Kommentar
17:45 Uhr, 11.06.2019

USA: Anstieg der Erzeugerpreise verlangsamt sich - Trump attackiert Geldpolitik der Fed

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  • sentix Konjunkturindex: "Ein Schlag unter die Gürtellinie"
  • US-Kongress soll Beweise zu Mueller-Bericht erhalten
  • US-Präsident Trump droht Mexiko erneut
  • Amazon-Beschäftigte erneut zu Warnstreik in Leipzig aufgerufen
  • ING zeigt kein Interesse an der Commerzbank

DAX

  • Nach der starken Erholung in der Vorwoche bleiben die Anleger am deutschen Aktienmarkt auch nach dem langen Pfingstwochenende am Ball und bescherten dem deutschen Leitindex DAX veritable Gewinne. Das Börsenbarometer beendete den Handel am Dienstag mit einem Plus von 0,92 Prozent bei 12.155,81 Punkten. In der Spitze konnte der DAX sogar bis auf 12.227,40 Punkte zulegen. Die Erwartung sinkender Zinsen in den USA in Folge schwacher Zahlen vom Arbeitsmarkt hat die Erholung an den Börsen Ende vergangener Woche eingeleitet. Auch die Einigung zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten im Zollstreit hat die Gemüter beruhigt. Für Rückenwind sorgte am Dienstag auch die Hoffnung auf steigende Infrastrukturausgaben in China. So sollen lokale Behörden künftig spezielle Anleihen zur Finanzierung solcher Projekte nutzen können. Für Unsicherheit sorgt aber weiterhin der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Die Anleger hierzulande bewerten die deutsche Konjunkturlage deswegen so schlecht wie zuletzt im Jahr 2010, wie das Beratungsinstitut Sentix mitteilte. Demnach ist der entsprechende Konjunkturindex um Juni um 8,6 auf minus 0,7 Punkte gesunken und markiert damit den schlechtesten Wert seit mehr als neun Jahren. Eine Rezession stehe unmittelbar vor der Tür, lautet die Einschätzung der Sentix-Experten.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Aktien von BlackBerry konnten am Dienstag nach Übernahmespekulationen kräftig zulegen und notierten zuletzt rund 2,9 Prozent im Plus.
  • Beim Flugzeugbauer Boeing wurden im Mai Aufträge für 46 Maschinen des Typs 737 MAX zurückgezogen.
  • Zehn US-Staaten wollen offenbar gegen den geplanten Zusammenschlus von T-Mobile US und Sprint klagen.
  • Laut einer aktuellen Analyse konnten Deutschlands Topkonzerne im vergangenen Jahr beim Wachstum nicht mit der Weltspitze mithalten. Die 44 Unternehmen, die im Ranking der 1.000 umsatzstärksten börsennotierten Konzerne der Welt stehen, waren 2018 in der Summe Schlusslichter beim Wachstum, wie aus einer Analyse des Beratungsunternehmens EY hervorgeht. Der Umsatz stieg demnach im Schnitt nur um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der operative Gewinn (Ebit) sank um 10 Prozent. Spitzenreiter im Gewinnranking war Apple, Platz zwei belegte Samsung.
  • Die Deutsche Bank hat sich planmäßig aus ihrem Geschäft mit Privat- und Firmenkunden in Portugal zurückgezogen. Am Wochenende habe das Geldhaus den Verkauf an die spanische Regionalbank Abanca abgeschlossen, teilte das Institut heute mit. Damit seien rund drei Milliarden Euro an verwaltetem Vermögen an Abanca übergegangen. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Der Aktienkurs kann heute zulegen.
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Das Biotechunternehmen Evotec erhält Unterstützung aus den USA. Die Bill & Melinda Gates Foundation fördert das Hamburger Unternehmen mit 23,8 Mio. US-Dollar bei der Suche nach neuen und wirksameren Behandlungsmethoden bei Tuberkulose. Das Geld von der Bill & Melinda Gates Stiftung sei ein exzellenter Beweis für die Fähigkeiten des Wirkstoffforschers im Bereich der Infektionskrankheiten, schrieb Analyst Volker Braun von Bankhaus Lampe in einer aktuellen Studie.
  • Der Netzwerkausrüster Ericsson prognostiziert rund zehn Millionen Anschlüsse des neuen Datenfunks 5G zum Ende dieses Jahres. In fünf Jahren werde es aber schon 1,9 Milliarden 5G-Anschlüsse geben, so das schwedische Unternehmen laut seinem am Dienstag veröffentlichten Branchenausblick. Das sind 400 Millionen mehr als Ericsson vor einem halben Jahr für das Jahr 2024 erwartet hatte.
  • Die niederländische ING hat an einer Übernahme der Commerzbank kein Interesse. Die Holländer hätten sich schon vor anderthalb Monaten gegen einen solchen Schritt entschieden, berichtet das „Handelsblatt“. Der Entscheidung seien zwei Treffen zwischen Commerzbank-Vorstandschef Martin Zielke und ING-Chef Ralph Hamers in den vergangenen Monaten vorausgegangen, in denen die beiden einen möglichen Zusammenschluss beraten haben sollen.
  • BASF rechnet aus dem Zusammenschluss des Öl- und Gasgeschäfts der Tochter Wintershall mit dem Rivalen Dea mit einem Buchgewinn in einem „einstelligen Milliardenbetrag“. Dies sagte Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel der "Börsen-Zeitung". Die Nettoverschuldung des Chemiekonzerns werde sich um einen niedrigen einstelligen Milliardenbetrag verringern, nachdem die fusionierte Wintershall Dea ihre Finanzierung gesichert habe.
  • Die Nordex Group hat einen Auftrag für die Errichtung eines 94-MW-Projekts in Polen erhalten. Das Projekt „Pomerania" entsteht im Norden des Landes nahe der Stadt Sztum (Stuhm). Nordex liefert und errichtet für seinen Kunden, dem litauischen Energieversorger Lietuvos Energija, 28 Anlagen des Typs N131/3600 sowie eine Anlage des Typs N117/3000, wie das Unternehmen mitteilte. Die Fertigstellung ist für Sommer 2020 geplant.
  • Der britische Touristikkonzern Thomas Cook spricht mit seinem größten Aktionär über die Übernahme des Reisegeschäfts und die Börse jubiliert. Fosun International habe ein vorläufiges Angebot vorgelegt, teilte Thomas Cook am Montag mit. Gespräch darüber liefen. Die Chinesen halten bereits etwa 18 Prozent an dem Reiseveranstalter.
  • Der chinesische Huawei-Konzern wird in Spanien beim Start des 5G-Mobilfunks mitmischen. Vodafone España werde am 15. Juni in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen 5G-Netze in 15 Städten des Landes in Betrieb nehmen, kündigte der Präsident des Mobilfunk-Anbieter, Antonio Coimbra, an. Neben Huawei werde auch Ericsson die Hardware für das Datennetz zur Verfügung stellen.
  • Verdi hat Amazon-Beschäftigte in Leipzig erneut zum Warnstreik aufgerufen. Die Beschäftigten sollen am Dienstag für 24 Stunden ihre Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft mitteilte. „Amazon nutzt alle Vorteile auch zu Lasten der Beschäftigten. Denn branchenübliche Tarifbedingen werden den Beschäftigten von Amazon verweigert", teilte der Verdi-Verhandlungsführer für den Einzel- und Versandhandel, Jörg Lauenroth-Mago, mit.
  • Der Schweizer Pharmariese Roche hat für einen seiner Produktkandidaten eine positive Resonanz von der US-Medikamentenaufsicht erhalten. Wie der Schweizer Pharmakonzern am Dienstag in Basel mitteilte, hat die FDA das Mittel Polatuzumab Vedotin-piiq im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens zur Behandlung einer bestimmten Form von Blutkrebs zugelassen. Das Mittel soll nun unter dem Namen Polivy vermarktet werden.

Konjunktur & Politik

  • Nach Meinung von EU-Kommissionspräsident Juncker ist ein Wechsel von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Brüssel vom Tisch. "Weil ich diese Frau mag, möchte ich ihr das nicht zumuten", so Juncker.
  • Nach Einschätzung des hemaligen US-Handelsberaters Willems wird es keinen Handelsdeal auf dem G20-Gipfel geben. Ein Deal werde wahrscheinlich in drei bis sechs Monaten Monaten zustandekommen, so Willems.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Erzeugerpreise in den USA im Mai um 1,8 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Im April hatte die Teuerungsrate bei 2,2 Prozent gelegen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang der Rate auf 2,0 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Preise im Mai um 0,1 Prozent.
  • US-Präsident Donald Trump hat abermals sein Unverständnis über die Geldpolitik der US-Notenbank Fed zum Ausdruck gebracht. „Sie haben keine Ahnung", schrieb Trump am Dienstag auf Twitter mit Blick auf die Zentralbanker. Der Leitzins der Fed sei „viel zu hoch“. Hinzu komme eine „lächerliche" quantitative Straffung. Damit meint Trump die bis Herbst laufende Reduzierung der Notenbankbilanz.
  • 52 Mal so viel wie ihre Angestellten haben Vorstände der DAX-Konzerne im vergangenen Jahr im Durchschnitt verdient. Dies geht aus einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität München hervor. Am größten ist die Kluft demnach bei Volkswagen. Hier fallen die Bezüge der Führungsetage 97 Mal höher aus als der durchschnittliche Personalaufwand pro Mitarbeiter im Unternehmen beträgt. Am niedrigsten ist das Gefälle bei der Deutschen Börse, die ihren Vorständen im Schnitt das 25-fache zahlt.
  • Wie aus einer repräsentativen Umfrage der DZ Bank und des Bankenverbandes BVR hervorgeht ist der Fachkräftemangel für 96 Prozent der deutschen, mittelständischen Unternehmen das drängendste Problem. DZ Bank und BVR sprachen von einem "alarmierenden Rekordwert". Bei bisherigen Umfragen lag der Anteil bei nur 79 Prozent.
  • China will Investitionen lokaler Behörden in Infrastrukturprojekte fördern. Demnach sollen regionale Entscheidungsträger Gelder aus dem Verkauf spezieller Anleihen zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten nutzen dürfen, wie aus einer bereits am Montag veröffentlichten Mitteilung des Finanzministeriums in Peking hervorgeht. Damit können lokale Behörden einzelne Projekte auch außerhalb der regulären Haushalte finanzieren.
  • Die erneute Eskalation im US-China-Handelsstreit belastet auch die Euroland-Konjunktur erheblich. Der sentix Konjunkturindex ist im Mai um 8 Punkte auf -3,3 Punkte gefallen, wie das Sentix-Institut am Dienstag mitteilte. In Deutschland ist die Lage laut den Experten noch „ernster“, denn der Gesamtindex rutscht erstmals seit März 2010 wieder in den negativen Bereich. „Eine Rezession wird damit sehr wahrscheinlich“, kommentierte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. „Obwohl sich US-Präsident als sicherer Sieger seiner Handelspolitik fühlt, schützt dies die US-Wirtschaft nicht vor den Folgen seiner Politik", so Hübner. Der Indikator für die USA fiel im Juni auf den tiefsten Sand seit Februar 2016. „Trump schießt sich ins eigene Knie."
  • Chinas Automarkt schwächelt weiterhin. Im Mai ging der Absatz von Pkws und kleineren Nutzfahrzeugen im Jahresvergleich um 12,5 Prozent auf 1,61 Mio. Autos zurück, wie der Branchenverband China Passenger Car Association (PCA) mitteilte. Das war der zwölfte Monat mit einem Rückgang nacheinander.
  • In den drei Monaten bis April betrug die Arbeitslosenquote in Großbritannien unverändert 3,8 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit dem Jahr 1975. Die Beschäftigung stieg im Berichtszeitraum um 32.000 Stellen. Ohne Bonuszahlungen legten die Löhne in den drei Monaten bis April zur Vorjahresperiode um 3,4 Prozent zu.
  • US-Präsident Donald Trump hat Mexiko erneut mit Strafzöllen gedroht, sollte dessen Parlament nicht die Zustimmung für Teile des vereinbarten Verhandlungspaketes erteilen. Trump hatte am Freitag die von ihm angedrohten Strafzölle auf alle Importe aus dem Nachbarland ausgesetzt. Mexiko verpflichtete sich dazu, Maßnahmen gegen illegale Migration zu ergreifen. US-Behörden können ab sofort auch Mittelamerikaner auf der gesamten Länge der Grenze nach Mexiko zurückschicken, wo sie auf eine Entscheidung in ihrem Asylverfahren in den USA warten müssen.
  • Im ersten Quartal dieses Jahres stiegen die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk in Deutschland gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 6,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Ende März 2019 waren im zulassungspflichtigen Handwerk 0,7 Prozent mehr Personen tätig als Ende März 2018.
  • Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus geht davon aus, dass die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer die nächste Kanzlerkandidatin seiner Partei wird. Brinkhaus sagte der dpa, es sei ihre Entscheidung, was der beste Weg dafür sei. Derzeit habe Kramp-Karrenbauer sehr viel zu tun mit der Neuaufstellung der CDU.
  • Der Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer ist in Tokio mit Japans Premierminister Shinzo Abe zusammengetroffen. Auf der Agenda standen nach Angaben des Schweizer Finanzdepartements die gemeinsamen Wirtschaftsbeziehungen. Maurer bekräftigte demnach den Willen der Schweiz, das zehnjährige bilaterale Freihandels- und Partnerschaftsabkommen zu modernisieren.
  • Der US-Kongress und das Justizministerium haben im Streit um die Herausgabe des Berichts von Sonderermittler Robert Mueller eine Einigung erzielt. Laut dem Vorsitzenden des Justizausschusses im Repräsentantenhaus, Jerry Nadler, werden die wichtigsten Akten für die Abgeordneten geöffnet. Es gehe um „zentrale Beweise“ bei der Untersuchung der Frage, ob Präsident Trump bei den Ermittlungen die Justiz behindert habe.

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