Kommentar
17:45 Uhr, 28.05.2018

Weiterer Kahlschlag bei der Deutschen Bank? - Türkische Notenbank vereinfacht Geldpolitik

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  • Italien: Ökonom Cottarelli soll Regierung bilden
  • Erdogan bittet Türken um Lira-Stützungskäufe
  • Anhaltende Talfahrt am Ölmarkt
  • ifo Exporterwartungen gesunken
  • Versand-Dienstleister greifen Deutsche Post in offenem Brief an
  • Covestro erwägt Übernahmen
  • Softbank steigt nicht bei Swiss Re ein
  • Dieselaffäre: Auch Daimler unter Verdacht

Marktübersicht

  • Nach kräftigen Zugewinnen zu Handelsstart drehte die Stimmung am deutschen Aktienmarkt im Handelsverlauf ins Negative. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,58 Prozent bei 12.863,46 Punkten. Die instabile politische Situation in Italien und Spanien bleibt ein Unsicherheitsfaktor für die Finanzmärkte: Manche Fachleute fürchten, dass in Italien das eurokritische Lager durch Neuwahlen noch stärker werden könnte. „Umfragen signalisieren derzeit einen Stimmenzuwachs für die populistischen Parteien", warnte die HSBC in einem Kommentar. Angesichts hoher Erfolgsaussichten der Lega bei Neuwahlen seien Spannungen innerhalb des Währungsraums wohl nur aufgeschoben, ergänzte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Angesichts eines anstehenden Misstrauensvotums gegen die Regierung in Madrid drohen auch in Spanien Neuwahlen. Frische Impulse fehlen zudem, denn an den Börsen in London und New York wird wegen eines Feiertags nicht gehandelt.
  • Der Brent-Ölpreis hat sich binnen weniger Handelstage um rund fünf Dollar je Barrel verbilligt, nachdem Saudi-Arabien und Russland eine neue Politik zur Steigerung der Ölförderung angekündigt hatten. Auch zu Beginn der neuen Woche hält die Talfahrt weiter an.

Ausgewählte Chartanalysen

Unternehmensnachrichten

  • Nach Abschluss der Integration der Postbank könnte es bei der Deutschen Bank auch in der Privatkundensparte bald einen Stellenabbau geben. „Im dritten Quartal wird es Gespräche zwischen der Bank und den Arbeitnehmervertretern geben", zitiert das "Handelsblatt" aus Finanzkreisen. Ein Stellenabbau von 10 bis 15 Prozent sei nicht unwahrscheinlich. Die Bank wollte den Bericht nicht kommentieren.
  • In der Auseinandersetzung mit den USA um illegale Subventionen für Airbus hat die unterlegene Europäische Union bei der Welthandelsorganisation WTO die Erfüllung aller Auflagen garantiert. Die USA sehen dies anders, wie aus Teilnehmerkreisen verlautete. Das EU-Dokument enthalte vage Erklärungen. Dennoch wollten die USA das Problem im beiderseitigen Einverständnis lösen. Sollte das zu keinem Ergebnis führen, behielten sich die Vereinigten Staaten Vergeltungsmaßnahmen vor.
  • Apple will den Zugang von Software-Entwicklern zum kontaktlosen NFC-Funkchip in den iPhones laut der Technologie-Website "The Information" weiter öffnen. Voraussichtlich mit dem nächsten iPhone-Betriebssystem sollen mit den Telefonen auch Türschlösser einiger Marken geöffnet werden können, hieß es.
  • Qualcomm kann bei seinen Übernahmeplänen des niederländischen Infineon-Rivalen NXP demnächst auf die Genehmigung aus China hoffen. Die chinesischen Behörden seien bereit, den Deal zu gestatten, berichtete Bloomberg. Voraussetzung sei, dass ein Ende des US-Zulieferstopps an den chinesischen Netzwerkausrüster ZTE garantiert werde.
  • Die Lufthansa bestellt beim Flugzeugbauer Airbus weitere Maschinen. Die Fluggesellschaft habe bestehende Lieferoptionen in feste Bestellungen für sechs weitere Mittelstreckenjets vom Typ A320neo umgewandelt, teilte Airbus mit. Den Angaben zufolge steigt damit die Gesamtzahl der von der Lufthansa georderten A320neo auf 77. Zusätzlich sind bereits 45 Maschinen vom Typ A321neo bestellt.
  • Volkswagen hat die Produktion einiger Diesel-Modelle wegen eines Problems mit der Motorkontrollleuchte ausgesetzt. Für die 2.0-TDI-Motoren muss nun ein Software-Update entwickelt werden.
  • Das Kraftfahrt-Bundesamt hat erstmals auch bei Daimler „unzulässige“ Abschalteinrichtungen festgestellt. Die Behörde verpflichtete den Autohersteller, mehr als 6.000 Vito-Transporter zurückzurufen. Auch in Modellen wie der C-Klasse wird eine illegale Abschalteinrichtung vermutet. Daimler wehrt sich gegen die Vorwürfe und will Widerspruch gegen den Bescheid einlegen. Das KBA hat den Stuttgartern nun eine Frist bis zum 15. Juni "zur Vorlage einer technischen Lösung und deren Umsetzung" gesetzt. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte nach einem Gespräch mit Konzernchef Dieter Zetsche, Ziel sei, die genaue Zahl der betroffenen Modelle zu ermitteln.
  • Das japanische Softbank wird nicht beim Rückversicherungskonzern Swiss Re einsteigen. Beide Parteien haben sich auf ein Ende der Gespräche über eine mögliche Minderheitsbeteiligung der Japaner geeinigt, teilte die Swiss Re mit.
  • Covestro will seinen Aktionären steigende Ausschüttungen zukommen lassen. „Die Dividende möchten wir eher steigern, mindestens aber stabil halten", sagte der neue CEO Markus Steilemann, der am 1. Juni sein Amt antritt, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Wir wachsen in der Regel schneller als das Bruttosozialprodukt der gesamten Welt“. Ein Treiber sei die Elektromobilität. Zu möglichen Übernahmen sagte er, man werde „externe Opportunitäten" nutzen. Er habe bereits sondieren lassen, wer und was zu Covestro passen könnte. Nur sind die Preise nach Jahren des Booms stattlich, so Steilemann.
  • Die Deutsche Post steuert auf eine Erhöhung des Portos für den Standardbrief im kommenden Jahr zu. Der erwartete Antrag für eine Portoerhöhung auf 80 Cent sollte von der Bundesnetzagentur genau untersucht werden, so Thomas Jarcombek, CDU-Bundestagsabgeordneter und Beirat der Bundesnetzagentur, im Gespräch mit der Rheinischen Post. Es sei verständlich, dass es die Post bei sinkenden Sendungsmengen schwerer hat, ihr Netz zu finanzieren. Andererseits wäre ein Sprung von 70 auf 80 Cent ein kräftiger Schluck aus der Pulle“, so Jarcombek. „Wenn es eine Genehmigung gibt, dann sollte dies auch eine gewisse Stabilität für einige Jahre bringen." Die Konkurrenz hat schon Stellung bezogen. "Aktuellen Bestrebungen der Deutschen Post AG, das Porto wieder deutlich zu erhöhen, muss Einhalt geboten werden", schreiben die Leiter von Hermes, DPD, Go, UPS, GLS sowie des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (BIEK) in einem offenen Brief an Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann. Das Briefporto sei bereits heute zu hoch, es verzerre den Wettbewerb und schade den Verbrauchern.
  • Die Sixt-Tochter Sixt Leasing hat im ersten Quartal den Umsatz um 7,6 Prozent auf 202,0 Millionen Euro gesteigert. Vor Steuern blieben rund 8 Millionen Euro hängen, ein Minus von 5,3 Prozent). Der Nettogewinn schrumpfte um 1,1 Prozent auf 5,9 Millionen Euro.
  • Der japanische Autobauer Toyota hat Berichten zufolge mit der Produktion von Brennstoffzellen begonnen, um Wasserstofffahrzeuge in Großserie herzustellen.

Konjunktur & Politik

  • Der Wirtschaftsexperte Carlo Cottarelli soll Italien zu einer Neuwahl führen. Staatspräsident Sergio Mattarella beauftragte den ehemaligen IWF-Direktor, eine Regierung mit Fachleuten zu bilden. Cottarelli sagte nach dem Treffen, seine Regierung werde eine vernünftige Finanzpolitik garantieren. Als möglichen Termin für Neuwahlen nannte er den Beginn des kommenden Jahres. Sollte seine Regierung allerdings nicht vom Parlament bestätigt werden, werde es bereits nach August Wahlen geben. Die Sterne und die Lega kündigten bereits an, einer „Technokratenregierung“ im Parlament nicht zuzustimmen.
  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ist weiterhin bemüht, US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren europäischer Firmen zu verhindern. „Wir sind am Beginn einer entscheidenden Woche", sagte er in Brüssel. Am Mittwoch und Donnerstag werde eine OECD-Konferenz in Paris stattfinden, zu der auch US-Wirtschaftsminister Ross komme. Altmaier ergänzte, er werde dort sowohl mit Ross als auch mit EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström reden.
  • Die türkische Notenbank vereinfacht ihre Geldpolitik. Wie die Zentralbank mitteilte, werde eine bereits angesetzte Vereinfachung forciert. Anstatt des bisherigen Systems aus zahlreichen Leitzinssätzen soll ab dem 1. Juni der einwöchige Leitzins der neue Schlüsselzinssatz sein. Er soll wie der bisherige Spätausleihungssatz 16,5 Prozent betragen. Aktuell beträgt der Einwochenzins 8,0 Prozent. In dem neuen System sollen zwei weitere Leitzinssätze etwas ober- und unterhalb des neuen Schlüsselzinses liegen.
  • Das Scheitern der Regierungsbildung in Italien lässt die EU-Partnerstaaten auf eine europafreundlichere Entwicklung hoffen. „Wir konnten uns auf Italien immer verlassen als ein integrationsfreundliches Land, mit dem wir sehr eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet haben", sagte der deutsche Europastaatsminister Michael Roth (SPD) in Brüssel. „Wir hoffen darauf, dass es alsbald zu einer stabilen proeuropäischen Regierung in Italien kommt.“ Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn lobte den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella. „Ich glaube, wir brauchen dem Präsidenten Mattarella keine Gebrauchsanleitung zu geben. Er ist ein guter Italiener und ein guter Europäer. Und ich glaube, er weiß schon, was er macht."
  • Der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau hat sich dafür ausgesprochen, regulatorische Hürden für grenzüberschreitende Bankenzusammenschlüsse abzubauen. „2018 sollten wir unsere Anstrengungen verstärken, den Umbau des europäischen Finanzsektors zu begünstigen. Es ist entscheidend, die europäische Bankenunion zu vollenden", so de Galhau.
  • Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist weiter abwärts gerichtet. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im Mai auf 13,6 Punkte gesunken, von 15,6 Zählern im April. „Das schwierige weltwirtschaftliche Umfeld macht den deutschen Exporteuren zunehmend zu schaffen“, erklären die Ökonomen den Abwärtstrend. Die Exporterwartungen in der Autoindustrie erhielten einen deutlichen Dämpfer. Die Firmen erwarten kaum noch ein Wachstum. Dagegen rechnen die Unternehmen aus der Elektroindustrie und dem Maschinenbau mit weiteren Exportzuwächsen. Aber auch hier nahm der Optimismus laut ifo ab.
  • Am Sonntagabend sah sich der designierte italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte gezwungen, seinen Regierungsauftrag nach nur vier Tagen an Staatspräsident Sergio Mattarella zurückzugeben. Die Fünf-Sterne-Bewegung und die Lega sind damit mit ihrer geplanten Regierungsbildung überraschend gescheitert. Streitpunkt war der Finanzministerposten, der an Paolo Savona gehen sollte. Dem Staatspräsidenten Sergio Mattarella ging die geplante Ernennung des Euro- und Deutschlandkritikers zum Finanzminister gegen den Strich. Mattarella sagte, er habe den Kandidaten abgelehnt, weil die Ernennung eines Euro-Kritikers die Märkte und Investoren alarmiert hätte. Lega-Chef Matteo Salvini bezeichnete Neuwahlen nun als unumgänglich. Mattarella kündigte an, er werde zügig eine Entscheidung treffen. Am Dienstag will er sich mit dem Ökonomen Carlo Cottarelli treffen. Es wird von Fachleuten vermutet, dass er ihn bitten könnte, eine Technokraten-Regierung zu bilden.
  • Der Wertverfall der Lira treibt den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan um. Nun hat er seine Landsleute zum Umtausch ihrer Dollar- und Euro-Ersparnisse in die heimische Währung aufgerufen. „Meine Brüder, die Dollar oder Euro unter ihren Kopfkissen haben, geht und legt euer Geld in Lira an. Wir werden zusammen diesen Komplott vereiteln“, sagte Erdogan auf einer Wahlkundgebung in der Stadt Erzurum. Seit Anfang des Jahres hat die Lira gegenüber dem Dollar und dem Euro mehr als 20 Prozent an Wert verloren.
  • Am Wochenende deutete US-Präsident Donald Trump an, dass sein Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un erneut bestätigt worden sei. Drei Tage zuvor hatte er den Gipfel noch abgesagt. Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in hatte gesagt, dass Kim Jong-un bereit wäre, eine „vollständige Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel“ zu diskutieren.

Dividendenausschüttungen

  • Bayer (€2,80 je Aktie)
  • TLG Immobilien (€0,82 je Aktie)

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