Kommentar
22:30 Uhr, 13.06.2017

DAX kann sich erholen - Geheimgespräche über weichen Brexit?

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  • ZEW-Konjunkturindex fällt überraschend
  • Apple emittiert Anleihe mit Volumen von 1 Mrd. USD
  • Preise auf Erzeugerebene in den USA verharrten im Mai auf Vormonatsniveau
  • Weidmann wirbt für Aufbau lokaler Anleihemärkte in Afrika
  • Sky Deutschland hat die exklusiven Übertragungsrechte für die Champions League erworben
  • In Großbritannien zieht die Inflation schneller als gedacht an
  • Deutsche Bank legt einen Euribor-Rechtstreit in den USA bei
  • Ufo lehnt Staatsbürgschaften für Air Berlin zum jetzigen Zeitpunkt ab

DAX & Dow Jones

  • Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag von dem recht schwachen Wochenauftakt erholt. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,59 Prozent bei 12.764,98 Punkten und konnte damit einen guten Teil seiner gestrigen Verluste aufholen, nachdem es am Montag bis auf 12.690 Punkte hinab gegangen war. Der überraschend gesunkene ZEW-Konjunkturindex kann den Erholungsversuch nicht aufhalten. Vor der morgigen US-Zinsentscheidung erwarten Experten nun keine großen Sprünge mehr.
  • Investoren trieben S&P 500  (+0,5 %) und Dow Jones (+0,4 %) heute auf neue Rekordhochs. Angeführt wurde der Markt von den Sektoren Technologie (+0,9 %) und Finanzen (+0,4 %). Value-Aktien legten um 0,29 % zu, Growth-Titel stiegen 0,79 % an.

Geheimgespräche über weichen Brexit?

Nach einem Bericht der britischen Tageszeitung "Telegraph" führen offenbar Kabinettsmitglieder der konservativen britischen Regierung geheime Gespräche mit Vertretern der oppositionellen Labour-Partei über einen "weichen Brexit". Bei einem "weichen Brexit" würde Großbritannien Teil des europäischen Binnenmarktes und der Zollunion bleiben. Premierministerin May, die sich für einen Austritt auch aus dem Binnenmarkt und der Zollunion ausgesprochen hat, soll von den Geheimgesprächen wissen, sich bisher aber noch nicht eingemischt haben. Bei der Parlamentswahl in der vergangenen Woche blieben die konservativen Tories zwar stärkste Kraft, verloren aber ihre eigene Mehrheit im Unterhaus und sind deshalb auf die Zusammenarbeit mit anderen politischen Kräften angewiesen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die EU-Kommission will im Derivatehandel das Clearing und zentrale Gegenparteien einer strengeren Regulierung unterwerfen. Dies könnte einige Finanzmarktakteure dazu zwingen, nach dem "Brexit" Teile ihres Geschäfts wie das Clearing von Derivatetransaktionen in die EU zu verlagern.
  • Der iPhone-Konzern Apple emittiert einen Green Bond mit einer Laufzeit bis 2027 und einem Volumen von 1 Mrd. Us-Dollar.
  • In der Debatte um Fake News und Hasskommentare räumt Facebook Fehler ein: „Vielleicht waren wir am Anfang etwas zu zögerlich und überrascht vom plötzlichen Ausmaß des Hasses auf der Plattform“, so Deutschland-Chef Ott.
  • Der Pharmakonzern Merck & Co hat die Erprobung des Mittels Keytruda zur Behandlung des Multiplen Myeloms vorübergehend gestoppt. Einige Patienten, denen Keytruda verabreicht wurde, starben.
  • Imax hat den Abbau von 14 % der Arbeitsplätze angekündigt. Die Kinokette plant zudem einen neuerlichen Aktienrückkauf von 200 Mio. Dollar.
  • Apple hat bestätigt, dass das laufende Autoprojekt auf die Entwicklung von Roboterwagen-Technologie ausgerichtet ist. „Wir fokussieren uns auf autonome Systeme", sagte CEO Cook zu Bloomberg. Es sei eine Kerntechnologie, die „wir als sehr wichtig betrachten.“ Zugleich sei es eine der größten Herausforderungen für künstliche Intelligenz.
  • Science Applications hat mit seinem Umsatz und dem Gewinn im 1. Quartal die Erwartungen des Marktes verfehlt.
  • Sky Deutschland hat die exklusiven Übertragungsrechte für die Champions League 2018/2019 bis 2020/2021 erworben. Anders als bisher gelten die Rechte für sämtliche Verbreitungswege, so dass es keine Übertragungen im Free TV mehr geben wird. Der Streaming-Anbieter DAZN erhält aber eine Sub-Lizenz für das Internet.
  • Der südkoreanische Batteriehersteller LG Chem hat einen Bericht über einen Milliardenauftrag von Volkswagen für Elektroauto-Batterien zurückgewiesen. Es gebe keine Einigung über einen Auftrag, so LG. Die Zeitung „DongA Ilbo“ hatte berichtet, LG Chem werde Batterien im Wert von rund 5,5 Mrd. Euro für das VW-Projekt Modular Electric Drive liefern.
  • Beim Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport setzt sich das Wachstum im Mai weiter fort. Mit einem Zuwachs um 5,7 Prozent auf 5,6 Millionen legten die Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen erneut deutlich zu. Kumuliert über die Monate Januar bis Mai 2017 lag der Zuwachs bei 4,3 Prozent.
  • Die Pharmakonzerne Bayer und Johnson & Johnson haben auch ihren zweiten Prozess in den USA gegen den Blutverdünner Xarelto gewonnen. Ein Gericht in New Orleans entschied, dass die beiden Konzerne den Tod einer Patientin nicht zu verantworten haben. Patienten werfen dem Medikament schwere Nebenwirkungen vor. Geklagt hatte ein Ehemann, dessen Frau 2015 nach Einnahme von Xarelto gestorben war.
  • Die Deutsche Bank hat einen Rechtsstreit in den USA im Zusammenhang mit mutmaßlichen Manipulationen bei dem Referenzzinssatz Euribor beigelegt und zahlt eine Vergleichssumme von 170 Mio. US-Dollar. Die vorläufige Einigung wurde mit dem US-Bezirksgericht in Manhattan erzielt.
  • Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo lehnt Staatsbürgschaften für Air Berlin zum jetzigen Zeitpunkt ab. "Von Staatsbürgschaften für Air Berlin halte ich in der jetzigen Situation nichts", sagte Ufo-Tarifvorstand Nicoley Baublies der "Rheinischen Post". Es stünde fest, dass Air Berlin nicht unabhängig bleiben kann und Lufthansa das Unternehmen übernehmen will, sagte Baublies. Darum solle der Marktführer jetzt einen offenen Dialog mit dem Unternehmen und der Belegschaft darüber führen, unter welchen Bedingungen eine Integration möglich sei.
  • Die Chemiekonzerne BASF und Syngenta haben laut Bloomberg vorläufige Gebote für Bayer-Anteile vorgelegt, die die Leverkusener aus kartellrechtlichen Gründen im Zuge der Übernahme von Monsanto verkaufen müssen. Dazu sollen die Produktlinie LibertyLink und das Geschäft mit Baumwollsaaten gehören.
  • Der Aromenhersteller Symrise will mit einer Wandelanleihe am Kapitalmarkt frisches Geld einsammeln. Mit dem erwarteten Volumen von 400 Mio. Euro (Laufzeit 7 Jahre) will Symrise vordringlich Schulden abbauen. Die Anleihe wird in einem beschleunigten Verfahren an institutionelle Anleger verkauft.

Konjunktur & Politik

  • Die EU-Kommission plant eine strengere Aufsicht für den Handel mit Derivaten.
  • Die Preise auf Erzeugerebene in den USA verharrten im Mai auf dem Niveau des Vormonats, so das US-Arbeitsministerium. Im April kam es zu einem Monatsanstieg von 0,5 Prozent.
  • Die Stimmung im US-Mittelstand hat sich laut dem NFIB Small Business Index im Mai leicht eingetrübt. Der Indexwert sank um 0,1 auf 104,5 Punkte. Erwartet wurden 105,2 Zähler.
  • Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich für den Aufbau lokaler Anleihemärkte in Afrika ausgesprochen. „Heimische Anleihemärkte sind der Hauptweg, um private Mittel für Investitionen zu mobilisieren", sagte Weidmann auf einer Konferenz in Berlin. Diese seien noch hilfreicher, wenn sie Kapital in lokaler Währung beschafften, weil Investitionen dann nicht durch Wechselkursschwankungen gefährdet würden. Die Existenz eines solchen Marktes für Anleihen in lokaler Währung unterstreiche auch die Glaubwürdigkeit der Inlandswährung.
  • Das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI hat seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft für das laufende Jahr um 0,3 auf 1,6 Prozent erhöht. Die günstige Entwicklung der Exporte und der Inlandsnachfrage seien die treibenden Kräfte des Wirtschaftswachstums in Deutschland, teilte das Institut mit.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland fallen im Juni um zwei Zähler auf 18,6 Punkte. Dies teilte das ZEW-Institut in Mannheim mit. Der langfristige Durchschnitt von 23,9 Punkten wird damit weiterhin unterschritten. Experten hatten auch einen Anstieg auf 21,6 Punkte erwartet. Die Einschätzung zur aktuellen konjunkturellen Lage fällt erneut besser aus. Der Index steigt um 4,1 Punkte auf 88,0 Zähler - der höchste Stand seit Juli 2011.
  • In Großbritannien zieht die Inflation schneller als gedacht an. Die Verbraucherpreise seien im Mai um 2,9 Prozent in der Jahresrate angestiegen, teilte das Statistikamt mit. Das ist der höchste Stand seit vier Jahren. Experten hatten mit einer Rate von 2,7 Prozent gerechnet.
  • Das US-Finanzministerium hat seine Reformvorschläge für die Finanzregulierung veröffentlicht. So sollen die Handelsbeschränkungen von Banken deutlich gelockert und die Befugnisse von Verbraucherschutzbehörden eingeschränkt werden.
  • Der irische Staat will die ehemalige Krisenbank Allied Irish Banks (AIB) an die Börse bringen. Der IPO soll um den 23. Juni herum stattfinden. Das irische Finanzministerium hat den Ausgabepreis für die Emission des verstaatlichten Geldhauses mit 3,90 bis 4,90 Euro je Anteilsschein bekannt. Der Gesamterlös wird auf bis zu 3,8 Mrd. Euro taxiert.
  • Die Eurogruppe und der Internationale Währungsfonds (IWF) dürften sich am Donnerstag nach Reuters-Informationen auf einen Plan von IWF-Chefin Christine Lagarde einigen. Demnach will sich der IWF weiter an Griechenland-Hilfen beteiligen. Gelder will der Währungsfonds allerdings erst auszahlen, nachdem eine Einigung über Schuldenerleichterungen für Griechenland erzielt wurde.
  • Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Mai um 3,1 Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Gegenüber dem Vormonat verbilligten sich die auf Großhandelsebene verkauften Waren um 0,7 Prozent.

Dividendenausschüttungen

  • Foris (0,10 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
10:30 Uhr - GB: Verbraucher- und Erzeugerpreise Mai
11:00 Uhr - DE: ZEW-Konjunkturerwartungen Juni
14.30 Uhr - US: Erzeugerpreise Mai

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