Kommentar
16:00 Uhr, 14.07.2017

US-Inflation so schwach wie zuletzt im Oktober 2016 - US-Banken JPMorgan und Citigroup übertreffen Prognosen

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  • Uni Michigan: Stimmung der US-Verbraucher verdüstert sich im Juli
  • EZB will sich bei Zeitpunkt um QE-Ende Flexibilität bewahren
  • VW löst Mercedes als Generalsponsor beim DFB ab
  • Druck auf Daimler in Abgas-Affäre nimmt zu
  • Bundesbank: Geldvermögen der privaten Haushalte steigt auf neuen Rekordwert
  • Morphosys: Quantensprung für das Biotech-Unternehmen
  • Rocket Internet will ihren Anteil am Online-Kreditmarktplatz Lendico verkaufen
  • US-Präsident Trump drohte erneut mit Handelshemmnissen
  • SAP: Korruptionsverdacht in Südafrika

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt wirkt am Freitag wie festgenagelt. Den guten Start der US-Berichtssaison nahmen die Anleger zwar zur Kenntnis, doch das änderte wenig an der zurückhaltenden Einstellung zum Wochenabschluss. Kauflust kam dadurch nicht auf. Durchwachsen ausgefallene US-Konjunkturdaten erweisen sich hier möglicherweise als Hemmschuh. Das Börsenbarometer DAX notiert am Nachmittag kaum verändert bei 12.634 Punkten. Kaum ein DAX-Wert bewegt sich zur Stunde mehr als ein Prozent nach oben oder nach unten.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die US-Großbank JPMorgan Chase hat im zweiten Quartal trotz des schwächelnden Kapitalmarktgeschäfts den Nettogewinn um 13 Prozent auf 7,0 Mrd. US-Dollar gesteigert. Vor allem das wichtige Geschäft mit Anleihen ging deutlich zurück. Die gesamten Einnahmen legten um 5 Prozent auf 26,4 Mrd. US-Dollar zu.
  • Die Citigroup konnte im zweiten Quartal ein schwächeres Kapitalmarktgeschäft durch Zuwächse im Beratungsgeschäft kompensieren. Netto blieben 3,9 Milliarden US-Dollar Gewinn übrig - mehr als von Analysten erwartet, aber weniger als die 4,0 Mrd. US-Dollar aus dem Vorjahr.
  • Die drittgrößte US-Bank Wells Fargo ist ergebnisseitig besser durch das zweite Quartal gekommen als erwartet. Der Gewinn stieg um 4,5 Prozent auf 1,01 US-Dollar je Aktie. Mit 22,2 Mrd. US-Dollar stagnierten die Einnahmen hingegen.
  • Der Autohersteller Fiat Chrysler ruft weltweit mehr als 1,33 Mio Fahrzeuge wegen Problemen mit der Elektrik und mit Airbags zurück. Vor allem Autos in den USA, Kanada und Mexiko sind davon betroffen.
  • Der US-Finanzdienstleister PNC Financial Services übertrifft im 2. Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 2,10 Dollar die Markterwartungen deutlich.
  • Die US-Spedition Celadon Group hat mit dem Finanzfachemn Paul Svindland einen Nachfolger für Paul Will an der Unternehmensspitze gefunden.
  • Der Volkswagen-Konzern hat Daimler ausgestochen und wird ab 2019 der neue Generalsponsor der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Das hat der Deutsche Fußball-Bund bekanntgegeben. Wieviel VW dafür zahlt, haben die Beteiligten nicht gesagt. Mercedes-Benz war 45 Jahre lang Partner des DFB.
  • Das Biotech-Unternehmens Morphosys hat erstmals ein Medikament auf den Markt gebracht. Der Lizenznehmer Janssen, der zu Johnson & Johnson gehört, erhielt von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Verkaufsgenehmigung für Tremfya, ein Mittel gegen Schuppenflechte. Das Medikament basiert auf Morphosys' Wirkstoff Guselkumab.
  • Bundesverkehrsminister Dobrindt (CSU) lässt laut Süddeutscher Zeitung Mercedes-Dieselfahrzeuge daraufhin untersuchen, ob der Schadstoffausstoß manipuliert wird. Das sei aus Kreisen des Ministeriums zu erfahren, so die Zeitung. Das Kraftfahrzeug-Bundesamt werde Daimler-Modelle überprüfen, die mit einer illegalen Software manipuliert sein sollen, hieß es. Nach Informationen von SZ, NDR und WDR könnten bei mehr als einer Million Fahrzeugen Motoren mit manipulierten Abgaswerten eingebaut sein.
  • Laut Handelsblatt will die Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet will ihren Anteil am Online-Kreditmarktplatz Lendico an den britischen Hedgefonds Arrowgrass verkaufen. Lendico ist ein sog. Peer-to-Peer-Kreditvermittler, der online private Kreditnehmer und Anleger unter Ausschluss von Banken zusammenbringt. Rocket Internet hält gut 50 Prozent, dieser Anteil wurde zuletzt mit rund 140 Mio. Euro bewertet.
  • Die Aufspaltung des Handelskonzerns Metro ist für die Anleger bislang ein Verlustgeschäft. Die Kurse der beiden Teile Metro Wholesale & Food und Ceconomy lagen gestern zum Handelsschluss fast 6 Prozent unter dem letzten Xetra-Kurs der alten Metro. Das Unternehmen setzt bei der Aufspaltung langfristig auf positive Effekte für die Anleger.
  • Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat nach Angaben des Chemiekonzerns BASF erstmals seit 30 Jahren eine Empfehlung für ein Malaria-Mittel ausgesprochen, das auf einer neuen Klasse von Insektiziden basiert. Chlorfenapyr heißt der Wirkstoff, den der Konzern auf den Markt bringen will. Ohne eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation hat ein Produkt für die Malaria-Prophylaxe wenig Chancen auf eine Vermarktung, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
  • Gegen den Softwarekonzern SAP besteht in Südafrika ein Korruptionsverdacht. Nun will Vorstand Adaire Fox-Martin gemeinsam mit Ermittlern in dem Land den Verdachtsmomenten nachgehen. Fraglich ist, ob SAP mittels Vertriebsprovisionen vor zwei Jahren rund 6,5 Mio. Euro an sogenannten Kickbacks in dunkle Kanäle gezahlt habe mit dem Ziel: sich nach offenbar langen Verhandlungen die Unterschriften für lukrative Aufträge der Transnet SOC Ltd., eines der größten Staatsunternehmen, zu sichern.
  • Das österreichische Öl- und Gasunternehmen OMV hat seine Produktion im zweiten Quartal auf durchschnittlich 339.000 (Vorquartal: 335.000) Barrel Öläquivalent pro Tag (boed) gesteigert. Die Raffineriemarge verbesserte sich von 5,42 US-Dollar pro Barrel im Vorquartal auf 6,03 US-Dollar.

Konjunktur & Politik

  • Das Konsumklima der Uni Michigan ist im Juli von zuvor 95,1 auf 93,1 Zähler gesunken, teilte die Universität in einer ersten Erhebung mit. Dies ist der zweite deutliche Rückgang in Folge.
  • Der Preisdruck in den USA hat sich im Juni verlangsamt. Die Preise auf Verbraucherebene in den USA stagnierten überraschend zum Vormonat, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Preise nur noch um 1,6 Prozent - das ist die schwächste Teuerung seit Oktober.
  • Die Umsätze des US-Einzelhandels sind im Juni überraschend um 0,2 Prozent zum Vormonat gesunken, so das US-Handelsministerium. Experten hatten mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.
  • Die Zahl der Neuzulassungen in den EU-Ländern stieg im Juni um gut zwei Prozent auf 1,49 Mio. Autos, teilte der Branchenverband Acea mit. Im Mai hatte das Plus noch acht Prozent betragen.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat keinen direkten Zeitplan, zu welchem Zeitpunkt die billionenschweren Anleihenkäufe in Richtung Null zurückgefahren werden. Die Währungshüter halten nicht viel davon, ein konkretes Enddatum zu setzen, ab dem keine Wertpapiere mehr gekauft werden sollen, sagten drei mit den Erwägungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Zudem folge das Stimulus-Programm keinem vorherbestimmten Kurs, betonten die Notenbanker. Die einzelnen Schritte hingen von den Konjunkturdaten ab.
  • Nach Angaben der Bundesbank ist das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland im ersten Quartal auf rund 5676 Milliarden Euro gestiegen - ein neuer Rekordwert. Berücksichtigt werden dabei Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere und Ansprüche an Versicherungen, Immobilien bleiben außen vor. Im Vergleich zum Vorquartal erhöhte sich das Geldvermögen um 1,5 Prozent oder gut 84 Milliarden Euro.
  • Ein US-Gericht auf Hawaii hat das von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Bürger aus sechs muslimischen Staaten eingeschränkt. Demnach müssen Großeltern und andere Verwandte von bereits in den USA lebenden Personen ins Land gelassen werden.
  • Die Auslandsbanken in Deutschland plädierten für die Beibehaltung der Abgeltungsteuer. Die Wiedereinführung der individuellen Veranlagung würde nicht zu einem höheren Steueraufkommen führen, sondern stattdessen zu höheren Bürokratiekosten, warnt der Verband der Auslandsbanken in Deutschland (VAB) laut Börsen-Zeitung.
  • Frankreich und die USA wollen gemeinsam gegen Dumping vorgehen. „Wir wollen zusammenarbeiten, um wirksame Maßnahmen im Kampf gegen Dumping zu ergreifen", sagte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump. Sowohl der EU als auch den USA solle es erlaubt sein, heimische Branchen und Arbeiter zu schützen, sagte Macron. „Im Rahmen eines Freihandels, aber eines gerechten Freihandels.“ Trump selbst drohte im Stahlstreit mit China und anderen Ländern bereits mit Handelshemmnissen. „Sie bieten Stahl zu Dumpingpreisen an, und sie zerstören unsere Stahlindustrie, sie tun es seit Jahrzehnten und ich werde es stoppen", sagte Trump an Bord der Air Force One. Es gebe zwei Optionen: Quoten oder Zölle. „Vielleicht mache ich beides.“
  • Vor dem Hintergrund der Nordkorea-Krise bereitet die US-Regierung laut FAZ neue Sanktionen gegen chinesische Banken und andere Firmen vor, die mit dem abgeschotteten Land Geschäfte machten. „Der Präsident verliert die Geduld mit China“, zitiert die FAZ einen Regierungsvertreter.
Termine des Tages:
11:00 Uhr - EU: Handelsbilanzsaldo Ma
14:30 Uhr - US: Einzelhandelsumsatz Juni
14:30 Uhr - US: Verbraucherpreise Juni
15:15 Uhr - US: Industrieproduktion Juni
15:30 Uhr - Rede von Dallas Fed-Präsident Kaplan in Mexico City
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Juli (vorläufig)

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