Kommentar
19:29 Uhr, 18.08.2017

Trumps Chefstratege Steve Bannon tritt zurück - Wöhrl gibt Angebot für Air Berlin ab

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  • Uni Michigan-Index steigt überraschend deutlich
  • Messerangriff in Finnland
  • Stada-Übernahme geglückt
  • Schickedanz-Einigung beschert Dt. Bank hohen Sondergewinn
  • US-Notenbanker Kaplan verlangt Geduld bei der Zinsstraffung
  • Stada-Übernahme ist im Kasten
  • Commerzbank kommt bei Konzernumbau gut voran
  • Autoindustrie erwartet spürbare Stickoxid-Entlastung nach Softwareupdates für Diesel-Motoren
  • DE: Erzeugerpreise ziehen stärker als erwartet an
  • DE: Immobilienboom treibt Mietpreise
  • Eurozone: Überschuss in Leistungsbilanz sinkt
  • FDP in Niedersachsen will Politiker aus dem Aufsichtsrat von Volkswagen abziehen
  • Gespräche und Geschacher um Air Berlin gehen weiter
  • Stada-Übernahmeangebot: Paul Singer signalisierte seine Zustimmung
  • VTG passt Gewinnprognose für 2017 an

DAX

  • Neben der Terrorangst nach den Anschlägen in Spanien wirkt sich das politische Chaos im Weißen Haus weiter negativ auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt aus. Nach der Auflösung von zwei Beratergremien kursierten am Markt bereits am Donnerstag Spekulationen, dass der Wirtschaftsberater des Präsidenten, Gary Cohn, abtreten könnte. Am Freitag wurde nun nach Handelsende am deutschen Markt bekannt, dass Trumps Chefstratege Steve Bannon das Weiße Haus verlässt. Nachdem der DAX am Freitag zeitweise bis auf 12.082 Zähler abrutschte, beendete das Börsenbarometer den Handel mit einem Minus von 0,31 Prozent bei 12.165,19 Punkten. Auf Wochensicht konnte der Leitindex rund 1,25 Prozent zulegen.

Trumps Chefstratege Steve Bannon tritt zurück

  • Trump-Berater und Chefstratege Steve Bannon ist von seinen Ämtern zurückgetreten. Das Weiße Haus bestätigte entsprechende Medienberichte. Bannon gilt als nationalkonservativ und soll Verbindungen ins rechtsextreme Lager haben. Wiederholt war Bannon mit gemäßigteren Kräften im Weißen Haus aneinandergeraten. Seinen Rücktritt soll Bannon bereits am 7. August und damit vor den rechtsextremen Ausschreitungen im US-Bundesstaat Virginia eingereicht haben. Wegen der Ereignisse wurde der Rücktritt aber erst jetzt bekannt. Heute soll der letzte Arbeitstag von Bannon sein. "Wir sind im dankbar für das Geleistete und wünschen ihm das Beste", heißt es in einer Erklärung von Trumps Sprecherin Sarah Sanders.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl hat über seine Vermögensverwaltung Intro-Verwaltungs GmbH ein formelles Angebot zur Übernahme der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin abgegeben. Über finanzielle Details des Angebots ist nichts bekannt. Anders als die Lufthansa will Wöhrl die Air Berlin Gruppe als Ganzes erhalten. Wöhrl kritisierte, dass bei der Rettung von Air Berlin bisher eine einseitige Strategie zugunsten der Lufthansa verfolgt worden sei. Die Lufthansa will einen Großteil der Flugzeuge von Air Berlin kaufen. Es gibt aber erhebliche kartellrechtliche Bedenken gegen eine Übernahme größerer Teile von Air Berlin durch die Lufthansa.
  • Die mit der Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz erzielte Einigung in einem jahrelangen Rechtsstreit hat der Deutschen Bank im ersten Halbjahr laut Bloomberg einen bereits verbuchten Sondergewinn von rund 100 Mio. Euro beschert. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Bank hatte damit für die Beilegung des Rechtsstreits demnach 100 Mio. Euro mehr zurückgelegt als diese dann letztlich gekostet hat.
  • Die Commerzbank kommt bei ihrem Stellenabbau voran. Mehr als 1.100 Mitarbeiter haben nach Unternehmensangaben das Angebot angenommen, mit einer Prämie von 30.000 Euro vorzeitig in Ruhestand zu gehen.
  • Ein in der Diesel-Affäre inhaftierter ehemaliger Audi-Manager bleibt in Untersuchungshaft. Die USA haben ein entsprechendes, vorläufiges Ersuchen an die bayerische Justiz gerichtet, wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München sagte.
  • Der Weltmarktführer im Bereich Landtechnik Deere & Co. hat im dritten Quartal von einer gestiegenen Nachfrage und einer Erholung der Landmaschinenverkäufe profitiert. Der Gewinn legte um ein Drittel auf 1,97 US-Dollar je Aktie zu.
  • Die Sporthandelskette Foot Locker Inc. hat im zweiten Quartal deutlich weniger verdient als erwartet. Der Nettogewinn rutschte von 127 Mio. auf 51 Mio. US-Dollar ab - je Aktie ergaben sich 62 Cent. Analysten hatte ein EPS von 90 Cent erwartet.
  • Das Kosmetikunternehmen Estée Lauder hat im vergangenen Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz stieg überraschen deutlich um 9 Prozent auf 2,85 Mrd. US-Dollar.
  • Der Stromerzeuger Calpine steht offenbar kurz vor einer Übernahme. Energy Capital Partners biete 15,25 Dollar pro Calpine-Aktie, berichtet Bloomberg. Das Unternehmen wird damit mit 5,6 Mrd. US-Dollar bewertet.
  • Applied Materials hat im dritten Quartal überraschend viel und auch eine optimistische Prognose abgegeben. Der Halbleiterausrüster steigerte den Umsatz um ein Drittel auf 3,74 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn je Aktie erreichte 86 Cent - 2 Cent mehr als erwartet.
  • Die US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone kauft Harvest Fund Advisors, eine Investmentgesellschaft mit 10 Mrd. US-Dollar an verwaltetem Vermögen im Bereich Energie-Midstream-Aktivitäten. Einzelheiten zu dem Deal wurden nicht bekannt.
  • Erneuter Batterieärger bei Samsung. Wegen überhitzender Smartphone-Akkus wurde in den USA ein Rückruf beim Modell Galaxy Note 4 veranlasst.
  • Den Investoren Bain Capital und Cinven ist im zweiten Anlauf die Übernahme des Arzneimittelherstellers Stada geglückt. Bis zum Ablauf der Übernahmefrist in der Nacht auf Donnerstag sei die erforderliche Mindestannahmeschwelle von 63 Prozent erreicht worden, wie die Investoren am Freitag mitteilten. Ein erstes Angebot war gescheitert und selbst die auf 66,25 Euro je Aktie aufgestockte zweite Offerte stoß zunächst auf maue Nachfrage..
  • Nach der Insolvenz von Air Berlin sollen die meisten der 8.600 Arbeitsplätze erhalten werden, wie der vom Amtsgericht eingesetzte Generalbevollmächtigte, Frank Kebekus, dem „Handelsblatt“ gegenüber betonte. Es gebe dazu gute Gespräche mit potenziellen Käufern. Geplant ist, dass die Lufthansa große Teile von Air Berlin übernimmt, sofern die Kartellbehörden zustimmen. Lufthansa will neben 38 bereits angemieteten Air-Berlin-Jets die Touristik-Tochter Niki und weitere Flugzeuge übernehmen. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries sagte der „Rheinischen Post“, am Ende werde schon aus kartellrechtlicher Sicht nicht nur eine Airline alleine die Slots und Air Berlin übernehmen können. Die Zeitung zitierte aus einer Studie, wonach die Lufthansa nach einer Übernahme auf vielen Strecken ein Monopol erreichen würde. Der Unternehmer Hans Wöhrl sagte derweil den „Nürnberger Nachrichten", die von ihm geleitete Intro Verwaltungs GmbH Interesse an Air Berlin habe. Die Airline müsse als Ganzes erhalten werden, weil nur auf diese Weise ein Monopol zu Lasten der Passagiere verhindert werden könne.
  • Die Deutsche Bank hat sich in einem US-Rechtsstreit um mutmaßliche Preisabsprachen am Anleihemarkt auf einen Vergleich geeignet, wonach das Institut 48,5 Mio. US-Dollar zahlt. Die Bank ist eines von zehn Instituten, denen Investoren gemeinsame Marktmanipulation zur eigenen Bereicherung vorwerfen.
  • Bei dem Netzwerkausrüster Ericsson droht ein neuer Kahlschlag. Schwedische Medien berichten, dass bis zu 25.000 Stellen gestrichen werden könnten.
  • Der Logistikdienstleister VTG hat seine Gewinnprognose für 2017 angepasst und erwartet jetzt nur noch ein EBITDA von 330 bis 360 Mio. Euro. Zuvor war ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 345,3 Mio. Euro in Aussicht gestellt worden. Der Umsatz wird weiterhin leicht über dem Vorjahresniveau gesehen.

Konjunktur & Politik

  • Finnland: Bei einem Messerangriff in Turku wurden mehrere Personen niedergestochen, wie die Polizei mitteilte. Ein Mensch soll getötet worden sein.
  • Das Konsumklima der Uni von Michigan kletterte zum Vormonat um 4,2 Punkte auf 97,6 Punkte, teilte die Universität laut einer ersten Erhebung mit. Volkswirte hatten mit 94,0 Punkten gerechnet. Im Vormonat war der Indikator noch auf den tiefsten Stand seit Oktober 2016 gesunken.
  • Dallas-Fed-Präsident Robert Kaplan verlangt Geduld bei der Straffung der Geldpolitik. Die niedrigen Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen signalisierten die Erwartung einer konjunkturellen Abschwächung. Zudem verwies er auf die niedrige Inflation. „Bevor er eine weitere Zinsanhebung unterstützt, sind weitere Hinweise erforderlich, dass die Teuerung „mittelfristig" anzieht“, so Kaplan.
  • Nach Einschätzung des Präsidenten des Verbandes der Autoindustrie (VDA), Matthias Wissmann, werden die beim jüngsten Diesel-Gipfel beschlossenen Maßnahmen die Stickoxid-Belastung bis 2019 um insgesamt 12 bis 14 Prozent verringern, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Wissman stellt sich damit gegen Prognosen der Deutschen Umwelthilfe, die von geringen bis gar keinen Effekten der Gipfel-Ergebnisse ausgeht.
  • Fed-Chefin Janet Yellen wird in diesem Jahr an der Notenbanktagung in Jackson Hole teilnehmen. Dies bestätigte die US-Notenbank. Eine Teilnahme Yellens galt zwar als wahrscheinlich, war aber noch nicht gesichert. Die alljährliche Konferenz findet dieses Jahr vom 24. bis 26. August statt.
  • Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone ist im Juni nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) auf bereinigter Basis von revidiert 30,5 Mrd. Euro im Vormonat auf 21,2 Mrd. Euro zurückgegangen.
  • Die Wohnungsmieten in Deutschland sind im ersten Halbjahr weiter deutlich angestiegen. Die Kaltmieten bei Neuverträgen legten gemessen am Vorjahreszeitraum im Schnitt um 4,4 Prozent zu, wie eine aktuelle Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt. Bei Neuvertragsmieten werden demnach durchschnittlich 7,90 Euro pro Quadratmeter ohne Nebenkosten fällig.
  • Die FDP in Niedersachsen will Politiker aus dem Aufsichtsrat von Volkswagen abziehen, an dem das Land beteiligt. Sollte die Landtagswahl in Niedersachsen im Oktober eine Regierungsmehrheit unter Beteiligung der CDU und der FDP ergeben, werde das Land seine Rolle im Aufsichtsrat von Volkswagen neu ordnen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. „Künftig werden keine Mitglieder der Landesregierung mehr in den VW-Aufsichtsrat entsandt“, schreibt der FDP-Landesvorsitzende Stefan Birkner in einem Positionspapier, das der Zeitung vorliegt. Zu einem Verkauf der Beteiligung Niedersachsens an VW solle es allerdings nicht kommen.
  • In Spanien hat die Polizei nach dem Terroranschlag von Barcelona in Ripoll, 100 Kilometer nördlich der Stadt, einen dritten Verdächtigen festgenommen, wie die Zeitung "El País" berichtete. Nach dem Terroranschlag in Barcelona mit mindestens 13 Toten sind mehr als hundert Verletzte in Krankenhäusern untergebracht, wie die katalanischen Rettungskräfte per Twitter mitteilten.
  • Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im Juli um 2,3 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, legten die Preis auf Herstellerebene gegenüber dem Vormonat Juni um 0,2 Prozent, nachdem sie im Juni 2017 gegenüber Mai unverändert geblieben waren.
Termine des Tages:
10:00 Uhr - EWU: EZB-Leistungsbilanzsaldo Juni
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan August (vorläufig)
16:15 Uhr - US Rede von Dallas-Fed-Präsident Kaplan in Dallas

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