Kommentar
22:15 Uhr, 08.08.2017

DAX in der Sommerflaute - VW will Prämie für jeden alten Diesel zahlen

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Die Stadt Chicago reicht Klage gegen das US-Justizministerium ein
  • Porsche verzichtet möglicherweise auf neuen Diesel-Cayenne
  • Solarworld: Investorengruppe übernimmt deutsche Werke
  • Deutscher Außenhandel: Exporte sinken überraschend
  • Handelsblatt: Siemens streicht weitere Stellen in der Kraftwerkssparte
  • Deutsche Post bleibt auf Kurs
  • Uniper erhöht Prognose fürs laufende Jahr und will mehr Dividende zahlen
  • Jungheinrich traut sich dank guter Nachfrage mehr zu
  • Rational bestätigt seine Mitte Juli angehobene Prognose
  • Wacker Neuson erhöht Umsatzprognose

DAX & Dow Jones

  • Der deutsche Aktienindex präsentierte sich am Dienstag über weite Strecken lustlos. Zuletzt sank der Leitindex um 0,47 Prozent auf 12.200 Punkte. Marktbeobachter sprechen von einer Sommerflaute. Schwache Außenhandelsdaten aus China und Deutschland nähren zudem Zweifel an der Lage der Weltwirtschaft. Dies schmälert die Kaufneigung der Investoren zusätzlich. Auch der weiterhin robuste Euro-Kurs hemmt. EUR/USD handelt am Nachmittag weiter über der Marke von 1,18.
  • Der Dow Jones kletterte heute in der ersten Tageshälfte ins Plus, wurde dann aber von einem Bericht der "Washington Post" überrascht wonach es Nordkorea angeblich gelungen ist atomare Miniatur-Sprengköpfe zu entwickeln. Eine zweite Verkaufswelle wurde dann am Nachmittag durch Kommentare von US-Präsident Trump ausgelöst, der Pjöngjang umissverständlich davor warnte weitere Drohungen in Richtung der USA auszustoßen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Google hat einen Entwickler, der intern behauptete, Frauen seien biologisch weniger für Erfolg in der Tech-Industrie geeignet, fristlos entlassen. Das zehnseitige "Manifest" des Mitarbeiters hatte heftige Debatten in dem Unternehmen ausgelöst.
  • Hacker haben nach ihrem Angriff auf den US-Sender HBO zu Erpressungszwecken weitere interne Dokumente veröffentlicht. Die Kriminellen fordern in einem Video eine hohe Geldsumme von HBO.
  • Valeant Pharma hat im vergangenen Quartal Verluste geschrieben und kappt die Jahresziele. Die Aktie tendiert deutlich schwächer.
  • Der US-Luxusgüterkonzern Michael Kors hat im vergangenen Quartal einen Gewinnrückgang um 15 Prozent erlitten. Je Aktie verdiente der Unternehmen 0,80 US-Dollar - noch immer deutlich mehr als von Analysten erwartet.
  • Das US-Tiergesundheitsunternehmen Zoetis hat den Umsatz im zweiten Quartal um 5 Prozent auf 1,3 Mrd. US-Dollar und den Nettogewinn um 10 Prozent auf 0,53 US-Dollar je Aktie gesteigert.
  • Der US-Pharmazie-Einzelhändler CVS Health Corp. hat im vergangenen Quartal bei Umsatz und Gewinn positiv überrascht. Die Jahresziele wurden leicht eingeengt.
  • Der US-Modekonzern Ralph Lauren ist nach einem verlustreichen Vorjahresquartal wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im zweiten Quartal stand ein EPS von 72 Cent zu Buche, nach einem Defizit von 27 Cent vor Jahresfrist.
  • Der US-Krankenversicherer Tenet Healthcare hat ebenfalls nach einem schwachen Quartal die Prognose gesenkt.
  • Die Marke Volkswagen will Inhabern alter Diesel-Fahrzeuge beim Kauf eines VW-Neuwagens eine Prämie von bis zu 10.000 Euro zahlen. Es geht um Diesel-Autos mit den Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4. Laut bild.de gilt das Angebot für alle alten Diesel, egal von welcher Marke. Für den Kauf von Autos mit alternativen Antriebsarten (Erdgas, Elektro) soll VW darüber hinaus bis zu 2.380 Euro Prämie pro Fahrzeug anbieten. Die beiden Prämien gelten bis Ende 2017.
  • Der Automobilhersteller Porsche denkt laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ darüber nach, auf ein neues Dieselmodell des Geländewagens „Cayenne" zu verzichten. Demnach steht dieser Schritt ernsthaft zur Diskussion und werde vermutlich auch umgesetzt. Ein Porsche-Sprecher erklärte gegenüber der Zeitung aber lediglich, man spiele verschiedene Diesel-Varianten durch und habe noch nichts entschieden. 

  • Eine Investorengruppe will die deutschen Werke der insolventen Solarworld übernehmen. Unter den künftigen Eignern ist auch Gründer und bisherige Vorstandschef Frank Asbeck. Die Insolvenzverwaltung teilte mit, wesentliche Teile der Solarzellen- und Modulproduktion im sächsischen Freiberg und im thüringischen Arnstadt sollten fortgeführt werden. 475 Mitarbeiter würden weiterbeschäftigt. Die übrigen 1.200 Arbeiter sollten in eine Transfergesellschaft übergehen. Für die Übernahme ist noch die Zustimmung der Gläubiger erforderlich.
  • Wie es aktuell von Siemens heißt, hat die Deutsche-Bahn-Nahverkehrstochter DB Regio 57 Triebzüge der neuen Mireo-Plattform bestellt. Diese sollen ab Dezember 2020 gestuft in Betrieb genommen werden. Finanzielle Details wurden nicht mitgeteilt. Branchenkenner rechnen bei dem Auftragsvolumen aber mit einem Wert im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
  • Der Boom im Paket- und Express-Geschäft beschert der Deutschen Post weiteres Wachstum. Der Umsatz wuchs im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 14,8 Mrd. Euro. Der operative Gewinn (Ebit) legte gar zweistellig um zwölf Prozent auf 841 Mio. Euro zu. Das Konzernergebnis erhöhte sich um elf Prozent auf 602 Mio. Euro. Vorstandschef Frank Appel erwartet für das Gesamtjahr wie geplant einen operativen Gewinn von 3,75 Mrd. Euro.
  • Der Energieversorger Uniper hat seine Prognose fürs laufende Jahr erhöht. So sollen die Aktionäre deutlich mehr Dividende erhalten als vorgesehen. Uniper strebe eine Dividendenerhöhung von 25 Prozent an, so das Unternehmen. Zuvor war von einer Steigerung von 15 Prozent die Rede. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll 2017 bei 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro liegen. Bislang hatte Uniper 0,9 Milliarden bis 1,2 Milliarden Euro angepeilt.
  • Der Industriekonzern Siemens streicht in der Energietechnik laut Unternehmenskreisen weitere Stellen, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Die Größenordnung stehe zwar noch nicht fest. Doch laut einem Unternehmenskenner sei bei Siemens immer mit einer insgesamt vierstelligen Zahl zu rechnen, schreibt das Blatt. Womöglich werde ein erster grober Plan auf der Sitzung des Wirtschaftsausschusses Ende September präsentiert. Die Division Power & Gas leidet unter schwierigen Marktverhältnissen. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 brach der Auftragseingang um 41 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro ein. Das operative Ergebnis sank um 23 Prozent auf 369 Mio. Euro.
  • Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson hat dank der guten Auftragslage seine Umsatzziele erhöht. Für 2017 erwartet das Unternehmen nun Erlöse zwischen 1,45 und 1,50 Mrd. Euro - eine Steigerung zum Vorjahr von sieben bis zehn Prozent.
  • Der Großküchenausrüster Rational hat seine Mitte Juli erhöhte Prognose bekräftigt. Im ersten Halbjahr verbesserte sich der Umsatz um 17 Prozent auf 331,1 Mio. Euro. Im zweiten Quartal verlief das Wachstum mit einem Plus von 12 Prozent insgesamt etwas langsamer. Dennoch erhöhte sich im gesamten ersten Halbjahr das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 14 Prozent.
  • Der Autozulieferer Schaeffler hat seine vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal bestätigt. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn brach im Zeitraum April bis Juni um rund 15 Prozent auf 206 Mio. Euro ein. Das bereits bekannte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten war um mehr als ein Fünftel gesunken. Die im Juni gesenkte Ergebnisprognose für das Gesamtjahr bestätigte der Vorstand.
  • Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich hat im zweiten Quartal aufgrund einer gestiegenen Nachfrage in den meisten Regionen den Umsatz um 10,3 Prozent auf 843 Mio. Euro steigern können. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um rund 4,5 Prozent auf 67,3 Mio. Euro zu. Der Auftragseingang soll im Gesamtjahr nun zwischen 3,45 und 3,55 Mrd. Euro liegen. Zuvor waren die Hamburger noch von einem Wert zwischen 3,4 und 3,5 Mrd. Euro ausgegangen.

Konjunktur & Politik

  • US-Präsident Donald Trump setzt Städte, die illegale Einwanderung dulden, unter finanziellen Druck. Die Stadt Chicago hat nun Klage gegen das US-Justizministerium eingereicht. Hintergrund ist die Absicht Washingtons, den "Sanctuary Cities" Gelder für öffentliche Sicherheit aus der Bundeskasse vorzuenthalten. Chicago hätte in diesem Jahr 3,2 Mio. Dollar erhalten sollen.
  • Der deutsche Außenhandel hat im Juni überraschend geschwächelt. Die Exporte fielen im Vergleich zum Mai saisonbereinigt um 2,8 Prozent auf 107,2 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Volkswirte hatten einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich stand bei den Exporten im Juni noch ein Plus von 0,7 Prozent zu Buche. Die Einfuhren brachen im Berichtsmonat im Vergleich zum Vormonat um 4,5 Prozent auf 84,9 Mrd. Euro ein. Der Überschuss in der deutschen Handelsbilanz lag bei bereinigt 21,2 Mrd. Euro.
  • Der chinesische Außenhandel hat sich im Juli nicht so gut wie erwartet entwickelt. Die Exporte erhöhten sich mit 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich schwächer als erwartet. Experten hatten mit einem Plus von rund 11 Prozent gerechnet. Die Einfuhren legten um 11,0 Prozent zu. Analysten hatten mit 16,6 Prozent gerechnet.
  • Das Parlament in Südafrika stimmt heute über einen Misstrauensantrag der Opposition gegen Präsident Jacob Zuma ab. Zuma werden unter anderem Korruption und Machtmissbrauch vorgeworfen. In Südafrika hatte es wochenlang Proteste gegen den 75-Jährigen gegeben, bei denen sein Rücktritt gefordert wurde. Der Kurs des südafrikanischen Rand hat sich heute vorerst stabilisieren können.
Termine des Tages:
22:30 Uhr - US: API Öl-Lagerbestände

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