Analyse
14:15 Uhr, 06.03.2018

DAX, Nasdaq 100 & Co – Wo bieten sich neue Chancen?

Wo stehen die Märkte? Zeichnet sich im DAX eine Trendwende ab und marschieren die US-Indizes direkt weiter? Wie ist die Lage beim Ölpreis? Und welchen DAX-Titel sollte man in den kommenden Tagen genau im Blick haben?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.231,17 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 6.881,28 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.231,17 Pkt (XETRA)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 6.881,28 Pkt (NASDAQ)
  • Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 65,565 $/Barrel (Commerzbank CFD)
  • Merck KGaA - WKN: 659990 - ISIN: DE0006599905 - Kurs: 80,800 € (XETRA)

In den letzten Tagen kam es zu erheblichen Verwerfungen an den Aktienmärkten. Donald Trump brachte mit der Ankündigung der Strafzölle auf Stahl und Aluminium zusätzlich Unruhe in die Märkte. Wie stehen diese nun da? Wo gibt es bereits neue Chancen? GodmodeTrader mit aktuellen charttechnischen Einschätzungen zum DAX, Nasdaq 100, zu Öl und einem interessanten DAX-Wert.

Wichtige Termine:

07.03.2018 14:15 US: ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar Februar

08.03.2018 08:00 DE: Auftragseingang Industrie Januar

08.03.2018 13:45 EWU: EZB-Zinsentscheid

09.03.2018 08:00 DE: Erzeugung im Produzierenden Gewerbe Januar m/m

09.03.2018 14:30 US: Neugeschaffene Stellen ex Agrar Februar

DAX – Erste Kaufsignale

Der DAX befindet sich seit seinem Allzeithoch vom 23. Januar 2018 in einer starken Abwärtsbewegung. Dabei vollendete er Anfang Februar eine Topformation in Form eines Doppeltops. Die Nackenlinie liegt bei 12.745,20 Punkten. Das rechnerische Kursziel aus dieser Formation lag bei 11.946 Punkten und wurde inzwischen abgearbeitet.

Am 09. Februar 2018 markierte der DAX ein Tief bei 12.003 Punkten. Danach erholte er sich, bildete dabei aber eine bärische Flagge aus. Aus dieser brach der Index am 01. März 2018 nach unten aus, was zu einem weiteren Verkaufssignal führte. Aus dieser Flagge ergibt sich ein Ziel im Bereich um 11.125 Punkte.

Gestern fiel der Index bereits auf ein Tief bei 11.831 Punkten zurück. Von dort aus erholte er sich deutlich. Auf Tagesbasis entstand ein sog. Bullisch Engulfing Pattern, also eine Trendwendeformation aus den japanischen Candlesticks. Heute Morgen eröffnet der DAX fester und springt an das kurzfristige 50 %-Fibonacci-Retracement bei 12.216 Punkten. Dabei überspringt er das noch offene Gap vom 02. März und bildet damit nach aktuellem Stand ein sog. Inselgap aus. Mit einem Inselgap werden einige Zeiteinheiten (in diesem Fall 2 Tage) vom restlichen Kursverlauf abgetrennt, ähnlich wie eine Insel, die durch Wasser vom Festland abgetrennt ist. Daher kommt also der Name. Das Inselgap stellt eine Trendumkehrformation dar. Diese beiden Kaufsignale zeigen sich auf der Unterstützung durch das Tief aus dem August 2017 bei 11.868 Punkten.

Sollte das Inselgap den heutigen Handelstag überstehen, dann ergäben sich zwei Kaufsignale im Bereich einer wichtigen Unterstützung. Der Dax könnte dann einen Rallyversuch in Richtung 12.600 bis 12.745 Punkte starten. Sollten die angesprochenen Kaufsignale aber ihre Wirkung verfehlen und der Index unter das gestrige Tagestief bei 11.831 Punkten abfallen, würden weitere Abgaben bis 11.430 oder im Extremfall sogar 11.125 Punkte drohen.

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    L&S

Nasdaq 100 – Das Allzeithoch winkt schon wieder

Der Nasdaq 100 markierte am 26. Januar 2018 sein aktuelles Allzeithoch bei 7.022,97 Punkten. Damit notierte der Index sogar über der oberen Begrenzung des Aufwärtstrends seit Sommer 2010. Anschließend musste der Index einen deutlichen Rücksetzer bist fast auf den EMA 200 hinnehmen. Er markierte am 09. Februar 2018 ein Tief bei 6.164,43 Punkte.

Von diesem Tief aus erholte sich der Index aber inzwischen fast wieder komplett. Am 27. Februar notierte er im Hoch bereits wieder über 7.000 Punkten. Von dort aus setzte der Nasdaq 100 zwar einige Tage zurück. Aber am 38,2 %-Fibonacci-Retracement des letzten Anstiegs kam am Freitag wieder Nachfrage auf. Gestern kam es zu Anschlusskäufen. Der Rücksetzer nach dem Hoch vom 27. Februar kann im Prinzip als bullische Flagge bewertet werden.

Im Bereich um 7.000 bis 7.022 Punkte warten sehr hohe Hürden auf den Nasdaq 100. Es dürfte eine schwere Aufgabe werden, diese zu überwinden. Aber falls es dem Index gelingen sollte, diese Hürden zu nehmen, dann ergäbe sich noch einmal weiteres Aufwärtspotenzial bis in den Bereich um 7.600 Punkte.

Sollte der Nasdaq 100 aber per Tagesschlusskurs unter das 38,2 %-Fibonacci-Retracement bei 6.682,75 Punkten abfallen, dann würden weitere Abgaben in Richtung 6.484 oder sogar 6.164 Punkte drohen.

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Brent Crude Oil – Auf Konsolidierungskurs

Brent Crude Oil markierte im Januar 2016 nach einem 8-jährigen Abverkauf ein Tief bei 27,08 USD. Damit setzte die Ölsorte auf der Unterkante ihres seit 2008 bestehenden Abwärtstrendkanals auf. Dort drehte sie nach oben und kletterte bis 26. Januar 2018 auf ein Hoch bei 71,25 USD.

Seit diesem Hoch konsolidiert Brent. Dabei kam es zum Bruch des Aufwärtstrends seit Juni 2017. Nach einem Tief bei 61,74 USD erholte sich Brent zwar einige Tage, aber diese Erholung wird trotz zweier starker Tage zuletzt bereits wieder abverkauft.

Im Idealfall läuft in Brent bereits eine zweite größere Abwärtswelle im Rahmen der Konsolidierung seit Ende Januar. Diese Konsolidierung kann noch zu weiteren Abgaben in Richtung 58,35 USD und damit in die Nähe des Aufwärtstrend seit Januar 2016 und an das Zwischenhoch aus dem Januar 2017 führen. Dort bestünde dann aber eine gute Chance auf eine Bodenbildung und einen weiteren größeren Aufwärtsschwung.

Sollte Brent allerdings über den kurzfristigen Abwärtstrend bei aktuell 66,955 USD ausbrechen, dann bestünde die Chance auf eine weitere Rally in Richtung 71,25 USD und später sogar rund 80 USD.

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Merck KGaA – Vor den Zahlen

Merck KGaA wird am 08. März 2018 Zahlen für das 4. Quartal des letzten Geschäftsjahres präsentieren. Für das Gesamtjahr 2017 wird ein Gewinn je Aktie von 6,20 EUR erwartet. Bisher wurden im ersten Quartal 1,20 EUR, im zweiten 0,97 und im dritten 1,48 EUR je Aktie (Gesamt: 3,65 EUR) erzielt.

Die Aktie befindet sich seit ihrem Allzeithoch bei 115,20 EUR aus dem Mai 2017 in einer starken Abwärtsbewegung. Diese führte zunächst zu einem Tief bei 90,07 EUR. Danach lief der Wert in einem bullisch geformten Keil zunächst weiter abwärts. Anstatt nach oben auszubrechen, wie es eigentlich zu erwarten gewesen wäre, brach der Chemie – und Pharmawert Anfang Februar 2018 aus dem Keil nach unten aus. Nach einem Zwischentief bei 80,92 EUR kam es zwar noch einmal zu einer Erholung, aber am 01. März fiel der Aktienkurs auf ein neues Tief in der Abwärtsbewegung seit Mai 2017 zurück. Gestern notierte die Aktie im Tief bereits bei 77,42 EUR. Von dort aus erholt sie sich aktuell und kratzt am letzten Zwischentief bei 80,92 EUR.

Im Idealfall stoppt die gestern begonnene Erholung im Bereich um 80,92 EUR. Danach dreht sie wieder nach unten und fällt in den kommenden Wochen in Richtung 70,68 EUR und damit auf das Tief aus dem Februar 2016 zurück.

Ein Anstieg über 80,92 EUR würde das Chartbild zwar kurzfristig etwas verbessern und eine weitere Erholung in Richtung 85,02 EUR ermöglichen. Aber auch damit wäre wohl noch kein Boden gefunden. Für prozyklische Kaufsignale müsste die Aktie der Merck KGaA über 85,02 EUR ausbrechen. Dann wäre eine Rally in Richtung 90,07 und rund 95-96 EUR möglich.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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