Notenbanken zertrümmern Kauflaune - Schwere Verluste an den Aktienbörsen - Philly Fed Index: Trübe Lage in der US-Industrie
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- Kompletter russischer Gas-Lieferstopp möglich
- Auch die britische Notenbank hebt die Zinsen weiter an
- Scholz wirft Russland "unvorstellbare Brutalität" vor
- Überraschende Zinsanhebung in der Schweiz
- Scholz-Besuch: Luftalarm in Kiew
- Russland schränkt Gaslieferung noch stärker ein
- Acea: Erneuter Schwund bei Pkw-Neuzulassungen in Europa
- Bericht: Elon Musk steht zu Twitter-Übernahme
- Nordex fällt aus SDAX und TecDAX
- McDonalds entzieht sich Betrugsermittlungen in Frankreich
- Porsche schließt Vergleich mit US-Klägern
Markt
- Mit der größten Zinserhöhung seit fast 30 Jahren will die US-Notenbank die steigende Inflation bekämpfen. Fed-Chef Powell betonte am Mittwochabend, dass der Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten ungewöhnlich und nicht üblich sei. Aber er machte auch klar, dass die Bekämpfung der hohen Inflation Priorität habe. Heute legte die Schweizerische Notenbank SNB mit einer unerwarteten Anhebung nach. Wurde der Fed-Entscheid am Markt noch mit einem Grunzen weggesteckt, war die SNB-Volte dann doch zuviel. Sie sorgte für Schockwellen quer durch alle Anlageklassen. Dies könnte die Sorgen über das globale Wirtschaftswachstum weiter schüren und so wieder für einen Stimmungsumschwung sorgen, hieß es aus dem Markt. In Frankfurt sackte der DAX am heutigen Fronleichnam-Feiertag zeitweise in Richtung der runden Marke von 13.000 Zählern. Am Ende büßte er 3,31 Prozent auf 13.038,49 Punkte ein. Damit notiert er wieder auf dem Niveau von Anfang März. Auch die US-Indizes schreiben schwere Verluste, allen voran die Nasdaq. .
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmen & Branchen
- Der Sportwagenbauer Porsche hat im Rechtsstreit um mutmaßlich irreführende Angaben zum Kraftstoffverbrauch Hunderttausender Autos in den USA einen Kompromiss akzeptiert. Zur Beilegung zivilrechtlicher Ansprüche habe Porsche einen Vergleich geschlossen, bestätigte das Unternehmen am Donnerstag dpa-AFX. Laut Gerichtsakten wird Porsche Autoinhabern in den USA im Rahmen des Vergleichs mindestens 80 Mio. Dollar zahlen.
- US-Technologiekonzerne wie Facebook, Google, Twitter und Microsoft haben sich dazu verpflichtet, in der EU mehr gegen die Verbreitung von Falschnachrichten sowie gefälschte Konten und politische Werbung auf ihren Plattformen zu unternehmen. Die Konzerne stimmten einem entsprechenden Verhaltenskodex zu. Bei Verfehlungen drohen ihnen Strafen von bis zu sechs Prozent des Jahresumsatzes. Insgesamt unterzeichneten mehr als 30 Firmen die neuen Vorgaben.
- Der Elektroautobauer Tesla hat die Preise für alle seine Automodelle in den USA erhöht, unter anderem für das Modell Y um 3.000 auf $65.990 Dollar. Hintergrund sind globale Lieferkettenprobleme und steigende Rohstoffpreise.
- McDonald's bringt in Frankreich 1,25 Mrd. Euro auf, um die Ermittlungen wegen Steuerbetrugs einzustellen. Der Präsident des Gerichtshofs von Paris habe die entsprechende Vereinbarung zwischen der Finanzstaatsanwaltschaft und McDonald's in Frankreich bestätigt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die auf Steuerbetrug laufenden Ermittlungen würden damit eingestellt. Die Fast Food-Kette wird verdächtigt, die Gewinne in Frankreich durch Lizenzgebühren an seine europäische Muttergesellschaft in Luxemburg künstlich klein gerechnet zu haben.
- Ein Gericht in Moskau hat die Google-Mutter Alphabet zu einer Geldstrafe von 15 Mio. Rubel verurteilt, wie Reuters berichtet. Demnach soll Alphabet sich bisher geweigert haben, ein russisches Gesetz einzuhalten, wonach Technologiekonzerne Nutzerdaten lokal speichern müssen.
- Der Hersteller von Metallprodukten Commercial Metals verdiente im vergangenen Quartal bereinigt 2,61 Dollar je Aktie und übertraf damit die Konsensschätzung. Auch der Umsatz übertraf die Prognosen der Wall Street. Commercial Metals teilte außerdem mit, dass das Unternehmen für das laufende Quartal angesichts der starken Baukonjunktur mit einem positiven Finanzergebnis rechnet.
- Revlon beantragte Konkursschutz nach Chapter 11, da der Kosmetikhersteller mit einer Schuldenlast von rund 3,3 Mrd. Dollar zu kämpfen hat.
- Amazon kündigte an, dass sein jährliches "Prime Day"-Shopping-Event vom 12. bis 13. Juli stattfinden wird. Die letztjährige "Prime Day"-Veranstaltung erzielte einen geschätzten Umsatz von 3,5 Mrd. Dollar.
- Der US-Konzern Abbott Laboratories teilte mit, dass die Produktion der EleCare-Babynahrung im Werk in Sturgis, Michigan, eingestellt wurde, nachdem schwere Stürme Bereiche des Werks überflutet hatten. Die Überschwemmungen könnten die Produktion und den Vertrieb womöglich für einige Wochen behindern, so Abbott.
- Der Auftragselektronikhersteller Jabil hat die Marktschätzungen ergebnisseitig im letzten Jahr übertroffen. Jabil erwirtschaftete einen bereinigten Gewinn von 1,72 Dollar je Aktie. Vorausschauend bleibt das Unternehmen zuversichtlich. Es sei weiterhin eine solide Nachfrage zu beobachten, so das Unternehmen.
- Der Hamburger Hafenkonzern HHLA rechnet trotz der durch den Ukraine-Krieg und die aus dem Tritt geratenen Lieferketten nicht mit nennenswerten Auswirkungen auf das eigene Geschäft. Konzernchefin Angela Titzrath bekräftigte auf der virtuellen Hauptversammlung die jüngst angehobene Prognose für das operative Ergebnis. Im vergangenen Jahr war der Betriebsgewinn um 85 Prozent auf 228 Mio. Euro angestiegen.
- Die verspätete Vorlage von Quartalszahlen hat für den Hamburger Windkraftanlagenhersteller Nordex Konsequenzen. Die Aktien werden aus dem SDAX und dem TecDAX entfernt, wie die Deutsche Börse als Indexanbieter am Mittwochabend mitteilte. Dafür steigt das Spezialpharma-Unternehmen Medios in den Index der kleineren Werte auf. Im Index der Technologiewerte wird Nordex durch SMA Solar Technology ersetzt.
- Elon Musk will einem Medienbericht zufolge an der Übernahme von Twitter festhalten. Das "Wall Street Journal“ berichtete, das der Tesla-Chef an dem für den heutigen Donnerstag anberaumten Treffen gegenüber der Twitter-Belegschaft seinen Kaufplan und seine Strategie erläutern und bekräftigen werde. Dazu gehörten auch Aussagen zu seinen Plänen für zahlende Nutzer und Werbekunden. Musk hat die Übernahme von Twitter für 44 Mrd. Dollar im April angekündigt. Zuletzt drohte er damit, den Deal zu stornieren, sollte das Unternehmen nicht mit weiteren Informationen über Fake Accounts herausrücken.
- Der Windkraftanlagenbauer Nordex punktet mit Aufträgen in Kolumbien: Der Stromversorger Celsia Colombia S.A. hat 63 Turbinen des Typs N155 mit insgesamt 369 Megawatt (MW) für drei Projekte bestellt. Die Aufträge umfassen zudem jeweils einen Premium Service-Vertrag für die Wartung der Anlagen über eine Laufzeit von fünf Jahren mit einer Option zur Verlängerung. Errichtungsbeginn ist ab Frühjahr 2023. Die 63 Turbinen werden auf Betontürmen mit 120 Meter Nabenhöhe errichtet, die von der Nordex Group im Land gefertigt werden.
- Die Finanzinvestoren Advent International, Centerbridge und der kanadische Pensionsfonds CPPIB haben sich nach Ablauf der letzten Annahmefrist mittlerweile 83,8 Prozent der Anteile an dem Immobilienfinanzierer Aareal Bank gesichert, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde. Vollzogen werden soll die milliardenwere Übernahme spätestens Anfang 2023. Die neuen Eigentümer erwägen, die Aareal Bank danach von der Börse zu nehmen.
- Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in Europa sank im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,2 Prozent auf 791.546 Stück, wie der Branchenverband Acea am Donnerstag mitteilte. Damit zeigten sich die Pkw-Neuzulassungen den zehnten Monat in Folge rückläufig. Allerdings fiel das Minus nicht ganz so groß aus, wie im Vormonat mit 20,6 Prozent.
- Der britische Online-Modehändler Boohoo hat im Zeitraum März bis Mai einen Umsatzrückgang um acht Prozent auf 445,7 Mio. Pfund verzeichnet. Gewinnzahlen wurden nicht veröffentlicht. Aufgrund besserer Geschäfte im Mai wird aber am Ausblick für das im Februar 2023 endende Geschäftsjahr festgehalten, für das Boohoo ein leichtes Umsatzplus erwartet. Online-Händler hatten in der Corona-Pandemie von den Lockdowns stark profitiert. Mit der Wiederöffnung des stationären Handels normalisierte sich das Geschäft wieder.
- Der französische Entsorger Veolia will sich seines britischen Entsorgungsgeschäfts entledigen und damit die Auflagen der Wettbewerbsbehörden rund um die Übernahme des Konkurrenten Suez erfüllen. Diese drastische Entscheidung sei eine Reaktion auf die Unnachgiebigkeit der Aufseher, teilte Veolia am Donnerstag mit. Im Mai hatten die britischen Regulierer von der CMA (Competition and Markets Authority) Bedenken angemeldet und wollten bis Mitte Juli ihre endgültige Entscheidung bekannt geben. Die USA und die EU haben die Übernahme genehmigt.
Konjunktur & Politik
- Der Konjunkturindikator Philly Fed Index der Notenbank von Philadelphia hat sich im Juni unerwartet verschlechtert. Der Wert fiel auf minus 3,3 von plus 2,6 Punkten im Mai. Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 4,8 Zähler prognostiziert. Liegt der Philly-Fed-Index über null, geht man von einer positiven Konjunkturentwicklung aus. Der Philly-Fed-Index gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die US-Produktion.
- Die Zahl neu begonnener Häuser in den USA ging im Mai deutlich zurück. Die Baubeginne sanken zum Vormonat um 14,4 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten nur mit einem geringen Rückgang gerechnet. Die Zahl der Baugenehmigungen reduzierte sich im Mai um 7,0 Prozent. Die Baugenehmigungen geben einen Hinweis auf die künftige Bautätigkeit.
- Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der vergangenen Woche um 3.000 auf 229.000 abgenommen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 220.000 erwartet. Für die Vorwoche wurde der Wert auf 232.000 von 229.000 nach oben revidiert.
- Ein kompletter Gas-Lieferstopp der Ostseepipeline Nord Stream 1 und damit der wichtigsten Versorgungsleitung für Deutschland kann nicht mehr ausgeschlossen werden. Russlands EU-Botschafter Wladimir Tschischow sagte am Donnerstag beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg, wegen der Probleme bei der Reparatur von Turbinen in Kanada könne die Leitung komplett stillgelegt werden. „Ich denke, das wäre eine Katastrophe für Deutschland", sagte er laut der russischen Zeitung „Kommersant". Deutschland solle darüber nachdenken, die Turbinen lieber auf seinem eigenen Gebiet zu reparieren, damit sie nicht nach Kanada gebracht werden müssten. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nannte die Situation laut Frankfurter Allgemeine Zeitung ernst, sie gefährde die Versorgungssicherheit in Deutschland aber nicht.
- Nach Berechnungen des Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) stocken die finanziellen Hilfen für die Ukraine. „Der Internationale Währungsfonds schätzt eine Finanzlücke von 5 Mrd. Euro pro Monat, seit Juni entspricht das also mehr als 15 Mrd. Euro an benötigten externen Finanzhilfen. Neben Waffen wird finanzielle Hilfe zunehmend dringlich für die Ukraine", sagte IfW-Forschungsdirektor Christoph Trebesch.
- Bundeskanzler Olaf Scholz, der französische Präsident Emmanuel Macron und Italiens Ministerpräsident Mario Draghi haben am Vormittag Irpin besucht. Dort war ein Treffen mit Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj anberaumt. Der Kiewer Vorort war neben Butscha zu einem Symbol für Brutalität der Russen geworden. Bei seinem Besuch verurteilte Scholz die Grausamkeit des russischen Angriffskriegs. Scholz sprach von sinnloser Gewalt. Es sei eine ganze Stadt zerstört worden, in der es überhaupt keine militärischen Strukturen gegeben habe. „Das sagt sehr viel aus über die Brutalität des russischen Angriffskriegs, der einfach auf Zerstörung und Eroberung aus ist.“
- In einer ersten Reaktion aus Moskau auf die Reise der europäischen Spitzenpolitiker bezeichnete Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew den Kiew-Besuch als nutzlos. „Die europäischen Fans von Fröschen, Leberwurst und Spaghetti lieben es, Kiew zu besuchen", spottete Medwedew auf seinem Twitter-Account. „Mit null Nutzen.“ Sie stellten der Ukraine alte Haubitzen in Aussicht. Schön und gut, aber es werde die Ukraine nicht näher in Richtung Frieden bringen. Kürzlich hatte Medwedew auf Telegram das Existenzrecht der Ukraine in Frage gestellt.
- Die britische Notenbank erhöht im Kampf gegen die Inflation die Schlagzahl und hebt ihre Leitzinsen erneut an. Die Bank of England (BoE) setzte den Schlüsselsatz am Donnerstag um 25 Basispunkte herauf auf 1,25 Prozent. Dies ist bereits der fünfte Zinsschritt innerhalb von Monaten. Die Entscheidung erfolgte mit sechs zu drei Stimmen. Man sei bereit, nachhaltig zu handeln, um die von der hohen Inflation ausgehenden Gefahren einzudämmen, hieß es von der Bank of England.
- Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine die weitere volle Unterstützung in ihrem Kampf gegen Russlands Angriff zugesichert. „Es ist wichtig, wenn jetzt die Regierungschefs der drei großen Länder, die schon bei der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft dabei waren, nach Kiew fahren und in dieser ganz besonderen Situation des Krieges ihre Unterstützung für die Ukraine und die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine zeigen. Wir wollen aber nicht nur Solidarität demonstrieren, sondern auch versichern, dass die Hilfe, die wir organisieren, finanziell, humanitär, aber auch wenn es um Waffen geht, fortgesetzt werden wird", sagte Scholz in Kiew.
- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat praktisch aus dem Nichts heraus die Zinsen erhöht. Der Leitzins und der Zins auf Sichteinlagen bei der Notenbank wurden um 0,50 Prozentpunkte auf minus 0,25 Prozent angehoben. Der Markt wurde überrascht, im Vorfeld hatten die Schweizer Währungshüter keinen solchen Schritt signalisiert. Doch die SNB will dem inflationären Druck begegnen, erklärte die Notenbank am Donnerstag. In absehbarer Zukunft könnten weitere Zinserhöhungen folgen, hieß es zudem. „Die straffere Geldpolitik soll verhindern, dass die Inflation in der Schweiz breiter auf Waren und Dienstleistungen übergreift." Die Notenbank betonte zudem ihre Absicht, bei Bedarf weiterhin am Devisenmarkt zu intervenieren, sollte der Franken zu deutlich aufwerten. Im Januar 2015 hatte die SNB den Leitzins gleichzeitig mit der Aufgabe des Euro-Mindestkurses auf das rekordtiefe Niveau von minus 0,75 Prozent gesenkt.
- Der russische Energieriese Gazprom reduziert die maximalen Gasliefermengen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 in Richtung Deutschland nun auf täglich maximal 67 Mio. Kubikmeter. Das entspricht nur noch rund 40 Prozent des bisher geplanten Tagesvolumens. Bereits am Dienstag hatte Gazprom einen Reduktion auf zunächst bis zu 100 Mio. Kubikmeter Gas pro Tag vorgenommen. Der russische Staatskonzern begründete die Schritte mit Verzögerungen bei Reparaturarbeiten durch die Firma Siemens. Deutsche Politiker vermuten politische Gründe für die Lieferreduktion. „Es ist offenkundig die Strategie, zu verunsichern und die Preise hochzutreiben“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Russland geht derweil davon aus, dass es keine weiteren Gaskappungen für europäische Staaten mehr geben wird. Die Vorgabe, Gas gegen Rubel zu verkaufen, funktioniere, teilte der Kreml mit.
- Bundeskanzler Olaf Scholz ist gemeinsam mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem italienischen Präsidenten Mario Draghi am Donnerstagmorgen mit einem Sonderzug in Kiew eingetroffen. Die Politiker wollen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über weitere Unterstützung für das von Russland angegriffene Land sprechen und über den Wunsch der Ukraine, der EU beizutreten. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko zeigte sich erfreut über den Besuch der drei europäischen Regierungschefs. „Ich bin als Bürgermeister glücklich und stolz, dass der deutsche Bundeskanzler zusammen mit dem französischen Staatspräsidenten und dem italienischen Regierungschef unsere Stadt besucht. Das ist ein Zeichen großer Unterstützung in einer Zeit, in der es immer noch ein Risiko ist, Kiew zu besuchen, denn es können weiter jederzeit Raketen einschlagen", sagte Klitschko der "Bild".
- Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht sagte am Mittwoch die Lieferung von drei Mehrfachraketenwerfern vom Typ Mars II an die Ukraine zu. Dies ist allerdings ein System weniger als erwartet. Kurz nach der Ankunft von Scholz ist in der ukrainischen Hauptstadt Luftalarm ausgelöst worden. Das bestätigte ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort.
- Im vergangenen Monat hat Russland etwa 1.000 Quadratkilometer Land im Donbass dazugewonnen, berichtet die NZZ. Das entspreche in etwa der Fläche der Stadt Berlin. „Eine seriöse Prognose darüber, wer den Abnutzungskrieg gewinnt, lässt sich aus den jüngsten Entwicklungen nicht ableiten. Sowohl eine Beschleunigung der russischen Vorstöße ist denkbar als auch ein Einfrieren der Fronten“.
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