Kommentar
22:15 Uhr, 27.03.2017

Dow - buy bissle the dip - DAX - Katerstimmung

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  • ifo Geschäftsklima klettert auf Sechs-Jahreshoch
  • Ölpreise stehen wieder unter Druck
  • EU-Kommission billigt Fusion von Dow Chemical und Dupont
  • Euro klettert auf frisches Jahreshoch
  • Bundesbank: Viele EZB-Ausstiegsvarianten aus der lockeren Geldpolitik denkbar
  • Ströer erhöht Dividende stärker als erwartet
  • Daimler will sich in Hongkong einkaufen
  • Aurubis denkt auch über Übernahmen im großen Stil nach
  • Zurich plant offenbar eine milliardenschwere Kapitalerhöhung

DAX / Dow Jones

  • Der aktuelle ifo Geschäftsklimaindex zeigt, dass die Stimmung in der deutschen Wirtschaft so gut ist wie seit Jahren nicht mehr. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer stieg überraschend auf 112,3 Punkte der höchste Stand seit Juli 2011. An den Börsen findet diese positive Meldung aber kaum Resonanz. Der DAX ist wieder unter die Marke von 12.000 gerutscht. Der Leitindex folgt den negativen Vorgaben der Börsen in Übersee. Vor allem das schwindende Vertrauen in Donald Trumps politische Durchsetzungsfähigkeit drückt auf die Stimmung. Nach dem Scheitern der Gesundheitsreform des US-Präsidenten am vergangenen Freitag nehmen die Zweifel der Anleger zu, ob Trump die Fähigkeit besitzt, das nächste „große Ding“, die angekündigte und schon mit viel Vorschusslorbeeren bedachte Steuerreform, durchzupauken. Das schwächt auch den Greenback und stärkt unter anderem den Euro, der am Montag ein frisches Jahreshoch markierte.
  • Der Dow Jones beendet den Montag mit einem Minus von 0,22 % bei 20.550,98 Punkten, nachdem Schnäppchenjäger die Gunst der Stunde nutzten und einen stärkeren Abverkauf verhinderten. Neben dem Tech-Sektor schaffte es vor allem der Health Care-Komplex (XLV +0,27 %) sich im Plus zu etablieren. Laut JPM glauben die Märkte weiter an die Steuerreform von US-Präsident Trump, und Schwächephasen dürften deshalb nicht von langer Dauer sein.

Devisen

  • Der Euro zieht im frühen Handel am Montag bis auf 1,0906 Dollar an. Das ist der höchste Stand seit Jahresbeginn. Die Turbulenzen in den USA und die Sorgen über die Regierungseignung von Donald Trump belasten den Dollar.

Unternehmensnachrichten

  • Die EU-Kommission hat das Fusionsvorhaben der beiden US-Chemiekonzerne Dow Chemical und Dupont genehmigt, allerdings mit Auflagen. So muss DuPont einen Großteil seiner Pestizidsparte verkaufen.
  • Apple hat einen Sieg in einem Patentstreit mit dem chinesischen Hersteller Baili erreicht. Den Amerikanern wurde vorgeworfen, mit dem iPhone 6 und iPhone 6 Plus das Design des „100c" kopiert zu haben. Ein Gericht entschied nun, dass das nicht der Fall sei.
  • Macy’s hat sich die Exklusivrechte für den Vertrieb der Damenkollektionen des Labels DKNY in den USA gesichert. Der Bekleidungskonzern G-III Apparel, Inhaber der Modemarke gab den Abschluss der Vereinbarung bekannt.
  • Nach Ansicht von Moody’s ist der Rückzug von Werbetreibenden bei der Google-Tochter YouTube kredit-negativ, habe jedoch keinen Einfluss auf das „Aa2"-Rating der Mutterholding Alphabet.
  • Der Technologiekonzern Siemens und sein Kooperationspartner aus Japan, Sumitomo Electric Industries, haben vom indischen Übertragungsnetzbetreiber Power Grid den Zuschlag für den Bau einer Hochspannungsleitung erhalten. Laut Siemens hat der Auftrag ein Volumen von 520 Mio. US-Dollar.
  • Die Beteiligungsfirma Indus will ihre Aktionäre an den Rekordwerten des vergangenen Jahres beteiligen. Diese erhalten eine um 15 Cent auf 1,35 Euro erhöhte Dividende. Nach den Bestmarken des Vorjahres sieht Vorstandschef Jürgen Abromeit trotz zunehmender allgemeiner Verunsicherung noch kein Ende des Wachstumstrends.
  • Laut "Platow Brief" steht die Entscheidung im Übernahmekampf beim Pharmakonzern Stada unmittelbar bevor. Möglicherweise falle bereits vor der auf Mittwoch verschobenen Bilanz-Pressekonferenz eine Entscheidung, hieß es. Demnach könnten sich beiden Bieter-Konsortien Advent und Permira sowie Bain Capital und Cinven zusammenschließen, um die Übernahme gemeinsam über die Bühne zu bringen. Im Gespräch sei ein Kaufpreis von deutlich über 60 Euro je Aktie, der aber weit unter den von Aufsichtsratschef Carl Ferdinand Oetker zuletzt geforderten 70 Euro liegen solle.
  • Die Fluggesellschaft Lufthansa zeigt Interesse an einer Technologie für Hochgeschwindigkeitszüge, die auf den Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk zurückgeht. „Hyperloop ist eine wichtige Entwicklung, die wir uns genau anschauen", sagte eine Sprecherin der Airline zu einem Bericht der "Bild am Sonntag". Es habe erste Gespräche mit der Firma Hyperloop Transport Technologies (HTT) gegeben. Das Unternehmen will eine Technik entwickeln, bei der Züge extrem schnell durch eine Vakuumröhre rasen sollen.
  • Der Schweizer Versicherer Zurich plant offenbar eine milliardenschwere Kapitalerhöhung. Dabei gehe es um die Ausgabe neuer Aktien, die 20 Prozent der derzeitigen Kapitalisierung nicht übersteige, berichtete die italienische Zeitung "Il Sole 24 Ore" am Wochenende. Möglich sei dadurch eine Kapitalerhöhung um umgerechnet bis zu 13 Milliarden Euro. Realistischer seien aber um die 8 Milliarden Euro.
  • Den Aktionären des Werbevermarkters Ströer winkt eine höhere Didende als erwartet. Die Ausschüttung soll um rund 57 Prozent auf 1,10 Euro je Aktie steigen. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einer Ausschüttung in Höhe von 1 Euro gerechnet, zumal Ströer selbst eine Dividende in dieser Größenordnung in Aussicht gestellt hatte.
  • Der Kupferkonzern Aurubis will auf größere Übernahmen zur Erweiterung des Geschäfts nicht ausschließen. „Auch wenn ich glaube, dass es eher kleine und mittlere Beträge sein werden, die wir für das externe Wachstum einsetzen, will ich nicht ausschließen, dass auch ein sehr großes Unternehmen zu uns passen könnte", sagte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Schachler dem Magazin "Euro am Sonntag". Zugleich kündigte Schachler höhere Dividendenzahlungen an.
  • Daimler will sich am Autogeschäft des Hongkonger Mischkonzerns Lei Shing Hong (LSH) beteiligen, wie die „Automobilwoche" berichtet. Derzeit prüfe das Bundeskartellamt die Zulässigkeit eines Anteilkaufs von 15 Prozent der LSH Auto International Limited. Der Konzern bestätigte auf Nachfrage, einen Einstieg in Betracht zu ziehen.

Konjunktur & Politik

  • Trotz der gestiegenen Inflation im Euroraum sieht EZB-Chefvolkswirt Peter Praet keinen Grund für einen baldigen Kurswechsel in der Geldpolitik. Die Inflation sei lediglich von vorübergehenden Faktoren getrieben, eine versorgende Geldpolitik bleibe notwendig, so Praet laut Redemanuskript. EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger sagte in einem Interview mit CNBC hingegen, dass es Zeit sei, sich auf die Änderung der EZB-Politik einzustellen. „Wir sollten uns auf einen Wandel in der Geldpolitik einstellen“, so Lautenschläger. „Sobald die Daten sich stabil zeigen und wir auf einem sicheren Weg hin zum Inflationsziel von knapp unter zwei Prozent bewegen, sollten wir entsprechend vorbereitet sein, schnell zu handdeln.
  • Das ifo Geschäftsklima ist im März um 1,2 Punkte auf 112,3 Punkte gestiegen, wie das Münchner Institut mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit Juli 2011. Volkswirte hatten mit keiner Veränderung zum Vormonatswert von 111,1 Punkten gerechnet. Die Aufwärtsentwicklung bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage hält weiter an. Auch die Erwartungen der Unternehmen verbesserten sich weiter. „Der Aufschwung gewinnt an Kraft“, kommentierte das ifo Institut.
  • Nach Ansicht des US-Notenbankers William Dudley sind die Leitzinsen sehr niedrig ("pretty darn low“). Die Wirtschaft sei bereit für die geplanten weiteren Anhebungen.
  • Die Geldmenge M3  im Euroraum hat sich im Februar zum Vorjahresmonat um 4,7 Prozent ausgeweitet, wie die Europäische Zentralbank mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate revidiert 4,8 (zunächst 4,9) Prozent betragen. Die Kreditvergabe entwickelte sich uneinheitlich. Die Kredite an private Haushalte entwickelten sich stärker als im Vormonat, ging das Wachstum von Krediten an Unternehmen ging hingegen zurück.
  • Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling sieht keine zwingende Reihenfolge bei Ausstiegsszenarien aus der ultralockeren Geldpolitik der EZB. „Ganz grundsätzlich gilt: Eine operativ oder technisch zwingende Reihenfolge für die Rücknahme der diversen Maßnahmen gibt es a priori nicht", so Wuermeling auf einem Fachkongress in Frankfurt. Klar sei, dass der EZB-Rat seine Politik irgendwann bei veränderten Gegebenheiten neu ausrichten werde. Dafür seien vviele Varianten denkbar.
  • China investiert Milliarden in Startups in den USA, deren Produkte für das Militär verwendet werden könnten. Investitionen in andere Bereiche wie etwa Unterhaltung werden zurückgefahren. Nach zahlreichen Firmenübernahmen durch chinesische Investoren hatten Deutschland, Frankreich und Italien ein stärkeres Vetorecht in Europa zum Schutz von Hightech-Firmen gefordert. Die EU-Kommission will nun staatlich geförderte Firmenkäufe aus China strenger prüfen. „Wir müssen einen fairen Wettbewerb gewährleisten", sagte Jyrki Katainen, der für Wachstum und Investitionen verantwortliche Vize-Präsident der Kommission, dem „Handelsblatt“. „Deshalb wollen wir sicherstellen, dass Investoren aus Drittstaaten Akquisitionen in der EU nicht mit staatlichen Subventionen finanzieren."
  • Die Republikaner von Präsident Donald Trump wollen sich nach dem Rückschlag am Freitag bei der angestrebten Gesundheitsreform nun eine tiefgreifenden Steuerreform widmen. Diese solle berufstätigen Eltern, Kleinunternehmen und privaten Landwirten zugutekommen, sagte Vizepräsident Pence. Der Vorsitzende des Steuerausschusses im Repräsentantenhaus hatte zuvor bereits erste Schritte angekündigt.
  • Die CDU hat die Wahl im Saarland klar für sich entschieden und wird dort weiterhin die Regierung führen. Für SPD und Linkspartei reichte es nicht für die erhoffte Mehrheit. Neben den drei Parteien zog auch die AfD in den Landtag ein, Grüne und FDP scheiterten. Laut vorläufigen Endergebnis verbesserte sich die CDU auf 40,7 (+5,5) Prozent. Die SPD kam auf 29,6 (-1,0) Prozent, die Linkspartei auf 12,9 (-3,2). Die AfD gewinnt auf Anhieb 6,2 Prozent und zieht damit erstmals in den Landtag in Saarbrücken ein.
  • Das Ölkartell OPEC und andere wichtige Förderländer haben sich am Wochenende nach einem Treffen in Kuwait-Stadt für eine Verlängerung der Förderbremse über die Jahresmitte hinaus von weiteren sechs Monaten ausgesprochen. Eine verbindliche Entscheidung über die Verlängerung fiel jedoch nicht. OPEC-Generalsekretär Mohammed Barkindo hat die ölproduzierenden Länder trotz Schwierigkeiten aufgefordert, an Förderkürzungen zur Steigerung der Preise festzuhalten. „Wir müssen geduldig sein und unseren starken Willen zeigen, damit unsere Entscheidungen ihren Weg gehen können", sagte Barkindo.
  • Nach Einschätzung von ifo-Präsident Clemens Fuest blickt die deutsche Wirtschaft mit Sorge auf die kommenden Monate. Unsicherheitsfaktoren seien US-Präsident Donald Trump, der Brexit und die weiterhin schwierige Lage in Südeuropa", so Fuest zum „Südkurier“. An diesem Vormittag wird der neue ifo Geschäftsklimaindex veröffentlicht.

Rohstoffe

  • Die Ölpreise stehen wieder unter Druck. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sinkt am Montag auf unter 50,50 US-Dollar. Der erneute Anstieg der Produktion in den USA drückt offenbar auf die Preise. Seit dem Tief vom Mai 2016 hat sich die Zahl der US-Bohrungen mehr als verdoppelt.
Termine des Tages: 10:00 Uhr - DE: ifo-Geschäftsklimaindex März
10:00 Uhr - EWU: Geldmenge M3 Februar
10:00 Uhr - EWU: Kredite an den privaten Sektor Februar

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