Commerzbank erwartet rote Zahlen - RWE zahlt Sonderdividende
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- USA: Neubauverkäufe im Mai legen schwächer als erwartet zu
- Große US-Geldhäuser haben erste Runde des jährlichen Stresstests bestanden
- Daimler: Kleinwagenmarke Smart soll zum reinen Elektroauto werden
- IHS Markit: Aufschwung in der Eurozone erleidet im Juni einen Dämpfer
- Tesla will künftig auch Autos in China herstellen
- Irland nimmt bei IPO von AIB bis zu 3,4 Mrd. Euro ein
- Bauhauptgewerbe: Auftragseingang im April auf höchstem Wert seit 23 Jahren
- Großbritannien: EU-Bürger dürfen bleiben
- Stada: Annahmefrist für die Offerte von Bain und Cinven ist ausgelaufen
- Pfeiffer Vacuum stärkt Marktposition mit Zukauf in den USA
DAX
- Der deutsche Aktienmarkt baute im Verlauf des Handels am Freitag seine Verluste weiter aus. Händler sprachen neben mangelnden Kaufimpulsen von Gewinnmitnahmen. Zuletzt stand der Leitindex um 0,70 Prozent im Minus bei 12.704 Punkten und entfernte sich weiter von seinem am Dienstag erreichten Rekordhoch von 12.951 Punkten. Auf Wochensicht tritt der deutsche Leitindex nun auf der Stelle. Auch von Konjunkturseite kam kein frischer Wind, im Gegenteil: Die Stimmung der Unternehmen im Euroraum hat sich nach Angaben des Marktforschungsinstituts IHS Markit im Juni verschlechtert - allerdings von einem hohen Niveau aus.
Chartanalysen des Tages
- EUROSTOXX50 - Der Deckel muß weg!
- DAX Tagesausblick: Lunten sind da! Wer zündet die grüne Kerze an?
- EUR/USD-Tagesausblick: Kurzfristiger Aufwärtstrend etabliert
- SILBER-Tagesausblick: Gelingt den Bullen der Turnaround?
Unternehmensnachrichten
- Die Commerzbank erwartet wegen Rückstellungen für den Personalabbau in Höhe von über 800 Mio. Euro rote Zahlen im zweiten Quartal. Auch im Tagesgeschäft läuft es nicht rund. Aufgrund verhaltener Märkte werde auch das operative Ergebnis des zweiten Quartals voraussichtlich niedriger ausfallen werde als im Vorquartal, teilte die Bank weiter mit.
- Der Energiekonzern RWE hat überraschend die Zahlung einer Sonderdividende angekündigt. Aus der Rückerstattung der Kernbrennstoffsteuer soll den Anteilseignern eine einmalige Sonderzahlung von 1 Euro je Stamm- und Vorzugsaktie zufließen, so RWE. Diese soll zusätzlich zu der für 2017 geplanten regulären Dividende von 0,50 Euro je Aktie ausgeschüttet werden.
- Der nach einer Serie von Skandalen zurückgetretene Uber-Chef Kalanick hat weiterhin großen Rückhalt in Teilen der Belegschaft. Über 1.000 Mitarbeiter unterstützten einen Aufruf, Kalanick wieder ins Tagesgeschäft zurückzubringen.
- Der Smartphonehersteller Blackberry hat im 1. Quartal einen Umsatzrückgang um 41 Prozent auf 244 Mio. US-Dollar erlitten. Analysten hatten mit Erlösen von 265 Mio. US-Dollar gerechnet. Die Kanadier kündigten überraschend den Rückkauf von 31 Mio. eigenen Aktien (6,3 % der Marktkapitalisierung) an.
- Der Medizintechnikkonzern Medtronic hat ein Aktienrückkaufprogramm über 5,0 Mrd. US-Dollar (4 % des Börsenwerts) angekündigt. Die Quartalsdividende soll zudem um 3 Cent auf 0,46 Dollar je Aktie steigen.
- Am Donnerstag stimmten 15 Banken dafür, den in US-Dollar denominierten Londoner Interbankensatz Libor zu ersetzen. Der Zinssatz stand im Zentrum eines branchenweiten Manipulationsskandals.
- Uber-Chef Travis Kalanick soll gewusst haben, dass einer seiner Ingenieure Dokumente seines früheren Arbeitgebers Google mutmaßlich gestohlen hat.
- Der Autokonzern Daimler will die Kleinwagenmarke Smart künftig nur noch mit Elektroantrieb ausstatten und anbieten. Spätestens mit der nächsten Generation, die 2020 oder 2021 auf den Markt kommen soll, solle der Smart nicht mehr mit Verbrennungsmotoren angeboten werden, berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe. Eventuell werde aber auch schon früher umgestellt.
- Tesla will künftig auch Autos in China herstellen. Derzeit liefen Gespräche mit der lokalen Regierung von Shanghai zur Ansiedlung einer Produktion in der Region, teilte Tesla mit. Hintergrund sind die hohen Einfuhrzölle, die die Wagen verteuern.
- Der seit Längerem strauchelnde japanische Elektronikkonzern Toshiba wird ab dem 1. August nicht mehr im Leitindex Nikkei 225 vertreten sein, teilte die japanische Börse mit. Ein Bilanzskandal und die Insolvenz der Nukleartochter Westinghouse hatten Toshiba in eine schwere Krise gestürzt, die Marktkapitalisierung verflüchtigte sich.
- Der irische Staat hat aus dem Börsengang der ehemaligen Krisenbank Allied Irish Banks (AIB) brutto inklusive der sogenannten Mehrzuteilungsoption 3,4 Milliarden Euro erlöst, wie das Finanzministerium in Dublin mitteilte. Eine einzelne Aktie kostet 4,40 Euro. Ursprünglich waren bis zu 3,8 Milliarden Euro an Einnahmen erwartet worden.
- Pfeiffer Vacuum hat nach Mitteilung von Donnerstagabend den kalifornischen Wettbewerber Nor-Cal übernommen. Damit festigt der Pumpenhersteller seine Marktposition in Nordamerika und schützt sich zugleich gegen eine unerwünschte Übernahmeofferte. Pfeiffer zahlt 68 Millionen US-Dollar für Nor-Cal. Finanziert wird die Transaktion durch Bankkredite. Der Deal findet mitten im Übernahmekampf mit der Busch, Gruppe statt. Der zugleich größte Einzelaktionär bietet 110 Euro je Aktie, nachdem zuerst 96,20 Euro offeriert worden waren.
- Die Aktien des Arzneimittelkonzerns Stada stehen heute im Blick. So ist die Annahmefrist für die Offerte der Finanzinvestoren Bain und Cinven ausgelaufen. Möglicherweise wird die endgültige Annahmequote veröffentlicht. 67,5 Prozent der Aktionäre müssen der Übernahme zustimmen, sonst kann der Verkauf nicht durchgezogen werden.
- In der VW-Abgasaffäre hat die US-Justiz nach einem Bericht des Recherchenetzwerks von SZ, NDR und WDR fünf frühere Manager und Entwickler weltweit zur Fahndung ausgeschrieben. Darunter seien auch zwei Vertraute des früheren Vorstandschefs Winterkorn, hieß es. Die US-Behörden ermitteln wegen der mutmaßlichen Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen US-Umweltvorschriften.
- Europas größter Versicherungskonzern Allianz will einem Medienbericht zufolge in den kommenden drei Jahren 700 Vollzeitstellen abbauen. Die Personalkürzung sei Teil eines Sparprogramms, dem insgesamt bis zu 1.300 Arbeitsplätze zum Opfer fallen sollen, berichtete die Süddeutsche Zeitung.
Konjunktur & Politik
- Die Stimmung in der US-Wirtschaft hat sich im Juni etwas verschlechtert. Der Markit Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in den USA gibt 0,6 auf 52,1 Punkte ab. Erwartet wurde ein Wert von 53,0 Zählern.
- Die Zahl der Verkäufer neu errichteter Häuser in den USA hat sich im Mai erhöht. Die sog. Neubauverkäufe legten gegenüber dem Vormonat um 2,9 Prozent auf annualisiert 610.000 zu. Volkswirte hatten allerdings mit einem stärkeren Zuwachs um 3,7 Prozent gerechnet.
- Die USA haben alle Importe von Rindfleisch aus Brasilien gestoppt. Laut dem Landwirtschaftsministerium bestehen Zweifel an der Qualität der Produkte.
- Der Aufschwung in der Eurozone hat im Juni einen Dämpfer erlitten. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft (Industrie und Dienstleister) im gemeinsamen Währungsraum fiel um 0,9 auf 55,7 Punkte. Wie IHS Markit mitteilte, ist das der schlechteste Wert seit fünf Monaten. Insgesamt aber falle das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 2017 so gut aus wie seit über sechs Jahren nicht mehr, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.
- Saudi-Arabien und weitere arabische Staaten fordern von Katar die Erfüllung von 13 Punkten zur Aufhebung des Embargos. Dazu zählen unter anderem die Schließung des Senders Al-Jazeera, eine Einschränkung der Beziehungen zum Iran und die Auflösung der türkischen Militärbasis in Katar.
- Im ersten Quartal 2017 stiegen die Reallöhne der Beschäftigten in Deutschland im Jahresvergleich durchschnittlich um 0,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Zuwachs fiel damit erstmals seit dem vierten Quartal 2013 wieder unter die Marke von einem Prozent.
- Die Aufträge im Bauhauptgewerbe in Deutschland sind im April um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat März und um 6,4 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Freitag erreichte der Auftragseingang im April nominal den höchsten Wert seit 23 Jahren: Die Bestellungen summierten sich auf rund 6,3 Milliarden Euro.
- Die französische Wirtschaft ist im ersten Quartal nach finalen Daten etwas stärker gewachsen als erwartet. Das BIP stieg um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal, während Volkswirte einen Anstieg um 0,4 Prozent erwartet hatten.
- In Brüssel geht am heutigen Freitag der EU-Gipfel weiter. Gestern hatten die Staats- und Regierungschefs unter anderem die Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts um weitere sechs Monate verlängert. Weiteres Thema waren der Brexit und seine Folgen. Dabei legte Premierministerin Theresa May ein erstes konkretes Angebot für die Verhandlungen vor. Nach dem britischen Vorschlag sollen alle 3,2 Millionen EU-Bürger, die derzeit rechtmäßig im Vereinigten Königreich leben, nicht gezwungen werden, das Land zu verlassen. Das Angebot ist Teil der Brexit-Verhandlungen, die Anfang der Woche offiziell begonnen hatten und Ende März 2019 zum Austritt Großbritanniens aus der EU führen sollen.
- Die 34 größten US-Banken haben die erste Runde des diesjährigen Stresstests der Notenbank bestanden. Die Kreditqualität in bestimmten Immobiliengeschäften habe sich verbessert, teilte die Fed am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss mit. Selbst in einem extremen Szenario und einem schnellen Anstieg der Arbeitslosenrate hätten die Banken noch genügend Kapital, um die Vorgaben der Aufseher zu erfüllen und die Kreditvergabe aufrechtzuerhalten.
Termine des Tages: | |
15.45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni (vorläufig) | |
15.45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Juni (vorläufig) | |
16:00 Uhr - US: Neubauverkäufe Mai | |
17:15 Uhr - US: Rede von St. Louis Fed-Präsident Bullard in Nashville | |
18:40 Uhr - US: Rede von Cleveland Fed-Präsidentin Mester in Cleveland |
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