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22:00 Uhr, 08.03.2017

Ölpreise nach Lagerdaten unter Druck - US-Produktivität steigt etwas schwächer als erwartet

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  • FiatChrysler macht Volkswagen Avancen
  • EU will der Regierung in London teure Brexit-Rechnung präsentieren
  • Linde hat einen neuen Finanzvorstand
  • E.ON baut Müllverbrennungsanlage in Schweden
  • Abgasaffäre: Offenbar mehr VW-Mitarbeiter im Visier der Ermittler als bisher bekannt
  • Deutschland: Produktion legt zu Jahresbeginn wieder zu
  • Beiersdorf hält Dividende trotz Gewinnanstiegs nur stabil
  • Volkswagen und Tata Motors wollen kooperieren
  • Linde und Praxair favorisieren Dublin als Sitz der Holding
  • Schaeffler profitiert von günstigeren Finanzierungskosten

Markt

  • Der DAX wechselte heute mehrfach das Vorzeichen. Nach einem schwächeren Start gelang angeschoben von einer starken adidas-Aktie der Sprung über die 12.000-Punkte-Marke. Auf diesem Niveau kam es aber wieder zu leichten Gewinnmitnahmen. Die ADP-Daten zum US-Arbeitsmarkt pushten den Markt wieder nach oben, das Niveau konnte aber erneut nicht gehalten werden. Das Börsenbarometer ging fast unverändert mit einem Plus von 0,01 Prozent bei 11.967,31 Punkten aus dem Handel. Morgen dürfte der EZB-Zinsentscheid im Fokus stehen. Die nächste Zinserhöhung in den USA in der kommenden Woche scheint unterdessen ausgemachte Sache zu sein. Spannung birgt aber der Ausblick der Fed zum Zinserhöhungstempo.
  • Klasse Geschäftszahlen, ein angehobener Ausblick und die höhere Dividende. Der Sportartikelkonzern adidas begeistert die Anleger heute. Die Papiere schnellten am Vormittag auf ein Rekordhoch bei 174,50 Euro. Auf der anderen Seite fallen die Papiere der Deutschen Post, obwohl der Logistikkonzern nach einem Rekordgewinn die Dividende deutlich anhebt. Anleger hatten sich allerdings noch bessere Zahlen erhofft, auch der Ausblick enttäuschte. Zu den meistgehandelten Aktien zählen die Vorzüge von Volkswagen.
  • Der Dow Jones beendet den Handel heute 0,33 % im Minus bei 20.855,73 Punkten. In den negativen Bereich gezogen wurde der Markt hauptsächlich vom Energiesektor, der aufgrund des höher als erwartet ausgefallenen Lageraufbaus bei Erdöl 2,6 % verlor. Keine große Unterstützung erfuhr der Markt von dem sagenhaften ADP-Report, der im Februar einen Beschäftigunsaufbau um 298.000 Stellen nahelegt.

Unternehmensnachrichten

  • Die Ciena Corp. hat im ersten Quartal einen Gewinnsprung von 51 Prozent auf 38,5 Mio. US-Dollar verzeichnet. Je Aktie verdiente der Telekommkonzern 0,26 US-Dollar, nach 0,18 US-Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum.
  • Der Fahrdienstvermittler Uber sucht nach einem COO als Stellvertreter für Konzernchef Travis Kalanick
  • Laut einem Bericht von TechCrunch hat Google den Data-Science-Spezialisten Kaggle übernommen. Nähere Details zu dem Deal, auch zum Kaufpreis sind noch nicht bekannt.
  • Der US-Modehändler Urban Outfitters hat 2016 das dritte Jahr in Folge einen Gewinnrückgang erlitten. CEO Hayne zeigte sich für den Einzelhandel insgesamt pessimistisch.
  • Der Energiekonzern E.ON will in Schweden (Stockholm) eine moderne Müllverbrennungsanlage errichten. Das Kraftwerk soll mit einer Biogas- und einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) verbunden sein und 250 Millionen Euro kosten.
  • Der Gasehersteller Linde hat einen neuen Finanzvorstand. Sven Schneider, der das Amt seit September 2016 kommissarisch führt, wurde vom Aufsichtsrat in den Vorstand des DAX-Konzerns berufen.
  • Die Übernahme von Opel durch PSA beflügelt bei führenden europäischen Autokonzernen die Phantasie. FiatChrysler-Chef Sergio Marchionne sagte auf dem Genfer Autosalon: „Ich habe keine Zweifel, dass zur gegebenen Zeit VW auftauchen könnte, um sich zu unterhalten.“ PSA und Opel zusammen bedrohten Volkswagen am meisten, weil sie dem Marktführer mit dem Zusammenschluss in Europa auf den Fersen folgten. Dies könne die Wolfsburger schließlich dazu bewegen, die Logik eines Zusammengehens mit Fiat Chrysler einzusehen, so Marchionne. VW-Konzernchef Matthias Müller winkte bereits ab: Sein Konzern stehe für Fusionsverhandlungen mit Fiat nicht bereit, sagte er am Mittwoch. VW werde eigenen Ideen und Überlegungen umsetzen
  • Der Sportartikelkonzern adidas hat 2016 mit neuen Bestmarken abgeschlossen. Der Nettogewinn aus fortgeführtem Geschäft stieg erstmals über eine Mrd. Euro. Operativ verdiente adidas wegen niedrigerer Kosten und höherer Preise mit 1,5 Mrd. Euro 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Konzernumsatz wuchs um 14 Prozent (währungsbereinigt 19 %) auf 19,3 Mrd. Euro. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2 Euro je Aktie erhalten nach 1,60 Euro im Vorjahr. Die Mittelfristziele erhöhte der neue Vorstandschef Kasper Rorsted. Bis zum Jahr 2020 soll der Umsatz währungsbereinigt im Schnitt pro Jahr 10 bis 12 Prozent wachsen (bisher: einstelliges Plus). Der Gewinn soll im gleichen Zeitraum um 20 bis 22 Prozent zulegen (bisher: +15 %).
  • Linde und Praxair wollen einem Zeitungsbericht zufolge im Rahmen ihrer Fusion Dublin als künftigen Sitz der Holding wählen. Wegen des Brexit sei London nicht mehr attraktiv, Amsterdam habe wegen größerer regulatorischer Auflagen das Nachsehen, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf US-Industriekreise.
  • Die Deutsche Post profitiert weiter ungebremst vom Paketboom und hat im vergangenen Jahr Spitzenwerte erzielt. In Deutschland beförderte der Konzern mit 1,2 Milliarden Paketen so viele wie nie zuvor. Dadurch erzielte die Post einen operativen Gewinn von 3,5 Mrd. Euro - zum Vorjahr ein Plus von 45 Prozent. Der Nettogewinn erhöhte sich zum Vorjahr um 71 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro. Konzernweit ging der Umsatz aufgrund von negativen Währungseffekten um drei Prozent auf 57,3 Mrd. Euro zurück. Die Dividende soll um 20 Cent auf 1,05 Euro steigen.
  • Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat den Nettogewinn im abgelaufenen Jahr kräftig um 8 Prozent auf 727 Mio. Euro. gesteigert. Die Dividende soll trotz des Gewinnanstieg nicht erhöht werden und bei 70 Cent je Aktie verbleiben. Analysten hatten dies erwartet. 2017 will der Konzern den Umsatz organisch um 3 bis 4 Prozent steigern. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz organisch um 3,2 Prozent auf 6,75 Mrd. Euro.
  • Der Autozulieferer Schaeffler hat im vergangenen Jahr von seinem Geschäft mit Autoteilen profitiert. Der Nettogewinn sprang um 45 Prozent auf 859 Mio. Euro in die Höhe. Allerdings profitierte Schaeffler auch von günstigeren Finanzierungskosten. Der Industriekonzern konnte die Verschuldung bis zum Jahresende fast auf netto 2,6 Mrd. Euro halbieren.
  • Die Deutsche Pfandbriefbank hat im vergangenen Jahr den Vorsteuergewinn von zuvor 195 auf 301 Mio. Euro gesteigert, wie das Nachfolgeinstitut der kollabierten Immobilienbank Hypo Real Estate mitteilte. Unterm Strich ging der Nettogewinn allerdings von 230 auf 197 Mio. Euro zurück. Die Dividende soll dennoch auf 1,05 Euro deutlich erhöht werden.
  • Die Abgasaffäre bei Volkswagen betrifft laut einem Bericht der „Welt“ wohl mehr Mitarbeiter des Konzerns als bisher gedacht. Neben den bisher schon vom Konzern beurlaubten rund zwei Dutzend Angestellten stehen offenbar weitere im Visier der Ermittler. Es gebe „einige“ weitere Mitarbeiter, die bewusst nicht beurlaubt worden seien, weil die US-Behörden den Konzern darum gebeten hätten, zitiert die Zeitung VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch. Demnach gehe es den Ermittlern darum, die Betroffenen in Sicherheit zu wiegen, um den Erfolg der Untersuchungen nicht zu gefährden.
  • Alibaba-Gründer Jack Ma fordert ein stärkeres Vorgehen gegen Produktpiraterie. Die Mehrheit der Täter werde (in China) bislang nicht zur Rechenschaft gezogen. Er schlägt Gefängnisstrafen vor für jedes Vergehen vor.
  • Der größte indische Automobilhersteller Tata Motors will mit dem Volkswagen-Konzern eine Partnerschaft vereinbaren. Derzeit befinde man sich in entsprechenden Verhandlungen, sagte Tata-Motors-CEO Butschek der Webseite „livemint".
  • Die Deutsche EuroShop hat die angekündigte Kapitalerhöhung abgeschlossen und 4.459.460 neue Aktien zu einem Stückpreis von 37 Euro platziert. Der Emissionserlös beträgt rund 165 Mio. Euro. Mit dem Geld will der Immobilieninvestor einen Teil des Zukaufs in der Tschechischen Republik finanzieren.

Konjunktur & Politik

  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche überraschend stark um 8,2 Millionen Barrel auf 528,4 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde nur ein Plus von 1,1 Mio. Barrel, nach einem Anstieg um 1,5 Mio. Barrel in der Vorwoche. Die Angst vor einem wieder stark steigenden Angebot belastet die Ölpreise. Die US-Leichtölsorte WTI verbilligt sich zuletzt um 2,71 Prozent auf 51,71 Dollar je Barrel.
  • Die Lagerbestände im US-amerikanischen Großhandel sinken im Januar leicht um 0,2 Prozent. Experten hatten ebenfalls mit einem Rückgang gerechnet, nachdem die Vorräte im Vormonat mit 1,0 Prozent stark angestiegen waren.
  • In der US-Privatwirtschaft wurden im Februar laut ADP-Report 298.000 Stellen ex Agrar neu geschaffen. Experten hatten lediglich 190.000 neue Jobs erwartet.
  • Die Lohnstückkosten in den USA erhöhten sich im vierten Quartal um 1,7 Prozent zum Vorquartal und damit leicht stärker als erwartet. Auch die US-Produktivität kann zum Jahresende um 1,3 Prozent zulegen. Experten hatten allerdings einen stärkeren Zuwachs um 1,5 Prozent erwartet. Der Produktivitätsanstieg im dritten Quartal hatte 3,3 Prozent betragen.
  • Die EU-Kommission hat wegen unerlaubter Zusammenarbeit Strafen gegen fünf Autozulieferer verhängt. Die Firmen stellen Klimatisierungs- und Motorkühlkomponenten her. Neben Behr aus Stuttgart mit einer Buße von 62,135 Mio. Euro sind Valeo aus Frankreich und Calsonic, Denso und Sanden aus Japan betroffen.
  • Die Europäische Union will der Regierung in London eine teure Brexit-Rechnung präsentieren. Die EU will London Austrittskosten von rund 60 Mrd. Euro in Rechnung stellen, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Diplomaten. Die EU-Kommission habe den Betrag kalkuliert und bekomme dafür Rückendeckung von den restlichen 27 Mitgliedstaaten, hieß es. Wie kommt Brüssel auf die Summe? Das Vereinigte Königreich soll zunächst für die Pensionen aufkommen, die nach dem Austritt noch viele Jahre lang an britische EU-Beamte gezahlt werden müssen. Zudem gibt es die sog. Verpflichtungsermächtigungen im EU-Haushalt. Solche Zahlungsverpflichtungen spielen zum Beispiel bei Forschungsvorhaben oder bei Bauprojekten in strukturschwachen Regionen eine Rolle.
  • Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands hat sich Anfang des Jahres wieder erholt. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) legte die Erzeugung im Januar preis-,saison- und arbeitstäglich bereinigt um 2,8 Prozent höher zum Vormonat zu. Für Dezember ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von 2,4 Prozent gegenüber November (vorläufiger Wert: - 3,0 %).
  • Die japanische Wirtschaft ist nach einer finalen Schätzung im vierten Quartal 2016 um 0,3 Prozent zum Vorquartal gewachsen - leicht schwächer als erwartet. Bereits im Sommerquartal lag der BIP-Anstieg bei 0,3 Prozent.
Termine des Tages:
16:00 Uhr - US: Lagerbestände Großhandel Januar
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände

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5 Kommentare

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  • Maddin
    Maddin

    Jedes mal wieder ein Highlight.. Tief stappeln und dann volle Kanone drüber rausschießen. Also wohl Zinserhöhung im März perfekt. Mal sehen was Draghi morgen so vom Stappel lässt.

    15:24 Uhr, 08.03.2017
  • 1 Antwort anzeigen

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