Kommentar
22:25 Uhr, 16.05.2018

USA: Navarro angeblich isoliert - Italien: Koalitionsvertrag kurz vor Abschluss

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  • USA: Navarro angeblich isoliert
  • Berkshire Hathaway verdoppelt Anteile an Teva
  • Tesla setzt Model 3-Produktion erneut aus
  • Italien: 5 Sterne und Lega fordern 250 Mrd. Schuldenerlass von der EZB
  • US-Bauwirtschaft erleidet Rückschlag im April
  • Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal geschrumpft
  • Eurozone: Inflation sinkt
  • Nordkorea droht, Gipfeltreffen mit Trump platzen zu lassen
  • Deutschland: Inflation bleibt im April unverändert
  • Puma-Aktien nach Kering-Teilausstieg auf Rekordhoch
  • Deutsche Börse-Chefkontrolleur erwägt Rückzug
  • Dürr-Zahlen kommen am Markt nicht gut an
  • BMW mit Jahreszielen im Fokus
  • Wirecard verdient weiterhin prächtig
  • Leoni hält an Jahreszielen fest
  • Alstom will Dividende kräftig anheben

DAX & US-Märkte

  • Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch mit gegensätzlichen Einflussfaktoren umzugehen: Der Unterstützung durch den schwachen Euro stehen die wieder steigenden Renditen für US-Staatsanleihen sowie die verhaltenen Vorgaben der Börsen in Übersee gegenüber. Für Verunsicherung sorgt unter anderem, dass Italien künftig wohl von einer populistischen Koalition aus 5-Sterne-Bewegung und Lega Nord regiert wird. Der Euro ist entsprechend auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten gefallen. Dies verhalf dem DAX zu einem leichten Plus von 0,20 Prozent auf 12.996,33 Punkte.
  • US-Indizes beendeten den Mittwochs-Handel jeweils mit einem soliden Plus. Besonders beeindruckend war die Entwicklung des Russell 2000, der auf ein neues Allzeithoch stieg und einen Gewinn von einem Prozent verbuchen konnte. Bei den Einzelaktien glänzte Nike ebenfalls mit einem neuen Rekordhoch, nachdem Macy’s am Morgen ermutigende Q1-Zahlen vorgelegt hatte. Cisco Systems brach nachbörslich nach mäßigen aber nicht schlechten Zahlen ein und verlor über 3,5 % an Wert. Die Rendite für 10-jährige US-Treasuries stieg heute nach guten Wirtschaftsdaten und neu aufkeimenden Hoffnungen bezüglich den Verhandlungen zwischen Peking und Washington auf den höchsten Stand seit 2011, und gingen mit 3,10 % aus dem Parkett-Handel.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Daimler hat einen Vergleich mit der Deutschen Telekom und der Bundesregierung bezüglich den Rechtsstreitigkeiten um Toll Collect erzielt, der das Unternehmen rund 0,6 Milliarden Euro kosten würde. Aufgrund der einmaligen Belastung würde das Ergebnis von Daimler Financial Services im Geschäftsjahr 2018 in der Größenordnung des Vorjahres liegen. Das Konzern-Ebit 2018 läge leicht über dem Vorjahresniveau. Das Zustandekommen ist noch vom weiteren Verlauf der Verhandlungen und der Zustimmung der maßgeblichen Gremien abhängig.
  • Laut Reuters wird Tesla die Fertigung seines Model 3 für weitere sechs Tage aussetzen. Zwischen dem 26. und dem 31. Mai werden keine Model 3 vom Band laufen. Tesla wolle bestehende Produktionsprobleme angehen, hieß es.
  • Die US-Warenhauskette Macy's hat nach einem starken Quartal die Gewinnziele angehoben. Das Management erwartet nun einen bereinigten Gewinn je Aktie zischen 3,75 und 3,95 US-Dollar (zuvor: 3,55 bis 3,75 USD). Damit toppt Macy’s die Erwartungen deutlich.
  • Der Anbieter von Bürobedarf Office Depot hat seine Umsätze im ersten Quartal um sechs Prozent auf 2,8 Mrd. Dollar gesteigert. Der Konzern erwartet im Geschäftsjahr 2018 nun einen Umsatz von 10,8 Mrd. Dollar (Konsens 10,85 Mrd.).
  • Berkshire Hathaway teilte mit, nun 40,5 Mio. Hinterlegungsscheine (ADRs) des Generikaherstellers Teva im Wert von 693 Mio. Dollar zu halten. Damit hat die Beteiligungsgesellschaft von Warren Buffett ihre Anteile im ersten Quartal verdoppelt.
  • Die staatliche Datenbank für Unternehmen Chinas hat mitgeteilt, dass Tesla einen neuen Konzern registriert hat: "Tesla Shanghai Co. Ltd.“. Der Wert des Konzerns werde auf 15,8 Mio. Dollar geschätzt, so Bloomberg.
  • Netflix ist mit einer Klage vor dem Gericht der Europäischen Union gegen Einzahlungen in die deutsche Filmförderung gescheitert. Die Richter lehnten die Netflix-Klage als unzulässig ab, ohne zu prüfen, ob sie begründet ist.
  • Puma-Großaktionär Kering hat am Mittwoch den Teilausstieg bei dem fränkischen Unternehmen vollzogen. Die Puma-Aktie katapultierte dies auf den höchsten Stand in der mehr als als 30-jährigen Börsengeschichte. Puma-Aktien werden dadurch wieder für Investoren interessanter, zudem steigen die Chancen auf eine Rückkehr in den MDAX, aus dem sie wegen des vormals geringen Anteils an frei handelbaren Aktien abgestiegen waren.
  • An der Aufsichtsratsspitze der Deutschen Börse könnte es zu einem Neuanfang kommen. „Ich möchte mir ... persönlich vorbehalten, einen Übergang im Vorsitz des Aufsichtsrates im Laufe der neuen Wahlperiode vorzubereiten", sagte der umstrittene Chefkontrolleur Joachim Faber bei der Hauptversammlung in Frankfurt. Ein Zeitpunkt hierfür sei heute noch nicht absehbar. Die Aktionäre dürften davon ausgehen, dass er nicht darauf dringen werde, „die gesamte Wahlperiode durchzustehen", sagte Faber.
  • Die BMW Group hat sich auch für dieses Jahr ein Vorsteuerergebnis von mehr als zehn Milliarden Euro vorgenommen. „Wir streben an, das EBT auf Konzernebene nachhaltig über zehn Prozent zu halten", sagte Finanzchef Peter dem „Handelsblatt“. „Für das laufende Jahr heißt das: Erneut klar mehr als zehn Milliarden Euro Ergebnis." Neue, hochpreisige Modelle und Kostensenkungen sollen helfen dieses Niveau wieder zu erreichen. Vergangenes Jahr hatte BMW 10,7 Mrd. Euro vor Steuern verdient.
  • Der Anlagen- und Maschinenbauer Dürr hat keinen guten Jahresstart erwischt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank im ersten Quartal wegen der schwächelnden Lackieranlagensparte um 15,4 Prozent auf 55,6 Mio. Euro. Der Umsatz schrumpfte um 5,6 Prozent auf 840,1 Mio. Euro. Dank der soliden Bestellungen aus der Auto- und der Möbelindustrie rechnet Dürr im weiteren Jahresverlauf aber mit mehr Schwung.
  • Der bayerische Autohersteller BMW darf seine selbstfahrenden Autos als erster ausländischer Hersteller in China testen. In Shanghai sollen zwei autonome 7er noch in diesem Monat starten. Bis Dezember werde die Testflotte auf sieben Fahrzeuge erweitert, so das Unternehmen. Weltweit probiert BMW derzeit 40 selbstfahrende Autos im Verkehr aus, die Hälfte davon in München.
  • Der Kabel- und Bordspezialist Leoni hat zu Jahresbeginn dank einer boomenden Nachfrage der Autoindustrie den Nettogewinn um ein Fünftel auf 43,6 Mio. Euro gesteigert. Der Umsatz stieg kräftig um 9 Prozent auf 1,33 Mrd. Euro. Leoni rechnet im Gesamtjahr weiterhin mit einem knappen Umsatzanstieg von zuvor 4,9 auf mindestens 5 Mrd. Euro. In den kommenden beiden Jahren soll das Wachstum dann noch stärker ausfallen.
  • Der Zahlungsabwickler Wirecard aus Aschheim bei München hat im ersten Quartal auch dank mehr abgewickelter Transaktionen einen Nettogewinn von kipp 71 Mio. Euro verzeichnet. Dies entspricht einem Plus im Jahresvergleich von gut 46 Prozent. Das Transaktionsvolumen auf der eigenen Abwicklungsplattform wuchs um die Hälfte auf 26,7 Mrd. Euro.
  • Der französische Zughersteller Alstom will die Ausschüttung an seine Aktionäre deutlich erhöhen. Die Dividende werde im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent auf 0,35 Cent je Anteilsschein angehoben, teilte der Konzern mit. Von April 2017 bis März 2018 legte der Nettogewinn um 60 Prozent auf 475 Mio. Euro zu.

Konjunktur & Politik

  • Wie Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichtet, wurde US-Handelsberater Peter Navarro, das Mastermind hinter der Handelspolitik der Trump-Administration, von den Verhandlungen mit Peking ausgeschlossen. Angeblich sei Navarro kein Team-Player, wie sich auf der Reise einer US-Delegation nach Peking herausgestellt hatte. Sei Verhalten sei unprofessionell und oft erratisch. Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, wäre dies ein Signal, dass die USA möglicherweise viel kompromissbereiter sind als angenommen.
  • Der Abschluss eines Koalitionsvertrages in Italien ist offenbar nur noch eine Sache von Stunden, wie ein Politiker der 5-Sterne-Bewegung sagte. Die linkspopulistische 5-Sterne-Bewegung und die rechtspopulistische Lega Nord wollen gemeinsam die Regierungskoalition bilden.
  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche um 1,4 Millionen Barrel auf 432,4 Millionen Barrel gesunken. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 2,0 Millionen Barrel. Die inoffiziellen API-Daten hatten hingegen einen Anstieg um 4,9 Millionen Barrel ausgewiesen.
  • Die US-Industrieproduktion ist im April stärker gestiegen als erwartet. Gegenüber dem Vormonat legte die Produktion um 0,7 Prozent zu, während die Analysten nur mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet hatten. Der Anstieg im Vormonat wurde zudem von 0,5 Prozent auf ebenfalls 0,7 Prozent nach oben revidiert.
  • Die Zahl der Baubeginne in den USA sank im April im Monatsvergleich um 3,7 Prozent auf annualisiert 1,287 Mio. Bauten. Analysten hatten einen geringeren Rückgang von 0,7 Prozent erwartet. Auch die zeitlich vorgelagerten Baugenehmigungen entwickelten sich schwächer. Gegenüber dem Vormonat fielen sie um 1,8 Prozent. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich eine Zahl von 1,352 Mio. Genehmigungen.
  • Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie erhöhte seine Jahresprognose für das Umsatzwachstum von vier auf sechs Prozent auf rund 120 Mrd. Euro. Auch 2019 dürften es rund sechs Prozent Plus sein. Bauherren müssen in diesem Jahr mit einem Preisanstieg von bis zu 4,5 Prozent rechnen.
  • Die Regierungsbildung in Italien verläuft schleppend. Ein pikantes Detail ist nun bei den Verhandlungen der 5-Sterne-Bewegung und der Lega an die Öffentlichkeit gedrungen: Offenbar haben sich die beiden Parteien überlegt, die Europäische Zentralbank darum zu bitten, dem Land Schulden in Höhe von 250 Mrd. Euro zu erlassen. Das gehe aus einem Konzept-Papier hervor, aus dem die „Huffington Post Italia“ zitiert. Derzeit liegt die Verschuldung bei 2,263 Bio. Euro. Weiter wurde lanciert, dass die Parteien neu darüber verhandeln wollen, wie viel Italien zum EU-Haushalt besteuern soll. Außerdem solle die EU möglich machen, dass ein Land aus der Europäischen Währungsunion austreten kann. In der Nacht zu Mittwoch dementierten die Parteien die Berichte über den Entwurf: „§Ein großer Teil der Dinge, die jetzt Schlagzeilen machen, sind nicht drin“, so 5-Sterne-Chef Luigi Di Maio.
  • Die Inflation im Euroraum hat sich im April verlangsamt. Die Verbraucherpreise legten in der Jahresrate um 1,2 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Im März hatte die Jahresinflationsrate bei 1,3 Prozent gelegen. Die Kerninflationsrate, ohne Komponenten wie Energie, Lebens- und Genussmittel fiel von 1,0 Prozent im März auf 0,7 Prozent im April. Das ist der niedrigste Wert seit März 2017.
  • Bei den Haushaltsberatungen im Deutschen Bundestag stand auch die Aufstockung des Wehretats in der Diskussion. Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigte die Pläne. Sie hob gleichzeitig die Anstrengungen ihrer Regierung hervor, weiter auf neue Schulden zu verzichten. Das sei alles andere als selbstverständlich.
  • Arbeitgeber des deutschen Produzierenden Gewerbes und wirtschaftlicher Dienstleistungen bezahlten im Jahr 2017 durchschnittlich 34,50 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Damit lag das Arbeitskostenniveau in Deutschland innerhalb der Europäischen Union (EU) auf Rang sechs, einen Rang höher als im Jahr 2016. Gemessen am EU-Durchschnitt von 26,30 Euro zahlten deutsche Arbeitgeber 31 Prozent mehr für eine Stunde Arbeit.
  • Die Inflation in Deutschland hat sich im April unverändert gezeigt. Wie im Vormonat März stiegen die Verbraucherpreise in der Jahresrate um 1,6 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt nach einer zweiten Schätzung mit. Im Monatsvergleich stagnierte das Preisniveau im April.
  • Nordkorea droht, den für den 12. Juni geplanten Gipfel zwischen Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump platzen zu lassen. Pjöngjang habe kein Interesse an dem Treffen, falls es auf einseitigen Forderungen der USA nach einer nordkoreanischen Abkehr von Atomwaffen beruhe, so ein Regierungsvertreter. Man sei nicht bereit, das Arsenal im Gegenzug für Wirtschaftshilfen aufzugeben. Zuvor waren auch die gemeinsamen Militärmanöver der USA und Südkoreas kritisiert worden. Diese stellten eine Provokation dar, hieß es. Hochrangige Versöhnungsgespräche mit Südkorea, die für heute geplant waren, wurden bereits gecancelt. Die südkoreanische Regierung nannte die Absage des Treffens von Kim Jong Un mit dem südkoreanischen Präsidenten „bedauerlich“. Dies sei nicht im Geiste der Vereinbarungen, die die beiden bei ihrem letzten historischen Treffen erreicht hätten.
  • Die japanische Wirtschaft ist zu Jahresbeginn leicht geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt ermäßigte sich laut erster Schätzung um annualisiert 0,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal sank die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent. Hintergrund ist, dass die Ausgaben der Privathaushalte, die in Japan zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung beitragen, sanken.

Dividendenausschüttungen

  • Lanxess (€0,80 je Aktie)
  • Bilfinger (€1,00 je Aktie)
  • Porsche (€1,76 je Aktie)
  • K+S (€0,35 je Aktie)
  • Biotest (€0,04 je Aktie)
  • CompuGroup (€0,35 je Aktie)
  • RIB Software (€0,18 je Aktie)
Termine des Tages: 11:00 Uhr - EWU: Verbraucherpreise April (endgültig)
14:00 Uhr - EZB-Präsident Draghi hält eine Rede in Frankfurt
14:30 Uhr - US: Baubeginne April
15:15 Uhr - US: Industrieproduktion April

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