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15:00 Uhr, 09.01.2017

DAX: Schwacher Wochenauftakt - Übernahmekarussell in den USA dreht sich schneller

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • UnitedHealth will den Ambulanz- und Klinikbetreiber Surgical Care Affiliates (SCA) schlucken
  • Takeda will sein US-Geschäft mit der Übernahme von Ariad Pharma stärken
  • UPS hat den Erwerb von Freightex bekannt gegeben
  • Deutschland: Exporte steigen im November überraschend deutlich
  • Continental: Umsatz soll 2017 deutlich steigen
  • Daimler: Mercedes-Benz ist die Nummer eins unter den Premiummarken
  • US-Kanzlei bereitet Schadenersatzklagen in Milliardenhöhe gegen deutsche Banken vor
  • Bombardier erwägt die Schließung ganzer Standorte in Deutschland
  • Fiat Chrysler will 1 Mrd. Dollar in die US-Traditionsmarke Jeep investieren
  • Volkswagen: Marke VW erzielt Verkaufsplus
  • Dialog Semiconductor wird den eigenen Erwartungen gerecht
  • Neue Vorschriften im US-Gesundheitswesen könnten FMC belasten

DAX

  • Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt ist zu Beginn der zweiten Handelswoche des Jahres recht verhalten. Nach einem soliden Handelsauftakt mit einem nochmaligen Sprung über 11.600 Punkte wechselte das Marktbarometer DAX schnell in den Konsolidierungsmodus und notiert am Nachmittag noch bei 11.532 Stellen. Nachdem der Blue-Chips-Index in der letzten Woche noch rund 1 Prozent gewonnen und im Dezember eine klassische Jahresendrally mit einem Monatsplus von rund 7 Prozent verzeichnet hatte, halten Experten die derzeitige Richtungssuche und abwartende Anlegerhaltung für unbedenklich. Von seinem Jahreshoch bei 11.637 Punkten hat sich der DAX aber immerhin schon wieder um rund 100 Punkte nach unten abgesetzt.

Unternehmensnachrichten

  • Der US-Krankenversicherer UnitedHealth will den Ambulanz- und Klinikbetreiber Surgical Care Affiliates (SCA) für 2,3 Mrd. US-Dollar übernehmen und damit seine Servicesparte Optum stärken. Je SCA-Aktie bietet der Konzern 57 US-Dollar und will davon 51 bis 80 Prozent in eigenen Aktien bezahlen. Der Rest soll in bar erfolgen.
  • Der Hersteller von Tiernahrung Mars will die restlichen Anteile an der VCA Inc. für 93 US-Dollar je Aktie übernehmen. Der Deal kommt auf einen Gesamtwert von 9,1 Mrd. Dollar.
  • Der US-Logistikkonzern UPS hat den Erwerb des britischen Asset-light-Anbieters für Straßentransporte Freightex bekannt gegeben. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
  • Die US-Pharma- und Biotechfirma AbbVie hat neue Studiendaten zu einem Medikament für chronische Hepatitis C vorgelegt, bei dem eine hohe SVR-Rate (sustained virologic response) festgestellt wurde. Das anhaltende virologische Ansprechen wird als Parameter für eine dauerhafte Heilung von einer Infektion betrachtet.
  • Der Rückgang der iPhone-Verkäufe hat das Jahreseinkommen von Apple-CEO Tim Cook um 1,5 Mio. US-Dollar verringert.
  • Der japanische Pharmakonzern Takeda will sein US-Geschäft mit der Übernahme von Ariad Pharma stärken. Die Japaner bieten 24 US-Dollar je Aktie in bar. Ariad wird somit mit 5,2 Mrd. US-Dollar bewertet.
  • Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat ein gutes viertes Quartal verzeichnet. Die eigenen im Oktober reduzierten Jahresgewinnziele wurden erreicht. Der Umsatz stieg 2016 um drei Prozent auf rund 40,5 Mrd. Euro. Die Marge auf Basis des bereinigten Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei wegen einer Reihe von außerordentlichen Belastungen auf 10,7 (2015: 11,1) Prozent gefallen. Der Konzern zeigt sich für das laufende Geschäftsjahr wieder optimistischer: Continental erwartet für 2017 ein Umsatzplus von mehr als 6 Prozent auf über 43 Mrd. Euro und eine bereinigte EBIT-Marge von mehr als 10,5 Prozent.
  • Der Volkswagen-Konzern steht offenbar unmittelbar vor einem Milliardenvergleich mit der US-Justiz. Schon in wenigen Tagen könnte eine Einigung erzielt werden, die strafrechtlichen Ermittlungen beizulegen, schrieb das "Wall Street Journal" am Freitag. Die damit verbundene Strafzahlung dürfte bei mehreren Milliarden US-Dollar liegen. Volkswagen will die Verhandlungen mit dem US-Justizministerium möglichst vor dem Amtsantritt des kommenden Präsidenten Donald Trump am 20. Januar ad acta legen.
  • Ein Volkswagen-Manager ist wegen einer mutmaßlichen Schlüsselrolle bei der versuchten Vertuschung des Diesel-Skandals von der US-Bundespolizei FBI verhaftet worden, wie die "New York Times" am Montag berichtet.
  • Die US-Kanzlei Hausfeld bereitet laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" Schadenersatzklagen in Milliardenhöhe wegen mutmaßlicher Kartellabsprachen gegen deutsche Banken vor. Betroffen seien unter anderem die Deutsche Bank sowie Sparkassen und Volksbanken, hieß es. Konkret geht es um angebliche Absprachen der Geldinstitute für — aus Sicht der US-Kanzlei — zu hohe Händlergebühren für Zahlungen mit EC- und Girokarten. Mit den Klagen sollen die Gebühren zurückgefordert werden. Die deutsche Kreditwirtschaft sieht für ein solches Verfahren keine Grundlage.
  • Der russische Großaktionär Alexej Mordaschow kommt nach TUI-Angaben zuletzt auf einen Stimmrechtsanteil an dem Reisekonzern von 21,18 Prozent. Mordaschow hatte am 12. Dezember die Schwelle von 20 Prozent überschritten und will Beobachtern zufolge seine Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie wieder aufbauen, die er im Zuge der Komplettfusion mit TUI Travel verloren hatte.
  • Die Deutsche Post hat ihre Prognose für das Jahr 2016 bekräftigt. Man sei auf einem "guten Weg", die Jahresziele zu erreichen, heißt es in einer Unternehmenspräsentation.
  • Die Marke VW hat trotz des Dieselskandals im Jahr 2016 ein Plus bei den Verkaufszahlen erzielt. Der Absatz weltweit stieg um 2,8 Prozent auf rund sechs Mio. Fahrzeuge, wie VW-Markenchef Herbert Diess am Sonntag in Detroit sagte. Sogar in den USA lief es zum Jahresende wieder besser. „Wir sind entschlossen, in den nächsten zehn Jahren ein wichtiger und profitabler Volumenhersteller in den USA zu werden", kündigte Diess an. VW stellte kurz vor Beginn der Automesse in Detroit ein neues Stadtgeländewagen-Modell vor.
  • Daimler ist die Nummer eins: der Autobauer hat die Konkurrenz beim Absatz hinter sich gelassen. „Jetzt ist Mercedes-Benz die absatzstärkste Premiummarke“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche auf der Automesse in Detroit. Ein Ziel, das er eigentlich erst 2020 erreichen wollte. Lange Zeit hatte BMW die meisten Autos im Premium-Segment verkauft. 2,084 Mio. Autos wurde die Marke Mercedes im vergangenen Jahr insgesamt los. Die ist ein Plus von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Dezember betrug das Absatzwachstum 6,8 Prozent auf 190.269 Wagen. Konkurrent Audi verkaufte 2016 rund 1,87 Mio. Autos. BMW hat noch keine Jahreszahlen vorgelegt, lag bis November aber ebenfalls hinter Daimler.
  • Die Lufthansa rechnet in diesem Jahr mit 400 Mio. Euro höheren Treibstoffkosten im Vergleich zum Vorjahr. Unterm Strich erwartet die Airline 2017 Kerosinkosten in Höhe von 5,3 Mrd. Euro. Grund für den kräftigen Anstieg seien das zuletzt wieder teurere Rohöl und der starke Dollar.
  • Der Dialyse-Spezialist Fresenius Medical Care (FMC) erwartet wegen möglicher neuer Vorschriften im US-Gesundheitswesen finanzielle Einschnitte. Sollte eine Verordnung der Gesundheitsbehörde CMS tatsächlich am 13. Januar in Kraft treten, hätte dies erheblich nachteilige Auswirkungen auf unser Geschäft, teilte FMC mit. Dabei gehe es um staatliche Unterstützungsprogramme für Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz (ESRD).
  • Der Chiphersteller Dialog Semiconductor ist im Schlussquartal 2016 den eigenen Erwartungen gerecht geworden. Der Umsatz legte nach vorläufigen Angaben im Vergleich zum Vorquartal um fünf Prozent auf 365 Mio. US-Dollar zu. Im Gesamtjahr lag der Umsatz bei knapp 1,20 Mrd. US-Dollar. Den vollständigen Bericht will Dialog am 23. Februar vorlegen. Dialog punktete vor allem mit effizienten Funkchips und schneller Ladetechnik.
  • Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat Roche für sein Immun-Therapeutikum Tecentriq eine beschleunigte Zulassungsprüfung für die Behandlung einer weiteren Form von fortgeschrittenem Blasenkrebs eingeräumt.
  • Die US-Fast-Food-Kette McDonald’s will 80 Prozent ihrer Restaurants in Hongkong und China für 2,08 Mrd. US-Dollar an die Finanzinvestoren Citic Group Corp. und Carlyle Group abgeben.
  • Der kanadische Flugzeug- und Bahnkonzern Bombardier erwägt im Rahmen seines Sanierungsplans die Schließung ganzer Standorte in Deutschland. Über 25 Prozent der Belegschaft soll abgebaut werden, wie das „Handelsblatt" unter Berufung auf Industriekreise berichtet. In Deutschland arbeiten 8.500 Menschen für Bombardier. Für diesen Montag ein Spitzengespräch mit Unternehmensvertretern im Bundeswirtschaftsministerium geplant.
  • Der Autokonzern Fiat Chrysler will eine Milliarde US-Dollar in die US-Traditionsmarke Jeep investieren und so rund 2.000 Jobs in den Vereinigten Staaten schaffen. Zudem soll die Produktion von Pickup-Trucks vom Typ 'Dodge Ram' von Mexiko in die USA rückverlegt werden. Die Entscheidung folgt auf einen Vorstoß des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, der im Wahlkampf dazu aufrief, Produkte verstärkt in den USA herzustellen.

Konjunktur & Politik

  • Der deutsche Autoverband VDA blickt zuversichtlich ins neue Jahr. Der PKW-Weltmarkt werde 2017 um 2 Prozent auf rund 84 Mio. Fahrzeuge zulegen, heißt es in einer aktuellen Prognose. Auch in Westeuropa erwartet man eine stabile Entwicklung.
  • Die Anlegerstimmung in der Eurozone hat sich im neuen Jahr überraschend deutlich aufgehellt. Der entsprechende sentix-Konjunkturindex für Euroland steigt deutlich um 8,2 Punkte auf 18,2 Zähler — der höchste Stand seit August 2015. Konjunkturerwartungen und Lagebeurteilung legen im Gleichschritt sehr dynamisch zu. „Für 2017 gilt es sich für einen konjunkturellen Durchstart anzuschnallen“, frohlockte das Beratungsunternehmen Sentix.
  • Die Arbeitslosenquote in der Eurozone verharrte im November auf dem Vormonatsniveau bei 9,8 Prozent, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Das ist der tiefste Stand seit sieben Jahren. Experten hatten mit dem Wert gerechnet.
  • Die deutschen Exporte sind im November überraschend stark um 3,9 Prozent (saisonbereinigt) gegenüber dem Vormonat gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich stiegen die Exporte im November um 5,6 Prozent.

Devisen

  • Die türkische Lira ist erneut um über zwei Prozent auf ein neues Rekordtief abgerutscht. Am Vormittag kostete ein US-Dollar bis zu 3,7386 Lira und damit so viel wie nie zuvor. Auch zum Euro fiel die türkische Währung auf ein neues Rekordtief. Ein Euro kostet fast 4 Lira. Aktueller Auslöser waren schwache Industriedaten aus dem Schwellenland.
Termine des Tages:
16:00 Uhr - US: Labor Market Condition Index Dezember
21:00 Uhr - US: Verbraucherkredite November

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