US-Immobilienmarkt stagniert - VW traut sich wieder an den Anleihemarkt
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- USA: Verkäufe bestehender Häuser sinken deutlicher als erwartet
- Volkswagen wagt sich wieder an den Anleihemarkt
- Koenig & Bauer zahlt nach vier Jahren wieder eine Dividende
- EU-Lambsdorff: Euro-Verbleib Griechenlands immer unwahscheinlicher
- DHL liefert für Amazon Fresh Lebensmittel aus
- Fed-Mester will Billionen-Bilanz abbauen
- Jungheinrich erhöht die Dividende für 2016
- Deutsche Bank nicht mehr unte den Top Five der größten Investmentbanken
- Carl Zeiss Meditec: Kapitalerhöhung belastet
- Kuka setzt auf den nordamerikanischen und asiatischen Markt
- FedEx leidet unter hohen Kosten
- Jenoptik hebt Dividende an
DAX / Dow Jones
- Die Europäische Notenbank fühlt sich berufen klarzustellen, dass ein Ende der ultralockeren Geldpolitik nicht in Sicht ist. Die anziehende Inflation und Mahnungen von Ökonomen hatten vor allem in Deutschland die Hoffnungen angeheizt, die EZB könnte eine langsame Kehrtwende einläuten. Zum jetzigen Zeitpunkt sei die Antwort aber klar: Nein, sagte EZB-Ratsmitglied François Villeroy de Galhau. Ohne geldpolitischen Stimulus werde die Erholung der Inflation im Euroraum nicht selbsttragend sein. Weiter offene Geldschleusen - das ist eigentlich im Sinne der Anleger am Aktienmarkt. Heute ist von Euphorie aber wenig zu spüren. Der DAX weitete zu Handelsbeginn seine Vortagesverluste aus und durchbrach sogar die 11.900-Punkte-Marke nach unten. Im Verlauf bis Mittag konnten die Verluste etwas eingegrenzt werden. Eingeläutet wurde die Saure-Gurken-Zeit gestern an der Wall Street. Die Anleger in New York zweifeln zunehmend daran, dass die US-Regierung ihre versprochenen Wirtschaftsreformen zügig umsetzen kann. Konkreter Auslöser der Skepsis waren mögliche Probleme der Trump-Administration bei der Umsetzung von geplanten Änderungen im Gesundheitswesen, in deren Folge sich auch die angekündigte Steuerreform verzögern könnte. Aus einer großen Steuerreform werde dann womöglich nur eine kleine, so die Befürchtung.
- Der Dow Jones wollte es im späten Handel noch einmal wissen, schaffte es aber nicht sich im Plus zu halten und beendete den Tag 0,03 % im Minus bei 20.661,30 Punkten. Belastet wurde der Index von Nike und von politischer Seite vom Geschacher um die Verabschiedung der Gesundheitsreform von US-Präsident Trump im Abgeordnetenhaus. Der Dollar sank zum Yen nach schwächer als erwarteten "Existing Home Sales" auf ein Jahrestief und die Future-Märkte preisten einen etwas flacheren Leitzins-Pfad ein.
Unternehmensnachrichten
- Der US-Fahrdienst-Vermittler Uber hält am in die Kritik geratenen Gründer und CEO Kalanick fest. Der Verwaltungsrat habe Vertrauen in Kalanick, sagte Gremiumsmitglied Huffington.
- Der Technologiekonzern Google will bei der kommenden Android-Version längere Akkulaufzeiten ermöglichen. Dafür wird eingeschränkt, was im Hintergrund laufende Apps machen können. Außerdem sollen User stärker anpassen können, wie ihnen Benachrichtigungen angezeigt werden.
- Der US-Chemiekonzern PPG Industries hat das Übernahmeangebot für den niederländischen Stahlkonzern Akzo Nobel erneut auf 90 Euro je Aktie erhöht. Am Morgen hatten das Akzo Nobel-Management hat ein zweites Übernahmeangebot des US-Konkurrenten von 88,72 Euro je Aktie in bar zurückgewiesen. Das Angebot war insgesamt 22,4 Mrd. Euro schwer.
- Die Norma Group strebt im laufenden Jahr ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft um rund 1 bis 3 Prozent an. Zusätzlich werden Umsatzerlöse aus den Übernahmen von Autoline und Lifial in Höhe von rund 45 Mio. Euro erwartet. Die bereinigte Gewinnmargen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgüter (Ebita) soll über 17 Prozent liegen. Im Jahr 2016 wurden hier 17,6 Prozent erwirtschaftet.
- Zum ersten Mal seit Beginn der Abgasaffäre wagt sich der Volkswagen-Konzern wieder an den europäischen Anleihemarkt. Demnach will sich VW mit der Emission einer Euro-Anleihe vier bis fünf Mrd. Euro besorgen.
- Die Anteilseigner des Maschinenbauers Koenig & Bauer können sich über eine Dividende freuen. Nachdem sie mehrere Jahre leer ausgegangen sind, will ihnen das Unternehmen für das abgelaufene Jahr 50 Cent je Anteil zahlen. Zuletzt waren für 2012 40 Cent ausgeschüttet worden. Den Jahresüberschuss hat der Konzern im Jahr 2016 mehr als verdreifacht.
- Die Deutsche Bank zählt nicht mehr zu den weltweit fünf größten Investmentbanken der Welt, wie laut Handelsblatt eine Auswertung des Analysehauses Coalition zeigt. Die ersten fünf Plätze teilen US-Großbanken mit JP Morgan an der Spitze unter sich auf. Der Deutschen Bank bleibt zumindest noch die größte nicht-amerikanische Investmentbank.
- Die Deutsche Post-Logistiktochter DHL soll für den Online-Händler Amazon Fresh in Deutschland exklusiv frische Lebensmittel ausliefern, berichtet das „Handelsblatt". Amazon will das neue Angebot im April in Berlin starten. Der Lieferdienst solle dann so schnell wie möglich in ganz Deutschland angeboten werden, hieß es.
- Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich erhöht die Dividende für 2016 um vier Cent auf 0,42 Euro je Stammaktie bzw. 0,44 Euro je Vorzugsaktie. Für das laufende Jahr erwartet Jungheinrich einen Umsatz von 3,3 bis 3,4 Mrd Euro und ein EBIT von 250 bis 260 Mio. Euro. Das wäre eine deutliche Steigerung zu den Vorjahreswerten
- Der Technologie- und Rüstungskonzern Jenoptik läuft mit Wirkung 1. Mai unter neuer Führung auf. Der 49-jährige Stefan Traeger übernimmt den Vorstandsvorsitz von Michael Mertin, der seinen Vertrag nicht verlängern wollte. Den Termin für den Stabwechsel habe der Aufsichtsrat aber erst am Dienstag beschlossen, hieß es. Für 2017 rechnet Jenoptik mit einem weiter steigenden Umsatz. Der operative Gewinn (Ebit) soll im fortgeführten Geschäft ebenfalls wachsen. Für 2016 erhalten die Aktionäre eine von 22 auf 25 Cent erhöhte Dividende.
- Wegen der verschärften Konkurrenz auf dem Heimatmarkt setzte der US-Sportartikelkonzern Nike Inc. im abgelaufenen Geschäftsquartal bis Ende Februar weniger um als erwartet. In den USA schaffte Nike nur ein Absatzplus von drei Prozent. In Westeuropa flaute das Wachstum auf vier Prozent ab. Der Gesamtkonzernumsatz kletterte um fünf Prozent auf 8,4 Mrd. Dollar. Analysten hatten deutlich mehr erwartet. Der Überschuss stieg hingegen überproportional stark um 20 Prozent auf 1,14 Mrd. Dollar.
- Der US-Logistikkonzern FedEx hat im dritten Geschäftsquartal von Dezember bis Februar vom rekordhohen Frachtaufkommen profitiert und den Umsatz von 12,7 Mrd. im Vorjahr auf 15,0 Mrd. US-Dollar erhöht. Unerwartet hohe Kosten ließen den Gewinn allerdings nur leicht von 507 auf 562 Mio. US-Dollar steigen. Vor allem die Integration des übernommenen Wettbewerbers TNT Express erhöhte den Aufwand.
- Der Roboterbauer Kuka hat große Pläne. „Für 2017 sehen wir weitere Wachstumspotentiale auf dem nordamerikanischen und asiatischen Markt. Hier steht vor allem China im Fokus", sagte Till Reuter, Vorstandschef von Kuka. Der neue Haupteigentümer Midea unterstütze die eingeschlagene Wachstumsstrategie. Der Umsatz soll 2017 um sieben Prozent auf rund 3,1 Mrd. Euro steigen. Die bereinigte Ebit-Marge dürfte indes wegen Investitionen leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent zurückgehen. Die Aktionäre sollen eine Dividende auf dem Niveau des Vorjahres in Höhe von 50 Cent je Aktie erhalten.
- Der Medizintechnik-Hersteller Carl Zeiss Meditec hat die angekündigte Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen und 8.130.960 neue Aktien zu einem Stückpreis von 38,94 Euro platziert. Der Bruttoemissionserlös beträgt rund 317 Mio. Euro. Die neuen Mittel sollen für mögliche Akquisitionen genutzt werden. „Angesichts der aktuell sehr hohen Dynamik und Konsolidierungstrends in unseren Märkten sehen wir kurz- bis mittelfristig große Chancen, unser Wachstum durch gezielte Zukäufe zu beschleunigen", sagte Unternehmenschef Monz.
- Das B2B-Versandhandelsunternehmen für Geschäftsausstattung TAKKT blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. „Wir haben mit einem organischen Umsatzwachstum von 5,2 Prozent unsere Prognose für 2016 leicht übertroffen“, sagte Vorstandschef Felix Zimmermann. Der Konzernumsatz stieg um 5,8 Prozent auf 1,125 Mrd. Euro und das EBITDA auf 171,3 (157,3) Mio. Euro. TAKKT rechnet auch für 2017 mit einer positiven Entwicklung des Geschäftsverlaufs.
- Noch vor der offiziellen EU-Austrittserklärung der britischen Regierung hat die US-Investmentbank Goldman Sachs mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen von London auf den europäischen Kontinent begonnen. Der Europa-Chef von Goldman Sachs, Richard Gnodde, sagte dem US-Fernsehsender CNBC: Goldman Sachs könne nicht auf den Ausgang der Verhandlungen Großbritanniens mit der EU über mögliche Übergangsregelungen warten. Die Bank beschäftigt in London rund 6000 Mitarbeiter.
Konjunktur & Politik
- Die Verkäufe bestehender Häuser in den USA sind im Februar auf Monatssicht um 3,7 Prozent auf annualisiert 5,48 Mio. gesunken, wie die Maklervereinigung "National Association of Realtors" (NAR) mitteilte. Volkswirte hatten mit einem schwächeren Rückgang gerechnet. Erwartet worden waren 5,55 Mio. Häuser.
- Die Hauspreise in den USA haben sich im Januar überraschend nicht verändert. Der FHFA-Hauspreisindex stagnierte zum Vormonat, teilte die Federal Housing Finance Agency (FHFA) mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet.
- Die Positionen von EU und den USA liegen gerade in Handelsfragen unvereinbar weit auseinander. Nach Informationen des „Handelsblatts“ aus EU-Kreisen diskutiert die Gemeinschaft nun Möglichkeiten, US-Unternehmen im Fall der Fälle den Zugang zu öffentlichen Aufträgen in Europa zu erschweren. Denn die US-Regierung erwäge, Schutzzölle zu verhängen oder eine Importsteuer einzuführen. Die EU befürchte zudem , dass die US-Regierung europäische Unternehmen durch „Buy America“-Klauseln von der Vergabe öffentlicher Aufträge ausschließen könnte. Für solche Fälle habe die EU-Kommission bereits vor Jahren ein neues Instrument vorgeschlagen: Sollte sich die Regierung eines Drittstaates weigern, die Diskriminierung abzustellen, könnte die EU einschreiten. Die Gebote von Unternehmen aus dem jeweiligen Land für öffentliche Aufträge würden dann gegenüber europäischen Bietern das Nachsehen haben. Ob sich die EU-Staaten auf dieses Instrument im Notfall zurückgreifen, sei aber noch nicht ausgemacht, schreibt das Blatt.
- EZB-Ratsmitglied François Villeroy de Galhau zufolge könnte die Intensität der Geldpolitik in der Eurozone verringert werden. Allerdings dürfe die lockere Geldpolitik noch nicht beendet werden, so der französische Notenbankchef. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Antwort klar: Nein. Ohne geldpolitischen Stimulus wird die Erholung der Inflation im Euroraum nicht selbsttragend und von Dauer sein", betonte de Galhau bei einer Tagung in Frankfurt.
- EU-Parlaments-Vize Alexander Graf Lambsdorff sieht die Bemühungen um einen Verbleib Griechenlands im Euro als gescheitert an. „Der Reformprozess in Griechenland ist praktisch zum Erliegen gekommen - nur ein verschwindend geringer Teil der nötigen Maßnahmen wurde bislang in die Praxis umgesetzt", sagte Graf Lambsdorff dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
- Der Überschuss in der Leistungsbilanz des Euroraums lag im Januar (saisonbereinigt) bei 24,1 Mrd. Euro und damit um rund sieben Milliarden Euro unter dem Vormonatswert. Das geringere Plus im Januar geht zu einem großen Teil auf einen deutlichen Rückgang beim Überschuss in der Handelsbilanz zurück.
- Die Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland, Loretta Mester, hat in einer Rede in Richmond für einen Abbau der Fed-Bilanz geworben. „Wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen so entwickeln sollten, wie ich es derzeit erwarte, dann wäre ich zufrieden damit, wenn wir dieses Jahr unsere Vorgehensweise bei den Reinvestitionen ändern“, so Mester. Die Reinvestitionen zu beenden sei ein erster Schritt zur Reduzierung der Bilanz. Sobald die Fed beginnt, Wertpapiere in großem Stil zu veräußern, besteht die Gefahr, dass Wertpapierkurse sinken und die Marktzinsen zu schnell steigen. Außerdem drohen der Fed hohe Verluste, falls der Verkaufskurs der Wertpapiere geringer ist als der Kaufpreis.
- Eric Rosengren, Chef der regionalen Notenbank von Boston, warnte vor Risiken, die von Übertreibungen am Markt für Gewerbeimmobilien ausgehen könnten. „Der heiß laufende Gewerbeimmobiliensektor bedroht den Ausblick“, sagte Rosengren. Unmittelbar bevorstehende Probleme sehe er aber nicht.
- Die Reallöhne in Deutschland sind im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dem nominalen Verdienstanstieg von 2,3 Prozent stand eine Inflationsrate von 0,5 Prozent gegenüber.
Termine des Tages: | 14:00 Uhr - US: FHFA-Hauspreisindex Januar |
15:00 Uhr - US: Verkauf bestehender Häuser Februar | |
15:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände |
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