Kommentar
22:25 Uhr, 05.09.2017

Merkel stärkt Autobranche den Rücken - VW und IBM kooperieren - Nordex will sparen

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • VW und IBM wollen gemeinsam digitale Mobilitätsdienste entwickeln
  • EU erleidet im Streit um Subventionen für Boeing eine Niederlage bei der WTO
  • EY: Auslandsgeschäft deutsche Großkonzerne stärkt den Standort Deutschland
  • Lanxess will Margen hochtreiben
  • IHS Markit: Eurozone verliert nur leicht an Dynamik
  • Commerzbank-Chef fordert Ende der EZB-Anleihekäufe
  • USA verlangen härtere Sanktionen gegen Nordkorea
  • Deutsche Börse entscheidet über die kündigte Zusammensetzung ihrer Aktienindizes
  • Aveva und Schneider Electric fusionieren
  • Merck KGaA stellt Consumer-Health-Geschäft zur Disposition

DAX & Dow Jones

  • Der deutschen Aktienmarkt präsentiert sich am Vormittag freundlich. Der deutsche Leitindex DAX kletterte zuletzt um 0,60 Prozent auf 12.171 Punkte. Dabei verharrt der Euro-Kurs in luftigen Gefilden. Aktuell notiert die europäische Gemeinschaftswährung bei knapp unter 1,19 Dollar. Auch die Vorgaben von der Tokioter Börse waren negativ. Die anhaltende Nordkorea-Krise wird als Grund für die Verluste genannt. Von der Wall Street gibt es keine Vorgaben. Die US-Börsen blieben gestern wegen eines Feiertages geschlossen.
  • Der Dow Jones beendete den Tag angesichts der Situation um Nordkorea und Wirbelsturm Irma 1,07 % im Minus. Während Versicherer angesichts des Monster-Sturms abgestoßen wurden, waren Baumärkte wie Home Depot oder Lowes stark gefragt.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Windkraftanlagenbauer Nordex schnallt den Gürtel enger - bis zu 500 Stellen in Europa sollen aus Kostengründen gestrichen werden. Das soll bis 2018 ein Einsparvolumen von rund 45 Mio. Euro bringen. Mit dem Sparprogramm reagiere man auf die weiterhin rückläufige Nachfrage sowie stark veränderte Marktbedingungen im Kernmarkt Deutschland, teilte Nordex mit.
  • Der Flugzeugzulieferer United Technologies (UT) übernimmt den Rivalen Rockwell Collins für 30 Mrd. US-Dollar (inkl. Schulden). United bietet 140,00 Dollar je Aktie, davon 93,33 Dollar in bar. Der Rest soll in UT-Anteilen bezahlt werden.
  • Volkswagen und der US-Technologiekonzern IBM wollen gemeinsam digitale Mobilitätsdienste entwickeln. Die Zusammenarbeit ist auf 5 Jahre ausgelegt. Unter anderem soll der IBM-Supercomputer Watson mehr künstliche Intelligenz in digitale Mobilitätsdienste bringen und die Entwicklung beschleunigen. Die Wolfsburger bauen für solche Dienste im Auto derzeit das Softwaresystem Volkswagen WE auf, in dem auch andere Programmierer ihre Apps anbieten können.
  • Die EU hat im Streit um Subventionen für Boeing eine Niederlage bei der Welthandelsorganisation (WTO) erlitten. Ein WTO-Schiedsgericht urteilte, dass die von der EU kritisierten Steueranreize des US-Staates Washington die Regeln nicht verletzen. Damit kippte das Berufungsgremium der WTO eine frühere Feststellung der Organisation. Die EU hatte die Beschwerde im Namen von Airbus erhoben.
  • Der Spezialchemie-Konzern Lanxess zeigt sich ambitioniert und plant eine Offensive hin zu mehr Profitabilität. Ab 2021 soll sich die operative Marge - gemessen am Ebitda - in einer Bandbreit von 14 bis 18 Prozent bewegen. 2016 hatte die Marge 12,9 Prozent betragen. Zukünftig will Lanxess zudem nur noch Geschäfte betreiben, in denen die Gesellschaft eine führende Marktpositionen erreichen und nachhaltig attraktive Margen erwirtschaften kann.
  • Der Pharmakonzern Merck KGaA bereitet nach eigenen Angaben strategische Optionen für das Consumer-Health-Geschäft, einschließlich einer möglichen vollständigen oder teilweisen Veräußerung sowie strategischer Partnerschaften, vor. Die Merck KGaA sei davon überzeugt, dass hierdurch die gezielte Weiterentwicklung des Consumer-Health-Geschäfts unterstützt werde, so das Unternehmen. Etwaige Erlöse in Folge einer potenziellen Transaktion sollen dafür eingesetzt werden, die finanzielle Ziele des Konzerns zu unterstützen.
  • Commerzbank-Chef Martin Zielke pocht auf ein Auslaufen der EZB-Anleihekäufe. Er habe vor der EZB großen Respekt, sagte Zielke dem „Handelsblatt". Mit ihren Anleihekäufen habe sie der Politik in Europa Spielräume verschafft, um Reformen einzuleiten. „Die Medizin hat gewirkt. Aber wie bei jedem Medikament gibt es Nebenwirkungen, und die werden größer. Irgendwann müssen Sie die Medikamente absetzen, und dafür ist jetzt der richtige Zeitpunkt." Dank des Sparkurses und der Digitalisierung könne seine Bank aber auch längerfristig mit niedrigen Zinsen leben. Von der Idee einer Fusion mit der Deutschen Bank, die noch im Sommer 2016 möglich erschien, verabschiedet sich Zielke endgültig. „Konsolidierung ist kein Allheilmittel, auch organisch kann man wachsen.“
  • Der britische Industrie-Softwareanbeiter Aveva und Schneider Electric aus Frankreich haben Berichte zu ihren milliardenschweren Fusionsplänen bestätigt. Schneider Electric wird demnach 60 Prozent der Anteile am neuen Gemeinschaftsunternehmen mit einem Wert von mehr als drei Milliarden Pfund halten. Zugleich soll der französische Elektronikkonzern sein eigenes Softwaregeschäft in die britische Firma einbringen, die auch an der Londoner Börse notiert bleibt.
  • Heute Abend entscheidet die Deutsche Börse über die kündigte Zusammensetzung ihrer Aktienindizes. Als Kandidaten für den MDAX gelten Grand City Properties und Metro Wholesale. Absteigen könnten Bilfinger, Rational und auch die Deutsche Pfandbriefbank. Chancen auf den SDAX haben Allroundtown (Immobilien), und Delivery Hero. Herausfallen könnten Gerry Weber, Amadeus Fire oder Baywa.

Konjunktur & Politik

  • Die Auftragseingänge für die US-Industrie sind im Juli wie erwartet zurückgegangen. Transportgüter herausgerechnet, waren sie leicht gestiegen.
  • Nach Ansicht von Fed-Gouverneurin Lael Brainard steht die US-Wirtschaft insgesamt auf einem sicheren Fundament. Die Inflation werde von der Fed genau beobachtet. Der Neutrale Leitzins werde wohl auch mittelfristig nur langsam steigen.
  • Die USA haben Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vorgeworfen, einen Krieg provozieren zu wollen. Als Reaktion auf den bisher größten Atomtest Pjöngjangs will US-Präsident Trump im Weltsicherheitsrat innerhalb einer Woche "größtmögliche Sanktionen“ durchsetzen. Es geht den USA besonders um eine Aussetzung der Öllieferungen aus China nach Nordkorea. Russland und China zögern noch.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel plädiert für einen ruhigen und langsamen Übergang zu abgasärmeren Auto-Antrieben. „Wir arbeiten nicht mit Verboten, sondern wir wollen solche Übergänge vernünftig ermöglichen im Blick auf die Beschäftigten und im Blick auf den technologischen Wandel", sagte die CDU-Chefin am Dienstag in der letzten Sitzung des Bundestags vor der Wahl. In der Autoindustrie habe es „unverzeihliche Fehler“ gegeben, betonte Merkel mit Blick auf die Abgasmanipulationen. Das berechtige aber nicht dazu, die gesamte Branche ihrer Zukunft zu berauben.
  • Der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit für die Unternehmen in der Eurozone verharrte im August bei 55,7 Punkten. In einer ersten Schätzung war noch ein leichter Zuwachs ermittelt worden. „Nach dem rasanten Aufschwung im Frühling hat die Eurozone in den Sommermonaten nur leicht an Dynamik verloren", kommentierte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Bislang deuteten die Umfrageergebnisse auf ein robustes Quartalswachstum von 0,6 Prozent hin.
  • Die Einzelhändler im Euroraum haben nach Angaben des Statistikamts Eurostat im Juli zum Vormonat 0,3 Prozent weniger Umsätze verzeichnet. Das ist der erste Rückgang in diesem Jahr. Der Zuwachs beim Einzelhandel im Juni wurde von 0,5 Prozent auf 0,6 Prozent nach oben korrigiert.
  • Deutschlands Großkonzerne erwirtschaften einer Studie zufolge den überwiegenden Teil ihres Umsatzes im Ausland und beschäftigen dort auch mehr Menschen. Allerdings sorgt die starke Nachfrage außerhalb Deutschlands auch für ausgelastete Fabriken auf dem Heimatmarkt, wie es in der Analyse des Prüfungsunternehmens EY heißt. „Das boomende Auslandsgeschäft hat den Standort Deutschland gestärkt“, sagt Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung.
  • Die USA haben sich für verschärfte UN-Sanktionen gegen die Regierung in Pjöngjang ausgesprochen. Zum Abschluss einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates sagte Washingtons UN-Botschafterin Nikki Haley, sie werde dem Rat einen Katalog mit härteren Massnahmen vorlegen. Nordkorea hatte nach Angaben aus Pjöngjang eine Wasserstoffbombe getestet, mit der Interkontinentalraketen bestückt werden sollen.
  • Nordkorea transportiert eine Interkontinentalrakete (ICBM) in Richtung seiner Westküste, wie Zeitungen berichten. Laut "Asia Business Daily" erfolgte der Transport nachts, um eine möglichst große Geheimhaltung zu wahren. Im Westen unterhält das Land Abschussrampen. Südkorea will als Reaktion auf die Aggressionen aus Nordkorea weitere Luftabwehrraketen vom Typ 'THAAD' aufstellen.
  • Der britische Finanzminister Philip Hammond hat die Parlamentarier im Unterhaus davor gewarnt, die für den EU-Austritt notwendigen Gesetze unnötig zu verzögern. An diesem Donnerstag findet die erste Debatte über das Gesetzespaket statt. Laut Reuters plant die Labour-Partei eine Reihe von Änderungsanträgen.
Termine des Tages:
13:30 Uhr - US: Rede von Fed-Gouverneurin Lael Brainard beim Economic Club of New York
16:00 Uhr - US: IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen September
16:00 Uhr - US: Auftragseingang Industrie Juli
19:10 Uhr - US: Rede von Minneapolis Fed-Präsident Kashkari in Minneapolis

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6 Kommentare

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  • FinanzplatzFrankfurt
    FinanzplatzFrankfurt

    Was denken sich eig. die Chinesen? Entweder sie rufen das Riesenbaby endgültig zur Räson oder Trump nimmt sich dem Problem an, ich wäre für letzteres.

    13:58 Uhr, 05.09.2017
  • 1 Antwort anzeigen
  • bembes
    bembes

    Mal sehen ob der Commerzbank-Chef von Super-Draghi gehört wird. Ich glaube nicht !!!!!

    09:25 Uhr, 05.09.2017

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