US-Indizes setzen Rekordjagd fort - Pilotenstreik: Lufthansa unterbreitet neues Angebot
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- Dow Jones Industrial, S&P 500 und Nasdaq Composite steigen erneut auf neue Allzeithochs
- US-Handelsbilanzdefizit steigt leicht
- ifo Institut: Die deutsche Industrie erwartet einen langsameren Exportanstieg
- Wachstum der britischen Wirtschaft schwächt sich ab
- Lufthansa: Piloten weiten Streiks auf Samstag aus
- Nordex erhält Auftrag aus Finnland
- Monte dei Paschi: Aktionäre stimmen für Kapitalerhöhung
- Johnson & Johnson hat Interesse an der Biotechfirma Actelion
DAX & US-Indizes
- Nach dem gestrigen Feiertag in den USA hat sich der deutsche Aktienmarkt auch am Freitag kaum von der Stelle bewegt. Am heutigen „Black Friday“ endet der Handel an den US-Börsen bereits um 19:00 Uhr MEZ. Trotzdem konnten die wichtigen US-Indizes Dow Jones Industrial, S&P 500 und Nasdaq Composite auch am Freitag auf neue Rekordstände klettern. Der DAX beendete den Handel mit einem kleinen Plus von 0,09 Prozent bei 10.699,27 Punkten. Auf Wochensicht hat der DAX nur rund ein Drittel Prozent hinzugewonnen. Vor dem Verfassungsreferendum in Italien am 4. Dezember bleibt der deutsche Aktienmarkt offenbar im Niemandsland gefangen und lässt sich von der Euphorie jenseits des Atlantiks nicht anstecken.
Unternehmensnachrichten
- Im Tarifstreit mit den streikenden Piloten hat die Lufthansa am Freitag ein neues Angebot vorgelegt. Die Lufthansa bietet den Piloten eine Lohnerhöhung um 4,4 Prozent sowie zusätzlich eine Einmalvergütung von 1,8 Monatsgehältern für alle unter den Konzerntarifvertrag (KTV) fallenden Piloten an. Außerdem sollen 1.000 neue Piloten eingestellt und 600 neue Stellen für Flugkapitäne geschaffen werden. Die Piloten der Lufthansa erhöhten unterdessen den Druck. Ein Ende des Arbeitskampfes sei nicht absehbar, erklärte der Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, am Freitag in Frankfurt. „Es gibt kein vorher festgelegtes Enddatum für den Streik", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Am heutigen Freitag sind zunächst 830 innerdeutsche und Europaflüge betroffen. Die Langstreckenflüge würden hingegen „nahezu planmäßig“ starten, teilte der Lufthansa-Konzern mit. Am Tag darauf soll der Ausstand die Langstreckenflüge betreffen. Jeder Streiktag kostet Lufthansa nach eigenen Angaben rund zehn Mio. Euro.
- US-Politiker befürchten mögliche, unfaire Abreden zwischen der Deutschen Bank und dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" hat sich eine Gruppe einflussreicher Abgeordneter der Demokratischen Partei in den USA in einem Brief an mehrere Ministerien gewandt. Die Vertreter hätten Bedenken, dass Trump Einfluss auf die immer noch nicht abgeschlossenen Vergleichsverhandlungen der Deutschen Bank mit dem US-Justizministerium nehmen könnte. Die Sorge: Trumps Geschäftsverbindung zur Bank könnte zu einer Vorzugsbehandlung führen. Noch offen ist eine Strafzahlung von bis zu 14 Mrd. US-Dollar, die die US-Behörden der Bank wegen dubioser Immobiliengeschäfte aufbürden könnten.
- Das Geschäft in Finnland zieht für den Windkraftanlagenhersteller Nordex weiter an: Der Großkunde ABO Wind hat 9 Turbinen vom Typ N131/3000 für den Windpark Jämijärvi bestellt. Nordex ist ebenfalls für die Wartung und Instandhaltung der Anlagen über die Laufzeit von 15 Jahren zuständig.
- Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena hat für die Ausgabe neuer Aktien einen Höchstpreis von 24,90 Euro je Anteilsschein mitgeteilt. Auf der Hauptversammlung am Donnerstag stimmten rund 96 Prozent der Aktionäre der Kapitalerhöhung in Höhe von fünf Milliarden Euro zu, wie die Bank gestern Abend mitteilte. Die Kapitalerhöhung ist ein Schwerpunkt im Sanierungsplan des Geldinstitutes.
- Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson hat Bloomberg zufolge Interesse an der Schweizer Biotechnologiefirma Actelion. Der US-Konzern sei bereits an Actelion herangetreten, berichtete die Nachrichtenagentur. Actelion wird derzeit an der Börse mit rund 17 Mrd. US-Dollar bewertet.
Konjunktur & Geldpolitik
- Die Ratingagentur Fitch hat den Bonitätsausblick für Südafrika am Freitag von stabil auf negativ gesenkt. Das Rating bleibt aber weiter bei "BBB" und damit zwei Stufen über dem Ramschbereich.
- Die Ölpreise sind am Freitagnachmittag deutlich gefallen. Die US-Leichtölsorte WTI verbilligte sich um rund 3,38 Prozent auf 46,37 Dollar je Barrel. Saudi-Arabien will sich nicht an einem Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) mit anderen Ölförderländern am kommenden Montag beteiligen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Vor dem Treffen mit Nicht-OPEC-Mitgliedern sollte sich das einstige Ölkartell zunächst selbst auf Details zu einer im September vereinbarten Förderbegrenzung verständigen, so die Forderung Saudi-Arabiens.
- Der Markit-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor ist im November nach vorläufigen Angaben leicht gesunken. Nach 54,8 Punkten im Vormonat verringerte sich der Index auf 54,7 Zähler, wie der Datendienstleister Markit mitteilte. Die Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg auf 54,9 Punkte gerechnet.
- Das Handelsbilanzdefizit der USA für Waren hat sich im Oktober etwas ausgeweitet. Der Fehlbetrag belief sich auf 62,0 Mrd. Dollar, nach einem Defizit von 59,2 Mrd. Dollar im Vormonat. Die Volkswirte hatten für Oktober einen Fehlbetrag von 56,5 Mrd. Dollar erwartet.
- Die Lagerbestände im US-Großhandel sind im Oktober um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 0,3 Prozent, nach einem Plus von 0,2 Prozent im Vormonat.
- Die britische Wirtschaft ist im dritten Quartal um 0,5 Prozent zum Vorquartal gewachsen, teilte das Statistikamt ONS nach einer zweiten Schätzung mit. Damit wurde die erste Schätzung bestätigt. Experten hatten dies erwartet.
- Die deutsche Industrie erwartet einen langsameren Exportanstieg. Die ifo Exporterwartungen sanken von 13,9 Saldenpunkte im Oktober auf 6,9 Saldenpunkte im November. „Das Ergebnis der US-Wahl scheint Verunsicherung bei den deutschen Exporteuren hervorgerufen zu haben“, so Ifo-Präsident Clemens Fuest.
- Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat im Vorfeld der EZB-Ratssitzung am 8. Dezember vor weiteren Lockerungsschritten gewarnt und für eine Distanzierung von der ultraexpansiven Geldpolitik plädiert. Er wolle die Diskussion im Rat der Europäischen Zentralbank zwar nicht vorwegnehmen, sagte Weidmann dem „Handelsblatt". Aber: „Ich weise bereits seit längerem darauf hin, dass die Geldpolitik sehr expansiv ausgerichtet ist und dass die beabsichtigte Wirkung mit der Zeit abnimmt, während die unerwünschten Nebenwirkungen zunehmen. Außerdem wird durch die steigende Inflation der Realzins weiter abnehmen. Die Ausrichtung der Geldpolitik wird also immer expansiver“. Zudem forderte Weidmann die EU-Kommission auf, die Überwachung der staatlichen Haushalte in der Eurozone an eine andere Institution abzugeben. „Ich glaube nicht, dass eine Kommission, die ihr Mandat derart politisch interpretiert wie die derzeitige, am besten geeignet ist, die Haushaltsüberwachung in Europa sicherzustellen“, mahnte er.
- Peking setzt trotz wachsenden Drucks aus Deutschland wegen der Übernahme hiesiger Technologiefirmen auf mehr Investitionen chinesischer Unternehmen. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Liu Yandong betonte im Interview mit dem Handelsblatt, diese Art von Kooperation habe wechselseitigen Nutzen und gemeinsames Gewinnen ermöglicht.
- Der Umsatz im deutschen Bauhauptgewerbe (Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten) ist im September um 1,6 Prozent zum Vormonat gestiegen, nachdem es August zu einem Rückgang von 2,2 Prozent gekommen war. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Auf Jahressicht legten die Geschäfte im September um nominal 9,2 Prozent auf rund 7 Mrd. Euro zu. Ein höherer Septemberwert ist zuletzt 1999 erreicht worden.
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Weidmann hat Recht ...