Kommentar
22:15 Uhr, 24.05.2017

Athen meldet kräftigen Primärüberschuss - Tiffany-Aktie bricht ein

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  • Verkäufe bestehender Häuser in den USA fallen überraschend deutlich
  • EZB hält trotz verbesserter Konjunkturdaten an der ultralockeren Geldpolitik fest
  • Bundesbank-Chef Weidmann lästert über "flexible" EU-Kommission
  • Turbulente Hauptversammlung bei Grammer
  • GfK: Verbraucher bleiben auch im Mai in Hochstimmung
  • Außenminister Gabriel setzt sich in China für deutsche Autobauer ein
  • US-Justizministerium verklagt Fiat Chrysler
  • Die Reform der Betriebsrente kommt
  • Vonovia schraubt Jahresziele nach oben
  • Moody's senkt Kreditwürdigkeit Chinas

DAX & Dow Jones

  • Der deutsche Leitindex präsentiert sich heute lustlos. Die Anleger warten auf Konjunkturdaten und das Fed-Protokoll zur letzten Sitzung der US-Notenbank, von dem sie sich Hinweise auf die weitere Geldpolitik der amerikanischen Währungshüter erhoffen. Am Mittag liegt der DAX mit 0,15 Prozent bei 12.640 Punkten hinten. Einen kurzen Ausflug in die Gewinnzone gab es am Vormittag, ansonsten überwog das rote Vorzeichen. Die gute Laune der Konsumenten in Deutschland scheint die Anleger nicht sonderlich zu beeindrucken. Der vom Marktforscher GfK herausgegebene Indexwert für die Verbraucherstimmung legte in der Projektion für Juni auf 10,4 Punkte zu. Volkswirte hatten mit unveränderten 10,2 Punkten gerechnet. Das Konsumklima erreichte damit den höchste Stand seit Oktober 2001. Dank der guten Konjunktur rechnen die befragten Verbraucher mit steigenden Einkommen. Entsprechend liegt die Anschaffungsneigung der Befragten auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Chinas durch die US-Ratingagentur Moody's belastet den Handel bislang offenbar eher nicht.
  • Der Dow Jones (+0,36 %) konnte am Mittwoch den fünften Tag in Folge ansteigen, der S&P 500  (+0,25 %) und der Nasdaq (+0,47 %) stiegen auf neue Rekordhochs. Wie aus dem FOMC-Protokoll hervorgeht tendiert die US-Notenbank vor weiteren Straffungen abzuwarten, ob sich die Schwäche im ersten Quartal als temporär erweist. Neu ist, dass zum ersten Mal überhaupt ernsthaft die technische Vorgehensweise zur Reduzierung der Bilanz diskutiert wurde. Die Minutes wurden vom Markt als leicht dovish eingestuft, die Wahrscheinlichkeit für die Zinsanhebung im Juni veränderte sich allerdings nicht.

Unternehmensnachrichten

  • Die Juwelierkette Tiffany & Co. hat im ersten Quartal überraschend einen Umsatzrückgang erlitten. Die Erlöse in den seit über einem Jahr geöffneten Filialen fielen um 3 Prozent. Analysten hatten mit einem Plus gerechnet. Der Gewinn stieg um 6 Prozent auf 93 Mio. Dollar.
  • Der US-Einzelhändler Lowe's hat zu Jahresbeginn weniger verdient als erwartet. Die Umsätze sanken zudem leicht auf 16,8 Mrd. US-Dollar.
  • Facebook sperrt nicht in allen Ländern, in denen die Holocaust-Leugnung illegal ist, entsprechende Einträge. Derzeit werden in 8 Ländern, darunter Deutschland, solche Inhalte geblockt.
  • Der US-Pharmakonzern Merck & Co hat die erweiterte US-Zulassung für sein Krebsmedikament Keytruda erhalten. Das Mittel darf nun auch zur Behandlung von Tumoren mit einem bestimmten genetischen Defekt eingesetzt werden.
  • Der Fahrtdienstvermittler Uber hat jahrelang den Anteil seiner New Yorker Fahrer am Fahrpreis falsch berechnet und muss jetzt Millionen nachzahlen.
  • Der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore ist am US-Agrarhändler Bunge interessiert. Das nicht-konsolidierte Joint Venture Glencore Agriculture Ltd. habe Bunge informell kontaktiert, hieß es am Dientagabende. Die Amerikaner werden derzeit mit 11,4 Mrd. US-Dollar bewertet.
  • Auf der Hauptversammlung von Grammer hat der Investor Cascade als Vertreter der Investorenfamilie Hastor beantragt, den Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Probst als Versammlungsleiter abzuberufen. Diese würde die Hauptversammlung nicht fair und unparteiisch leiten, so der Vorwurf. Die Hauptversammlung wurde darauf schon nach wenigen Minuten unterbrochen. Probst wollte schließlich eine Abstimmung über seine Abwahl nicht zulassen. Vorstandschef Hartmut Müller hatte die Aktionäre gebeten, den Anträgen des Investors auf Abberufung des Vorstands und von weiteren Aufsichtsratsmitgliedern nicht zu folgen, weil es die Zukunft von Grammer gefährden könnte. Die Hastors wollten auf der Hauptversammlung fünf Aufsichtsräte absetzen und dem Vorstand das Vertrauen entziehen. Sie halten zwischen 20 und 25 Prozent der Aktien des Unternehmens.
  • Linde will einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge bereits in der kommenden Woche über den geplanten Zusammenschluss mit Praxair abstimmen. Die Fusionsvereinbarung sei so gut wie fertig, hieß es. Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle dürfte bei der Abstimmung von seiner Doppelstimme Gebrauch machen. Die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat haben angekündigt, geschlossen gegen die Fusion zu stimmen.
  • Die Rocket Internet-Beteiligung Global Fashion Group (GFG) ging eine strategische Partnerschaft mit dem Einkaufszentren- und Einzelhandelsunternehmen Emaar Malls ein. In GFG sind internationale Online-Modeshops gebündelt.
  • Der Ticket-Verkäufer CTS Eventim ist mit Zuwächsen in das Jahr gestartet. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 27 Prozent auf gut 207 Mio. Euro. Unterm Strich verdiente CTS Eventim rund 28 Mio. Euro und damit etwa 9,5 Mio. Euro mehr als im Vorjahr.
  • Das US-Justizministerium hat Klage gegen Fiat Chrysler erhoben. Die US-Behörde hegt den Verdacht, dass der italienisch-amerikanische Autobauer illegale Software zur Abgaskontrolle in rund 100.000 Diesel-Autos eingebaut hat.
  • Der Wohnungskonzern Vonovia blickt zuversichtlicher auf das Gesamtjahr. In 2017 soll das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft (FFO) inkl. Conwert auf rund 900 bis 920 Mio. Euro steigen. Bislang hatte Vonovia 890 bis 910 Mio. Euro in Aussicht gestellt.
  • Mitglieder der Eigentümerfamilien Behrend und Hueck haben sich von weiteren Hella-Anteilen getrennt. Sie platzierten am Dienstagabend nach Börsenschluss 2,34 Mio. Anteilsscheine. Der Deutschen Bank zufolge wurden die Papiere zu 45,50 Euro je Stück verkauft. Dies entspricht einem Abschlag von 1,6 Prozent auf den Schlusskurs.

Konjunktur & Politik

  • Griechenland weist für das erste Quartal 2017 einen Primärüberschuss von 1,7 Mrd. Euro aus und übertrifft damit das von den Gläubigern gesetzte Ziel in Höhe von 800 Mio. Euro. Der Primärüberschuss zeigt einen Haushaltsüberschuss ohne die Kosten für den Schuldendienst an. Die Bekämpfung von Steuerhinterziehung und die Reformen seien auf gutem Wege, hieß es laut dpa-AFX aus Kreisen des Athener Finanzministeriums.
  • Die Verkäufe bestehender Häuser in den USA sind im April überraschend stark um 2,3 Prozent zum Vormonat zurückgegangen, wie die Maklervereinigung "National Association of Realtors" (NAR) mitteilte. Volkswirte hatten einen deutlich geringeren Rückgang erwartet.
  • Die EZB will trotz verbesserter Konjunkturdaten ihrer ultralockeren Geldpolitik nicht voreilig den Rücken zukehren. „Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Anreize nicht vorschnell zurückfahren", sagte EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio. Zwar erhole sich die Konjunktur zunehmend, Noch aber sehe sein Haus zu wenig Anzeichen dafür, dass das Anziehen der Inflation nachhaltig und selbsttragend ist. All das rechtfertige eine gewisse Vorsicht.
  • Die hohen Schulden einzelner Euro-Länder könnten nach Einschätzung der Europäischen Notenbank (EZB) wieder eine größere Rolle an den Märkten spielen. Diese Gefahr habe seit November zugenommen, teilte die EZB im Bericht zur Finanzstabilität mit. Zwar habe sich der Währungsraum in den vergangenen sechs Monaten wirtschaftlich weiter erholt. Länger währende politische Unsicherheiten könnten aber das Wachstum dämpfen und zu höheren Risikoprämien führen. Laut EZB erhöht das die Finanzierungskosten und könnte Sorgen um die Schuldentragfähigkeit in einigen Ländern auslösen. Der EU-Austritt der Briten dürfte Wirtschaft und Finanzmärkte im Euroraum hingegen kaum beeinträchtigen. „Es ist nicht zu erwarten, dass der Brexit ein erhebliches Risiko für die Finanzstabilität im Euroraum darstellt", stellte die Notenbank fest.
  • Mexiko und Kanada bestehen auf einer Neuverhandlung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) mit den USA auf trilateraler Ebene.
  • Die deutschen Verbraucher bleiben auch im Mai dieses Jahres in Hochstimmung und damit eine verlässliche Stütze der Konjunktur in Deutschland. In seiner Prognose für Juni sieht der Nürnberger Konsumforscher GfK das Konsumklima bei 10,4 Punkten und damit 0,2 Zähler höher als im Mai. „Die Bundesbürger sehen die heimische Konjunktur auch im späten Frühjahr 2017 klar im Aufwind“, so die GfK. Dies belege der Anstieg der Konjunkturaussichten im Mai auf ein neues Zwei-Jahres-Hoch. Davon könne auch die Einkommenserwartung mit einem weiteren Anstieg auf ohnehin sehr hohem Niveau profitieren. Die Anschaffungsneigung habe ihre Gewinne aus dem Vormonat indes wieder eingebüßt, bleibe aber auf hohem Niveau.
  • China hat sich nach Angaben von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel dazu bereit erklärt, die bei deutschen Autobauern unbeliebte Produktionsquote für E-Autos auf ihrem wichtigsten Markt zu lockern. Er gehe davon aus, dass „der Deal zur Elektromobilität steht“, sagte Gabriel in Peking. Ursprünglich hatte die chinesische Regierung geplant, bereits ab 2018 eine strenge Produktionsquote für Autos mit alternativen Antrieben einzuführen. Bis zu acht Prozent der verkauften Autos hätten demnach mit Elektromotoren oder Hybridantrieben ausgestattet sein müssen. Ob es nun zu einer Verschiebung der Auflage oder einer Aufweichung der Quote kommt, ist noch unklar.
  • Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat davor gewarnt, die Lehren aus der Finanz- und Schuldenkrise zu vergessen. Die wichtigste Lehre sei, das Haftungsprinzip wieder zu stärken, sagte Weidmann laut FAZ in einer Rede an der Ruhr-Universität Bochum am Montagabend. Er kritisierte zudem die EU-Kommission, die Defizitregeln zu lasch anzuwenden. Die Brüsseler Behörde scheine nach der Devise des Komikers Groucho Marz zu handeln. „Ich habe eisernen Prinzipien. Wenn Sie ihnen nicht gefallen, habe ich auch andere“. Die Kommission neige zu weichen Kompromissen und agiere letztlich prinzipienlos, monierte er. „Aus meiner Sicht wäre es wichtig, die Fiskalregeln und auch deren Bindungswirkung grundlegend zu kräftigen.“ Derzeit gebe es einfach zu viele Ausnahmeregelungen.
  • Die große Koalition hat sich nach Informationen der Stuttgarter Zeitung auf eine Neuregelung der betrieblichen Altersvorsorge verständigt. Der Bundestag werde das neue Gesetz in der kommenden Woche verabschieden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Koalitionskreise. So soll es beim geplanten Garantieverbot bleiben. Die Koalition argumentiert, mit dem Wegfall von Garantien könnten höhere Renditen erzielt werden. Den Beschäftigten soll stattdessen eine unverbindliche Zielrente angeboten werden.
  • Die Euro-Finanzminister und der IWF haben sich auf einen Kompromiss verständigt, der die Schuldenlast Griechenlands mindern soll. Doch der löse das Kernproblem nicht, sondern vertage es nur, schreibt das "Handelsblatt". Demnach sei der IWF bereit, ein Rettungsprogramm für Griechenland zu beschließen. Es soll aber die Einschränkung geben, dass der IWF solange kein Geld auszahlt, bis die Schuldentragfähigkeit Griechenlands gesichert ist. In den kommenden Monaten sollen Europäer und IWF dann versuchen, ihren Streit um mögliche Schuldenmaßnahmen beizulegen, so dass der IWF ebenfalls Hilfskredite auszahlen kann. Noch liegen die Positionen laut „Handelsblatt" in dieser Frage allerdings auseinander.
  • Die Ratingagentur Moody’s senkt den Daumen über China und stuft die Kreditwürdigkeit des Landes schlechter ein. Die Experten nahmen die Bonitätsnote um einen Schritt auf A1 von Aa3 zurück. Der Ausblick sei stabil, teilte die Agentur mit. Die Finanzkraft in den kommenden Jahren dürfte nachlassen, während zugleich die Verschuldung schrittweise zunehme, hieß es zur Begründung.

Dividendenausschüttungen

  • Pfeiffer Vacuum (3,60 Euro je Aktie)
  • Hugo Boss (2,60 Euro je Aktie)
  • Progress-Werk Oberkirch (1,60 Euro je Aktie)
  • Fraport (1,50 Euro je Aktie)
  • Evonik (1,15 Euro je Aktie)
  • Norma (0,95 Euro je Aktie)
  • BayWa (0,85 Euro je Aktie)
  • Energiekontor (0,80 Euro je Aktie)
  • TLG Immobilien (0,80 Euro je Aktie)
  • Ludwig Beck (0,65 Euro je Aktie)
  • InVision (0,50 Euro je Aktie)
  • Koenig & Bauer (0,50 Euro je Aktie)
  • SMA Solar (0,26 Euro je Aktie)
  • Nokia (0,17 Euro je Aktie)
Termine des Tages:
14:45 Uhr - EU: Rede von EZB-Chef Draghi in Madrid
15:00 Uhr - US: FHFA-Hauspreisindex März
16:00 Uhr - US: Verkauf bestehender Häuser April
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände
18:00 Uhr - FR: Arbeitslosenzahl April
20:00 Uhr - US: Protokoll der geldpolitischen Notenbanksitzung

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