Kommentar
18:30 Uhr, 02.06.2017

DAX schließt knapp unter neuem Allzeithoch - US-Arbeitsmarktdaten durchwachsen

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  • Regionale US-Notenbanken senken Konjunkturprognosen
  • US-Arbeitslosenquote sinkt auf tiefsten Stand seit 16 Jahren
  • US-Arbeitsmarkt: Zahl der neuen Stellen deutlich unter den Erwartungen
  • Staatsanwaltschaft München II weitet Ermittlungen gegen Audi aus
  • Linde unterzeichnet Großauftrag in Russland
  • WiWo: Deutsche Telekom trennt sich von Funkturmtochter
  • Libyen: Ölkonzern NOC fordert rund 1 Mrd. Dollar von BASF-Tochter Wintershall.
  • Rückzug aus Klimaschutz: Trump kommen die Berater abhanden
  • Überhöhte Emissionen: Erste Sammelklage gegen Daimler in Kalifornien
  • Linde besiegelt Praxair-Fusion

DAX

  • Rund drei Wochen steckte der deutsche Leitindex in einer recht lethargischen Handelsspanne fest. Heute gelang der Ausbruch nach oben auf ein neues Allzeithoch bei 12.878,59 Punkten. Der enttäuschend ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht sorgte am Nachmittag allerdings für Gewinnmitnahmen, so dass der DAX den Handel bei 12.822,94 Punkten und einem Plus von 1,25 Prozent beendete. Auf Wochensicht beträgt das Plus 1,75 Prozent.

US-Arbeitsmarktdaten

  • In den USA sind im Mai deutlich weniger neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen worden als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat gab es 138.00 neue Stellen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Erwartet wurden 186.000 neue Stellen, nach revidiert 174.000 neuen Stellen im Vormonat. Der Stellenaufbau im April und März wurde um insgesamt 66.000 Stellen nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote sank von 4,4 Prozent im April auf 4,3 Prozent im Mai. Damit wurde der tiefste Stand seit 16 Jahren erreicht. Erwartet wurden erneut 4,4 Prozent. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten im Mai wie erwartet um 0,2 Prozent zu.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Aktien der spanischen Banco Popular sind nach einem schwachen Vortag erneut eingebrochen und verbilligten sich heute um mehr als 17 Prozent. Die europäische Bankenabwicklungsbehörde SRB plant möglicherweise eine Abwicklung der Bank.
  • Der angeschlagene Windkraftanlagenbauer Nordex plant einen Stellenabbau am Standort Rostock.
  • Der US-Telekommunikationskonzern AT&T erwirbt die Brocade-Tochter Vyatta Software Technology, der Kaufpreis wurde nicht genannt / Quelle: Guidants News http://news.guidants.com
  • Im Rahmen des Herausdrängens der Minderheitsaktionäre beim Marktforscher GfK wurde die Barabfindung auf 46,08 Euro je Aktie festgesetzt.
  • Das Biotechunternehmen Endocyte hat Studiendaten vorgelegt und will 40 Prozent der Stellen streichen. Die Aktie brach um mehr als 30 Prozent ein.
  • Der Technologiekonzern Linde hat von PJSC Nischnekamskneftekhim (NKNK) einen Großauftrag zur Lieferung einer sogenannten Olefinanlage in Nischnekamsk, Republik Tatarstan, Russische Föderation, erhalten. Im Beisein von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) wurden die Verträge am Freitag in St. Petersburg unterzeichnet. Das Auftragsvolumen liegt zunächst bei rund einer Milliarde Euro.
  • Hunderte US-Unternehmen (darunter: Intel, HP) haben in einem offenen Brief den US-Präsident für seine Entscheidung kritisiert, sich aus dem Klimaabkommen zurückzuziehen. Die Firmen fühlten sich dem Klimaschutz weiterhin „zutiefst verpflichtet“. Ihr Ziel sei eine energieeffiziente US-Wirtschaft. Zuvor hatten der CEO von Walt Disney, Robert Iger, und Tesla-Chef Elon Musk ihre Tätigkeit als Berater Trumps beendet.
  • Der Finanzinvestor KKR hat für seinen 3. asiatischen Fonds 9,3 Mrd. US-Dollar eingesammelt. Damit handelt es sich um den größten Fonds eines Finanzinvestors in der asiatischen Region überhaupt, so KKR.
  • Der künftige Linde-CEO Steve Angel erwartet Kartellauflagen durch die Fusion von Linde und Praxair vor allem in den USA. Die USA seien ganz klar der größte Markt des neuen Konzerns, so Angel. Er wolle aber so wenig Geschäft wie möglich abgeben und sei auch recht zuversichtlich.
  • General Motors wurde im Mai 1 Prozent weniger Neuwagen los, obwohl der Monat einen Verkaufstag mehr hatte als im Vorjahr und der Autobauer mit Rabatten lockte. Ford verbuchte einen Zuwachs um gut 2 Prozent.
    Der US-Medizintechnikkonzern Medtronic erwartet 2017 einen freien Cashflow von 5,6 Mrd. US-Dollar, nach 4,2 Mrd. Dollar im Vorjahr.
  • Die Staatsanwaltschaft München II weitet ihre Ermittlungen in der Diesel-Affäre gegen den Autobauer Audi aus. Das bestätigte die Behörde dem Handelsblatt. Nun würden auch die europäischen Autoverkäufe überprüft, hieß es. Bislang hatte die Staatsanwaltschaft nur wegen rund 80.000 Fahrzeugen ermittelt, die in den USA verkauft wurden. Dort hat sich Audi Anfang 2017 schuldig bekannt, mittels Abschalteinrichtungen den Abgasausstoß seiner 3-Liter-Fahrzeuge manipuliert zu haben.
  • Wegen angeblich gebrochener Vereinbarungen fordert der lybische Ölkonzern NOC vom größten deutschen Öl-Förderer, der BASF-Tochter Wintershall, fast eine Milliarde Dollar Kompensation. Zudem wirft der staatliche Ölkonzern Wintershall vor, das Chaos in dem Land auszunutzen. „Wintershall hat eine moralische Verpflichtung, seine Zusagen zu erfüllen“, so NOC-Chef Mustafa Sanalla gegenüber dem "Handelsblatt".
  • Laut einem Bericht der „WirtschaftWoche“ will die Deutsche Telekom bis Ende 2017 49 Prozent der Anteile an der Tochter Deutsche Funkturm verkaufen. Die Telekom schätze den Wert ihrer Funkanlagen auf bis zu 5 Milliarden Euro, hieß es. Ein Telekom-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
  • Nach dem verkündeten Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen verkleinert sich das Beraterteam von Präsident Donald Trump. So wird der Chef des Elektroautobauers Tesla, Elon Musk, das Beratergremium verlassen, auch der CEO des Unterhaltungskonzerns Walt Disney, Robert Iger, entschloss sich zu diesem Schritt.
  • Ein US-Bundesrichter in Kalifornien hat eine Sammelklage von Investoren gegen Daimler im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen mutmaßlich überhöhter Dieselemissionen zugelassen. Der zuständige Richter lehnte laut Reuters einen Antrag Daimlers auf Abweisung der 2016 von Pensionsfonds und anderen Investoren eingereichten Klage ab.
  • Der Linde-Aufsichtsrat hat am Donnerstagabend den Zusammenschluss mit dem US-Industriegasekonzern Praxair gebilligt. Von den Arbeitnehmervertretern im Kontrollgremium hatte es über Wochen massiven Widerstand gegen die Fusion gegeben. Synergien im Umfang von jährlich gut einer Milliarde Euro bringe die Fusion, lautet das Credo der Befürworter des Deals. Die Unternehmen ergänzten sich perfekt. Die Münchner seien stark in Europa und Fernost, Praxair dominiere auf den amerikanischen Märkten.
  • Thyssenkrupp-Betriebsratvorsitzender Günter Back hofft im Kampf gegen eine mögliche Fusion der Stahlsparte mit der indischen Tata auf Rückendeckung durch die künftige NRW-Landesregierung. „Wir hoffen, dass die neue NRW-Landesregierung klar Position bezieht und eine Stahlfusion von Thyssenkrupp und Tata aufgrund der hohen Risiken für die deutschen Standorte und Arbeitsplätze ablehnt", sagte Back der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
  • Der Umsatz des IT-Dienstleisters Hewlett Packard Enterprises ist im zweiten Geschäftsquartal deutlicher zurückgegangen als erwartet. Auch der Ausblick blieb hinter den Erwartungen zurück.

Rohstoffe

  • Der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen setzt die Ölpreise erheblich unter Druck. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent ist am Morgen unter die bedeutende Marke von 50 US-Dollar gefallen. Laut Experten befürchten die Marktteilnehmer ein Fortbestehen des weltweiten Überangebots. Die USA könnten nun ihre Bohraktivitäten ausweiten und es bestehe die Gefahr, dass die Länder, die den OPEC-Deal unterzeichnet hätten, von ihren Zusagen abrückten.

Konjunktur & Politik

  • Die New York Fed belässt die Erwartungen für das US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal bei 2,2 Prozent und senkt die Prognose für das dritte Quartal von 2,0 Prozent auf 1,8 Prozent. GDPNow: Die Atlanta Fed senkt ihre Prognose für das US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal von 4,0 Prozent auf 3,4 Prozent.
  • EU-Ratspräsident Tusk hat Gespräche mit der politischen Führung Chinas als fruchtbar und konstruktiv bezeichnet.
  • Das Defizit in der US-Handelsbilanz weitete sich im April um knapp 4 Mrd. auf 47,6 Mrd. Dollar aus.
  • Der Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen könnte eine zusätzliche Erderwärmung um 0,3 Grad bis zum Jahr 2100 bedeuten. Das errechnete die Weltwetterorganisation WMO. Die USA sind der weltweit zweitgrößte CO2-Verursacher (nach China).
  • Chinas Premier Li Keqiang stellt einem Bericht zufolge der deutschen Autoindustrie eine Entschärfung der geplanten Quote für Elektroautos in Aussicht. Nun soll die Quote statt 2018 erst ein Jahr später eingeführt werden, berichtete das Handelsblatt. Zudem sollen Regeln gefunden werden, um einen Technologietransfer der deutschen Autobauer nach China zu begrenzen. Man werde den Wünschen der Bundesregierung Rechnung tragen, kündigte Li nach einem Treffen mit Kanzlerin Merkel laut dem Blatt an. Nach dem ursprünglichen Gesetzentwurf sollten ab acht Prozent des Absatzes auf reine Elektroautos oder solche mit Hybridmotoren entfallen.
  • Die Erzeugerpreise in der Eurozone verharrten im April nach Angaben des Statistikamts Eurostat auf dem Niveau des Vormonats. Experten hatten einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich zogen die Preise auf Produzentenebene um 4,3 Prozent an, auch in dieser Abgrenzung hatten Experten mit einem stärkeren Preisdruck gerechnet.
  • US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstagabend den Rückzug der größten Volkswirtschaft aus dem Pariser Klimaschutzabkommen verkündet. Er strebt eine Nachverhandlung an. Die Entscheidung hat weltweite Kritik hervorgerufen. Deutschland, Frankreich und Italien lehnten die von Trump geforderten Neuverhandlungen kategorisch ab. Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident Emanuel Macron und der italienische Regierungschef Paolo Gentiloni erklärten in einer gemeinsam Note, sie seien der festen Überzeugung, dass das Übereinkommen nicht neu verhandelt werden könne. China kritisierte, die Entscheidung sei ein „globaler Rückschlag", der die Reputation der USA in Gefahr bringe. Auch Großbritannien und Kanada bedauerten die Entscheidung.
  • Unionsfraktionschef Volker Kauder srpringt der Diesel-Technik zur Seite. „Ohne den Diesel werden wir das Klimakiller-Gas CO2 nicht gut reduzieren können. Der Diesel muss optimiert und nicht schlecht geredet werden", so Kauder gegenüber der "Rheinischen Post".

Dividendenausschüttungen

  • Fielmann (1,80 Euro je Aktie)
  • Freenet (1,60 Euro je Aktie)
  • Bechtle (1,50 Euro je Aktie)
  • Nemetschek (0,65 Euro je Aktie)
  • Salzgitter (0,30 Euro je Aktie)
Termine des Tages:
14.30 Uhr - US: Neugeschaffene Stellen ex Agrar Mai
14.30 Uhr - US: Arbeitslosenquote Mai
14.30 Uhr - US: Durchschnittliche Stundenlöhne Mai
14.30 Uhr - US: Handelsbilanzsaldo April (endgültig)

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