Kommentar
17:45 Uhr, 20.06.2017

DAX schließt nach Rekordhoch im Minus - US-Leistungsbilanzdefizit geringer als gedacht

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Fed Evans: Mit dem nächsten Zinsschritt können wir bis Dezember warten
  • Daimler baut Werk in Russland
  • Bayer will Monsanto-Übernahme noch in diesem Jahr abschließen
  • Brexit-Verhandlungen: „Die Uhr tickt“
  • DE: Erzeugerpreise ziehen schwächer als erwartet an
  • Übernahme von Stada droht zu scheitern

DAX

  • Nach neuen Rekordständen nehmen die Anleger am deutschen Aktienmarkt Gewinne mit. Angetrieben von guten Vorgaben aus den USA und Asien erreichte das Börsenbarometer DAX am Dienstag in der ersten Handelsstunde noch ein neues Rekordhoch bei 12.951,54 Punkten, bevor die Kurse zu bröckeln begannen. Der DAX drehte ins Minus und beendete den Handel 0,58 Prozent tiefer als am Vorabend bei 12.814,79 Zählern. Auch an der Wall Street überwiegt am Dienstag eine abwartende Haltung, wobei vor allem ein deutliches Minus bei den Ölpreisen die Stimmung belastet. Staatsfonds der Ölförderländer könnten wieder zu massiven Aktienverkäufen gezwungen sein, so eine Befürchtung am Markt.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Aktien von Scout24  sind nachbörslich deutlich unter Druck geraten. Nach Händlerangaben verkauft die Deutsche Telekom Aktien des Betreibers von Online-Plattformen.
  • Luftfahrtmesse Le Bourget: Delta bestellt 10 Airbus A321 / United Airlines bestellt 100 Boeing 737 Max 10 / Ethiopian Air bestellte 10 Airbus A350.
  • US-Handelsminister Wilbur Ross hat gegenüber Bloomberg angedeutet, Präsident Donald Trump sei geneigt, Schritte zum Schutz der Branche zu unternehmen. Die Möglichkeit amerikanischer Schutzzölle setzt hiesige Stahlaktien heute unter Druck.
  • Auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget hat die CBD Aviation 30 Airbus-Jets vom Typ A320neo und 15 vom Typ A321neo bestellt.
  • Bayer will die 66 Milliarden Dollar teure Monsanto-Übernahme noch in diesem Jahr über die Bühne bringen. „Das ist realistisch", so Konzernchef Werner Baumann. Der noch ausstehende Genehmigungsantrag bei der EU-Kommission soll noch in diesem Monat eingereicht werden. Die Gespräche mit den Wettbewerbshütern seien sehr gut und konstruktiv. Dennoch sei eine vertiefte Prüfung des Vorhabens durch die EU-Kommission wahrscheinlich.
  • Der Autozulieferer Continental tritt der branchenübergreifenden Allianz von BMW für selbstfahrende Autos bei. Die Hannoveraner wollen sich als Entwicklungspartner und Systemintegrator beteiligen.
  • Der Autobauer Daimler hat heute Vormittag im Industriepark Jessipowo in der Nähe von Moskau den Grundstein für sein erstes Werk in Russland gelegt. Die Investitionen liegen bei 250 Mio. Euro, wie Daimler in Stuttgart mitteilte. Die Produktion von SUVs sowie E-Klasse-Limousinen soll 2019 anlaufen.
  • Der Lebensmittelriese Nestle hat sich an dem US-Unternehmen Freshly beteiligt. Nestle habe als führender Investor in einer neuen Finanzierungsrunde teilgenommen, teilte das Unternehmen mit. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht genannt. Freshly ist Anbieter von frisch zubereiteten Mahlzeiten.
  • Die Bundesregierung sieht Staatsbürgschaften für die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin kritisch, wie aus einem Bericht an den Wirtschaftsausschuss des Bundestags hervorgeht, der der Stuttgarter Zeitung vorliegt. Die Bundesregierung wolle demnach die Bürgschaft nur vergeben, wenn es eine „hinreichende Gewähr“ gebe, dass das Geld der Steuerzahler nicht verloren sei.
  • Der Medienkonzern ProSiebenSat1  verkauft das Reiseportal Etraveli an den Finanzinvestor CVC. Der Wert des Unternehmens habe zuletzt bei 508 Mio. Euro gelegen, teilte ProSiebenSat1 mit. Der Verkaufserlös soll in weiteres Wachstum gesteckt werden.
  • Die Commerzbank installiert einen neuen Konzernbereich“"Big Date & Advanced Analytics“, um ihre Digitalisierung voranzutreiben. „Wir planen insgesamt mit bis zu 100 Vollzeitkräften", heißt es in einer internen Mitteilung, die der „Börsen-Zeitung“ vorliegt.
  • Eine Übernahme des Arzneimittelherstellers Stada wird unwahrscheinlicher. Bis Montag hatten lediglich 36,55 Prozent der Aktionäre das Übernahmeangebot der Finanzinvestoren Bain und Cinven angenommen, die insgesamt 5,3 Mrd. Euro bieten, berichtet das „Handelsblatt“. Bis kommenden Donnerstag müssen die beiden Finanzinvestoren mindestens 67,5 Prozent der Anteile zugesichert bekommen, sonst gilt das Angebot über 66 Euro je Aktie als gescheitert.
  • Tesla könnte schon bald erstmals Fahrzeuge in China produzieren und damit einen einfacheren Zugang zum weltgrößten Markt bekommen, berichtet Bloomberg. Der Elektroautohersteller stehe kurz vor einer Vereinbarung mit den Behörden von Shanghai für den Bau einer Produktionsstätte. Eine Einigung sei noch in dieser Woche möglich.

Konjunktur & Politik

  • Ein US-Kampfjet hat in Syrien angeblich eine iranische Drohne abgeschossen, so unbestätigte Presseberichte.
  • Der Fehlbetrag in der US-Leistungsbilanz erhöhte sich im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorquartal um 4,4 Mrd. auf 116,8 Mrd. US-Dollar. Beobachter erwarteten ein Defizit von 121,2 Mrd. Dollar.
  • Nach Ansicht von Eric Rosengren von der Bostoner Fed bleibt das Umfeld niedriger Zinsen wohl noch länger bestehen. „Niedrige Zinsen erschweren aber die Bekämpfung kommender Rezessionen“, befürchtet Rosengren.
  • Die Ratingagentur S&P könnte noch vor dem Abschluss der Brexit-Gespräche die Bewertung von Großbritannien ändern. Man müsse nicht warten, so S&P. Die Agentur will das Land alle 6 Monate prüfen.
  • Der britische Notenbankchef Mark Carney hat Leitzinsanhebungen im Vereinigten Königreich ausgeschlossen. Es sei nicht die Zeit für eine solche Anpassung des geldpolitischen Kurses, sagte Carney am Dienstag. Zuletzt hatten sich mehrere ranghohe Notenbanker für eine sofortige Zinsanhebung ausgesprochen.
  • Das ifo Institut hat seine Konjunkturprognose für 2017 und 2018 deutlich erhöht. Für das laufende Jahr erwarten die Ökonomen nun 1,8 Prozent Wachstum statt 1,5 Prozent wie bislang. Im kommenden Jahr werden es sogar 2,0 Prozent werden, bislang erwarteten die Experten 1,8 Prozent. „Die deutsche Wirtschaft ist stark und stabil. Wir erleben gerade ein so kräftiges erstes Halbjahr, dass uns der Schwung bis ins kommende Jahr trägt“, sagte Timo Wollmershäuser, der Leiter der ifo Konjunkturforschung.
  • Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone ist im April geringer ausgefallen als erwartet. Nach Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) betrug der Überschuss saisonbereinigt 22,2 Mrd. Euro. Experten hatten ein Saldo von 31,3 Mrd. Euro erwartet. IM März hatte der Überschuss bei revidiert 35,7 Mrd. Euro (zuvor 34,1) gelegen.
  • US-Notenbanker Charles Evans hat eine längere Pause bei den Zinserhöhungen in den USA gefordert. „Mit dem nächsten Zinsschritt können wir bis zum Dezember warten“, sagte der Vorsitzende der Chicagoer Notenbankfiliale. Evans, der in diesem Jahr im geldpolitischen Ausschuss der US-Notenbank Fed (FOMC) stimmberechtigt ist, steht für eine eher lockere Geldpolitik.
  • Nach Angaben des Statistischen Bundesamts legten die deutschen Erzeugerpreise im Mai zum Vorjahresmonat um 2,8 Prozent zu. Volkswirte hatten eine Rate von 2,9 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich fielen die Preise um 0,2 Prozent.
  • Gestern begannen in Brüssel die Verhandlungen über den Ausstieg Großbritanniens aus der EU. Beide Seiten legten einen Fahrplan fest. Laut EU-Verhandlungsführer Michel Barnier geht es zunächst um die Rechte von EU-Bürgern in UK und die von Briten in der EU. Auch die Finanzforderungen an London und andere "Trennungsfragen" stünden oben auf der Agenda. „Ein fairer Deal ist möglich und weit besser als kein Deal“, sagte Barnier. Die EU werde in den Gesprächen „niemals" gegen Großbritannien arbeiten. Mit Blick auf das laut EU-Verträgen für den 29. März 2019 vorgesehene Austrittsdatum aus der EU sagte Barnier: „Die Uhr tickt.“

Dividendenausschüttungen

  • Hawesko Holding (1,30 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
13:45 Uhr - US: Rede von Boston Fed-Präsident Rosengren
14.30 Uhr - US: Leistungsbilanzsaldo Q1 
21:00 Uhr - US: Rede von Dallas Fed-Präsident Kaplan
22:30 Uhr - US: API Öl-Lagerbestände

Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

1 Kommentar

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

stock3-Team
stock3-Team
Redaktion

Das stock3-Team:

Gebündelte Expertise in Fachartikeln, Chartanalysen und Videobeiträgen: Das stock3-Team rund um Bastian Galuschka und Floriana Hofmann setzt sich aus erfahrenen Redakteuren und Technischen Analysten zusammen. Kein Bullen- oder Bärenmarkt der letzten Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, kein Crash, kein All-time-High, keine spannenden Börsenthemen also, die sie nicht redaktionell begleitet bzw. selbst gehandelt haben. Regelmäßig analysieren und kommentieren die unabhängigen Experten die Ereignisse an den wichtigsten Börsen weltweit und haben dabei sowohl die Entwicklung von Sektoren und Indizes als auch Einzelaktien im Blick. Zudem unterstützt das stock3-Team interessierte Anlegerinnen und Anleger bei deren Weiterbildung rund um ihre Trading-Strategien.

Mehr über stock3-Team
Mehr Experten