Kommentar
22:25 Uhr, 15.06.2017

DAX weitet Verluste aus - Empire-State-Index schnellt nach oben - Philly-Fed-Index sinkt nicht so stark wie befürchtet

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • US-Importpreise sinken stärker als erwartet
  • Mattel streicht die Dividende zusammen und will stattdessen mehr investieren
  • Überschuss in der Handelsbilanz der Eurozone fällt stark
  • Russland-Affäre: Ermittlungen gegen Donald Trump persönlich
  • Umsätze im britischen Einzelhandel sinken im Mai deutlich
  • Nordex erzielt Hattrick in Frankreich
  • SNB-Stabilitätsbericht-Bericht: Großbanken machen Fortschritte
  • Inflation in Frankreich schwächt sich ab
  • SHW erhält Übernahmeangebot von KTM-Chef Pierer
  • Scharfe Kritik aus Griechenland an Bundesfinanzminister Schäuble
  • US-Notenbank setzt Zinswende fort

DAX

  • Am Feiertag Fronleichnam beherrschen entgegen den Erwartungen eines ruhigen und zurückhaltenden Marktes Gewinnmitnahmen das Bild beim DAX. Der Leitindex sackt regelrecht ab, zuletzt lag er 1,3 Prozent im Minus und setzt auf 12.640 Punkte zurück. Der Markt, der gestern noch einen Run auf ein neues Rekordhoch bei 12.921 Zählern erlebte, wirkt angeschlagen. In den vergangenen Wochen nutzten Anleger, die an der Seitenlinie standen, aber etwaige tiefere Kurse regelmäßig zum (Wieder-)Einstieg, was ein tiefgreifende Korrektur bisher ausschloss. Beobachter sehen daher noch keine Gefahr für den Markt, auch wenn viele Anleger skeptisch auf die teilweise sehr hohe Bewertung gerade bei US-Tech-Werten blicken. In den USA bleibt die Fed-Sitzung von gestern ein Thema. Die neuen falkenhaften Töne drücken dabei durchaus auf das Sentiment.
  • Dow Jones (-0,1 %) und S&P 500  (-0,2 %) beendeten den Tag nur wenig verändert, während der Nasdaq (-0,5 %) ein weiteres Mal underperformte. Anleger entschieden sich am Donnerstag dazu den Zinsschritt der Fed angesichts den schwachen Inflationsdaten tendenziell negativ zu bewerten, und stellen zunehmend die Frage, ob eine geldpolitische Fehlentscheidung vorlag. Biotechs (-0,8 %) wurden von Meldungen getroffen, laut denen US-Präsident Trump die Preise für Medikamente per Dekret senken will.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der US-Spielehersteller Mattel kürzt die Dividende für das dritte Quartal deutlich von 0,38 US-Dollar je Aktie in den Vorquartalen auf 0,15 US-Dollar je Titel. Angesichts des Wettbewerbsdrucks will der Konzern statt Ausschüttungen vielmehr Investitionen für weiteres Wachstum tätigen.
  • Der angeschlagene US-Kosmetikhersteller Avon steht vor einem Führungswechsel. Informierten Personen zufolge dürfte CEO Sheri McCoy ihren Rücktritt bekannt geben. Ein Nachfolger wurde noch nicht benannt.
  • Der US-Anbieter von Diagnostiksystemen Alere ist im ersten Quartal tiefer in die Verlustzone gerutscht. Das Minus je Aktie lag bei 80 Cent, nach einem Fehlbetrag von 13 Cent im Vorjahr. Ursächlich dafür seien höhere Kosten gewesen, so das Unternehmen. Der Umsatz stieg leicht auf 588 Mio. Dollar.
  • Das Technologieunternehmen Xerox plant eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 4:1. Die Gesamtzahl der Aktien wird sich von 1,75 Mrd. auf 437,5 Mio. verringern.
  • Das US-Biotechnologieunternehmen CTI BioPharma erhält eine Meilenstein-Zahlung im Volumen von 10 Mio. Dollar von Teva Phamaceutical.
  • Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat einen Pflicht-Rückruf für 24.000 Autos der VW-Marke Audi angeordnet, wie das Bundesverkehrsministerium mitteilte. Bis Freitag muss Audi einen konkreten Umsetzungsplan vorlegen, der vom KBA geprüft wird. Eine Freigabe der Umrüstung werde es dann geben, wenn sich das Amt von der Wirksamkeit überzeugt habe, hieß es.
  • Die schwedische Modekette H&M hat ihren Bruttoumsatz im Mai währungsbereinigt um 4  Prozent gesteigert. Analysten hatten durchschnittlich ein Wachstum von 6 Prozent erwartet.
  • Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat in Frankreich drei neue Aufträge mit einem Volumen von insgesamt 36 Megawatt gewonnen. Unterschiedliche Projektentwickler und Kraftwerksbetreiber haben den Hersteller mit dem Bau von zusammen 13 Turbinen beauftragt. Die Errichtung der Windparks soll noch im laufenden Jahr starten. In Frankreich zählt Nordex mit über 1,7 GW errichteter Leistung zu den Marktführern.
  • Der Autozulieferer Bosch will kräftig in ein neues Werk in Dresden investieren. Mit rund einer Milliarde Euro wäre dies nach dpa-Informationen die größte Investition der Firmengeschichte. Etwa 700 Arbeitsplätze sollen in dem Halbleiterwerk entstehen. Der Produktionsstart ist für 2021 vorgesehen.
  • Das Emirat Katar hat nach Informationen von Bloomberg für 12 Mrd. US-Dollar 36 Boeing-Kampfflugzeuge des Typs F-15 gekauft. Außerdem hat die China Aircraft Leasing Group für 5,8 Mrd. Dollar 50 Jets der spritsparenden Version 737 Max bestellt. Die Flugzeuge sollen im Jahr 2023 ausgeliefert werden.
  • Der Chef der in Österreich börsennotiertem KTM Industries AG, Stefan Pierer, will den deutschen Autozulieferer SHW kaufen. Pierer hatte zuvor über seine Firma Swiss AG mittelbar 18,91 Prozent der Anteile erworben und bietet den SHW-Aktionären nun über seine Pierer Industrie AG 35 Euro je Papier. Als Mindestannahmeschwelle wurden 30 Prozent der SHW-Anteile festgelegt.
  • Der japanische Technologiekonzern Toshiba kommt mit dem Verkauf der profitablen Speicherchipsparte nicht voran. Eine dringend benötigte Transaktion bleibt in weiter Ferne. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass bei der für Donnerstag angesetzten Sitzung des Verwaltungsrats eine Entscheidung getroffen werde, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Konjunktur & Politik

  • Der NAHB-Hausmarktindex ist im Juni um drei Punkte auf 67,0 Zähler gesunken, teilte die National Association of Home Builders (NAHB) mit. Volkswirte hatten mit keiner Veränderung zum Vormonat gerechnet.
  • Die Preise für in die USA eingeführte Güter sind im Mai um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken, so das US-Handelsministerium. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinkt in der Woche zum 10. Juni um 8.000 auf 237.000. Volkswirte hatten mit 241.000 Neuanträgen gerechnet.
  • Der Empire-State-Index stieg im Juni um 20,8 Punkte auf den Wert von 19,8, wie die New Yorker Fed mitteilte. Ökonomen hatten einen Anstieg auf 5,2 Punkte erwartet.
  • Das Geschäftsklima in der Region Philadelphia hat sich im Juni laut dem Philly-Fed-Einkaufsmanagerindex um 11,2 Punkte auf 27,6 Zähler verschlechtert. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 25,5 Punkte erwartet.
  • Die britische Notenbank hält an ihrer lockeren Geldpolitik unverändert fest. Der Leitzins bleibt auf dem Tief von 0,25 Prozent, wie die Bank of England mitteilte. Die Entscheidung war von Volkswirten erwartet worden. Auch das Volumen der Wertpapierkäufe zur Konjunkturstützung wurde mit 435 Milliarden Pfund unverändert belassen.
  • Der Überschuss in der Handelsbilanz der Eurozone lag im April bei 17,9 Milliarden Euro, wie Eurostat mitteilte. Erwartet wurde ein Wert von 28,5 Milliarden Euro.
  • Nach Einschätzung des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) droht der deutschen Wirtschaft eine konjunkturelle Überhitzung. Die gesamtwirtschaftliche Überauslastung steige weiter, schreibt das IfW in seiner Konjunkturprognose. Man stehe an der Schwelle zur Hochkonjunktur. „Der Aufschwung geht nunmehr in sein fünftes Jahr, und die Kapazitäten werden zunehmend stärker ausgelastet als im längerfristigen Mittel", sagte Ökonom Stefan Kooths. Die ungewöhnlich lange Aufschwungphase könne nicht ewig währen. „Eine nach oben vom Potenzial abweichende Produktionstätigkeit muss früher oder später korrigiert werden." Das Bruttoinlandsprodukt dürfte laut IfW in 2017 um 1,7 Prozent und im Jahr 2018 um 2,0 Prozent wachsen.
  • Die Schweizer Notenbank SNB hält an ihren Negativzinsen fest. Der Leitzins bleibt bis auf Weiteres auf dem Rekordtief von minus 0,75 Prozent und das Zielband für den Dreimonats-Libor bei minus 1,25 Prozent bis minus 0,25 Prozent, entschied die SNB. Damit wollen die Währungshüter den aus ihrer Sicht deutlich überbewerteten Franken für Investoren unattraktiv machen. Notenbank-Präsident Thomas Jordan betonte, dass die politischen Risiken in Europa sich durch die französischen Wahlen reduziert hätten, ohne gänzlich zu verschwinden. Er erwarte, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank noch eine Weile expansiv bleibt.
  • Der Umsatz im britischen Einzelhandel ist im Mai im Monatsvergleich um 1,2 Prozent gefallen, teilte das Statistikamt ONS mit. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,8 Prozent.
  • Laut einem Bericht der "Washington Post" wird in der Russland-Affäre in den USA jetzt gegen Präsident Donald Trump wegen Behinderung der Justiz ermittelt. Er gebe inzwischen erhebliche Verdachtsmomente, dass der Präsident versucht habe, die Russland-Ermittlungen der Justiz einstellen zu lassen, heißt es. Die Zeitung beruft sich auf Aussagen von nicht näher genannten fünf Offiziellen, die vertraut sind mit den FBI-Ermittlungen, die von Ex-FBI-Chef Robert Mueller geführt werden.
  • Der Preisauftrieb in Frankreich hat sich im Mai im Vergleich zum Vormonat deutlich abgeschwächt. Die Inflationsrate zog von zuvor 1,4 um nur noch 0,9 Prozent an. Volkswirte hatten dies erwartet. Auf Monatssicht stagnierten die Preise.
  • Nach Einschätzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben die heimischen Großbanken Fortschritte bei der Eigenkapitalsituation und in Bezug auf die Widerstandsfähigkeit in Krisensituationen erzielt. Weitere Verbesserungen seien aber notwendig. Vor allem die ungewichtete Kapitalquote (Leverage Ratio) soll noch höher werden und auch bei den Abwicklungsplänen sieht die SNB noch Spielraum nach oben.
  • Der griechische Wirtschaftsminister Dimitri Papadimitriou hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) scharf kritisiert, da der CDU-Politiker aus seiner Sicht zugesagte Schuldenerleichterungen blockiert. Papadimitriou sagte der "Welt", ihm scheine das Verhalten des deutschen Finanzministers „unredlich". Athen habe viele Reformen verabschiedet, jüngst erst eine Rentenkürzung um 25 Prozent. Das habe auch Schäuble anerkannt. Es gehe nicht darum, Schulden zu streichen, sondern Zinsen zu verringern oder die Laufzeiten der Hilfskredite zu verlängern. „Das Geld ist nicht verloren“, sagte Papadimitriou.
  • Die US-Notenbank Fed hat am Mittwochabend das Leitzinsband wie erwartet um 25 Basispunkte auf 1,0 bis 1,25 % angehoben. Im Ausblick für das zweite Halbjahr kündigte Fed-Chefin Janet Yellen eine weitere „graduelle" Anpassung der Geldpolitik an, ohne nähere Hinweise auf den Zeitpunkt einer nächsten Zinserhöhung zu geben. Der geldpolitische Ausschuss FOMC erwartet für dieses Jahr eine weitere Zinsanhebung.

Dividendenausschüttungen

  • SHF Communication Technologies (0,13 EUR je Aktie)
  • Stratec Biomedical (0,77 EUR je Aktie)
  • Ströer (1,10 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
09:30 Uhr - CH: SNB-Zinsentscheid
10:30 Uhr - GB: Einzelhandelsumsatz Mai
11:00 Uhr - EWU: Handelsbilanzsaldo April
13:00 Uhr - GB: BoE-Zinsentscheid
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
14:30 Uhr - US: Importpreise Mai
14:30 Uhr - US: Empire State Manufacturing Index Juni
14:30 Uhr - US: Philadelphia-Fed-Index Juni
15:15 Uhr - US: Industrieproduktion Mai
16:00 Uhr - US: NAHB-Hausmarktindex Juni
22:00 Uhr - US: Nettokapitalzuflüsse April

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2 Kommentare

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  • Kaputtnick
    Kaputtnick

    Hallo

    nur mal so zum nachdenken

    Europas Energieversorgung sei demnach nicht Angelegenheit der USA.

    Die brauchen Käufer für ihren rücksichtslos geföderten "Treibstoff" und um nix anderes gehts.

    07:29 Uhr, 16.06. 2017

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