US-Verbraucher zeigen sich geradezu euphorisch - Fed-Powell hält graduelle Zinserhöhungen für angemessen
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- BVerwG: Diesel-Fahrverbote grundsätzlich zulässig
- Weidmann: EZB-Zinserhöhung 2019 möglich
- Destatis: Inflation schwächt sich erneut ab
- Eurozone: Wirtschaftsaktivität schwächt sich ab
- Fresenius: Akorn-Übernahme steht auf der Kippe
- Daimler: Geely-Einstieg beschäftigt Politik
- Bayer erhöht Dividende
- Fresenius und FMC mit Rekordgewinn
- Windanlagenhersteller Nordex spür Preiskampf
- Apple plant iPhone mit deutlich größerem Bildschirm
- Aixtron schreibt wieder schwarze Zahlen
- BASF schaut zurückhaltend nach vorne
DAX & US-Markt
- Nach einem freundlichen Handelsstart hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag mit Kursverlusten aus dem Handel verabschiedet. Der DAX verlor gegenüber dem Vorabend 0,29 Prozent auf 12.490,73 Punkte. Auch in den USA ging es tendenziell abwärts, nachdem sich der neue Fed-Chef Jerome Powell in seiner Anhörung vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses eher hawkish gezeigt hatte. Powell betonte zwar die Kontinuität in der Geldpolitik, sagte aber auch, dass sich sein Ausblick für die US-Wirtschaft verbessert habe. Das wegweisende Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu möglichen Diesel-Fahrverboten lies die Autoaktien auf neue Tagestiefs fallen.
- Fed-Chef Jerome Powell schickte mit seiner Anhörung vor dem Kongress Zinsen höher und Aktien tiefer, während Zins-Futures nun einen deutlich steileren Pfad als noch zuletzt telegrafieren. Der VIX kletterte im Handelsverlauf wieder über 18 Punkte und notiert nun wieder auf einem Niveau wie zuletzt am Donnerstag.
Chartanalysen des Tages
- EUR/USD-Tagesausblick: FED-Chef Powell im Fokus
- DAX Tagesausblick: 2. Flaggenstufe schraubt sich langsam hoch!
- BRENT ÖL-Tagesausblick - Rally läuft wieder an
Unternehmensnachrichten
- Der US-Kabelkonzern Comcast hat gestern mit einem Übernahmeangebot für Sky in Höhe von 22,1 Mrd. Pfund bzw. 12,50 Pfund je Aktie überrascht. Damit übertrumpft Comcast eine Offerte von 21st Century Fox. Sky riet den Aktionären, auf die Offerte nicht zu reagieren. Bislang sei kein festes Angebot unterbreitet worden.
- Die lange Zeit kriselnde US-Warenhauskette Macy's hat ein überraschend starkes Weihnachtsgeschäft verzeichnet und im Schlussquartal 2017 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert.
- Der deutsche Softwarekonzern SAP will mit dem Zukauf der US-Firma Callidus seinen Marktanteil bei CRM-Software steigern und Marktführer Salesforce aus den USA überholen. „In ein paar Jahren werden wir mehr verkaufen als Salesforce“, so SAP-Chef Bill McDermott.
- Die Bank of America will in den nächsten 4 Jahren gut 500 neue Filialen in den USA eröffnen. Damit werde die Bank in den 30 wichtigsten städtischen Regionen vertreten sein, die knapp 90 % des US-BIPs erwirtschafteten, hieß es.
- Fitbit hat im 4. Quartal einen Verlust von 45,5 Mio. Dollar geschrieben, nach einem Minus von 146,3 Mio. im Vorjahresquartal. Der Umsatz sank von 574 auf 571 Mio. Dollar.
- Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will seine Dividende erneut anheben. Für 2017 sollen die Anteilseigner mit 2,80 Euro je Aktie am Gewinn beteiligt werden, wie Bayer mitteilte. Das ist 0,10 Euro mehr als ein Jahr zuvor.
- Der Windanlagenhersteller Nordex hat ein schwieriges Geschäftsjahr hinter sich. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank von zuvor 285,5 auf 242 Mio. Euro. Die bereinigte Ebitda-Marge lag bei 7,9 Prozent. Mit einem laufenden Sparprogramm will der Konzern die Kosten ab diesem Jahr um 45 Mio. Euro senken. Der Umsatz sank im vergangenen Jahr von 3,4 auf 3,1 Mrd. Euro. Hintergrund waren Projektverschiebungen.
- Der Spezialmaschinenbauer Aixtron hat im vergangenen Jahr dank des Halbleiterbooms und des Verkaufs eines Unternehmensteils schwarze Zahlen geschrieben. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdiente Aixtron 4,9 Mio. Euro nach einem Verlust von 1,4 Mio. Euro im Jahr zuvor. Netto blieben 6,5 Mio. Euro hängen. Der Umsatz stieg 2017 um 17 Prozent auf 230,4 Mio. Euro. 2018 soll sich der positive Trend für den Spezialmaschinenbauer fortsetzen. Der Auftragsbestand allein für Anlagen stieg 2017 um 39 Prozent auf 108,6 Mio. Euro und der Auftragseingang um 17 Prozent auf 263,8 Mio. Euro.
- Der Chemiekonzern BASF blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurück. „Wir sind im vergangenen Jahr deutlich gewachsen und konnten unsere Ertragskraft weiter ausbauen. Außerdem haben wir wichtige Weichen für die strategische Weiterentwicklung gestellt“, sagte CEO Kurt Bock laut Mitteilung. Dank guter Nachfrage verkaufte BASF in allen Unternehmensbereichen höhere Mengen und steigerte ihre Profitabilität erheblich. In Summe erhöhte die Gruppe den Umsatz um 12 Prozent auf 64,5 Mrd. Euro. Dazu trug auch das Ende 2016 erworbene Geschäft von Chemetall bei. Beim Ergebnis legte BASF noch kräftiger zu, um rund ein Drittel. Das Unternehmen erzielte ein EBIT vor Sondereinflüssen von 8,3 Mrd. Euro. Das Ergebnis je Aktie stieg von 4,42 auf 6,62 Euro. Der Vorstand wird der HV eine um 10 Cent erhöhte Dividende von 3,10 Euro je Aktie vorschlagen. Für 2018 geht der Konzern von einem Wachstum etwa auf dem Niveau von 2017 aus.
- Der Gesundheitskonzern Fresenius hat auch 2017 neue Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn erzielt. Der Umsatz legte binnen Jahresfrist um 15 Prozent auf 33,9 Mrd. Euro zu. Der Gewinn kletterte um 16 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro. Während die Übernahme der spanischen Klinikkette Quironsalud antrieb, verzeichnete Fresenius SECo bei der 4,4 Mrd. Euro schweren, noch laufenden Akquisition des US-Generika-Herstellers Akorn Rückschläge. Dort gab es mutmaßlich Unregelmäßigkeiten in der Produktentwicklung. Unter Einbeziehung externer Sachverständiger werde geprüft, ob Akorn möglicherweise gegen Vorgaben der US-Gesundheitsbehörde verstoßen habe, hieß es. Vorstand und Aufsichtsrat von Fresenius würden die Ergebnisse der Untersuchung dann bewerten. Sollten Vollzugsbedingungen der Übernahmevereinbarung nicht erfüllt sein, könne dies Folgen für den Abschluss der Transaktion haben.
- Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 7 Prozent auf 17,78 Mrd. Euro gesteigert. Netto verdiente FMC mit 1,28 Mrd. Euro 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Dank der Steuerreform in den USA konnte FMC, wie bereits bekannt, einen einmaligen Gewinn von rund 200 Mio. Euro verbuchen. Die Aktionäre sollen per 21. Mai eine um 10 Prozent erhöhte Dividende von 1,06 Euro je Aktie erhalten.
- Apple bastelt an einem Riesen-iPhone. Für die kommende Modellreihe im Herbst sei ein iPhone mit 6,5 Zoll Bildschirmdiagonale geplant, meldete Bloomberg am Montagabend unter Berufung auf informierte Personen. Ferner solle es ein neues Gerät in der Größe des iPhone X geben, sowie ein günstigeres Modell, das mit einigen innovativen Funktionen der teureren Geräte ausgestattet sein soll.
Konjunktur & Politik
- Die Stimmung der US-Verbaucher hat sich im Februar nach Angaben des Marktforschungsinstituts Conference Board um 6,5 Punkte auf 130,8 Zähler aufgehellt. Das ist der höchste Stand seit November 2000. Der Vormonatswert wurde allerdings von 125,4 Punkten auf 124,3 Punkte nach unten revidiert.
- Der Case-Shiller-Index, der die Preise in den zwanzig größten Ballungsgebieten der USA abbildet, ist im Dezember um 0,64 Prozent gestiegen, wie aus dem am Dienstagnachmittag veröffentlichten Index hervorgeht. Im Vormonat hatte der Indikator im Monatsvergleich um revidierte 0,74 Prozent zugelegt.
- Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lagen die Verbraucherpreise in Deutschland nach einer ersten Schätzung im Februar um 1,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Das ist die niedrigste Rate seit knapp anderthalb Jahren. Im Januar hatte die Inflationsrate noch bei 1,6 Prozent gelegen.
- Die Aussagen des neuen US-Notenbankchefs Jerome Powell vor Vertretern des US-Kongresses fielen weitgehend wie erwartet aus. Powell erwartet angesichts der boomenden Wirtschaft weiterhin graduelle Zinsanhebungen. Er betonte, die Geldpolitik so auszurichten, dass sowohl ein Überhitzen der Wirtschaft vermieden als auch das Preisziel der Fed von 2 % nachhaltig erreicht werde.
- EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann hält eine Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) im kommenden Jahr grundsätzlich für realistisch. „Der Markt hat entsprechende Erwartungen gebildet, und diese Erwartungen sind nicht komplett unmöglich.“ Er wolle damit aber keine Entscheidung des EZB-Rats prognostizieren, fügte er hinzu.
- Die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA sind im Januar überraschend stark gesunken. Wie das US-Handelsministerium berichtete, fielen die Orders gegenüber dem Vormonat um 3,7 Prozent. Im Dezember war es noch zu einem Anstieg um 2,6 Prozent gekommen.
- Das Defizit in der US-Handelsbilanz für Waren ist im Januar stärker als erwartet um knapp 3 Mrd. auf 74,4 Mrd. Dollar angewachsen, teilte das US-Handelsministerium in Washington mit.
- Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im Januar nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) um 3,4 (Vormonat: 3,1) Prozent im Jahresvergleich erhöht. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs um 2,9 (2,9) Prozent.
- Kalifornien erlaubt ab April selbstfahrende Autos ohne Lenkrad und Pedale im Straßenverkehr. Die bisherige Verpflichtung, dass für den Notfall stets ein Mensch als Sicherheitsfahrer am Steuer sitzen müsse, wurde von der Verkehrsbehörde aufgehoben.
- Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat seine Entscheidung zu möglichen Diesel-Fahrverboten in deutschen Städten verkündet. Laut dem Richterspruch sind Fahrverbote in Städten nach geltendem Recht grundsätzlich rechtlich zulässig. Die beklagten Städte Düsseldorf und Stuttgart müssten aber ihre Luftreinhaltepläne auf Verhältnismäßigkeit prüfen, hieß es einschränkend. Der Fall war am vergangenen Donnerstag verhandelt worden, die Urteilsverkündung aber wegen weiteren Recherchebedarfs des Gerichts auf heute verschoben worden.
- Der Economic Sentiment Indicator (ESI), der die Stimmung in Unternehmen und privaten Haushalten der Eurozone abbildet, ist im Februar leicht um 0,8 auf 114,1 Punkte gesunken, teilte die EU-Kommission mit. Volkswirte hatten mit einem etwas stärkeren Rückgang gerechnet. Auch das Geschäftsklima BCI für die Aktivität im Verarbeitenden Gewerbe gab nach - um 0,08 Punkte auf 1,48 Zähler. Auch hier hatten Volkswirte einen noch etwas stärkeren Rückgang erwartet. Im Vormonat Dezember hatten beide Indikatoren mehrjährige Hochstände verzeichnet.
- Der Einstieg des chinesischen Autoherstellers Geely bei Daimler beschäftig nun auch die Politik. Die relevante Frage ist, ob die Chinesen möglicherweise Mitteilungspflichten verletzt hat. Die Bundesregierung solle in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses am Mittwoch darüber Bericht erstatten, berichtete die „Stuttgarter Zeitung“. Auch Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hatte gestern Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Einstiegs des chinesischen Konzerns bei den Stuttgartern angemeldet. Der Investor Li habe offenbar die Daimler-Anteile unter Umgehung der Meldeschwellen erworben. Wer unter Umgehung der Vorschriften Aktienpakete gekauft habe, so Zypries, müsse sie gegebenenfalls zurückgeben. „Da müssen die jetzt mal ran“, hatte sie mit Blick auf die Finanzaufsicht Bafin verlangt.
Termine des Tages: | |
10:00 Uhr - EWU: Geldmenge M3/ Kredite an den privaten Sektor Januar | |
11:00 Uhr - EWU: Wirtschaftsstimmung/ Geschäftsklima-Indikator Februar | |
12:00 Uhr - DE: BverwG verkündet Urteil über mögliche Diesel-Fahrverbote | |
14.00 Uhr - DE: Verbraucherpreise Februar (Vorabschätzung) | |
14:30 Uhr - US: Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Januar | |
14:30 Uhr - US: Handelsbilanz für Waren Januar | |
15:00 Uhr - US: Case Shiller Hauspreisindex Dezember | |
16:00 Uhr - US: Verbrauchervertrauen Conference Board Februar | |
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