Kommentar
18:10 Uhr, 14.02.2022

Ukraine-Krise: DAX dämmt Verluste etwas ein - Lagarde: EZB-Geldpolitik immer datenabhängig

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Russlands Außenminister Lawrow setzt auf Diplomatie
  • Biden telefonierte mit Putin und Selenskyj
  • ifo: Lebensmittel werden deutlich teurer
  • Ölpreis steuert 100 Dollar an
  • Ukraine stellt Luftverkehr-Garantien bereit
  • Österreich: Impflicht bald wieder Geschichte?
  • Deutz wirft seinen Chef raus

Markt

  • Die Sorge vor einem Krieg in der Ukraine hat die Inflation als Hauptbelastungsthema an den Aktienmärkten abgelöst. Anleger fürchten eine Invasion Russlands in die Ukraine; die USA haben davor gewarnt, dass dies jederzeit der Fall sein könnte. Diplomatische Bemühungen fruchteten am Wochenende nicht. Der Leitindex DAX verlor zwischenzeitlich dreieinhalb Prozent, konnte sich im Verlauf aber wieder etwas erholen und auch über die Marke von 15.000 Punkte zurückkehren, die im Handelsverlauf zeitweise unterschritten worden war. Per Xetra-Schlusskurs stand der DAX noch 2,02 Prozent tiefer bei 15.113,97 Punkten. Auch wenn die Börsianer hoffen, dass es doch noch zu diplomatischen Fortschritten komme, sehen sich offenbar viele Investoren gezwungen, sich wegen der steigenden geopolitischen Risiken von Aktienbeständen zu trennen, hieß es von Analysten. „Die Russland-Krise hat die Zinswende als Nummer-Eins-Risikofaktor abgelöst“, warnte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. „Die Angst vor weiter steigenden Energiepreisen im Fall einer militärischen Eskalation ist riesig.“ Die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Pandemie könnte damit abwürgt werden.
  • Der Preis für die Ölsorte Brent ist am Montag zeitweise um gut zwei Prozent auf über 96 Dollar/Barrel gestiegen, drehte anschließend aber wieder ins Minus. Damit war Rohöl vorübergehend so teuer wie zuletzt vor siebeneinhalb Jahren. Getrieben wurden die Ölpreise vor allem von der Ukraine-Krise. Russland ist einer der größten Ölproduzenten der Welt. Die Gefahr einer Eskalatione führt am Markt zu Risikoaufschlägen. „Wenn es Truppenbewegungen gibt, wird der Brent-Preis problemlos über die Marke von 100 Dollar springen", zitierte Reuters den Analysten Edward Moya vom Brokerhaus Oanda.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin wird sein 4,4 Mrd. Dollar schweres Übernahmeangebot für den Raketentriebwerkhersteller Aerojet Rocketdyne nicht weiter verfolgen. Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hatte im Januar beschlossen, gegen den Deal wegen kartellrechtlicher Bedenken zu klagen. Eine Übernahme hätte Lockheed eine marktbeherrschende Stellung bei Feststoffraketenmotoren verschafft.
  • Der Reinigungs- und Gartengerätehersteller Kärcher hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 13,6 Prozent auf den Rekordwert von rund 3,1 Mrd. Euro gesteigert, wie das Familienunternehmen am Montag mitteilte. „Wir sind durch die Bank in allen Produktsegmenten und in allen Regionen stark gewachsen", sagte der Vorstandschef der Alfred Kärcher SE & Co. KG, Hartmut Jenner, der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings: „Wir haben hohe Material- und Transportkosten", sagte er. Den Chipmangel habe Kärcher auch gespürt. „Das betraf vor allem Maschinen, die mit kleinen Stückzahlen gebaut werden“. Die Ertragslage war Jenner zufolge dennoch zufriedenstellend. „Wir wollen 2022 beim Umsatz weiter wachsen. Es gibt aber viele Unsicherheiten“.
  • Der australische Glücksspiel-Konzern Crown Resorts hat einem Übernahmeangebot des Investment-Unternehmens Blackstone zugestimmt. Wie australische Medien berichteten, erhöhte die US-Firma ihr Kaufangebot im Januar weiter und bot 8,9 Mrd. australische Dollar (5,6 Mrd. Euro) oder rund 13 australischen Dollar pro Aktie. Blackstone bemüht sich schon seit einem Jahr um eine Übernahme. Vorherige, niedrigere Angebote hatte Crown abgelehnt.
  • Die Intel-Tochter Mobileye will 2024 in den USA Robotaxis fahren lassen. Zusammen mit Benteler EV Systems und Beep, zwei Elektrofahrzeug-Spezialisten, sollen Fahrzeuge mit zwölf bis 14 Sitzplätzen entwickelt werden, hieß es laut Reuters am Montag. Der Bedarf an Kleinsttransporten für mehrere Personen nehme in den Städten und Gemeinden weltweit ständig zu, sagte Beep-Aufsichtsratschef Hinrich Woebcken.
  • Die ukrainische Fluggesellschaft Ukraine International Airlines (UIA) hat offenbar keinen Versicherungsschutz mehr bei Flügen im ukrainischen Luftraum. Ihre Versicherer hätten mitgeteilt, dass die entsprechende Deckung aufgehoben worden sei, teilte die UIA laut Reuters mit. Es werde mit Versicherern und Behörden über die Frage verhandelt.
  • Die weltweite Chipindustrie hat ihre Umsätze im vergangenen Jahr insgesamt um 26,2 Prozent auf zuvor nie erreichte 555,9 Mrd. Dollar gesteigert, wie der Branchenverband SIA mitteilte. Insgesamt seien 1,15 Bio. Halbleiter verkauft worden. Für das laufende Jahr rechnet SIA mit einem weiteren Plus von fast neun Prozent. SIA-Präsident John Neuffer sagte laut Reuters: „In der absehbaren Zukunft wird es genug Nachfrage geben, um einen sehr aggressiven Werkaufbau zu rechtfertigen."
  • Airbus hat mehrere Großaufträge festgezurrt. Die Leasingfirma Aviation Capital bestellte 20 Jets des Typs A220, wie Airbus bei der Flugshow in Singapur mitteilte. Die kuwaitische Fluggesellschaft Jazeera Airways hat eine Option über 28 Maschinen A320neo in eine feste Bestellung geändert. Mit Blick auf die Nachfrage in Fernost blieb Airbus zuversichtlich. Für die kommenden 20 Jahre sei mit einem Absatz von insgesamt mehr als 17.600 Flugzeugen in der Region Asien-Pazifik zu rechnen.
  • Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat den insolventen MV Werften Hilfe unter Bedingungen zugesagt. „Bund und Land können unterstützen, aber es wird nur gehen, wenn auch Unternehmen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Aufgabe ist, gemeinsam neue Zukunftsperspektiven zu erschließen, auch wenn das Umfeld ein schwieriges ist", erklärte der Grünen-Politiker am Montag. Sie ist Teil der MV-Werften-Gruppe, für die Anfang Januar Insolvenz angemeldet wurde. Habeck zufolge bietet die Modernisierung der weltweiten Flotten auf dem Weg hin zur Klimaneutralität große Möglichkeiten, wie auch der Bau von Offshore-Plattformen. „Es gibt einen enormen Bedarf für Konverterstationen, und wir sollten ein gemeinsames Interesse haben, hier über einen deutschen Anbieter zu verfügen", betonte der Minister.
  • Der Saatgutkonzern KWS Saat wird optimistischer für das Wachstum im laufenden Geschäftsjahr. Das Management hob die Umsatzprognose an. Statt 5 bis 7 Prozent werden nun 9 bis 11 Prozent Wachstum erwartet. Der Ausblick für die operative Marge sowie die Quote für Forschung und Entwicklung bleibt unverändert. Im ersten Geschäftshalbjahr per Ende Dezember stieg der Umsatz von KWS um fast ein Drittel auf 431,6 Mio. Euro. Aufgrund der starken saisonalen Prägung machen die ersten sechs Monate immer nur 25 bis 30 Prozent des Gesamtjahresumsatzes von KWS aus. Unter dem Strich ergab sich ein Verlust von 85,3 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Fehlbetrag mit 86,2 Mio. Euro noch etwas höher gelegen.
  • Der Motorenhersteller Deutz hat überraschend seinen Vorstandsvorsitzenden vor die Tür gesetzt. Frank Hiller werde mit sofortiger Wirkung abberufen, teilte das SDAX-Unternehmen am Samstagabend mit. Das habe der Aufsichtsrat einstimmig entschieden. Hintergrund sind Differenzen über den Umgang mit Vorgaben für mehr Frauen in Vorständen. In der Mitteilung des Motorenherstellers gibt es kein weiteres Wort zum Ausscheiden zu Hiller. Es hieß aber: „Der Aufsichtsrat hat beschlossen, wieder eine Frau in den Vorstand zu berufen“. Ein entsprechender Prozess dazu sei bereits aufgesetzt. An Hillers Stelle rückt nun der Finanzvorstand Sebastian C. Schulte. Der Manager war erst im vergangenen Frühjahr zu dem Unternehmen gestoßen. Bis dahin übernimmt Schulte die Aufgaben des Finanzvorstands noch interimistisch.
  • Ein Mann hat am Samstagmittag mit einem Auto eine Schranke des Mercedes-Benz-Werks in Sindelfingen durchbrochen und ist auf das Werksgelände gerast. Entsprechende Medienberichte bestätigte die zuständige Polizei Ludwigsburg am Montagmorgen. Der Mann, über dessen Motive zunächst nichts bekannt war, wurde von der Polizei festgenommen. Zuvor habe ein Beamter noch einen Schuss abgegeben. Verletzte gab es offenbar nicht.
  • Die RTL Group verkauft ihr Kroatien-Geschäft (RTL Croatia) für 50 Mio. Euro an Central European Media Enterprises (CME), wie Reuters berichtet. Zudem gebe es Zahlungen über eine langfristige Markenlizenzierungs-Vereinbarung mit CME, wie RTL mitteilte. Der Deal dürfte im Laufe des zweiten Quartals 2022 abgeschlossen sein und die Aktionäre sollen über die Dividende davon profitieren.
  • Der Versicherungskonzern Allianz hat im Rahmen einer Aktienkaufvereinbarung 72 Prozent an European Reliance aus Griechenland erworben, wie das Unternehmen am späten Freitagabend mitteilte. Dafür und für das freiwillige Übernahmeangebot an die restlichen Reliance-Aktionäre legte die Allianz insgesamt 207 Mio. Euro auf den Tisch. Der Übernahme müssen noch die griechische Zentralbank, die Wettbewerbsbehörde und Kapitalmarktaufsicht zustimmen.

Konjunktur & Politik

  • EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat vor dem Europäischen Parlament betont, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) immer datenabhängig sei. Kurzfristig dürfte die Inflation hoch bleiben, sagte Lagarde. Allerdings gebe es Anzeichen, dass sich die Engpässe langsam auflösen würden, auch wenn sie noch für einige Zeit anhalten dürften. Die Risiken für den Ausblick seien ausgeglichen. Die Risiken für die weitere Entwicklung der Inflation seien nach oben gerichtet, insbesondere kurzfristig. Man werde zum richtigen Zeitpunkt Maßnahmen ergreifen, um das Inflationsziel zu erreichen, so Lagarde. Dabei werde man immer schrittweise vorgehen, so Lagarde. Die EZB-Präsidentin bekräftigte außerdem, dass es keine Zinserhöhungen geben werde, bevor die Anleihenkäufe der EZB nicht beendet seien.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt erneut aufgefordert, zu deeskalieren. „Dies ist eine sehr, sehr gefährliche, schwierige Situation. Wir stehen kurz vor dem Abgrund, aber noch kann Präsident Putin davon zurücktreten", sagte Johnson am Montag. Johnson forderte zudem ein sofortiges Ende der heftig umstrittenen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 und sagte, alle europäischen Länder müssten alternative Energiequellen finden, um weniger abhängig von Russland zu sein.
  • Nach den Worten des nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, könnte Russland noch vor dem Ende der Olympischen Spiele einen Angriff auf die Ukraine starten. Am Montag hat der russische Außenminister Sergej Lawrow vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts Präsident Wladimir Putin eine Fortsetzung der diplomatischen Bemühungen um die geforderten Sicherheitsgarantien des Westens vorgeschlagen. Dem stimmte Putin offenbar zu. Lawrow sagte, Russland habe eine zehnseitige Antwort an die USA und ihre Verbündeten zu den Vorschlägen formuliert.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukranischen Präsidenten Wolodymyr Selensky in Kiew: „Deutschland steht ganz fest an Ihrer Seite". Kein Land der Welt habe die Ukraine in den vergangenen Jahren finanziell so stark unterstützt wie Deutschland, so Scholz. Er kündigte weitere 150 Mio. Euro aus einem laufenden Kredit an.
  • Der Iran fordert eine zeitnahe Einigung bei den Atomverhandlungen. „Teheran hat es eilig, in Wien eine Einigung zu erzielen", sagte Außenminister Hussein Amirabdollahian. Er forderte den Westen auf, nicht mehr auf Zeit zu spielen. Außenministeriumssprecher Said Chatibsadeh sagte: Die Gespräche in Wien steckten nicht in einer Sackgasse. „Es wird nach wie vor verhandelt und es findet ein Austausch zwischen den Delegationen statt." Allerdings müsse der Westen in einigen wichtigen Punkten Entscheidungen treffen.
  • Eine wichtige Grenzbrücke zwischen der kanadischen Stadt Windsor und dem US-amerikanischen Detroit ist nach wochenlangen Protesten wieder offen. Der Brückenbetreiber, die Detroit International Bridge Company, bestätigte die Wiederöffnung. Man freue sich, dass „der freie Handelsverkehr zwischen der kanadischen und der US-Wirtschaft wieder möglich ist", zitierte die Zeitung "Detroit News" aus der Mitteilung vom späten Sonntagabend. Seit Wochen demonstrieren in Kanada Tausende Menschen gegen Corona-Maßnahmen und blockieren unter anderem Teile der Innenstadt Ottawas.
  • Nach Ansicht des Präsidenten der Fed-Filiale von St. Louis, James Bullard, sollte die US-Notenbank ihre Zinsschritte vorziehen. Ab dem zweiten Quartal sollte die Bilanz passiv reduziert werden. Die Maßnahmen sollten nicht zu Marktverwerfungen führen, so Bullard. Er sei besorgt, dass die Fed nicht schnell genug reagiere. Wenn die Inflation in der zweiten Jahreshälfte nicht nachgebe, sitze die Notenbank in der Patsche. Die Inflationsdaten rechtfertigten einen 100-Basispunkte-Zinsschritt bis Juli.
  • Laut dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu sind einige Manöver des russischen Militärs bereits beendet. Andere würden sich dem Ende nähern, so Schoigu. Die Übungen in der Nähe der Grenze Russlands zur Ukraine haben die Befürchtung genährt, Russland plane eine Invasion.
  • Lebensmittel werden in Deutschland nach eine Analyse des ifo Instituts deutlich teurer. „Nach unseren Umfragen planen in den kommenden Monaten mehr als zwei Drittel der Nahrungsmittelhersteller weitere Preisanhebungen", sagte der Konjunkturchef des ifo Instituts, Timo Wollmershäuser, der "Welt am Sonntag". Das seien so viele wie nie zuvor im wiedervereinigten Deutschland. „Somit dürften die Nahrungsmittelpreise in diesem Jahr ein maßgeblicher Inflationstreiber werden.“ Die Wirtschaftsforscher hätten auch deswegen ihre Prognose für die Inflationsrate 2022 in Deutschland auf vier Prozent hochgestuft. Bei den Lebensmittelpreisen rechnet das Institut dem Bericht zufolge sogar mit einem Anstieg von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hintergrund seien unter anderem stark steigende Kosten für die Erzeuger.
  • Bund und Länder schlagen einen Drei-Stufen-Plan für die weitgehende Lockerung der Corona-Beschränkungen bis zum Frühlingsbeginn am 20. März vor. Das sieht ein zwischen Kanzleramt, Vorsitz und Co-Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) Kompromiss vor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. In einem ersten Schritt sollen laut Konzeptvorschlag private Zusammenkünfte für Geimpfte und Genesene mit mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglicht werden. Bisher gilt eine Obergrenze von 10 Personen. In einem zweiten Schritt soll ab dem 4. März der Zugang zur Gastronomie für Geimpfte, Genesene und Personen mit tagesaktuellem Test (3G-Regel) ermöglicht werden. „In einem dritten und letzten Schritt ab dem 20. März 2022 entfallen alle tiefgreifenderen Schutzmaßnahmen." Gelten soll dies für alle weitreichenden Einschränkungen des gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens. Nur Basisschutzmaßnahmen wie das Masken-Tragen soll es weiter geben. Bei dem Beschlussvorschlag handelt es sich nach dpa-Informationen lediglich um eine Diskussionsgrundlage für einen Beschlussentwurf für die Bund-Länder-Gespräche am Mittwoch.
  • Die deutsche Wirtschaft setzt auf eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts: „Mit dem Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz und Wladimir Putin in Moskau verbinden die deutschen Unternehmen in Russland große Hoffnungen", sagte der Präsident der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK), Rainer Seele, mit Blick auf das für Dienstag geplante Gespräch der Nachrichtenagentur Reuters. „Der Konflikt rund um die Ukraine muss auf jeden Fall friedlich und mit den Mitteln der Diplomatie gelöst werden.“ Die deutsche Wirtschaft sei in früheren Zeiten stets eine Brücke zur Sowjetunion gewesen. „Wohin soll es führen, wenn alle Kontakte abgebrochen und alle Projekte eingefroren werden, wie es manche leichtfertig fordern, ohne auf die Konsequenzen zu schauen", sagte Seele. Das beschere uns nicht weniger, sondern mehr Konfrontation." Seele sprach sich für eine Intensivierung der Kontakte aus.
  • Griechenland will die letzten Raten der Rettungskredite aus der Schuldenkrise kommenden Monat und damit zwei Jahre früher als vereinbart an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. „Griechenland hat offiziell einen Antrag auf vollständige Rückzahlung des ausstehenden Saldos seiner IWF-Darlehen gestellt", sagte Finanzminister Christos Staikouras am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. „Das entsprechende Verfahren wurde eingeleitet und wird voraussichtlich Ende März abgeschlossen sein." Griechenland schuldet der in Washington ansässigen Organisation noch 1,9 Mrd. Euro.
  • Die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat sich für die Lieferung gepanzerter Fahrzeuge in die Ukraine zur Bergung Verletzter stark gemacht. „Schwere Waffen, da bin ich strikt dagegen", sagte sie am Montag im Deutschlandfunk. Es gehe aber darum, dass man die Ukraine unterstützen könnte, zum Beispiel in dem man ihnen mittelschwere gepanzerte Fahrzeuge liefere. Gerade im Krieg in der Ostukraine seien viele Verletzte gestorben, weil sie nicht schnell genug hätten geborgen und versorgt werden können. „Wir hätten die Möglichkeit, ihnen Fahrzeuge zu überlassen, um eben eine Rettungskette sicherzustellen oder die Logistik sicherzustellen. Das wäre eine Möglichkeit, die der Kanzler der Ukraine auch anbieten könnte", sagte Strack-Zimmermann. Die Bundeswehr hat sie demnach auch verfügbar. Kanzler Olaf Scholz reist an diesem Montag zu Gesprächen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Kiew. Am Dienstag fliegt er nach Moskau, um mit Präsident Wladimir Putin zu sprechen.
  • US-Präsident Joe Biden hat sich nach seinem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin am Sonntag auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausgetauscht. Das Telefongespräch habe etwa 50 Minuten gedauert, hiess es aus dem Weißen Haus. Am Samstag hatte Biden mit Putin telefoniert und ihn eindringlich vor einer Invasion der Ukraine gewarnt und einmal mehr mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht. Einen Durchbruch in der Krise brachte das Gespräch der beiden nicht.
  • Die Ukraine nimmt gut 16,6 Mrd. Hrywnja (520 Mio. Euro) in die Hand, um in der aktuellen Krise den Flugverkehr in ihrem Luftraum zu gewährleisten. Das teilte die Regierung am Sonntagabend nach einer außerordentlichen Sitzung mit. Die niederländische KLM hatte am Samstag ihre Flugverbindungen mit der Ukraine eingestellt. Die Entscheidung sei aufgrund einer „umfassenden Analyse der Sicherheitslage" getroffen worden, hieß es. Die Lufthansa teilte am Sonntag auf Medienanfrage mit, dass sie die Lage in der Ukraine „sehr genau" beobachte. „Eine Einstellung des Flugverkehrs wird geprüft, zum jetzigen Zeitpunkt gibt es dazu aber keine Entscheidung.“
  • Die in Österreich gerade erst angelaufene allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus könnte bald schon wieder Geschichte sein. Wenn sich ein Expertenrat dafür ausspreche, werde man sich daran halten, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer in einem Interview auf die Frage, ob das Gesetz schon bald ausgesetzt werden könne. „Eine Kommission von Juristen und Ärztinnen und Ärzten beurteilt ständig neu, ob Impfen noch das rechtmäßige Mittel ist", sagte Nehammer. Deren Votum sei entscheidend.
  • Die Bundesversammlung hat Frank-Walter Steinmeier am Sonntag zum Bundespräsidenten wiedergewählt. Mit 1.045 von 1.437 abgegebenen Stimmen wurde Steinmeier mit absoluter Mehrheit in seinem Amt bestätigt.

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