Kommentar
22:15 Uhr, 09.08.2017

DAX in den Fängen des Nordkorea-Konflikts - US-Produktivität legt stärker als erwartet zu

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  • Digitimes: Massenproduktion des Apple iPhone 8 angelaufen
  • Deutsche Börse-Aufsichtsrat sucht Kengeter-Nachfolger
  • Walt Disney will eigenen Onlinevideoservice im Streamingmarkt aufbauen
  • Deutsche Elektroindustrie bleibt zuversichtlich
  • Lufthansa: Mehr Passagiere im Juli
  • E.ON erzielt Gewinnsprung
  • SGL Group verkauft Geschäftsteile an Finanzinvestor
  • Christian Lindner: Der Staat sollte VW privatisieren
  • Nordkorea und USA überschütten sich mit gegenseitigen Drohungen
  • Munich Re erzielt mehr Gewinn als erwartet
  • Leoni, Brenntag, Jenoptik, Norma Group, Grammer mit Quartalszahlen
  • Symrise erhöht Ertragsprognose für das laufende Jahr

DAX & Dow Jones

  • Die verstörenden Entwicklungen im Nordkorea-Konflikt hinterlassen an den Finanzmärkten ihre Spuren. Aktien stehen im Minus, sichere Anlagehäfen wie Gold werden angesteuert. Der DAX sank am Mittwochnachmittag zuletzt um 1,40 Prozent auf 12.120 Punkte. Der Leitindex steht damit nur knapp über der runden Unterstützungsmarke von 12.100 Punkten. Auch der Wall Street-Handel verläuft schwächer. US-Präsident Trump ermahnte das nordkoreanische Regime mit zornigen Worten, Pjöngjang reagierte mit einer Angriffsdrohung auf die US-Pazifikinsel Guam. Wenigstens sorgt der schwächere Euro-Kurs für etwas Entspannung. Das Währungspaar EUR/USD ist auf 1,1744 zurückgefallen.
  • Der Dow Jones beendet den Handel am Mittwoch mit einem Minus von 0,17 %, während der VIX auf über elf Punkte steigt und die Renditen für Anleihen durch die Bank abgeben (2 Jahre -2 bps, 10 Jahre -3.6 bps). Lockheed Martin, Raytheon und Northrop nahmen die aggressive Rhetorik aus Nordkorea derweil dankbar an und stiegen auf neue Rekordhochs.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Facebook baut die Zahl seiner Mitarbeiter in Deutschland, die strafbare oder beleidigende Einträge löschen, aus. Im Herbst wird in Essen ein zweites Zentrum mit 500 Mitarbeitern eingerichtet.
  • Walt Disney will einen eigenen Onlinevideoservice im Streamingmarkt aufbauen und beendet deshalb seine Partnerschaft mit Netflix. 2018 soll zunächst das Programm des hauseigenen Sportsenders ESPN verfügbar sein, 2019 folgt ein Streaming-Service für Disneys Filme und Serien.
  • Der US-Anbieter von Bürobedarf Office Depot hat im zweiten Quartal enttäuscht. Der Nettogewinn sank auf 24 Mio. US-Dollar bzw. 0,06 US-Dollar je Aktie. Analysten hatten mit einem EPS von 0,08 Dollar gerechnet.
  • Laut „Digitimes“ ist die Massenproduktion des für September erwarteten Apple iPhone 8  angelaufen. Die neue Generation soll laut Gerüchten mit einem größeren Akku und der Möglichkeit kabellosen Ladens ausgestattet sein.
  • Der Aufsichtsrat der Deutschen Börse hat über den Fall diskutiert, dass Vorstandschef Carsten Kengeter aufgrund der gegen ihn gerichteten staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abtreten muss. „Die Frage wurde erörtert und die Namen Andreas Preuß sowie Gregor Pottmeyer sind genannt worden“, sagte ein Insider der „WirtschaftsWoche". Im Aufsichtsrat soll Pottmeyer demnach mehr Rückhalt haben als Preuß.
  • Die Lufthansa hat im Juli vor allem dank der Übernahme von Brussels Airlines und vieler Air-Berlin-Jetsein ein kräftiges Passagierplus verzeichnet. So beförderte die Gruppe rund 13,1 Mio. Fluggäste und damit rund 17 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 86,3 Prozent.
  • Vor allem dank der Rückzahlung der Brennelementesteuer hat der Energieversorger E.ON im ersten Halbjahr einen Gewinnsprung auf 3,8 Mrd. Euro erzielt. Auf bereinigter Basis stieg der Konzernüberschuss um 46 Prozent auf 881 Mio. Euro. Hierbei profitierte E.ON von niedrigeren Zins- und Steuerzahlungen. Analysten hatten ein niedrigeres Ergebnis erwartet. Der Umsatz im Berichtszeitraum sank zum Vorjahr um rund 600 Mio. auf 19,6 Mrd. Euro. Die Jahresprognosen bestätigte der Vorstand.
  • Der Energiekonzern E.ON wird beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern im laufenden Geschäftsjahr etwas unter dem Mittelwert der Prognosespanne liegen. E.ON erwartet für 2017 ein bereinigtes Ebit von 2,8 bis 3,1 Mrd. Euro. Nach Aussagen des Finanzchef Marc Spieker ist das obere Ende der Spanne jedoch nicht mehr zu erreichen. Außerdem teilte der Konzern mit, er werde den Anteil an Uniper verkaufen und dazu alle Optionen prüfen.
  • Die Munich Re hat im zweiten Quartal dank geringer Katastrophenschäden einen milderen Gewinnrückgang als erwartet verzeichnet. Netto verdiente der Rückversicherer mit 729 Mio. Euro ein Viertel weniger als vor Jahresfrist, aber deutlich mehr als von Analysten erwartet. 2016 hatte der Verkauf hochverzinster Anleihen das Ergebnis kräftig angetrieben.
  • Der Kohlefaserspezialist SGL Group verkauft das Geschäfts mit Kathoden, Hochofenauskleidungen und Kohlenstoffelektroden an den Finanzinvestor Triton. Man habe sich auf einen Unternehmenswert von 250 Mio. Euro geeinigt, hieß es. Nach Abzug etwa von Rückstellungen für Pensionslasten erwarte SGL einen Mittelzufluss von 230 Mio. Euro.
  • Der Autozulieferer Leoni hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Grund ist ein Sonderertrag für den Verkauf des Haus- und Elektrogerätegeschäfts. Unter dem Strich betrug der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn 58,7 Mio. Euro und damit mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr. Der Umsatz ist wie bereits bekannt um 7,7 Prozent auf 1,24 Mrd. Euro gestiegen.
  • Der Technologiekonzern Jenoptik hat im zweiten Quartal den operativen Gewinn (Ebit) um 3,9 Prozent auf 18,2 Mio. Euro gesteigert. Der Überschuss sank um 9 Prozent auf 14,2 Mio. Euro. Wegen einer guten Nachfrage aus Nordamerika erhöhte sich der Umsatz um 9,5 Prozent auf 184,7 Mio. Euro. Die Ziele für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen.
  • Der Aromenhersteller Symrise hat die Ergebnisprognose für das laufende Jahr erhöht. Die operative Marge (Ebitda-Marge) solle nun „über" 20 Prozent liegen, teilte der MDax-Konzern mit. Bisher hatte Symrise rund 20 Prozent in Aussicht gestellt.
  • Der Autozulieferer Grammer hat im zweiten Quartal einen Rückgang des operativen Ergebnisses (Ebit) von 40 Prozent auf 12,6 Mio. Euro verkraften müssen. Grund sind laut Grammer besondere Aufwendungen, um die Kontrollübernahme des ungeliebten Großaktionärs Hastor zu verhindern. Unter dem Strich verdiente Grauer mit 6 Mio. Euro weniger als halb so viel wie ein Jahr zuvor.
  • Der Autozulieferer Norma Group hat das zweite Quartal mit einem Umsatz- und Ergebnisplus abgeschlossen. Die Erlöse legten nach endgültigen Berechnungen um 11,8 Prozent auf 264,1 Mio. Euro und das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) von 43,8 Mio. im Vorjahr auf 46,6 Mio. Euro zu. Norma hatte Mitte Juli seine Umsatzprognose angehoben.
  • Der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer hat im ersten Halbjahr erneut einen Gewinn erzielt. Der Überschuss belief sich auf 15,2 Mio. Euro. Das waren zwei Mio. Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz ging im Vorjahresvergleich ebenfalls leicht auf 538,9 Mio. Euro (2016: 553,9 Millionen Euro) zurück.
  • Dank guter Nachfrage vor allem aus den USA hat der Chemikalienhändler Brenntag im zweiten Quartal etwas Luft verschafft. Das Nettoergebnis erhöhte sich um 5 Prozent auf 106,7 Mio. Euro, der Umsatz stieg auf 3,0 Mrd. Euro, nach rund 2,7 Mrd. Euro im Vorjahr.

Konjunktur & Politik

  • Die Lagerbestände im US-Großhandel steigen im Juni um 0,7 Prozent zum Vormonat. Von Experten erwartet wurde ein Plus von 0,6 Prozent.
  • Die Produktivität der US-Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal laut US-Arbeitsministerium um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal verbessert. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,8 Prozent gerechnet. Die Lohnstückkosten stiegen zugleich um 0,6 Prozent und damit weniger deutlich als die erwarteten 1,1 Prozent.
  • Die Industrieproduktion in Italien ist im Juni mit einem Plus von 1,1 Prozent zum Vormonat stärker gestiegen als erwartet. Die Produktion erreichte damit das stärkste Wachstum in diesem Jahr. Analysten hatten nur einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet.
  • Die deutsche Elektroindustrie sieht sich auf Kurs zu neuen Rekordwerten in diesem Jahr. Wahrscheinlich werde die Branche eine Bestmarke bei den Erlösen erreichen, sagte der Präsident des Branchenverbands ZVEI, Michael Ziesemer, der „Börsen-Zeitung". Die bisherige Bestmarke stammt mit 182 Mrd. Euro aus dem Jahr 2008.
  • Die Kommunen in Deutschland haben im vergangenen Jahr einen Milliardenüberschuss erzielt. Der Kommunale Finanzreport der Bertelsmann-Stiftung hat ein Plus von 4,5 Mrd. Euro errechnet - das beste Jahr seit 2008. Vor allem Städte, Kreise und Gemeinden in Bayern und Baden-Württemberg sorgten für den Überschuss.
  • FDP-Chef Christian Lindner kritisiert im Interview mit dem „Handelsblatt“ anlässlich der Debatte um VW eine zu starke Verflechtung von Wirtschaft und Politik und fordert, dass der Staat sich von seinen Unternehmensbeteiligungen trennt. „Der Staat sollte VW komplett privatisieren. Das VW-Gesetz passt nicht mehr in die Zeit", so Lindner. Auch der Chef der Monopolkommission, Achim Wambach, sieht die Staatsbeteiligung an VW kritisch. „Ich finde die aktuelle Diskussion über einen Staatsausstieg bei VW begrüßenswert. Bei VW gibt es keinen Grund, dass der Staat beteiligt sein sollte", so Wambach laut "Handelsblatt".
  • Justizminister Heiko Maas (SPD) empfiehlt den deutschen Automanagern, die in die Abgas-Affäre verstrickt sind, zu einem freiwilligen Verzicht auf ihre Bonuszahlungen. „Die Manager sollten in den kommenden Jahren auf ihre Boni verzichten. Das wäre zumindest ein kleines Zeichen der Demut und Einsicht", sagte Maas der "Passauer Neuen Presse“. "Die Manager haben Millionen Käufer in die Irre geführt, den Ruf einer ganzen Branche beschädigt und damit Hunderttausende Arbeitsplätze gefährdet.
  • Das nordkoreanische Regime erwägt angeblich einen Schlag gegen den US-Außenposten auf Guam im Pazifischen Ozean. Die Basis soll dabei in Feuer gehüllt werden, um die US-Truppen und die Luftwaffe dort einzuschließen, so der Plan Pjöngjangs. Machthaber Kim Jong-un wirft den USA vor, von der Pazifikinsel aus eine Invasion vorzubereiten. Inwieweit ein Schlag gegen Guam überhaupt möglich ist, bleibt allerdings unklar. US-Präsident Donald Trump hat Nordkorea vor laufenden Kameras gewarnt, die Drohungen des Landes gegen die USA würden mit „Feuer und Zorn“ beantwortet. Er sprach von einer Reaktion, wie sie die Welt noch nicht gesehen habe. Für seine Wortwahl wurde Trump kritisiert. Nordkorea hat nach US-Geheimdiensterkenntnissen größere Fortschritte bei seinem Raketenprogramm gemacht als bisher bekannt, wie die „Washington Post“ berichtet.
  • Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma hat erneut ein Misstrauensvotum im Parlament überstanden. Die Opposition verfehlte die notwendigen 201 Stimmen, obwohl mindestens 26 Abgeordnete der Regierungspartei ANC gegen Zuma stimmten. Die Abstimmung wurde dieses Mal geheim durchgeführt, deshalb hatte sich die Opposition Chancen ausgerechnet.
Termine des Tages:
14:30 Uhr - US: Produktivität ex Agrar Q2 (vorläufig)
16:00 Uhr - US: Lagerbestände Großhandel Juni (endgültig)
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände

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  • geho
    geho

    "Feuer und Zorn",

    wieder mal nicht besonders klug von Trump sich des selben primitiven Vokabulars zu bedienen wie der Spinner aus NK

    08:38 Uhr, 09.08. 2017
    1 Antwort anzeigen

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