US-Verbraucherstimmung verbessert sich überraschend - Geldpolitische Wende in der Eurozone?
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- Neue Übernahmefantasie bei Stada
- Case/Shiller-Index: Preise am US-Häusermarkt ziehen schwächer an als erwartet
- EZB-Chef Draghi überrascht mit "hawkishen" Tönen
- Apple hat den deutschen Eyetracking-Spezialisten SensoMotoric gekauft
- ifo Geschäftsklimaindex im Dienstleistungssektor sinkt im Juni
- Commerzbank denkt darüber nach, weitere Filialen zu eröffnen
- Euro legt nach Draghi-Rede deutlich zu
- Continental versucht Anleger zu beruhigen
- Schaeffler mit Gewinnwarnung
- Stada-Aktien bleiben nach geplatzter Übernahme im Blick
- US-Handelsminister Ross sagt Besuch in Deutschland kurzfristig ab
- Schaeffler mit Gewinnwarnung
- Monsanto muss mit Unkrautvernichter Glyphosat Rückschlag hinnehmen
DAX & Dow Jones
- Der deutsche Aktienmarkt hat seine Korrektur auch am Dienstag fortgesetzt. Ungewöhnliche falkenhafte Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi sorgten für Ernüchterung. Die Inflation werde derzeit vor allem von vorübergehenden Faktoren gedämpft, sagte Draghi auf einer Konferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) in Portugal. Dies könnte nach Einschätzung von Beobachtern ein Anzeichen für eine im kommenden Jahr bevorstehende geldpolitische Wende sein. Allerdings hält Draghi derzeit die lockere Geldpolitik der EZB weiter für angemessen. Die eher "falkenhaften" Aussagen Draghis ließen den Euro deutlich anziehen. Auch Bankaktien wurden von der Aussicht auf schneller steigende Zinsen beflügelt. Der DAX beendete den Handel hingegen mit einem Minus von 0,78 Prozent bei 12.671,02 Punkten.
- Der Dow Jones gibt heute -0,46 % ab, der Nasdaq geht -1,83 % tiefer aus dem Handel. Neben Yellen äußerten sich heute auf die Notenbanker Fischer und Williams negativ bezüglich den hohen Bewertungen am Aktienmarkt und sorgten damit hauptsächlich bei Wachstumswerten für Verunsicherung.
Chartanalysen des Tages
- DAX Tagesausblick: Richtungsloser Tag zu erwarten!
- EUR/USD-Tagesausblick: Widerstand erneut zementiert
- BRENT ÖL-Tagesausblick - Kleine Richtungsentscheidung steht an
Unternehmensnachrichten
- Hedgefonds sollen in den vergangenen Stunden auf die Investoren Bain und Cinven zugekommen sein, um über Bedingungen über eine mögliche neue Übernahmeofferte für Stada zu reden, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Dienstag aus informierten Kreisen.
- Samsung will laut Medienberichten sein Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 in einer erneuerten Version und unter anderem Namen im Juli erneut auf den Markt bringen.
- Tesla hat bekannt gegeben, dass die Kreditlinie bei der Deutschen Bank um weitere 625 Mio. Dollar angehoben wurde, wobei noch zusätzlich eine Option auf weitere 175 Mio. Dollar festgehalten wurde.
- Für den Verkauf von Opel an PSA Peugeot Citroen erwartet General Motors nun eine Belastung von 5,5 Mrd. Dollar - 1 Mrd. mehr als zuvor.
- Die Google-Schwesterfirma Waymo lässt ihre Flotte umgebauter Chrysler-Minivans in Phoenix von Avis managen. Dort können Familien die selbstfahrenden Autos im Alltag testen.
- Apple hat den deutschen Eyetracking-Spezialisten SensoMotoric übernommen. Das Berliner Unternehmen hat eine Technik entwickelt, mit der man die Blickrichtung eines Menschen verfolgen kann.
- Die Commerzbank denkt darüber nach, weitere Filialen zu eröffnen. „Ich könnte mir eher noch vorstellen, dass wir noch 100 Filialen neu aufmachen", so Commerzbank-Privatkundenvorstand, Michael Mandel, zur „Börsen-Zeitung". „Der Fehler liegt darin, dass wir überall für alle alles anbieten. Das können wir uns nicht mehr leisten.” Die Commerzbank sei aber überzeugt, dass die Filiale auch in einer zunehmend digitalen Bankenwelt eine wichtige Rolle spiele. 70 Prozent des Kundenwachstums komme über die Filiale.
- Die EU-Kommission hat den Suchmaschinenbetreiber Google wegen marktmissbräuchlichem Handeln zu einer Rekord-Kartellstrafe von 2,42 Mrd. Euro verdonnert. „Google hat (...) seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschinenbetreiber missbraucht", erklärte die zuständige Kommissarin Margrethe Vestager. Der US-Konzern habe seinen eigenen Preisvergleichsdienst in seinen Suchergebnissen ganz oben platziert und Vergleichsdienste der Konkurrenz herabgestuft.
- Die Restaurantkette Vapiano hat mit ihrem Börsengang 184 Mio. Euro eingesammelt. Das Unternehmen teilte den Aktionären am Montagabend insgesamt knapp acht Mio. Aktien zum Preis von je 23 Euro zu. Die Papiere werden heute erstmals an der Börse gehandelt.
- General Motors erwartet geringere Verkaufszahlen in den USA. Der größte US-Hersteller geht im laufenden Jahr nun von insgesamt gut 17 Mio. verkauften Autos aus. Davor rechnete der Konzern noch mit rund 17,5 Mio. Neuwagen.
- T-Mobile US wird bei der Konsolidierungswelle im US-amerikanischen Telekommunikationssektor zunächst keine Rolle spielen. Laut Reuters ist der US-Mobilfunkanbieter Sprint in exklusive Kooperations-Verhandlungen mit den Kabelfirmen Charter Communications und Comcast eingetreten. Die Fusionsgespräche von Sprint mit T-Mobile würden daher bis Ende Juli ausgesetzt.
- Der Autozulieferer Schaeffler hat die Ergebnisziele für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Bei der Ebit-Marge vor Sondereffekten rechnen die Franken in 2017 nun nur noch mit 11 bis 12 Prozent. Bisher waren 12 bis 13 Prozent angepeilt worden. Der freie Mittelzufluss dürfte zudem nicht bei rund 600 Mio., sondern nur bei 500 Mio. Euro liegen. Die Umsatzprognose von währungsbereinigt plus 4 bis 5 Prozent bestätigte Schaeffler.
- Die EU-Kommission könnte schon heute eine Rekord-Strafe gegen den US-Internetkonzern Google verhängen. Google soll in seiner Shopping-Suche eigene Dienste bevorzugen und damit Rivalen wie Preissuchmaschinen benachteiligen. Die Höhe der Geldbuße ist unklar. Die EU-Strafen richten sich aber nach dem weltweiten Umsatz und könnten bei Google theoretisch bei bis zu neun Mrd. Euro betragen.
- Der US-Saatgutkonzern Monsanto muss mit seinem Unkrautvernichter Glyphosat einen Rückschlag hinnehmen. In Kalifornien teilte die zuständige Behörde für Gesundheit und Umwelt mit, Glyphosat werde ab dem 7. Juli auf die Liste mit Chemikalien gesetzt, die krebserregend sein können.
Konjunktur & Politik
- Der vom Conference Board erhobene Indikator zur Verbraucherstimmung in den USA ist im Juni um 1,3 Punkte auf 118,9 Zähler gestiegen, teilte das private Marktforschungsinstitut mit. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 116,0 Punkte erwartet.
- Die Preise in den zwanzig größten Ballungsgebieten der USA sind im April laut Case-Shiller-Index im Vergleich zum Vorjahr um 5,67 Prozent gestiegen. Analysten hatten mit einem Zuwachs um 5,90 Prozent gerechnet. Im Vormonat kletterte der Indikator um 5,88 Prozent.
- Der Oberste US-Gericht, der Supreme Court, hat die Einreiseverbote für muslimische Länder teilweise in Kraft gesetzt. In dieser Zeitspanne will die US-Regierung an besseren Mechanismen zur Überprüfung von Visa-Antragstellern arbeiten.
- Die britische Notenbank zügelt die Kreditvergabe. Der antizyklische Kapitalpuffer für Geschäftsbanken werde auf 0,5 Prozent angehoben, teilte die Bank of England (BoE) mit. Bisher hatte er bei Null gelegen. Zudem werde eine weitere Anhebung im November auf dann 1,0 Prozent erwogen, falls es keine grundlegende Änderung des Ausblicks gebe.
- EZB-Präsident Mario Draghi hat überraschend als „hawkish“ interpretierbare Einschätzungen zur Inflation geäußert. Draghi führte in seiner Eröffnungsrede zur jährlichen Notenbankkonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) im portugiesischen Sintra, die schwache Teuerungsrate in der Eurozone vor allem auf zeitlich begrenzte Entwicklungen zurück. „Zwar gibt es immer noch Faktoren, die auf dem Inflationstrend lasten“, so Drgahi. Zurzeit seien dies aber vor allem temporäre Faktoren, durch die eine Zentralbank normalerweise „hindurchsehen“ könne. Die Aussagen sprechen für eine früher oder später weniger lockere Geldpolitik.
- Die Stimmung bei den deutschen Dienstleistern hat sich leicht eingetrübt. Der ifo Geschäftsklimaindex für den Sektor sank im Juni von 108,1 auf 107,9 Punkte. Während die Unternehmen etwas weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage waren, blickten sie optimistischer auf die kommenden Monate. Die Bereitschaft, neues Personal einzustellen, bleibt hoch.
- US-Handelsminister Wilbur Ross hat seinen Besuch in Berlin überraschend abgesagt. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die Gründe für die Absage sind unklar. Eineinhalb Wochen vor dem G20-Gipfel der Top-Wirtschaftsmächte wollte Ross sich mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) treffen.
Termine des Tages: | |
15:00 Uhr - US: Case Shiller Hauspreisindex April | |
16:00 Uhr - US: Verbrauchervertrauen Conference Board Juni | |
16:00 Uhr - US: US: Richmond Fed Manufacturing Index Juni | |
19:00 Uhr - US: Rede von Fed-Präsidentin Yellen bei der British Academy in London | |
23:30 Uhr - US: Rede von Minneapolis Fed-Präsident Kashkari in Houghton |
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"richtungsloser Handel erwartet" (Rocco) ... na, richtungslos ist das ja nicht gerade.