Kommentar
18:15 Uhr, 22.07.2022

DAX beschließt nervöse Woche im Plus - Volkswagen-Chef Diess geht überraschend - Twitter unter der Kuratel von Musk

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  • S&P Global: Eurozone rutscht im Juli in die Kontraktionszone
  • Russlands Notenbank senkt Zinsen erneut
  • Abkommen zur Wiederaufnahme ukrainischer Getreideexporte
  • EU sanktioniert Gold aus Russland
  • EWE baut 70 Kilometer lange Pipeline für LNG-Import
  • Großauftrag für Siemens Energy
  • Rettungspaket für Uniper steht - Staat steigt ein
  • Twitter schreibt hohe Verluste
  • Banken wollen vom Bund Milliarden zurück

Markt

  • Der letzte Handelstag einer insgesamt nervösen Börsenwoche am deutschen Aktienmarkt begann schwächer, doch der Leitindex DAX drehte im Verlauf in die Gewinnzone. Der deutsche Leitindex beendete den Handel letztlich leicht im Plus bei 0,05 Prozent höher bei 13.253 Punkten. Auf Wochensicht erzielte der Leitindex ein Gewinn von rund drei Prozent. Der bewegte Wochenschluss an den Börsen Europas ist laut Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda „eine ganz gute Zusammenfassung der Gesamtwoche“. Am Vortag hatte sich das Börsenbarometer trotz der unerwartet deutlichen Zinserhöhung der Europäischen Notenbank bemerkenswert robust gezeigt. Ein Risikofaktor bleibt die Regierungskrise in Rom. Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners warnte: Italien habe das Potenzial dazu, zum Horrormärchen dieses Sommers zu werden. Mindestens bis zur Neuwahl am 25. September werde die italienische Unsicherheit nicht abnehmen.“

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess verlässt überraschend den Wolfsburger Autobauer per Ende August. Sein Nachfolger werde ab dem 1. September der Chef der Sportwagen-Tochter Porsche, Oliver Blume, teilte VW am Freitag mit. „Herr Dr. Oliver Blume wird den Vorstandsvorsitz übernehmen und daneben seine Funktion als Vorstandsvorsitzender der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG fortführen", erklärte der Konzern in einer Information an die Finanzmärkte. Die Kontrolleure hätten bei einer Sitzung zudem beschlossen, dass VW-Finanzchef Arno Antlitz den bisherigen Porsche-Lenker Blume „im operativen Tagesgeschäft" unterstütze. Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch dankte Diess. Dieser habe „sowohl in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen als auch des Konzerns die Transformation des Unternehmens maßgeblich vorangetrieben“.
  • Der russische Energiekonzern Gazprom hat zum erneut eine Bestätigung von Siemens Energy für die Rückgabe einer fehlenden Turbine für die Gas-Pipeline Nord Stream 1 verlangt. Gazprom habe Siemens erneut gebeten, eine schriftliche Bestätigung für eine Ausnahme von geltenden Sanktionsregelungen vorzulegen, die die Grundlage für die Rückkehr der Turbine nach Russland sei, teilte der Staatskonzern am Freitag mit. Siemens habe sie (die Dokumente) bislang nicht bereitgestellt.
  • Der US-Kreditkartenanbieter und Finanzdienstleister American Express im vergangenen Quartal mit seinen Zahlen trotz eines Ergebnisrückgangs die Analystenerwartungen und setzte sein Jahresziel für das Umsatzwachstum nach oben. Das Unternehmen geht jetzt von einem Umsatzwachstum zwischen 23 und 25 Prozent aus, nachdem bisher 20 Prozent in Aussicht gestellt worden waren.
  • Um die Altmittel aus der nationalen Bankenabgabe für den nach der Finanzkrise gegründeten Restrukturierungsfonds ist ein Streit entbrannt. Darin befinden sich 2,3 Milliarden Euro, die von der Kreditwirtschaft für Rettungsmaßnahmen der nach der Finanzkrise gegründeten Finanzmarktstabilisierungsanstalt (FMSA) zwischen 2011 und 2014 angespart wurden. Danach wurde der Restrukturierungsfonds (RSF) von dem EU-Abwicklungsfonds (SRF) abgelöst. Seitdem zahlen die europäischen Banken Beiträge an den SRF. Die Deutsche Kreditwirtschaft, der Dachverband der Banken und Sparkassen, fordert nun eine Entlastung durch die im nationalen Rettungstopf liegenden Mittel, wie die FAZ berichtet. Diese sollen für die noch ausstehenden Zahlungen deutscher Institute an den SRF eingesetzt werden. Dieser umfasst derzeit 66 Mrd. Euro und soll bis Ende 2023 auf 80 Milliarden kommen. In diesem Jahr werden die deutschen Banken dafür 3,37 Mrd. Euro aufwenden.
  • Der US-Telekomkonzern Verizon revidierte seine Jahresziele erneut nach unten. Sowohl beim Serviceumsatz als auch dem bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) rechnet das Unternehmen mit zurückgehenden bis stagnierenden Werten. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) dürfte zudem mit 5,10 bis 5,25 US-Dollar ebenfalls niedriger ausfallen als bislang erwartet. Im zweiten Quartal sank der Serviceerlös mit Internet und Telefonaten in Mobilfunk und Breitbandnetz verglichen mit dem Vorjahr um 3,9 Prozent auf 27,1 Mrd. Dollar.
  • Twitter hat im vergangenen Quartal einen Umsatzrückgang und einen hohen Verlust erlitten. Die Erlöse sanken um ein Prozent auf 1,18 Mrd. Dollar, während ein Negativergebnis von 270 Mio. Dollar verbucht wurde, nach schwarzen Zahlen von knapp 66 Mio. Dollar ein Jahr zuvor. Twitter begründete den Rückgang mit der Abschwächung des Online-Werbemarktes und der Unsicherheit wegen des Musk-Deals. Das Unternehmen steckt derzeit mitten in der juristischen Auseinandersetzung mit dem Tech-Milliardär Elon Musk um dessen Übernahme des Dienstes. Twitter will ein Urteil erreichen, das Musk verpflichtet, die Übernahme zum vereinbarten Preis von 54,20 Dollar je Aktie zu vollziehen.
  • Snap Inc. verzeichnete im vergangenen Quartal mit einem Umsatzplus von 13 Prozent auf 1,11 Mrd. Dollar das langsamste Wachstum seit dem IPO vor gut fünf Jahren. Noch zu Jahresbeginn lag das Wachstum bei 38 Prozent, davor waren auch 50 oder 60 Prozent die Regel. Der Quartalsverlust weitete sich von 152 Mio. Dollar ein Jahr zuvor auf gut 422 Mio. Dollar aus. Snap gab bei Vorlage der Zahlen nach US-Börsenschluss am Donnerstag keine Prognose für das laufende Vierteljahr ab. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer legte binnen drei Monaten derweil von 332 auf 347 Mio. zu.
  • Die Bundesregierung und der angeschlagene Energiekonzern Uniper haben sich auf ein Rettungspaket verständigt. Dies gab Uniper am Freitag der dpa zufolge bekannt. Das Stabilisierungspaket sieht laut Uniper eine Kapitalerhöhung von rund 267 Mio. Euro zum Ausgabepreis von 1,70 Euro je Aktie unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre vor. Die Kapitalerhöhung führe zu einer Beteiligung des Bundes an Uniper von rund 30 Prozent. Ferner solle ein sog. Pflichtwandelinstrument in Höhe von bis zu 7,7 Mrd. Euro an den Bund ausgegeben werden. Dies sind verzinsliche Papiere, bei denen die Wandlung in Aktien spätestens zum Ende der Laufzeit verpflichtend ist. Das gewährte Darlehen über die staatliche Bank KfW solle von 2 auf 9 Mrd. Euro aufgestockt werden. Geplant ist auch eine Umlage an alle Gaskunden. Wie diese genau ausfällt, war zunächst unklar.
  • Der Essenslieferdienst Delivery Hero bleibt auf Wachstumskurs. Der Bruttowarenwert stieg im zweiten Quartal nach ersten Berechnungen um 18 Prozent auf 9,9 Mrd. Euro, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich zugleich um 38 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro. Die bereinigte operative Gewinnmarge verbesserte sich um einen Prozentpunkt auf 1,4 Prozent. Dabei erreichte die Firma im Mai und Juni die Gewinnschwelle.
  • Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat einen Großauftrag im Bereich der Offshore-Windenergie an Land gezogen. Dabei geht es um die technische Umsetzung der Anbindung der Windparks auf hoher See. Insgesamt sollen Leitungen für bis zu 1,8 Gigawatt Leistung aus der deutschen Nordsee gelegt werden, wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte. Das entspreche dem Bedarf von 1,8 Mio. Menschen und sei der bisher größte Auftrag zur Offshore-Netzanbindung, den Siemens Energy je erhalten habe, hieß es. Auftraggeber ist der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion. Das Auftragsvolumen soll sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag belaufen.
  • Der Triebwerkshersteller MTU hat bei der International Airshow in Farnborough Aufträge in Höhe von fast 600 Mio. Euro eingesammelt. Die Messe habe sich „gelohnt“, teilte das Unternehmen mit. Vor allem die Getriebefans (GTF) waren bei Kunden gefragt. An den Triebwerken hält MTU Anteile zwischen 15 und 18 Prozent.
  • Der Energieversorger EWE will 2023 im Nordwesten Niedersachsens den Bau einer 70 Kilometer langen Erdgaspipeline angehen. Damit kann importiertes Flüssigerdgas (LNG) von Wilhelmshaven weitertransportiert werden. Die Bundesnetzagentur habe die Betriebsnotwendigkeit der Pipeline festgestellt, teilte der Energieversorger mit. Damit gebe es nun eine Investitionssicherheit, sagte ein EWE-Sprecher. EWE investiert rund 160 Mio. Euro in das Projekt. Ende kommenden Jahres soll die Leitung fertiggestellt sein.
  • Der Elektronikhändler Ceconomy schaut mit weniger Zuversicht auf das laufende Jahr. Eine schwächere Nachfrage, die Inflationsentwicklung und stark steigende Energiekosten belasteten vor allem die Regionen Deutschland, Österreich und die Schweiz, teilte das Unternehmen überraschend am Donnerstagabend nach Börsenschluss mit. Der währungsbereinigte Umsatz soll nun auf Vorjahresniveau stagnieren. Das wären 21,4 Mrd. Euro. Bislang hatte das Management ein „leichtes Wachstum" erwartet. Als operatives Ergebnis (Ebit) sollen davon 150 bis 210 Mio. Euro übrig bleiben, was im Vergleich zu den 237 Mio. Euro vom Vorjahr einen deutlichen Rückgang bedeuten würde. Zuvor hatte der Vorstand noch „eine sehr deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr" auf dem Zettel.
  • Der IT-Dienstleister Nagarro hat erneut seine Jahresziele für den Umsatz angehoben. Der Erlös soll mit rund 800 Mio. Euro um etwa 30 Mio. höher ausfallen als bislang angenommen. Die Profitabilität (Ebitda-Marge) dürfte auf Jahressicht weiter bei 14 Prozent bleiben.
  • Der Schweizer Aufzug- und Rolltreppenhersteller Schindler hat seine Jahresziele zusammengestrichen. Für das Gesamtjahr werde nun mit einem Umsatzwachstum von minus zwei bis plus zwei Prozent gerechnet, teilte Schindler am Freitag mit. Bislang war eine Spanne von ein bis sechs Prozent angepeilt worden. Der Konzerngewinn dürfte 2022 auf 620 bis 660 Mio. Franken sinken, nach 881 Mio. im Vorjahr. Der Gewinn sank im ersten Halbjahr von 455 Mio. vor Jahresfrist auf 296 Mio. CHF.

Konjunktur & Politik

  • US-Präsident Joe Biden muss seine Geschäfte vorübergehend im Homeoffice leisten. Der 79-Jährige wurde am Donnerstag positiv auf das Coronavirus getestet und befindet sich nach Angaben des Weißen Hauses in Isolation. Er könne seine Aufgaben aber in vollem Umfang aus dem Regierungssitz wahrnehmen, sagte seine Sprecherin Karine Jean-Pierre. Biden selbst zeigte sich in einem Video-Statement optimistisch: „Es geht mir gut. Ich erledige eine Menge Arbeit und werde sie auch weiterhin erledigen."
  • Im Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Attacke Anfang 2021 hat eine ehemalige enge Mitarbeiterin von Donald Trump den damaligen US-Präsidenten heftig kritisiert. Sarah Matthews, zu dieser Zeit stellvertretende Pressesprecherin des Republikaners, sagte bei einer öffentlichen Anhörung am Donnerstag, Trump hätte sich während der gewaltvollen Proteste unmittelbar an seine Anhänger wenden können. „Wenn der Präsident eine Erklärung hätte abgeben und sich an das amerikanische Volk wenden wollen, hätte er fast sofort vor der Kamera stehen können", sagte Matthews.
  • Die Eurozone verzeichnete im Juli Wachstumseinbußen. Produktion und Auftragseingang gingen erstmals seit den Corona-Lockdowns Anfang 2021 zurück. Die Industrieproduktion schrumpfte mit beschleunigter Rate und der Servicesektor stagnierte weitgehend, da die steigenden Lebenshaltungskosten der Konjunkturerholung nach der Pandemie zunehmend ein Ende setzen. Der S&P Global Flash Eurozone Composite Einkaufsmanagerindex sank im Berichtsmonat binnen Monatsfrist um 2,6 auf 49,4 Punkte und signalisierte damit die erste Schrumpfung seit Februar 2021. Am stärksten abwärts ging es im Juli in Deutschland, wo der Composite PMI mit 48,0 Punkten auf den tiefsten Wert seit Juni 2020 absackte. Frankreich vermeldete mit 50,6 Punkten - dem niedrigsten Wert seit 16 Monaten - nur noch ein Mini-Wachstum. In den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern sank der Index im Durchschnitt auf 49,9 Punkte und signalisierte damit erstmals seit Februar 2021 wieder minimale Einbußen.
  • Lieferengpässe und die Folgen des Krieges in der Ukraine würgen die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank ab. „Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte im Frühjahr 2022 in etwa stagniert haben. Im laufenden Quartal dürfte der Zuwachs aus heutiger Sicht wohl etwas schwächer ausfallen als im Basisszenario der Projektion vom Juni 2022 mit plus 1,9 Prozent erwartet", schrieb die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Juli. Die schlechte Stimmung der Konsumenten mache sich in kräftig gesunkenen Umsätzen im Einzel- und Kfz-Handel bemerkbar. In den nächsten Monaten dürfte die Inflationsrate weiter hoch bleiben. Im September könnte sie sogar wieder ansteigen, weil dann die temporären Entlastungsmaßnahmen entfallen.
  • Mit einer überraschend kräftigen Zinssenkung stützt Russlands Notenbank der unter westlichen Sanktionen leidenden heimischen Wirtschaft. Die Bank Rossii reduzierte den Schlüsselzins am Freitag um anderthalb Punkte auf acht Prozent. Es war bereits die vierte Senkung in diesem Jahr. Experten hatten einen Zinsschritt in Richtung neun Prozent erwartet. Die Notenbank will im weiteren Jahresverlauf prüfen, ob weitere Lockerungsschritte nötig werden. Das Umfeld für die heimische Wirtschaft bleibe „herausfordernd“ und laste beträchtlich auf der Konjunktur.
  • Laut britischen Geheimdiensten geht Russland ein bestimmter Typ Bodenraketen aus. Deshalb würden verstärkt Luftabwehrraketen auch für Landangriffe eingesetzt, berichtet das britische Verteidigungsministerium unter Bezug auf seine Geheimdienste. Da diese aber für den Abschuss von Flugzeugen sowie Raketen gedacht seien, könnten sie am Boden ihre Ziele verfehlen. Deshalb seien sie insbesondere für Soldaten oder Zivilisten gefährlich. Bei massiven Gebäuden hätten sie kaum Schlagkraft.
  • Die Bundesregierung will die Bürger weiter wegen der hohen Energiepreise entlasten. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte am Freitag für kommendes Jahr eine Wohngeldreform an. „Wir wollen den Kreis der berechtigten Haushalte ausweiten", sagte der SPD-Politiker bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz im Kanzleramt. Zudem solle eine Heizkostenpauschale dauerhaft geleistet werden. Scholz betonte, die Koalition verpflichte sich ferner dazu, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarte Bürgergeldreform "definitiv zum 1. Januar kommenden Jahres" in Kraft gesetzt werde. Die Einzelheiten würden gerade diskutiert.
  • Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den afrikanischen Staaten die Lieferung von Lebensmitteln und Energie versprochen. „Russland wird weiter gewissenhaft seine Verpflichtungen gemäß internationaler Verträge erfüllen mit Blick auf den Export von Nahrungs- und Düngemitteln, Energieträgern und anderen für Afrika lebenswichtigen Gütern“, schrieb Lawrow in einem Beitrag für mehrere afrikanische Zeitungen, den das Außenministerium in Moskau veröffentlichte. Lawrow besucht nach Ministeriumsangaben vom 24. bis 28. Juli Ägypten, Äthiopien, Uganda und die Demokratische Republik Kongo. „Die Spekulationen der westlichen und der ukrainischen Propaganda dazu, dass Russland angeblich den Hunger exportiert, sind absolut bodenlos“, schrieb Lawrow demnach weiter. Es handele sich um einen neuen Versuch des Westens, Russland die Verantwortung für seine „Kopfschmerzen“ zuzuschieben.
  • Russlands Präsident Wladimir Putin nutzt aus Sicht des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck die Verfügbarkeit von Gas immer wieder strategisch, um Deutschland und Europa zu spalten. „Wir müssen akzeptieren, dass Putin diesen Gashebel gegen uns einsetzt", mahnte Habeck im ZDF. Deutschland müsse sich daher Alternativen besorgen und sparsam sein. Trotz gegenteiliger Befürchtungen in Deutschland hatte Russland am Donnerstag seine Gaslieferungen durch Nord Stream 1 nach einer Wartung wieder aufgenommen. Allerdings mit deutlich reduzierter Kapazität. Habeck wandte sich zudem gegen die Idee, die Ostseepipeline Nord Stream 2 in Betrieb zu nehmen. Dies würde nichts ändern und die Abhängigkeit von russischem Gas noch erhöhen.
  • Das neue Sanktionspaket der Europäischen Union gegen Moskau, das am späten Donnerstagabend im EU-Amtsblatt veröffentlicht wurde, beinhaltet 57 Namen und Organisationen. u. a. den Chef der russischen Rüstungsholding Rostech und die russische Sberbank. Begrenzt wurde aber vor allem die Ausfuhr russischen Goldes. Der Importstopp für Gold und Goldschmuck aus Russland in die EU gilt auch dann, wenn die Ware vorher in ein Drittland verkauft wurde. Nach Angaben der EU-Kommission gibt es Ausnahmen für persönlichen Goldschmuck auf Privatreisen.
  • Die Neuwahl in Italien nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Mario Draghi könnte einen Ruck Richtung Rechts in dem Land nach sich ziehen. „Mitte-Rechts ist bereit, die Wahl am 25. September zu gewinnen", erklärte Matteo Salvini von der rechtspopulistischen Lega am späten Donnerstagabend. Aktuelle Umfragen sehen die rechtsextremen Fratelli d'Italia mit Parteichefin Giorgia Meloni ganz vorne. Mit der Lega und Silvio Berlusconis Forza Italia könnten sie womöglich eine Regierungsmehrheit im Parlament bilden und damit angesichts der wirtschaftlichen Krise und des Kriegs in der Ukraine erneut Unruhe nach Europa tragen.
  • Nach wochenlangen Verhandlungen ist laut der türkischen Regierung eine Vereinbarung über die Ausfuhr von Millionen Tonnen ukrainischen Getreides, das seit Monaten in der Ukraine blockiert ist, über das Schwarze Meer erzielt worden. Unter UN-Vermittlung einigten sich die beiden Konfliktparteien Ukraine und Russland auf einen Kompromiss. Die Einigung sieht eine gemeinsame Kontrolle in Istanbul vor. Dieses soll von den UN geleitet und mit Vertretern Russlands, der Ukraine und der Türkei besetzt sein, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen in New York erfuhr. Der Modus ist allerdings noch nicht unterschrieben, das soll erst am Freitagnachmittag erfolgen.
  • Im Juni hat sich der Umsatz der britischen Einzelhändler zum Vormonat um 0,1 Prozent verringert, wie das Statistikamt ONS am Freitag mitteilte. Im Mai war der Umsatz um revidiert 0,8 (bisher 0,5) Prozent zurückgegangen. Die Gesamtumsätze liegen gleichwohl deutlich über dem Niveau, das sie vor der Corona-Pandemie innehatten.
  • Eine Mehrheit der Bundesbürger trägt die Sanktionen gegen Russland trotz möglicher Probleme mit. 58 Prozent unterstützen die Sanktionsmaßnahmen in diesem Fall, 33 Prozent hingegen nicht, wie der aktuelle Deutschlandtrend im ARD-"Morgenmagazin" zeigt.

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