Facebook steht in der Kritik - EU will US-Strafzölle auf den letzten Drücker verhindern
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
- Einigung auf Brexit-Übergangsphase
- Bundesbank sieht deutsche Konjunktur gut in Fahrt
- Russland: Putin mit 77 Prozent wiedergewählt
- Apple wil Technologie der Displays seiner Geräte selbst entwickeln
- Henkel befürchtet Belastungen im ersten Quartal
- HeidelDruck-Chef warnt vor Rezession
- Exportüberschuss der Eurozone sinkt im Januar
- Chinas Regierung stellt sich teilweise neu auf
- Covestro ab heute im DAX notiert
- Talanx überrascht mit angehobener Dividende
- Deutsche-Bank-Großaktionär HNA verkauft weitere Immobilien
- Immo-Konzern Grand City Properties profitiert von höheren Mieten
DAX
- Der DAX ist mit Abschlägen in die neue Handelswoche gestartet und notiert am frühen Montagnachmittag mit knapp einem Prozent im Minus. Konkrete Gründe für den erneuten Rückschlag gibt es nicht. Laut Marktbeobachtern ist sowohl die Wiederwahl Wladimir Putins als russischer Präsident als auch eine Zinsanhebung der US-Notenbank am kommenden Mittwoch größtenteils in den Kursen eingepreist. Die erste Sitzung der Fed unter Leitung des neuen Vorsitzenden Jerome Powell wird aller Voraussicht nach die sechste Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 1,50 bis 1,75 Prozent in diesem Straffungszyklus bringen. Ein großer Unsicherheitsfaktor aber bleibt US-Präsident Trump und seine protektionistische Handelspolitik. Die EU und Deutschland wollen die von US-Präsident Donald Trump erlassenen Schutzzölle auf Stahl und Aluminium in letzter Minute abwenden. Diese sollen am Freitag in Kraft treten.
- An den Märkten ist es heute zu einem dritten Vola-Nachbeben mit VIX-Werten von knapp 22 Punkten gekommen. S&P 500 und Dow Jones verloren jeweils rund 1,4 %, während der Nasdaq 100 sogar um 2,2 % abrutschte. Facebook kam mit einem Minus von 6,8 % besonders unter die Räder, aber auch andere Daten-Sammler wie Google (-3 %), Alibaba (-2,9 %) verloren deutlich an Wert. Auslöser waren Berichte über unerlaubtes Data-Mining von Cambridge Analytica bei Facebook-Nutzern, welche die beschuldigte Firma jedoch vehement zurückwies.
Chartanalysen des Tages
- DAX Tagesausblick: Stunden der Wahrheit beginnen ab 9 Uhr!
- EUR/USD-Tagesausblick: Im Abwärtstrend Richtung 1,22 USD
Unternehmensnachrichten
- Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz von Lufthansa Technik um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 5,4 Mrd. Euro. Das Wachstum liege in etwa auf Marktniveau. Der angepasste Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg um ein Prozent auf 415 Mio. Euro.
- Qualcomms ehemaliger Executive Chairman und CEO Paul Jacobs muss offenbar nach einer verlorenen Abstimmung das Qualcomm-Board verlassen muss. Jacobs wollte ein Übernahmeangebot für die Firma auf die Beine stellen.
- Laut Bloomberg ist das von Tesla übernomme Unternehmen Solar City in den USA nicht mehr führend bei Solaranlagen für Eigenheime. GTM Research zufolge habe SolarCity im 4. Quartal 2017 Photovoltaikanlagen von 50 Megawatt an privaten Haushalten installiert. Der Rivale Sunrun soll in der gleichen Zeit 85 MW Strom produziert habe.
- Facebook hat die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica, der eine wichtige Rolle beim Wahlsieg von Donald Trump nachgesagt wird, ausgesperrt. Cambridge Analytica hätte entgegen früheren Zusicherungen bis 2015 gesammelte Informationen über Facebook-Nutzer nicht gelöscht, hieß es zur Begründung. Breites Wissen erhielt Cambridge Analytica laut Facebook über Menschen, die eine die 270.000 Mal herungeladene Umfragen-App ausfüllten. Mit Hilfe der Daten soll das von Unternehmen gezielt Werbung für den späteren Wahlsieger Trump an Facebook-Nutzer verschickt haben. Kritiker in den USA fordern von Facebook nun eine Erklärung, wie ein Datenunternehmen an so tiefgreifende Nutzerinformationen kommen konnte.
- Apple will laut Bloomberg die Technologie der Displays seiner Geräte selbst entwickeln. Es sei dem iPhone-Konzern bereits gelungen, Prototypen kleiner Bildschirme für die Apple Watch zu produzieren.
- Google will mehr Profit aus der Online-Produktsuche generieren. Dafür hat der Konzern laut Reuters ein neues Programm aufgelegt, an dem sich zahlreiche Einzelhändler beteiligten. Deren Waren würden gegen Entgelt in die Google-Suche, den Shopping-Dienst sowie den Google-Sprachassistenten aufgenommen und mit Treue-Programmen verknüpft.
- Der Online-Videodienst iQiyi des chinesischen Google-Rivalen Baidu will im Rahmen seines IPOs an der Wall Street bis zu 2,7 Mrd. Dollar bei Investoren einsammeln.
- Heidelberger-Druckmaschinen-Chef Rainer Hundsdörfer warnte vor einer Eskalation im Handelskonflikt mit den USA. „Solche emotionalen Schnellschüsse haben schon öfter zu Problemen und Rezessionen geführt. Daher sollte alles getan werden, einen Handelskrieg zu vermeiden.“ Sein Unternehmen sei zwar von den US-Schutzzöllen nicht direkt betroffen. „Aber indirekt wird es uns auch belasten, da wir einen Exportanteil von circa 85 Prozent haben.“ Die Region Nordamerika sei mit einem Umsatzanteil von 17 Prozent der drittgrößte Abnehmermarkt.
- Äußerungen von Lufthansa-Vorstand Thorsten Dirks zum BER sorgen für Unmut in Berlin. Die FAS hatte Dirks mit den Worten zitiert: „Meine Prognose ist: Das Ding wird abgerissen und neu gebaut.“ Die Berliner Senatssprecherin Claudia Sünder entgegnete laut dpa: „Die drei Gesellschafter sind sich einig: Der Flughafen wird fertiggebaut“. Flughafen-Chef Engelbert Lütke-Daldrup bemerkte lapidar: „Das ist Unsinn“. Die Lufthansa spielte herunter. Sprecher Bartels sagte der dpa, das Unternehmen habe auf keinen Fall für einen Abriss des Flughafens plädieren wollen. „Das war eine zugespitzte Äußerung, um auf das Ausmaß der Probleme am Flughafen hinzuweisen“, ergänzte Matthias Eberle, Sprecher der LH-Billigfluglinie Eurowings.
- Nur zweieinhalb Jahre nach ihrem Börsendebüt steigt die ehemalige Bayer-Sparte Covestro in die erste Börsenliga, den DAX, auf. Covestro ersetzt dort mit Wirkung von heute die ProSiebenSat.1-Aktie.
- Der Konsumgüterkonzern Henkel ist nach eigenen Angaben „verhalten“ in das erste Quartal 2018 gestartet. Die Probleme seien auf eine Umstellung in den Transport- und Logistiksystemen in Nordamerika zurückzuführen, teilte Henkel am Montag mit. Betroffen seien vor allem das Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln sowie das Beauty-Geschäft. Die Düsseldorfer erwarten, dass die Performance im ersten Quartal von diesen Lieferschwierigkeiten belastet wird. Das Unternehmen bestätigt zugleich den Jahresausblick 2018 für den Konzern.
- Der Versicherungskonzern Talanx hat im vergangenen Hurrikan-Jahr 2017 einen Einbruch beim Nettogewinn um ein Viertel auf 672 Mio. Euro verzeichnet. Ein Ergebnis dieser Größenordnung hatte Talanx schon im Februar in Aussicht gestellt. Die Aktionäre sollen dennoch einen höhere Dividende von 1,40 Euro ausgezahlt bekommen - fünf Cent mehr als ein Jahr zuvor.
- Der Autokonzern Daimler will seine Pkw-Produktion mit neuen Fabriken deutlich ausweiten. „Die Werke in unserem weltweiten Produktionsnetzwerk sind hoch ausgelastet. Deshalb bauen wir unsere Kapazitäten marktnah weiter aus und gehen in Richtung drei Millionen Einheiten“, sagte Mercedes-Produktionschef Schäfer der „Automobilwoche“.
- BMW-Betriebsratschef Manfred Schoch hat den Vorstand zu mehr Tempo beim laufenden Organisationsumbau angemhant. „Bei unserer letzten Mitarbeiterbefragung sagte die Hälfte der Mitarbeiter, dass sie mit den Prozessen bei BMW unzufrieden sind. Das sind für mich rote Alarmglocken", so Schoch zur "Automobilwoche".
- Der in finanziellen Problemen steckende chinesische Deutsche-Bank-Großaktionär HNA versucht mit Immobilienverkäufen sich weitere Luft zu verschaffen. In Shanghai und Peking wolle sich der Konzern von neun Immobilien im Gesamtwert von 14 Mrd. Yuan, umgerechnet 1,8 Mrd. Euro, trennen, berichtet Bloomberg. Insgesamt wolle HNA Verkaufserlöse von rund 100 Mrd. Yuan (12,8 Mrd. Euro) im ersten Halbjahr anstreben. Aktuell halten die Chinesen rund 8,9 Prozent an der Deutschen Bank.
- Der Wohnungsvermieter Grand City Properties hat im vergangenen Jahr beim branchenwichtigen operativen Ergebnis Funds from Operations (FFO1) um 11 Prozent auf 178 Mio. Euro zulegen können. Dabei profitierte der Spezialist für sanierungsbedürftige Wohnungen von steigenden Mieten und einem geringeren Leerstand. Der Überschuss, in den auch die Neubewertung von Immobilien eingeht, sank hingegen um zwei Prozent auf 639 Mio. Euro. Die Dividende soll um sieben Prozent auf 0,73 Euro je Aktie angehoben werden.
Konjunktur & Politik
- Der britische Brexit-Minister David Davis und EU-Chefunterhändler Michel Barnier haben sich in der Frage nach einer Übergangsperiode nach dem britischen EU-Austritt im März 2019 verständigt. Demnach soll sich Großbritannien bis Ende 2020 weiterhin an alle EU-Regeln halten und auch finanzielle Beiträge wie bisher nach Brüssel überweisen. Dafür behält das Land den Zugang zum EU-Binnenmarkt und bleibt Teil der Zollunion, muss aber EU-Bürgern die gleichen Rechte wie bisher garantieren.
- Das ifo Institut sieht durch die Trumpschen Zölle auf Stahl und Aluminium die Gefahr der Ausweitung des Protektionismus auf weitere Branchen und Länder. „Das könnte zu einer Untergrabung der Welthandelsorganisation WTO führen und die über Jahrzehnte hinweg mühsam erzielten Fortschritte bei der Liberalisierung des Welthandels ernsthaft gefährden“, befürchtet Gabriel Felbermayr, Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft. Vieles sehe bei Trump nach Willkür aus. Deutschland müsste neue Zölle auf Stahl- und Aluminium-Exporte von 1,7 Milliarden Dollar pro Jahr zahlen und wäre innerhalb der EU am meisten betroffen, die Gesamtexporte von Stahl und Aluminium in die USA lägen bei 3,1 Milliarden Dollar.
- Die EU will die von den USA erlassenen Schutzzölle auf Stahl und Aluminium noch abwenden. EU-Handelskommissarin Malmström wird nach Washington reisen und dort auch US-Handelsminister Ross treffen. Europäische Unternehmen sollen von den Schutzzöllen ausgenommen werden müssten. Ansonsten will die EU mit Gegenmaßnahmen reagieren.
- Die Fed dürfte am Mittwoch ihre 6. Zinsanhebung im aktuellen Zyklus vornehmen. Es wäre die erste Anhebung unter Jerome Powell. Der Leitzins würde dann zwischen 1,50 und 1,75 % liegen. Bisher stellt die Fed für 2018 drei Zinsanhebungen in Aussicht. Die Frage ist, ob sich daran etwas ändert.
- Die deutsche Wirtschaft bleibt nach Einschätzung der Bundesbank weiter gut in Fahrt. „Der kräftige Aufschwung der deutschen Wirtschaft dürfte sich im ersten Vierteljahr 2018 fortsetzen", hieß es im Monatsbericht der Bundesbank. Nach wie vor seien die Industrie und der private Konsum Triebfedern für die konjunkturelle Entwicklung. Allerdings seien mittlerweile „beträchtliche Kapazitätsengpässe“ in der Baubranche zu erkennen, die ein weiteres Wachstum in dem Sektor bremsen.
- Der Handelsbilanzüberschuss der Eurozone mit dem Rest der Welt ist zu Jahresbeginn gesunken. Der Überschuss im Januar betrug nach Angaben des Statistikamts Eurostat saisonbereinigt 19,9 Milliarden Euro. Im Dezember hatte sich der Überschuss noch auf 23,2 Milliarden Euro belaufen. Analysten hatten einen Rückgang beim Überschuss erwartet.
- Im Januar ging die Industrieproduktion in Italien im Vergleich zum Dezember um 1,9 Prozent zurück. Damit hinkt die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone Frankreich und vor allem Deutschland deutlich hinterher.
- In Russland ist Präsident Wladimir Putin mit erwartungsgemäß überragender Mehrheit für eine vierte Amtszeit wiedergewählt worden. Nach Angaben der Wahlkommission kann Putin 76,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Putins stärkster Herausforderer, der Kommunist Pavel Grudinin, kam demnach auf lediglich 11,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei unter 64 Prozent. Begleitet wurde die Wahl von Manipulationsvorwürfen.
- In der Wirtschafts- Finanz und Außenpolitik hat sich Chinas Regierung neu aufgestellt. Liu He, der enge Wirtschaftsberater von Staats- und Parteichef Xi Jinping, ist zum Vizepremier für Wirtschaft und Finanzen aufgestiegen, wie der Volkskongress am Montag in Peking auf seiner Jahrestagung bestätigt. Ferner die Position von Außenminister Wang Yi gestärkt, indem der 64-Jährige zum Staatsrat befördert wurde. Finanzminister wurde Liu Kun (61), früher Vizefinanzminister und zuletzt Vizevorsitzender des Finanzausschusses des Volkskongresses. Auch die Notenbank PBoC bekommt eine neue Führungsspitze. Neuer Chef wird der bisherige Vize Yi Gang. Zuletzt war die Zentralbank 15 Jahre lang von dem international geschätzten Zhou Xiaochuan (70) geführt.
- Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat vor einem Handelskonflikt mit den USA gewarnt. „Würden Europa und die USA sich in einen Handelskrieg stürzen, würden Unternehmen und Verbraucher auf beiden Seiten durch höhere Preise die Zeche zahlen. Lachender Dritter wären Länder, die mit Dumpingpreisen ihren Vorteil suchen“, so Altmaier gegenüber dem "Handelsblatt". Am Sonntagabend ist Altmaier zu Gesprächen über die handelspolitischen Streitigkeiten mit den USA in Washington eingetroffen. Während seines Antrittsbesuchs will er unter anderen Amerikas Handelsminister Wilbur Ross treffen. Die Finanzminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20 ) treffen sich ab heute in Buenos Aires, um sich u. a. mit den Schutzzöllen der USA auf Stahl und Aluminium zu beschäftigen.
- Die Februar kletterten die japanischen Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,8 Prozent auf 6,46 Bio. Yen (etwa 50 Milliarden Euro), wie das Finanzministerium in Tokio mitteilte. Damit stiegen die Exporte den 15. Monat in Folge. Der Handelsbilanzüberschuss belief sich auf unbereinigt 3,4 Mrd. Yen. Bereinigt ergab sich dagegen ein Defizit von 201,5 Milliarden Yen.
Dividendenausschüttungen
- DIC Asset (0,64 Euro je Aktie)
Termine des Tages: | 11.00 Uhr - EWU: Handelsbilanzsaldo Januar |
12:00 Uhr - DE: Bundesbank-Monatsbericht März | |
14:40 Uhr - US: Atlanta Fed-Präsident Bostic hält eine Rede in Miami |
Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.
Ich verkauf heute erstmal Klondex - werden von Hecla gekauft .heute + 65 % . Den Grander nehm ich mit :-)
Ich sagte ja shorte !