DAX-Tradingstrategie im Test
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Erwähnte Instrumente
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 9.567,73 Pkt (XETRA)
Heute früh erreichte mich eine Mail mit der Bitte, einmal ein Handelssystem zu testen. Hintergrund dessen war sicherlich eine Beobachtung des Traders, die sich in den letzten Wochen mehrfach als erfolgreich bestätigen konnte. Da es sich um eine sehr einfache Systematik handelte, habe ich diese Idee schnell durch den Computer gejagt. Zunächst aber die Regeln, die wirklich sehr sehr einfach sind:
Gehandelt wird der DAX-Future (FDAX), wobei dieser jeden Tag um 17 Uhr gekauft wird und am nächsten Morgen um 09 Uhr verkauft, die Position geschlossen wird. Ein Stoploss war nicht geplant.
Abbildung 1 zeigt Ihnen die Performance dieses Ansatzes in den letzten Wochen, wenn jeweils ein Kontrakt gehandelt wurde. Vor Kosten wurden 29.387,50 EUR Gewinn erzielt, was satten 1.175,50 Punkten entspricht. Wenn man bedenkt, dass der Future gerade mal ca. 1.300 Punkte Bewegungsspanne hat, wirklich gut. Also ran an den Speck?
Ich wäre vorsichtig. Warum, wird in Abbildung 2 deutlich.
Die erste Grafik zeigte Ihnen nur den letzten Teil des Systemtests, während Sie jetzt die komplette Entwicklung der letzten 6 Monate inkl. der dazugehörigen Statistik sehen. Zusammen sieht das Bild deutlich ernüchternder, um nicht zu sagen nicht handelbar aus. Schließlich müssten wir über 3 Monate lang jeden Tag eine Longposition ohne Risikobegrenzung eröffnen, am Folgetag schließen und würden im Januar auf einem Verlust von ca. 5.000 EUR vor Kosten sitzen. Für die Arbeitsintensität und die Risiken, die wir eingehen, wie ich finde, keine beachtliche Entlohnung. Man muss sich zudem fragen, ob man dieses System emotional durchgehalten hätte. Spätestens hier habe ich meine Zweifel, denn einfach zu traden ist der Ansatz bei diesen Rahmenbedingungen sicher nicht.
Die Idee ist aber ein schönes Beispiel für etwas Grundlegendes in Bezug auf Tradingstrategien. Selbst die miesesten Taktiken haben ihre Hochphasen. Wenn es Ihnen als Trader gelingt, ein Gespür dafür zu entwickeln, wann die Zeit für die Taktik reif ist und wann nicht, dann „rollt der Rubel“.
Viel Erfolg
Rene Berteit
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WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
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Selbst die miesesten Taktiken haben ihre Hochphasen. Wenn es Ihnen als Trader gelingt, ein Gespür dafür zu entwickeln, wann die Zeit für die Taktik reif ist und wann nicht, dann „rollt der Rubel“.
das ist genau der Satz der bei allen eingespeichert werden sollte...genau der..
Mann muss wissen wan und wie....ich glaube ein artikel zur qualifiziereung ( eine anleitung kann es ja net geben, aber anregungen..) der MArkgegebenheiten und welche möglichkeiten sich erröffnen wäre nicht schlecht...alles in einem mit praxisbeispielen aus den letzen wochen...das wäre mal was...
PS: träumen darf man ja noch ..XD
@Rene Berteit, tut sich hier nicht ein zusätzliches "Geschäftsfeld" für GMT auf ?
Strategie-BackTests auf Bestellung (kostenpflichtig) - Nachfrage scheint vorhanden zu sein :))
Vermute aber, dass die Kosten, um erstmal exakt alle(!) nötigen Details zu erfragen, 99% der Interessenten abschrecken wird.
ich arbeite gerade an eine ähnlich simplen stategie. vielleicht hat jemand zeit u lust eine performance zu errechnen.
gehandelt wird nur auf tagesbasis im HA chart. ich lege um 17.25 uhr bei allen daxwerten eine shortorder unter die kerze. S/L über die kerze, T/P mindestens doppelt so groß.
Herr Berteit können sie auch eine ähnliche simply Strategie testen?
wir gehen Long wenn Höchstkurs Vortag überschritten wird.
wir gehen short : Kurs = Tiefstkurs Vortag.
Ausstieg zum Börsenschluss 17:00
Stopploss 1% vom Einstiegskurs
Danke
Und wie sieht es aus, wenn man die Technik dem jeweiligen Trend anpasst?
Trading Ideen gibt es. Man kann natürlich auch bei Vollmond in den Markt gehen und die Position dann schliessen wenn Merkur im 3. Hof steht und lächelt. Das das noch keiner probiert hat. :-)