Energiesektor belastet - USA: Auftragseingang Industrie unter den Erwartungen
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- Medigene kündigt Kapitalerhöhung an
- Škoda verbucht Rekordquartal
- Bundesbank warnt vor Immobilienblase
- Euro legt weiter zu
- Siemens-Zahlen besser als erwartet, Ausblick enttäuscht
- Adidas drückt aufs Tempo
- Infineon profitiert von boomender Nachfrage aus der Automobilindustrie
- BMW steigert Überschuss deutlich
- Volkswagen will produktiver werden
- Fed hält die Füße still
- Facebook steigert Gewinn erneut deutlich
- Tesla verdoppelt Umsatz, schreibt aber weiter rote Zahlen
DAX & Dow Jones
- Die Anleger an den Börsen gehen nach dem letzten Fernseh-Duell in Frankreich zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen weiter fest davon aus, dass der unabhängige Europa-Befürworter Macron die Präsidentenwahl gewinnen wird. Der DAX eilt weiter von Rekord zu Rekord. Der Leitindex übersprang heute erstmals die Marke von 12.600 Punkten und beendete den Handel mit einem Plus von 0,96 Prozent bei 12.647,78 Punkten. Damit dürfte aber noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Im Moment gibt es kaum schlechte Nachrichten, die eine Korrektur rechtfertigten. Im Gegenteil: In der Eurozone bleiben die Geldschleusen weiter geöffnet. Zudem machen gerade in Europa die aktuell robusten Wirtschaftsdaten Lust auf Aktien. Auch und besonders weil die Unternehmensbilanzen stimmen. Heute glänzten wieder zahlreiche DAX-Konzerne mit starken Zahlen, auch wenn diese manch hoch gesteckte Erwartung nicht erfüllen können. Der starke Euro stört kaum, die Gemeinschaftswährung lässt die Marke von 1,09 Dollar hinter sich.
- Der heutige Handel wurde dominiert von negativen Kommentaren aus Russland bezüglich Erdöl, welche den Energiesektor (XLE) 1,84 % ins Minus drückten, der damit das Klotz am Bein des Dow Jones (-0,03 %) darstellte. Der Nasdaq 100 beendete den Handel 0,02 % im Plus, während Treasuries sich von den starken US-Wirtschaftsdaten (exklusive Produktivität) nicht erholen konnten und den Tag im Minus beendeten.
Unternehmensnachrichten
- Medigene hat eine Kaptalerhöhung über 1.964.599 neue Aktien aus genehmigtem Kapital bzw. 9,7 Prozent des Grundkapitals unter Ausschluss von Bezugsrechten beschlossen. Die neuen Aktien sollen im Rahmen einer Privatplatzierung über ein beschleunigtes Platzierungsverfahren an institutionelle Anleger verkauft werden. Mit dem Erlös soll das geplante klinische Programm für T-Zellrezeptor (TCR) modifizierte T-Zellen so schnell wie möglich in weitere Regionen und Indikationen ausgeweitet werden, so das Unternehmen.
- Die tschechische VW-Tochter Škoda hat das erste Quartal mit Rekordzahlen beendet. Der Umsatz legte um 28,3 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro zu, während das operative Ergebnis um 31,7 Prozent auf 415 Millionen Euro stieg.
- Die Zahlen des Cerealien-Herstellers Kellogg zum ersten Quartal sind gemischt ausgefallen. Während der bereinigte Gewinn von 1,06 US-Dollar je Aktie positiv überraschte, enttäuschte der gesunkene Umsatz auf 3,25 Mrd. US-Dollar.
- Der US-Tierarzneimittelhersteller Zoetis hat zu Jahresbeginn mit 0,53 US-Dollar je Aktie mehr verdient als erwartet. Der Umsatz stieg leicht auf 1,23 Mrd. US-Dollar.
- Der Anbieter von IT-Lösungen Diebold Nixdorf hat im ersten Quartal operativ rote Zahlen geschrieben. Bereinigt um negative Sondereffekt lag der Gewinn bei 0,08 US-Dollar je Aktie.
- Fitbit verkaufte im ersten Quartal ca. 3 Mio. seiner Geräte wie Fitnessbänder. Ein Jahr zuvor waren es 4,8 Mio. Geräte gewesen. Rote Zahlen gab es auch: Der Verlust lag bei 34,4 Mio. US-Dollar, nach einem Plus von 24,4 Mio. US-Dollar vor Jahresfrist. Analysten hatten indes Schlimmeres befürchtet.
- Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall ist erfolgreich in das neue Jahr gestartet. Der Konzern bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr. Der Umsatz soll weiterhin um 4 bis 5 Prozent wachsen bei einer gleichbleibenden Profitabilität. Der Konzernumsatz im ersten Quartal erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 1,349 Mrd. Euro.
- Der Ölkonzern Royal Dutch Shell hat im ersten Quartal von höheren Ölpreis profitiert. Der bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten stieg um 142 Prozent auf 3,75 Mrd. Dollar. Analysten hatten mit einem deutlich geringeren Ergebnis gerechnet.
- Der Industriekonzern Siemens wird nach einem starken zweiten Quartal optimistischer. Die Umsatz- und Gewinnziele bestätigte der Vorstand zwar. Diese sollen nun aber trotz hohen Aufwands für die Übernahme von Mentor Graphics sowie die Zusammenlegung des Windkraftgeschäfts mit Gamesa erreicht werden. Diese Sondereffekte drücken den Gewinn je Aktie von 0,40 bis 0,60 Euro. Der Umsatz erhöhte sich im vergangenen Quartal um 6 Prozent auf 20,22 Mrd. Euro und der Auftragseingang um 2 Prozent auf 22,63 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis im industriellen Geschäft stieg um 18 Prozent auf 2,49 Mrd. Euro, die Marge um 1,2 Prozentpunkte auf 12,1 Prozent. Der Überschuss kletterte wegen höherer Steuerverpflichtungen nur leicht auf 1,45 Mrd. Euro.
- Der Sportartikelhersteller Adidas hat im ersten Quartal mächtig zugelegt. Der Umsatz kletterte unter anderem wegen kräftiger Zuwächse in Nordamerika und China um 19 Prozent auf 5,67 Mrd. Euro, das operative Ergebnis schnellte um 29 Prozent auf 632 Mio. Euro nach oben. Die Erwartungen der Analysten konnte der Konzern übertreffen. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden bestätigt. Avisiert wird 2017 ein Gewinnanstieg um 18 bis 20 Prozent. Der Umsatz soll ohne Währungseffekte um 11 bis 13 Prozent zulegen.
- Der Halbleiterhersteller Infineon hat im vergangenen zweiten Quartal sein Segmentergebnis um 20 Prozent auf 296 Mio. Euro verbessert. Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 1,7 Mrd. Euro zu. Profitiert hat Infineon von guten Geschäfent mit der Autoindustrie. Mit den Zahlen lag der Konzern über den Erwartungen des Marktes. Infineon hatte Anfang vergangener Woche seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 erhöht.
- Volkswagen will in den nächsten Jahren produktiver werden, „weil wir derzeit zu wenig Geld verdienen mit unseren Autos", sagte VW-Vorstand Herbert Diess in einem Interview mit der der „Süddeutschen Zeitung“. Dabei sei es nicht einfach, der Mannschaft sagen zu müssen,“"dass wir hier im Jahre 2020 rund 14.000 Arbeitsplätze weniger haben werden". „Wir planen im Jahr 2025 einen Absatz von rund einer Million E-Autos, 60 Prozent davon werden allein auf China entfallen. Wir sind zuversichtlich, dass Volkswagen dann international einer der führenden Hersteller von E-Fahrzeugen sein wird.“
- Der Autokonzern BMW hat im ersten Quartal den Nettogewinn um 31 Prozent auf 2,15 Mrd. Euro steigern können. Im April berichteten die Bayern bereits über ein zweistelliges Umsatzplus und einen starken Anstieg beim Vorsteuerergebnis. BMW bestätigte nun die Prognose für das laufende Jahr.
- Der französische Zugherstelle Alstom konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/2017 (Ende März) seinen Auftragsbestand auf 34,8 Mrd. Euro heben - ein neuer Höchstwert. Der Umsatz legte im vergangenen Jahr um 6 Prozent auf 7,3 Mrd. Euro zu, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 15 Prozent auf 421 Mio. Euro. Dies war mehr als Analysten erwartet hatten.
- Der Elektroautohersteller Tesla hat seinen Umsatz im vergangenen Quartal mehr als verdoppelt und lieferte 25.000 Autos aus. Zugleich schreibt Tesla rote Zahlen. Der Verlust hat sich auch wegen der Übernahme des Solarmodul-Herstellers SolarCity um 48 Mio. auf 330 Mio. US-Dollar erhöht.
- Nach einem kräftigen Gewinn- und Umsatzanstieg im ersten Quartal schaltet das Facebook-Management einen Gang zurück. Für den Rest des laufenden Geschäftsjahres blieb das soziale Netzwerk bei seiner Einschätzung, dass die Werbeerlöse deutlich langsamer zulegen dürften. Der CFO stellte die Investoren zudem auf höhere Ausgaben ein, die das Ergebnis schmälern dürften.
Konjunktur & Politik
- Die Bundesregierung will eine Abwanderung energieintensiver Unternehmen ins Ausland wegen der hohen Energiekosten in Deutschland verhindern, so Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Kanzlerin sprach sich für mehr Investitionen in die deutsche Grundstoffindustrie aus.
- Die Bundesbank hat vor einem zu starken Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland gewarnt. "Im Moment gibt es in Deutschland keine Immobilienblase, die die Finanzstabilität akut gefährdet, aber die Ampel steht auf gelb", sagte Vorstandsmitglied Andreas Dombret. Vor allem in den Großstädten komme es zu Übertreibungen.
- In den USA ist der Auftragseingang der Industrie im März weniger stark gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Anstieg um 0,2 Prozent verzeichnet, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Die Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde von plus 1,0 Prozent auf plus 1,2 Prozent nach oben revidiert. Ohne die schwankungsanfälligen Transportgüter sank der Auftragseingang um 0,3 Prozent, nach einem Anstieg um revidiert 0,3 Prozent im Vormonat. Der Auftragseingang für die langlebigen Güter stieg unterdessen im März um 0,9 Prozent, nachdem in einer ersten Veröffentlichung ein Anstieg um 0,7 Prozent ausgewiesen worden war. Im Februar hatten die langlebigen Güter um 2,4 Prozent zugelegt.
- In den USA ist der Auftragseingang der Industrie im März weniger stark gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Anstieg um 0,2 Prozent verzeichnet, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Die Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde von plus 1,0 Prozent auf plus 1,2 Prozent nach oben revidiert.
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sinkt in der Woche zum 29. April überraschend um 19.000 auf 238.000. Experten hatten 246.000 Anträge erwartet.
- Das Defizit in der US-Handelsbilanz hat sich im März leicht auf 43,7 Mrd. US-Dollar ausgeweitet. Analysten hatten einen höheren Fehlbetrag von 44,9 Mrd. US-Dollar erwartet.
- Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im ersten Quartal um 0,6 Prozent zum Vorquartal gesunken. Experten hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet.
- Im April erreichte der Einkaufsmanagerindex für die Geschäftsstimmung in der Eurozone den höchsten Stand seit sechs Jahren. Der Wert stieg um 0,4 Punkte auf 56,8 Punkte, wie das Forschungsinstitut IHS Markit nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit liegt der Indexwert etwas über dem Ergebnis der ersten Umfragerunde. In Deutschland sind die Indikatoren für die Industrie und den Bereich Dienstleistungen leicht gesunken, allerdings ausgehend von einem vergleichsweise hohen Niveau.
- Die Geschäfte der Einzelhändler im Euroraum liefen im März etwas besser als gedacht. Die Umsätze lagen um 0,3 Prozent höher als im Februar. Analysten hatten im Mittel mit einem Zuwachs um lediglich 0,1 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Anstieg im Februar von ursprünglich 0,7 auf 0,5 Prozent nach unten revidiert.
- Das ifo Wirtschaftsklima für die Eurozone ist im zweiten Quartal um fast 10 Punkte auf 26,4 Zähler gestiegen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Weltfinanzkrise im Spätsommer 2007. Die befragten Experten beurteilten insbesondere die aktuelle Wirtschaftslage günstiger als im Vorquartal. Aber auch der Ausblick für die nächsten 6 Monate verbesserte sich.
- Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), lehnt eine zügige Senkung des Arbeitslosenversicherungsbeitrags ab. „In der Finanzmarktkrise hat die BA 18 Milliarden Euro Rücklagen aufgebraucht. Jetzt haben wir gut 11 Milliarden Euro Euro Rücklagen, und ich fände es gut, wenn man sie uns ließe", so Scheele gegenüber dem „Handelsblatt".
- Trotz des soliden Wirtschaftwachstums und Vollbeschäftigung in den USA hält die US-Notenbank Fed den Leitzins konstant. Sie beließ ihn am Mittwoch in einer einstimmigen Entscheidung in der Spanne zwischen 0,75 und 1,0 Prozent. Zuletzt hatte die Fed am 15. März den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Eine weitere Anhebung der Zinsen im Juni bleibt möglich, ein eindeutiges Signal sendete die Fed aber nicht. Auch gab es keine Hinweise, wann die Notenbank mit dem Abschmelzen der rund 4,5 Bio. US-Dollar schweren Bilanzsumme beginnen will.
- Das US-Repräsentantenhaus hat dem Kompromiss im Haushaltsstreit mit großer Mehrheit zugestimmt. Am heutigen Donnerstag soll der Senat abstimmen. Mit dem Kompromiss ist die Finanzierung der Regierung bis Ende September gesichert.
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