Kommentar
08:44 Uhr, 12.07.2024

DAX profitiert, Nasdaq verliert – Die Zinswende in den USA rückt näher

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der US-Notenbank im September ist nach den überraschend schwachen Inflationsdaten von 70 auf 86 Prozent gestiegen. Anleger reagierten darauf mit einer Rotation raus aus den hoch bewerteten Technologieaktien und rein in klein- und mittelgroße Unternehmen, die in besonderem Maße von fallenden Zinsen profitieren könnten. War in den Wochen zuvor die hohe Abhängigkeit von nur wenigen Aktien ein Vorteil des Nasdaq 100, wurde sie ihm gestern zum Verhängnis, als Anleger genau bei diesen Aktien Gewinne mitnahmen.

Der Deutsche Aktienindex profitiert dagegen von der Aussicht auf fallende Zinsen in den USA. Wenn nun endlich auch die Fed an der Zinsschraube dreht, bekommt die Europäische Zentralbank den nötigen Spielraum, schneller zu handeln. Dieser Logik folgen heute Morgen auch Aktien aus China, die kräftig anziehen. Denn nun kann auch die chinesische Zentralbank schneller auf eine lockere Geldpolitik umschalten, ohne zu riskieren, die eigene Währung zu schwächen.

In Zeiten steigender oder hoher Zinsen profitieren vor allem die Aktien aus den USA, weil Liquidität zurück in den Dollar-Raum repatriiert wird. In Zeiten sinkender Zinsen strömt diese Liquidität aus dem Dollar heraus und beginnt, weltweit nach Anlagechancen zu suchen. Von dieser Verteilung könnte auch der DAX nun profitieren.

Die Inflationsdaten und auch die jüngst gemeldeten Arbeitsmarktdaten waren im Sinne der Anleger, die auf eine baldige Zinssenkung der Fed spekulieren. Nachdem sich Powell noch zurückhaltend äußerte, werden sie nun genau darauf achten, was die Vertreter des Offenmarktausschusses in den nächsten Wochen von sich geben. Im Moment fühlt es sich danach an, als hätten die Inflationsdaten von gestern die Wende für die Fed in Sachen Geldpolitik eingeläutet.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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