um 2,1 Prozent auf 10,38 Mio. Autos steigern, wie Toyota am Dienstag mitteilte. Die Wolfsburger verkauften jedoch 10,74 Mio. Fahrzeuge an Kunden in aller Welt.
  • Nach Ansicht von Bosch-Chef Volkmar Denner lässt sich das Kundenvertrauen in den Diesel nur mit größtmöglicher Transparenz zurückgewinnen. „Wir müssen alles tun, um Vertrauen zurückzugewinnen", sagte er am Montag. Die Diskussion solle aber auf der Grundlage von Fakten und nicht von Emotionen geführt werden, so Denner. Der Diesel sei keine überkommene Technologie.
  • Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa hat im ersten Quartal einen zweistelligen Einbruch bei Umsatz und operativem Ergebnis (Ebit) verzeichnet. In den Monaten Oktober bis Dezember betrug der Nettoverlust 35 Mio. Euro. Für die weitere Entwicklung zeigte sich Vorstandschef Markus Tacke jedoch recht zuversichtlich und stellte eine stärkere zweite Jahreshälfte in Aussicht.
  • Der Umsatz des Kochboxenversenders Hellofresh ist von Oktober bis Dezember nach vorläufigen Berechnungen auf 250 bis 253 Mio. Euro gestiegen, wie Unternehmen mitteilte. Das ist ein Zuwachs von fast 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
  • Volkswagen hat angekündigt, keine Tierversuche mehr durchzuführen. „Wir wollen Tierversuche für die Zukunft absolut ausschließen", sagte der VW- Generalbevollmächtigte Thomas Steg der "Bild"-Zeitung. So etwas solle nicht noch einmal passieren.
  • Die gute Stimmung an den Börsen, der rege Handel mit Wertpapieren sorgten bei der Direktanlagebank Comdirekt für gute Geschäfts im vergangenen Jahr. Vor Steuern kamen 94,9 Mio. Euro heraus, wie die Commerzbank-Tochter mitteilte. Angepeilt waren rund 85 Mio. Euro.
  • Apple wird die Produktion des 'iPhone X' wegen mangelnder Nachfrage einem Zeitungsbericht nach halbieren. Für das erste Quartal 2018 hat der Konzern die Bestellungen des iPhone X bei Zulieferern laut der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei auf 20 Mio. Stück gesenkt - die Zielvorgabe bei Einführung lag bei 40 Mio. Einheiten. Die gedrosselte Produktion sei die Reaktion auf „enttäuschende Verkäufe“ im Weihnachtsgeschäft, hieß es.
  • SAP hat im vierten Quartal ein Umsatzwachstum von enttäuschenden 1 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro erwirtschaftet. Rückgänge im Lizenzgeschäft konnten mit den Zuwächsen in der Cloud-Sparte kaum wettgemacht werden. Der Betriebsgewinn stagnierte bei 2,364 Mrd. Euro. Zudem hat sich der Softwarekonzern mit einem neuen Milliardenzukauf in den USA gestärkt. Die Walldorfer kaufen den Spezialanbieter Callidus Software für 36 US-Dollar je Aktie und zahlen somit insgesamt 2,4 Mrd. US-Dollar. Callidus bietet Mietsoftware für den Vertrieb aus dem Internet an. Die Callidus-Aktionäre müssen wie das Management noch zustimmen.
  • Im vierten Quartal konnte Philips Gewinn und Umsatz deutlich steigern. Der Nettogewinn stieg von 640 Mi. im Vorjahr auf nun 899 Mio. Euro. Darin enthalten ist ein Sondergewinns durch den Verkauf von weiteren Anteilen an der ehemaligen Lichttochter Philips Lighting. Der Umsatz lag bei 5,3 Mrd. Euro
  • Die Deutsche Bank hat einen Rechtsstreit mit US-Behörden wegen mutmaßlicher Marktmanipulation bei Termingeschäften beigelegt. Das Geldhaus zahlt ein Vergleichsbußgeld von 30 Mio. US-Dollar. Die Klagen richteten sich auch gegen die UBS und die britische HSBC.
  • Der Automobilzulieferer SHW hat 2017 einen stagnierenden Konzernumsatz von 400,6 Mio. Euro verzeichnet. Die Ebitda-Marge sank von zuvor 10,7 auf 10,3 Prozent. „Wir haben im Geschäftsjahr 2017 unsere Ziele bezüglich Konzernumsatz und EBITDA-Marge erreicht", zeigte sich Vorstandschef Frank Boshoff zufrieden mit den Zahlen.

Konjunktur & Politik

  • Der vom Conference Board erhobene Indikator für die Verbraucherstimmung in den USA ist im Januar um 2,3 auf 125,4 Zähler gestiegen, teilte das private Marktforschungsinstitut mit. Erwartet wurde ein Wert von 123,2 Punkten.
  • Donald Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn kündigte an, dass der US-Präsident in seiner heutigen Rede Infrastrukturmaßnahmen in Höhe von 1,5 Billionen Dollar, und eine Rückführung von Regulierungen in Aussicht stellen wird.
  • Die USA wollen nach Angaben des Handelsbeauftragten Robert Lighthizer weiter über das Freihandelsabkommen Nafta mit Kanada und Mexiko verhandeln. Vor Beginn der nächsten Verhandlungsrunde Ende Februar seien aber schnellere Fortschritte notwendig als bisher.
  • Die Inflationsrate in Deutschland wird im Januar 2018 voraussichtlich 1,6 Prozent betragen, wie das Statistische Bundesamt nach bisher vorliegenden Ergebnissen mitteilte. Im Monatsvergleich sinken die Verbraucherpreise um 0,7 Prozent.
  • Die Wirtschaft der Eurozone ist im vierten Jahresviertel um 0,6 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen, teilte Eurostat nach einer ersten Schätzung mit. Für das gesamte Jahr 2017 errechnete das Statistikamt ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent. Ein Jahr zuvor war das Wachstum mit 1,7 Prozent schwächer ausgefallen.
  • Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum, gemessen am Economic Sentiment Indicator, ist im Januar leicht um 0,6 Punkte auf 114,7 Zähler gesunken, wie die EU-Kommission mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem erneuten Anstieg gerechnet. Auch das Geschäftsklima (BCI), das die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe abbildet, hat überraschend nachgegeben - und zwar um 0,06 Punkte auf 1,54 Zähler.
  • Das Wachstum der spanischen Wirtschaft lag im vierten Quartal bei 0,7 Prozent, teilte das Statistikamt des Landes nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten mit diesem Anstieg der Wirtschaftsleistung gerechnet. Im dritten Quartal war das Wachstum mit 0,8 Prozent noch etwas robuster ausgefallen.
  • Frankreichs Wirtschaft ist im Zeitraum Oktober bis Dezember 2017 im Quartalsvergleich um 0,6 Prozent gewachsen, teilte das nationale Statistikamt Insee nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten auf dieser Basis mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahr legte die französische Wirtschaftsleistung um 2,4 Prozent zu.
  • Viele US-Unternehmen fühlen sich in China zunehmend unwohl. Zwar habe sich das Investitionsumfeld nach ihrer Einschätzung im vergangenen Jahr wieder verbessert, doch verlangsamten sie das Wachstum ihrer Investitionen, geht aus der jährlichen Umfrage der US-Handelskammer in China hervor. 23 Prozent der amerikanischen Unternehmen haben demnach in den vergangenen drei Jahren Kapazitäten aus China abgezogen oder planen das für die Zukunft. Gründe: Die Arbeitskosten würden steigen und Personal sei schwerer zu finden.
Termine des Tages:
09:00 Uhr - SP: BIP Q4 (1. Veröffentlichung)
11:00 Uhr - EWU: Wirtschaftsstimmung Januar
11:00 Uhr - EWU: Konjunkturklima-Indikator Januar
11:00 Uhr - EWU: BIP Q4 (1. Veröffentlichung)
14:00 Uhr - DE: Verbraucherpreise Januar (Vorabschätzung)
15:00 Uhr - US: Case Shiller Hauspreisindex Novembe
16:00 Uhr - US: Verbrauchervertrauen Conference Board Januar
17:30 Uhr - EZB-Ratsmitglied Mersch hält eine Rede in Frankfurt

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5 Kommentare

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  • Zukunft21
    Zukunft21

    Die Deutsche Bank hat einen Rechtsstreit mit US-Behörden wegen mutmaßlicher Marktmanipulation bei Termingeschäften beigelegt. Das Geldhaus zahlt ein Vergleichsbußgeld von 30 Mio. US-Dollar. Die Klagen richteten sich auch gegen die UBS und die britische HSBC.

    Die schießen wie immer den Vogel ab dazu fällt einem nichts mehr ein sind an allem was betrogen wird an forderster FRont zu finden aber zahlen den Investmentbänkern noch hohe Bonis was soll man dazu noch sagen !?

    Auf die Deutsche Bank ist geschie........ einen ganz großen Haufen.

    Sorry musste jetzt sein denn krimineller geht nimmer

    13:53 Uhr, 30.01.2018
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