Draghi: Lockere Geldpolitik bleibt notwendig - Buffett steigt bei Lanxess ein
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- ifo Geschäftsklima für Ostdeutschland trübt sich leicht ein
- Apple zahlt 2016 nur 23 Mio. Euro Steuern in Deutschland
- Bericht: Linde will in Frankreich den Rotstift ansetzen
- Nordkorea testet Rakete. Tokio empört
- Facebook wehrt sich gegen das Anti-Hass-Gesetz
- Freenet sucht nach Übernahmekandidaten
- BMW: Produktionsstopp in mehreren Werken
DAX
- Am deutschen Aktienmarkt geht es auch zu Beginn der neuen Woche recht gemächlich zu. Nach einem schwächeren Start gelang dem DAX im Verlauf der Schwenk in die Pluszone, doch alles in engen Bahnen. Am Nachmittag tritt das Marktbarometer bei knapp über 12.600 Punkten auf der Stelle. Experten zufolge fehlen aktuell frische Impulse für weiter steigende Kurse. Da die Börsen auf dem chinesischen Festland sowie in Großbritannien und den USA heute geschlossen bleiben, mangelt es auch von dieser Seite an Rückenwind. Heute richten sich die Blicke noch auf die EZB, wenn Mario Draghi sich den Fragen der Abgeordneten des Europaparlaments stellen wird. In den kommenden Tagen dürfte es am Markt bewegter zugehen, die Konjunkturtafel ist voll belegt. Höhepunkt der Woche dürfte der offizielle US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sein, der vor allem wegen der weiteren Geldpolitik in den USA von Bedeutung ist.
Unternehmensnachrichten
- Schwierigkeiten bei einem Zulieferer beeinträchtigen auch an deutschen Standorten die Produktion des Autoherstellers BMW. Aus dem Vorstand hieß es, der Zulieferer Bosch sei derzeit nicht in der Lage, das Unternehmen mit einer ausreichenden Zahl von Lenkgetrieben für die 1er, 2er, 3er und 4er Reihe zu beliefern. In den Werken München, Leipzig und im chinesischen Shenyang sei die Fertigung deshalb stark eingeschränkt. Laut einem Konzernsprecher soll die Fertigung ab Dienstag aber wieder normal laufen.
- Der Baumarkt-Konzern Hornbach hat im Geschäftsjahr 2016/17 (28. Februar) einen Rückgang beim Überschuss um 8,0 Prozent auf 89,9 Mio. Euro erlitten. Grund war eine höhere Steuerbelastung. Dabei handele es sich aber um einen aperiodischen Effekt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im Vorjahresvergleich um 14 Prozent auf 156,8 Mio. Euro.
- In Russland könnte es für Airbus und Boeing bald einen neuen Konkurrenten geben. Der russische Mittelstreckenjet MS-21 hat seinen ersten Testflug absolviert. Der Flug dauerte eine halbe Stunde und erreichte bei einer Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern eine Höhe von etwa 1.000 Metern, wie der Hersteller Irkut mitteilte.
- US-Starinvestor Warren Buffet ist beim Kölner Chemiekonzern Lanxess eingestiegen. Der Investor halte über seine Rückversicherungsfirma General Reinsurance AG 3,004 Prozent der Stimmrechte, teilte Lanxess mit. Die General Reinsurance AG gehört zur Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway.
- Der Gasehersteller Linde plant laut einem Bericht der Zeitung "Les Echos" in Frankreich fast jede fünfte Stelle (140 von derzeit 744 Arbeitsplätzen) zu streichen. Demnach sollen sechs von zwölf französischen Standorten verkauft oder geschlossen werden.
- Der US-Internetkonzern Facebook wehrt sich laut einem Medienbericht offenbar gegen das Anti-Hass-Gesetz von Justizminister Heiko Maas. Danach sollen offenkundig strafbare Inhalte binnen 24 Stunden gelöscht werden. In einer Stellungnahme sieht Facebook die Verhinderung von solchen Äußerungen als Aufgabe des Staates, aber nicht des Unternehmens an. Der Rechtsstaat dürfe die Verantwortung "nicht auf private Unternehmen abwälzen".
- Für den Telekom-Dienstleister Freenet sind offenbar Übernahmen im Ausland derzeit interessant. Durch den Zusammenschluss der Konkurrenten Drillisch und United Internet seien Übernahmen in Deutschland weniger sinnvoll, so Finanzvorstand Joachim Preisig im Interview mit der Börsen-Zeitung. Er sieht einen finanziellen Spielraum für Akquisitionen von rund 1 Mrd. Euro. Chancen sieht Preisig vorwiegend in der Schweiz.
- Der Flugzeugbauer Airbus baut seine Position in China aus und errichtet eine Helikopterfabrik in Qingdao für das Modell H135. Die Tochter Airbus Helicopters gab den ersten Spatenstich für ein Werk in der ostchinesischen Stadt bekannt.
- Der Computerkonzern Apple hat 2016 in Deutschland lediglich 23,47 Mio. Euro an Unternehmenssteuern gezahlt. Das sind immerhin zwei Drittel mehr als im Vorjahr, wie aus den jetzt veröffentlichten Jahresabschlüssen hervorgeht. Trotzdem bekommt Deutschland vom gesamten Steuer-aufkommen Apples relativ wenig ab. Der Betrag entspricht nur zu rund ein Tausendstel der weltweiten Steuerzahlung des iPhone-Konzerns.
- Nach dem DFB-Pokalsieg von Borussia Dortmund sind BVB-Papiere der Renner. Der Triumph über Eintracht Frankfurt bringt dem Dortmunder Fußballclub zusätzliche Prämieneinnahmen aus dem Pokal-Etat des Deutschen Fußball-Bunds.
Konjunktur & Politik
- Dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, zufolge ist die lockere Geldpolitik im Euroraum trotz wirtschaftlicher Aufhellung weiterhin notwendig. „Wir bleiben fest davon überzeugt, dass ein außergewöhnliches Maß an geldpolitischer Unterstützung, einschließlich unserer Forward Guidance, immer noch nötig ist", sagte Draghi vor Vertretern des Europaparlaments. Der Inflationsdruck bleibe gedämpft und die Lohnentwicklung sei unzureichend, sagte Draghi. Die Wachstumsrisiken hätten aber zuletzt weiter abgenommen.
- Das ifo Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft der ostdeutschen Bundesländer hat sich im Mai auf hohem Niveau etwas verschlechtert. Maßgeblich ist laut ifo Institut die Revision der Geschäftserwartungen durch die befragten Unternehmen in Ostdeutschland für die kommenden sechs Monate, welche nun insgesamt als ungünstig eingestuft werden. Die Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage bleibt auf dem Wert des Vormonats.
- Nach einem Urteil des Landgerichts Frankfurt müssen Lebensversicherer ihre Kunden nach einem Urteil des Landgerichts Frankfurt ausreichend detailliert über die Überschussbeteiligung informieren. In dem jährlichen Schreiben an die Kunden über den Wert der Policen müssen die Überschussanteile und/ oder darin garantierte Teilbeträge gesondert ausgewiesen werden, wie ein Gerichtssprecher erklärte. Geklagt hatte die Verbraucherzentrale Hamburg. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
- Die Geldmenge M3 im Euroraum ist im April nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gewachsen. Damit hat sich das Wachstum abgeschwächt. Im Vormonat war die Rate mit 5,3 Prozent auf den höchsten Wert seit 2009 gestiegen. Die Kreditvergabe an den privaten Sektor legte im April um 2,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Dies entspricht dem Zuwachs im Vormonat.
- San Francisco Fed-Präsident John Williams fordert eine „allmähliche Erhöhung der Zinsen“, damit die Wirtschaft nicht überhitzt. Die Ziele der US-Notenbank beim Arbeitsplatzaufbau sei erreicht und die Inflation nähere sich auch der Zielgeraden.
- Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schaut nach dem ernüchternden G-7-Gipfel mit mehr Skepsis auf den Bündnispartner USA. „Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei. Das habe ich in den letzten Tagen erlebt“, sagte Merkel am Sonntag. „Wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in die eigene Hand nehmen.“
- Die Bundessteuerberaterkammer will laut „Handelsblatt“ auf ihrer heutigen Jahrestagung eine Abschaffung der pauschalen Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge fordern. Die Experten machen sich damit eine Wahlkampfforderung der SPD zu eigen. Demnach sollen die Kapitalerträge künftig wieder unter die Einkommensteuer fallen. Bundesfinanzminister Schäuble teilt diese Meinung jedoch nicht. Er will an der Abgeltungsteuer festhalten. „Das bedauern wir“, wird Raoul Riedlinger, Präsident der Bundessteuerberaterkammer, laut Redemanuskript sagen. Das Papier liegt dem Handelsblatt vorab vor.
- Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas trotz mehrerer UN-Verbotsresolutionen erneut eine ballistische Rakete getestet. Sie sei nach dem Start am Montagmorgen an der Ostküste nahe Wonsan 450 Kilometer weit in Richtung offenes Meer geflogen, teilte der Generalstab der südkoreanischen Armee mit. Japan verurteilte den Abschuss heftig und kündigte zugleich an, gemeinsam mit den USA konkrete Schritte zu unternehmen, um Nordkorea Einhalt zu gebieten. „Wir können wiederholte Provokationen nicht tolerieren“, so Regierungssprecher Yoshihide Suga.
Dividendenausschüttungen
- Lanxess (0,70 Euro je Aktie)
- Credit Agricole (0,60 Euro je Aktie)
Termine des Tages: | Feiertagsbedingt bleiben die US-Börsen geschlossen |
10:00 Uhr - EWU: Geldmenge M3 April | |
10:00 Uhr - EWU: Kredite an den privaten Sektor April | |
15:00 Uhr - Rede von EZB-Präsident Mario Draghi in Brüssel |
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Ich koennte mich immer ausschuetten vor Lachen. Es gibt tatsaechlich Leute die glauben die Buffets ,Goldmaenner und Co. dieser Welt sagen oeffentlich was sie tatsaechlich tun. Muahahaha. Das.grenzt schon an religioese Verbloedung.
Jahrelang war die steuerfreie Haltedauer bei Aktien 6 Monate; so wird es aktuell auch in Luxemburg gehändelt. Sollte die Abgeltungssteuer -die ja im Grunde für Dividenden Erträge eine Doppelbesteuerung bedeutet (zunächst versteuert die ausschüttende Gesellschaft und dann noch einmal der Aktionär) wirklich abgeschafft werden wäre eine neue steuerfreie Haltedauer von 6 Monate mehr als angemessen. Eigentlich hat sich ja diese Steuer durch die Politik der EZB -praktisch gibt es keine Zinsen mehr; und nach Abzug der Inflation ohne hin nicht- erledigt. Toll ist ja bei der derzeitigen Regelung das Zinseinkünfte bei Kirchen/Gewerkschaften und des Staates vom Abzug befreit sind.
Sind dann nach 1 Jahr die Aktien auch wieder steuerfrei? Eine Abschaffung der Abgeltungssteuer bedeutet sonst, das ich alles mit dem Spitzensteuersatz versteuern darf, super. Also kann der Staat wieder mehr abkassieren.