Kommentar
18:08 Uhr, 21.04.2017

Short-Attacke: BVB-Attentäter in Untersuchungshaft - Draghi steht zu lockerer Geldpolitik

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  • Volkswagen: US-Richter billigt Milliardenvergleich
  • General Electric verdient mehr
  • USA: Verkäufe bestehender Häuser legen zu
  • USA: Markit-Einkaufsmanagerindex sinkt leicht
  • Eurozone: Einkaufsmanager werden optimistischer
  • Software AG: Umsatz und Gewinn leicht rückläufig
  • BB Biotech verbucht Gewinn
  • R. Stahl verdient mehr
  • adesso steigert Umsatz und Gewinn
  • Japan: Industrie-Einkaufsmanager etwas optimistischer

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt hat am letzten Handelstag der Woche leichte Kursgewinne verbucht. Gute Vorgaben von der Wall Street, wo Hoffnungen auf eine baldige Steuerreform dem Markt am Donnerstag Rückenwind gegeben hatten, stützen. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,18 Prozent bei 12.048,57 Punkten. Die Unsicherheit der Investoren vor der Frankreich-Wahl am Wochenende sorgte weiter für Zurückhaltung, heißt es am Markt.

BVB-Anschlag war Short-Attacke

Im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Mannschaftsbus des Fußballvereins Borussia Dortmund ist der 28- jährige deutsche und russische Staatsangehörige Sergej W. festgenommen worden. Sergej W. muss in Untersuchungshaft, entschied der Haftrichter am Freitagnachmittag. Der Beschuldigte soll am 11. April 2017 15.000 Verkaufsoptionen (sogenannte Put-Optionen) in Bezug auf die Aktie von Borussia Dortmund erworben haben. Die Papiere haben eine Laufzeit bis zum 17. Juni 2017. Der Kauf der Optionen erfolgte über die IP-Adresse des Hotels L’Arrivée und wurde über einen Verbraucherkredit finanziert. "Bei einem massiven Verfall der Aktie von Borussia Dortmund hätte hier der Gewinn nach vorläufigen Berechnungen ein Vielfaches des Einsatzes betragen", schreibt der Generalbundesanwalt in einer Pressemitteilung. "Mit einem erheblichen Kursverfall wäre zu rechnen gewesen, wenn in Folge des Anschlags Spieler schwer verletzt oder gar getötet worden wären." Medienberichten zufolge hat der Täter rund 78.000 Euro in den Kauf der Optionen investiert und hätte bei einem massiven Kursverfall bis zu 3,9 Millionen Euro verdienen können. Hier geht es zur Pressemitteilung des Generalbundesanwalts.

Unternehmensnachrichten

  • In den USA hat der zuständige Richter einen Vergleich des Autobauers Volkswagen mit dem mit dem US-Justizministerium zur Beilegung der strafrechtlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Dieselskandal gebilligt. Volkswagen muss demnach insgesamt 4,3 Mrd. Dollar zur Beilegung der Ermittlungen zahlen, davon sind 2,5 Mrd. Dollar eine Strafe wegen der kriminellen Vergehen und 1,5 Mrd. Dollar zivilrechtliche Bußgelder.
  • Der Technologiekonzern General Electric hat im ersten Quartal 2017 mehr verdient als erwartet. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn belief sich auf 619 Mio. Dollar, nach einem Verlust von 61 Mio. Dollar im entsprechenden Quartal des Vorjahres, wie General Electric am Freitag mitteilte.Der Gewinn je Aktie belief sich wie im Vorjahr auf 0,21 Dollar, während die Analysten nur mit 0,18 Dollar gerechnet hatten. Der Umsatz sank leicht um ein Prozent auf 27,660 Mrd. Dollar, womit die Erwartungen von 26,4 Mrd. Dollar ebenfalls überschritten wurden. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2017 wurde bestätigt. Der Umsatz soll ohne Akquisitionen um drei bis fünf Prozent steigen, der bereinigte Gewinn je Aktie soll bei 1,60 bis 1,70 Dollar liegen.
  • Die Software AG hat im ersten Quartal 2017 einen leichten Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 206,2 auf 205,9 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging von 45,3 auf 41,5 Mio. Euro zurück, während das Ergebnis nach Steuern von 29,5 auf 27,3 Mio. Euro sank. Die Prognosen für 2017 wurden bestätigt. Das Unternehmen rechnet mit einem währungsbereinigten Anstieg des DBP-Umsatzes zwischen 5 % und 10 % sowie mit einer hohen operativen Ergebnismarge (EBITA, Non-IFRS) von 30,5 %-31,5 %.
  • Die Biotech-Beteiligungsgesellschaft BB Biotech hat im ersten Quartal 2017 eine Gesamtrendite von 7,7 % (in CHF) und 7,1 % (in EUR) erzielt. Der Reingewinn belief sich auf 375 Mio. Franken, nach einem Verlust von 1,2 Mrd. Franken im Vorjahreszeitraum.
  • Der Explosionsschutzanbieter R. Stahl hat 2016 einen Umsatz von 286,6 Mio. Euro (VJ: 312,9 Mio. Euro), ein EBIT von 8,8 Mio. Euro (VJ: 3,9 Mio. Euro), ein EBT von 5,8 Mio. Euro (VJ: 0,7 Mio. Euro) und ein Ergebnis nach Steuern von 4,2 Mio. Euro (VJ: -0,1 Mio. Euro) erzielt. Das Ergebnis je Aktie beträgt 0,64 (VJ: -0,02). Dividendenvorschlag von 0,60 Euro je Aktie (VJ: 0,60 Euro je Aktie).
  • Der IT-Dienstleister adesso hat 2016 einen Umsatz von 260,4 Mio. Euro (VJ: +33 %), ein EBITDA von 23,1 Mio. Euro. (VJ: +61 %). Das Ergebnis je Aktie beträgt 2,14 (VJ: 0,82). Die Dividende soll um 20 % auf 0,36 je Aktie ansteigen. Für 2017 erwartet das Unternehmen ein EBITDA von 23,0 bis 27,0 Mio. Euro und einen Umsatz von 270 bis 300 Mio. Euro.

Konjunktur & Politik

  • Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht im Rahmen der G20-Beratungen Fortschritte auf dem Weg zu einem gemeinsamen Standpunkt in Sachen Handelspolitik und Freihandel. Nachdem die USA unter dem neuen US-Präsidenten Trump bisher ein Bekenntnis zum freien Handel abgelehnt hatten, sieht Schäuble nun "in der Tendenz eine deutliche Verbesserung".
  • EZB-Präsident Mario Draghi hält die ultralockere Geldpolitik in der Eurozone weiter für notwendig. "Es ist weiterhin ein hohes Maß an geldpolitischer Akkommodation erforderlich, um einen dauerhaften Anstieg der Inflation auf unter, aber nahe 2 Prozent sicherzustellen, wie es das Mandat der EZB vorsieht", sagte Draghi bei einer Rede vor dem Lenkungsausschuss des Internationalen Währungsfonds (IWF). Auch eine mögliche Ausweitung der Anleihekäufe und weitere Leitzinssenkungen wollte Draghi nicht grundsätzlich ausschließen. Die wirtschaftlichen Risiken hätten sich zwar etwas verringert, blieben aber nach unten gerichtet, so Draghi.
  • In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im März gegenüber dem Vormonat um 4,4 Prozent auf einen Jahreswert von 5,71 Mio. gestiegen, wie die US-Maklervereinigung am Freitag mitgeteilt hat. Erwartet wurden 5,61 Mio. Hausverkäufe nach 5,47 Mio. im Vormonat.
  • Die Stimmung in der US-Wirtschaft hat sich im April eingetrübt. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft sank nach vorläufigen Angaben von 53,0 Punkten im Vormonat auf 52,7 Zähler. Der Index für das verarbeitende Gewerbe nahm um 0,5 Punkte auf 53,3 Punkte ab, der Index für den Dienstleistungssektor um 0,3 Punkte auf 52,5 Zähler.
  • Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Privatwirtschaft der Eurozone hat sich im April aufgehellt und den höchsten Stand seit rund sechs Jahren erreicht. Der Gesamt-Einkaufsmanagerindex stieg um 0,3 Punkte auf 56,7 Punkte. Die Volkswirte hatten mit einem weniger starken Anstieg auf 56,5 Punkte gerechnet. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe legte von 56,2 auf 56,8 zu, während der Index für den Dienstleistungssektor von 56,0 auf 56,2 stieg. In Deutschland trübte sich die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe von 58,3 auf 58,2 ein und im Dienstleistungssektor von 55,6 auf 54,7.
  • Die Steuereinnahmen in Deutschland (ohne reine Gemeindesteuern) sind im März kräftig um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 66,75 Mrd. Euro gestiegen. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin in einem moderaten Aufschwung", heißt es im Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums zur Begründung.
  • Japan: Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ist in der vorläufigen Fassung im April auf 52,8 gestiegen, nach 52,4 im März. Prognose 52,5 .
  • IWF-Finanzchef Tobias Adrian hat Deutschland zu höheren Investitionen aufgefordert, um die Binnennachfrage zu erhöhen und so für eine ausgeglichenere Leistungsbilanz zu sorgen. "Ich denke da etwa an Bildungsinvestitionen und Unterstützung für die Grundlagenforschung, um sicher zu gehen, dass Deutschland weiter zur technologischen Avantgarde zählt", sagte Adrian gegenüber dem "Handelsblatt". Die lockere Geldpolitik der EZB sei weiter angemessen, so Adrian.
  • Der Bund hat dank der Niedrigzinsen seit 2008 gegenüber seiner eigenen Haushaltsplanung 145,7 Mrd. Euro an Zinsausgaben eingespart, wie aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht.

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