DAX auf Wochensicht wenig verändert - China, Italien und Daimler im Fokus
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- EZB-Zinsschritt 2019 wegen Italien wohl erst später
- Chinas Wirtschaft wächst langsamer
- China: PBoC interventiert verbal gegen Börsenschwäche
- "Deutschlandtrend": Union und SPD rutschen auf Tiefstände
- Fusion von Linde und Praxair vor dem Abschluss?
- DowDuPont schreibt Milliarden auf seine Agrar-Tochter ab
- AIG meldete hohe Schadensbelastung in Q3
- Apple kündigt neue Produkt-Präsentation an
- Procter & Gamble schneidet besser ab als erwartet
- Software AG wächst deutlich
- SAF Holland hebt Umsatzziele an
DAX
- Vor dem Hintergrund der Straffung der US-Leitzinsen sowie der moderat steigenden amerikanischen Anleiherenditen darf es in Kombination mit etwas schwächeren Konjunkturaussichten in aller Welt nicht verwundern, wenn sich am Aktienmarkt die Kurse windelweich zeigen. Nach vielen Jahren langgezogener Aufwärtstrends können auch Gewinnmitnahmen in einem rauer werdenden Umfeld eine immer wichtige Rolle spielen. Investoren überprüfen dann ihre Depots noch intensiver und neigen tendenziell zu Rückzügen. In diesem Klima kommt auch der deutsche Aktienmarkt derzeit nicht auf die Beine. Nach den deutlichen Kursverlusten an den beiden Vortagen präsentiert sich der DAX am Freitag ohne Schwung. Die Berichtssaison in Deutschland verläuft bisher alles andere als befriedigend und die Konjunktur in China lieferte Schwächesignale. Die Wall Street zeigte sich etwas freundlicher, so dass der Leitindex zuletzt etwas Boden gutmachen konnte.
Chartanalysen des Tages
- DAX Tagesausblick: Insgesamt ist der DAX klar bärisch einzustufen!
- EUR/USD-Tagesausblick: Tiefster Tagesschluss seit August
Unternehmensnachrichten
- Der Auto- und Lastwagenbauer Daimler senkt seine Ergebniserwartungen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) werde 2018 nun „deutlich" unter dem Wert des Vorjahres erwartet, teilte der Konzern am Freitagnachmittag mit. Zuvor hatte Daimler noch mit einem „leichten" Rückgang gerechnet. Nach ersten Berechnungen ging das EBIT im dritten Quartal von 3,41 auf 2,49 Mrd. Euro zurück.
- Das Kraftfahrtbundesamt hat Opel nun amtlich verpflichtet, mehrere Diesel-Modelle zurückzurufen. Grund sind unzulässige Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung. Betroffen sind weltweit 96.000 Fahrzeuge der Typen Insignia, Cascada und Zafira aus den Modelljahren 2013 bis 2016. Von den in Deutschland verkauften rund 32.000 Autos wurden bereits 23 000 freiwillig einem Software-Update unterzogen, so dass unter dem Strich in Deutschland nur rund 9.000 in die Werkstätten müssen.
- Apple hat eine weitere Produkt-Präsentation angekündigt. Das Event soll am 30. Oktober in New York stattfinden. Der Konzern äußert sich traditionell nicht dazu, was vorgestellt werden soll. Experten erwarten ein neues Modell des iPad-Tablets sowie ein neues Macbook Air.
- Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble hat im ersten Geschäftsquartal (Ende September) wie im Vorjahr 16,7 Mrd. Dollar Umsatz erzielt. Analysten hatten einen Rückgang erwartet. Der Gewinn verbesserte sich um 12 Prozent auf 3,2 Mrd. Dollar.
- Der weiterhin boomende Internethandel hat dem Bezahldienst PayPal im Sommerquartal ein Gewinnplus von 24 Prozent auf 694 Mio. Dollar eingebracht. Die Erlöse nahmen um 14 Prozent auf 3,7 Mrd. Dollar zu.
- Der Streit um die geplatzte Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn durch Fresenius ist noch nicht beendet. Wie Akorn mitteilte, hat es beim Obersten Gericht des Staates Delaware wie angekündigt Berufung gegen das Urteil vom 1. Oktober eingelegt, demzufolge Fresenius das US-Unternehmen nicht wie ursprünglich vereinbart übernehmen muss.
- Der US-Versicherungsriese AIG meldete eine hohe Schadensbelastung durch verschiedene Naturkatastrophen in Japan, aber auch in den USA. Vor Steuern werde daher im 3. Quartal voraussichtlich ein Verlust von 1,5 bis 1,7 Mrd. Dollar anfallen.
- Micron Technology kauft Intel aus dem Joint Venture IM Flash Technologies heraus. Der Chiphersteller zahlt Intel demnach 1,5 Mrd. Dollar für dessen Anteil an dem Halbleiterunternehmen. Micron will den Kauf innerhalb von sechs bis zwölf Monaten abschließen.
- Der US-Chemiekonzer DowDuPont schreibt Milliarden auf seine Agrar-Tochter ab. Der Betrag belaufe sich auf rund 4,6 Mrd. Dollar, teilte das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung mit. Begründet wurde das u. a. mit gesenkten langfristigen Erwartungen bei Umsatz und Gewinn.
- Der Medien- und Unterhaltungskonzern Walt Disney hat aus Sicht der britischen Investmentbank Barclays den richtigen Aktivitätenmix, um erfolgreich zu sein. Barclays hat Walt Disney von "Equal Weight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 105 auf 130 US-Dollar angehoben.
- Die Lotto24 AG erhöht Ausblick und rechnet für das Gesamtjahr 2018 nun mit einer Steigerung des Transaktionsvolumens um 38 bis 43 Prozent (bisher: 25 bis 30 %), einer weiterhin deutlich wachsenden Neukundenzahl und einem CPL (Cost per Lead) auf Vorjahresniveau (bisher: einem im Vorjahresvergleich höheren CPL).
- Der Technologie-Investor Primepulse will mit seinem geplanten IPO bis zu 135 Mio. Euro einnehmen. Die Preisspanne für die 5,75 Mio. Aktien einschließlich Mehrzuteilung reiche von 22 bis 27 Euro, teilte das Unternehmen mit. Davon sollen Primepulse 110 bis 135 Mio. Euro als Bruttoemissionserlös zufließen. Das Geld will die Gesellschaft unter anderem für Zukäufe verwenden.
- Die Fusion des Münchner Gasekonzerns Linde mit dem US-Rivalen Praxair ist so gut wie durch. Wie der BR aus unternehmensnahen Kreisen erfahren hat, erwartet Linde in Kürze die noch notwendige offizielle Genehmigung von der US- Kartellbehörde FTC.
- Wie Tesla-Chef Elon Musk in der Nacht auf Freitag in einer Twitter-Nachricht mitteilte, kann ab sofort eine Version der Limousine Model 3 mit einer mittleren Reichweite von etwa 430 Kilometern für 45.000 Dollar bestellt werden – das sind 4.000 Dollar weniger als das Basismodell einer teureren Version, die schon im vergangenen Jahr auf den Markt gekommen war. Auf einer laut Musk „super einfachen“ neuen Bestellseite kann das Auto geordert werden.
- Die Software AG hat im dritten Quartal aufgeholt, nachdem das bisherige Jahr eher schleppend verlaufen war. Gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum konnten die Darmstädter vor allem dank der wichtigen Lizenzverkäufe ordentlich wachsen. Insgesamt übertraf die Software AG mit einem Umsatzplus von 6 Prozent auf 208,8 Mio. Euro die Erwartungen des Konsens. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen blieb mit 63,8 Millionen Euro stabil, übertraf aber ebenfalls die Schätzungen von Experten.
- Dank einer kräftig angestiegenen Nachfrage nach Achs- und Federungssysteme für Trailer, Lastwagen und Bussen, hat der Nutzfahrzeugzulieferer SAF Holland im dritten Quartal seine Umsatzziele erhöht. Aus eigener Kraft sollen es in diesem Jahr nun 9 bis 10 Prozent Wachstum sein, vorher standen lediglich 5 bis 7 Prozent im Plan. Im dritten Quartal kletterte der Umsatz um 22,9 Prozent auf 340,6 Mio. Euro. Organisch belief sich das Plus auf 15 Prozent.
- Die Baader Bank hat ihre Gewinnprognose für 2018 gestrichen. Das operative Ergebnis vor Steuern (EBIT) auf Konzernebene liege zum 30. September 2018 deutlich im einstelligen negativen Millionenbereich, teilte die Bank am Donnerstagabend mit. Vor diesem Hintergrund rechne man nicht mehr damit, ein positives Jahresergebnis auf Konzernebene zu erzielen. Die Rahmenbedingungen hätten sich im dritten Quartal 2018 weiter deutlich eingetrübt.
- Eine gute Nachfrage aus Europa und den USA hat dem schwedischen Lkw-Hersteller Volvo Group im dritten Quartal ein Umsatzplus von 21 Prozent auf 92,28 Mrd. Kronen beschert. Bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe hätte das Plus 13 Prozent betragen. Die Volvo Group stellt Baumaschinen, Busse und Lastwagen her. Das Unternehmen ist nicht mit dem gleichnamigen Autobauer Volvo Cars zu verwechseln,
Konjunktur & Politik
- Die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser in den USA ist im September im Vergleich zum Vormonat überraschend deutlich um 3,4 Prozent gesunken, teilte die Maklervereinigung "National Association of Realtors" (NAR) mit. Analysten hatten lediglich einen Rückgang um 0,9 Prozent erwartet. Dies ist der sechste Rückgang in Folge.
- Nach dem Verschwinden des saudi-arabischen Journalisten Dschamal Chaschoggi sagte US-Finanzminister Mnuchin seine Teilnahme an einer Investorenkonferenz in Saudi-Arabien ab. Vor Mnuchin erklärte der französische Finanzminister Le Maire, nicht nach Riad zu reisen. Saudi-Arabien steht im Verdacht, für den Tod des Journalisten verantwortlich zu sein. US-Präsident Trump hatte zuletzt betont, man müsse das Ergebnis der Untersuchungen in dem Fall abwarten.
- Der Haushaltsstreit der italienischen Regierung mit der EU-Kommission dämpft die Erwartungen auf den Zeitpunkt einer Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank im kommenden Jahr. Mittlerweile werde am Geldmarkt erst für Oktober 2019 damit gerechnet, dass die EZB einen Zinsschritt vollzieht, berichtete Reuters. Die Chancen für eine erste Anhebung im September 2019 würden dagegen mittlerweile niedriger eingeschätzt, hieß es. Der geplante Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik könnte sich aufgrund des Haushaltskonflikts verzögern. Die EZB will noch bis über den Sommer 2019 hinaus am jetzigen Zinsniveau festhalten.
- Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone hat sich im August aus saisonbereinigter Basis von 19 Mrd. Euro im Juli auf 24 Mrd. Euro erhöht, wie die Europäische Zentralbank mitteilte. Die Leistungsbilanz umfasst neben dem Warenhandel auch den Dienstleistungsverkehr und finanzielle Bewegungen.
- Mehrere hochrangige Vertreter der chinesischen Notenbank und Aufsichtsbehörden haben am Freitag in einer konzertierten Aktion verbal gegen die Börsenschwäche interveniert. Fachleute sehen darin einen Versuch, die schweren Kursverluste an den Aktienmärkten zu beeinflussen. Notenbankchef Yi Gang kündigte an, dass Maßnahmen geprüft würden, um etwaige Finanzierungsschwierigkeiten von Unternehmen zu verringern. Der Vorsitzende der Banken- und Versicherungsaufsicht, Guo Shuqing, sprach von abnormalen Schwankungen an den Märkten, die nicht den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und dem stabilen Finanzsystem Chinas entsprächen.
- Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat Italiens Haushaltspolitik scharf kritisiert. „Die Europäische Union ist eine Wirtschafts- und eine Wertegemeinschaft und die funktioniert, weil es gemeinsame Regeln gibt, an die sich alle halten müssen", sagte Kurz am Freitag. „Wir sind als Europäische Union nicht gewillt, dieses Risiko, diese Schulden für Italien zu übernehmen", so Kurz.
- Die CDU/CSU-Union und SPD sind in einer neuen Umfrage auf neue Tiefstände gefallen. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 25 Prozent (minus 1 Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche) der Stimmen, die SPD auf 14 Prozent (minus 1). Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten „Deutschlandtrend“ für das ARD-Morgenmagazin hervor. Für beide Parteien sind es die schlechtesten Werte, seitdem die Sonntagsfrage im „Deutschlandtrend“ gemessen wird.
- Saudi-Arabien ist bisher der zweitgrößte Kunde der deutschen Rüstungsindustrie in diesem Jahr. Die Bundesregierung erteilte Exportgenehmigungen im Wert von 416,4 Mio. Euro.
- Mehr als 90 Prozent der deutschen Unternehmen in Frankreich bewerten die Wirtschaftslage in dem Nachbarland derzeit als gut oder zufriedenstellend. Damit hat sich der Anteil der positiv gestimmten Unternehmen in den vergangenen beiden Jahren mehr als verdoppelt, so eine Studie der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer.
- Chinas Wirtschaftswachstum ist im dritten Quartal überraschend stark zurückgegangen. Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft legte nach Auskunft des Statistikamts in Peking im Zeitraum Juli bis September nur um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Experten hatten mit 6,6 Prozent Zuwachs gerechnet. Seit Jahresanfang ist Chinas Wirtschaftsleistung demnach insgesamt um 6,7 Prozent gestiegen. „Zugleich müssen wir auch sehen, dass die externen Herausforderungen deutlich zugenommen haben", sagte der Sprecher Mao Shengyong. Im ersten Quartal waren 6,8 Prozent erreicht worden, im zweiten dann 6,7 Prozent. Der Außenhandel hatte sich im dritten Quartal noch als durchaus robust erwiesen. Experten rechnen aber damit, dass sich der Handelskrieg in den nächsten Monaten deutlich stärker auswirken wird.
- Im September lag die Inflationsrate in Japan bei 1,2 Prozent zu, wie die Regierung am Freitag in Tokio mitteilte. Im August waren es noch 1,3 Prozent gewesen. Die Kernrate, bei der schwankungsanfällige Preise für frische Nahrungsmittel herausgerechnet werden, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozent und damit etwas stärker als im August.
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