DAX geht schwächer aus dem Handel - Bullard: US-Leitzins sollte auf 3,5 % steigen - Bundestag stimmt gegen Impfpflicht
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- Lage am US-Arbeitsmarkt verbessert sich überraschend stark
- Buffett-Einstieg treibt Aktie von HP Inc.
- Rekord-Dividenden der börsennotierten deutschen Unternehmen
- erteilt der Corona-Impfpflicht eine Absage
- Bundesbank: Zinsen im Euroraum könnten bald steigen
- Neue Sanktionen gegen Russland
Markt
- Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag seine jüngste Abwärtsbewegung fortgesetzt, nachdem er sich bis zum frühen Nachmittag an einer Stabilisierung versucht hatte. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,52 Prozent bei 14.078,15 Punkten, nachdem am Nachmittag auch die Kurse an der Wall Street wieder ins Rutschen geraten waren. Die Kombination aus Konjunktursorgen, hoher Inflation, Krieg in der Ukraine und der Aussicht auf stark steigende Leitzinsen bleibt für den Aktienmarkt schwer verdaulich. Am Nachmittag heizte James Bullard, Chef der Federal Reserve Bank von St. Louis, die Zinserwartungen weiter an. Bullard zufolge müsste der Leitzins in den USA selbst bei wohlwollender Betrachtung auf 3,5 Prozent erhöht werden, damit die Inflation bekämpft werden kann. Am Vorabend hatte auch das Protokoll zum letzten Fed-Zinsentscheid eine schnelle Straffung der Geldpolitik angedeutet. Nach Einschätzung von Andreas Lipkow von der Comdirect sind belastende Themen wie Zinsanhebung, Pandemie, Konjunkturabkühlung und Inflation noch nicht ausreichend an den Börsen eingepreist. "Die Notenbanken scheinen jetzt den Inflationsdruck wesentlich stärker wahrzunehmen und reagieren mit dem entsprechenden Wording", sagte er unter Verweis auf das Fed-Protokoll.
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Unternehmen & Branchen
- Starinvestor Warren Buffett steigt über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway mit mehr als vier Milliarden US-Dollar bei HP Inc. ein. In der Nacht auf Donnerstag gab Berkshire in Pflichtmitteilungen an die US-Börsenaufsicht bekannt, in mehreren Transaktionen rund 121 Mio. Aktien von HP erworben zu haben. Auf Basis des jüngsten Schlusskurses ist das Paket rund 4,2 Mrd. Dollar wert und macht das Konglomerat mit einem Anteil von etwa elf Prozent zum größten Einzelaktionär des Computer- und Drucker-Herstellers.
- Der italienische Infrastrukturkonzern Atlantia wird vom spanischen Bau-Taycoon Florentino Perez und von Blackstone umworben. Der US-Finanzinvestor erwäge ein Gebot für Atlantia, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Blackstone könnte sich dabei mit der italienischen Familie Benetton, die ein Drittel an Atlantia hält, zusammentun.
- Der US-Einzelhandelsriese Walmart stemmt sich gegen den Fachkräftemangel: So sollen laut Ankündigung von Donnerstag die Löhne für die werkseigenen LKW-Fahrer signifikant angehoben und ein neues Programm zur Ausbildung der nächsten Generation aufgelegt werden.
- Der US-Lebensmittelkonzern Conagra Brands hat mit seinem Ausblick für das im Mai endende Geschäftsjahr enttäuscht. Die Ergebnisse werden durch höhere Transport- und Rohstoffkosten beeinträchtigt, wie es hieß.
- Der Jeans-Hersteller Levi Strauss übertraf mit einem bereinigten Quartalsgewinn von 46 Cents je Aktie die Schätzungen um 4 Cents, und auch der Umsatz übertraf die Prognosen der Wall Street. Das Unternehmen verzeichnete eine starke Nachfrage nach Jeans, Oberteilen und Jacken, während es die Preise anhob und die Werbeaktionen reduzierte.
- Der Vorstandschef des Kunststoff-Konzerns Covestro, Markus Steilemann, soll künftig auch den Verband der Chemischen Industrie (VCI) führen. Das Präsidium habe den Manager für die Wahl am 29. September in Berlin vorgeschlagen, teilte der VCI am Donnerstag mit. Steilemann soll auf den amtierenden Verbandspräsidenten Christian Kullmann folgen, der auch Chef des Spezialchemiekonzerns Evonik ist. Die VCI-Präsidentschaft dauert satzungsgemäß zwei Jahre.
- Die börsennotierten Unternehmen in Deutschland wollen einer Studie zufolge für das abgelaufene Jahr so viel Mittel an ihre Aktionäre ausschütten wie noch nie zuvor. Nach Berechnungen der Aktionärsvereinigung DSW und des isf Institute for Strategic Finance der Essener Hochschule FOM summieren sich die Dividendenmittel auf rund 70 Mrd. Euro. Das sind fast 50 Prozent mehr als 2020. Die bisherige Bestmarke von 57,1 Mrd. Euro aus dem Jahr 2019 wird damit ebenfalls deutlich übertroffen. Allein die 40 Dax-Unternehmen schütten mehr als 50 Mrd. Euro aus.
- Der Ölkonzern Shell muss milliardenschwere Abschreibungen auf sein Russland-Geschäft vornehmen. Im Zuge des Überfalls Russlands auf die Ukraine hatte der Konzern Anfang März beschlossen, seine Aktivitäten in Russland einzustellen. Im ersten Quartal werden Abschreibungen von vier bis 5 Milliarden US-Dollar anfallen, wie Shell am Donnerstag mitteilte. Die starke Preis-Volatilität in den Rohstoffmärkten werde sich wahrscheinlich auf den Geldfluss aus dem operativen Geschäft (CFFO) negativ auswirken, hieß es von Shell weiter. Durch die gestiegenen Ölpreise erhöhen sich die Bewertungen der Ölvorräte. Dies führt in der Kapitalflussrechnung bei der Ermittlung des Cashflow (CFFO) bei Ölfirmen zu einem negativen Effekt.
- Die starke Nachfrage stimmt Gerresheimer mit Blick auf die Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr zuversichtlicher. „Unser Auftragsbestand ist hoch und wir erleben eine weiter steigende Nachfrage", sagte Dietmar Siemssen, Chef des Spezialverpackungsherstellers für Pharma- und Kosmetikunternehmen, laut Mitteilung vom Donnerstag. Für das bis Ende November laufende Geschäftsjahr rechnet die Unternehmensführung nun mit einem prozentual zweistelligen Umsatzwachstum aus eigener Kraft, statt wie bisher mit einem Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich. Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) soll weiter um einen hohen einstelligen Prozentsatz zulegen.
- Der Streit zwischen dem Autobauer Porsche und den Erben eines ehemaligen Chef-Konstrukteurs über das Design des bekanntesten Modells 911 muss neu aufgerollt werden. Der Bundesgerichtshof (BGH) hob ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Stuttgart auf, bei dem die Tochter von Erwin Komenda gescheitert war. (Az.: I ZR 222/20). Damit steigen ihre Chancen, doch noch Ansprüche auf finanzielle Beteiligung geltend machen zu können. Allerdings hat der BGH in wesentlichen Punkten die Einschätzungen der Stuttgarter Richter, wonach den Erben kein Geld zusteht, bestätigt.
- Der bayerische Autobauer BMW setzte in den ersten drei Monaten knapp 597.000 Fahrzeugen 6,2 Prozent weniger ab als vor Jahresfrist. Dabei wurden 35.289 vollelektrische Fahrzeuge der Marken BMW und Mini an die Kunden übergeben, das entspricht einem Anstieg um knapp 150 Prozent. „Es ist uns im ersten Quartal gelungen, hier unser hohes Wachstumstempo aus 2021 nochmals zu beschleunigen", sagte BMW-Vertriebsvorstand Pieter Nota. „Damit sind wir voll auf Kurs, um auch 2022 unsere ambitionierten Wachstumsziele für vollelektrische Fahrzeuge zu erfüllen.“ Im Gesamtjahr wollen die Münchner den Absatz von Elektroautos verglichen mit 2021 mehr als verdoppeln.
- Der Strahlen- und Medizintechnikexperte Eckert & Ziegler konnte zum Jahresstart seinen Umsatz weiter steigern. Das Ergebnis brach hingegen deutlich ein, nachdem der Konzern im Vorjahr noch von einem Spartenverkauf profitiert hatte. Vorläufigen Berechnungen zufolge zog der Umsatz im ersten Quartal im Jahresvergleich um rund sieben Prozent auf 47 Mio. Euro an, der Gewinn ging dagegen um etwas mehr als die Hälfte auf 6,5 Mio. Euro zurück. Vor einem Jahr hatte Eckert & Ziegler noch 13,8 Mio. Überschuss erzielt.
- Der Softwareanbieter Compugroup Medical hält die Dividende stabil. Je Aktie sollen die Anteilseigner für das Jahr 2021 wie im Vorjahr einen Betrag von 0,50 Euro erhalten, wie der Spezialist für Arztpraxen- und Krankenhaus-Software am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich verdiente das SDax-Unternehmen im Jahr 2021 mit 69 Mio. Euro rund 6 Prozent weniger als im Jahr zuvor, was aber auch an Abschreibungen im Zusammenhang mit Übernahmen lag.
- Die Aareal Bank hat den Weg für ein neues Angebot der beiden Finanzinvestoren Advent und Centerbridge geebnet. Der Finanzierer von Gewerbeimmobilien habe mit den Bietern eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen. Die Anteilseigner sollen 33 Euro je Aktie erhalten. Darin ist die von Aareal angekündigte Dividende von 1,60 Euro enthalten, wie die Bank am Mittwochabend mitteilte. Die Mindestannahmeschwelle werde 60 Prozent betragen. Damit entsprechen die Konditionen den bereits am Dienstag von der Bank und den Bietern veröffentlichten Eckdaten. In einem ersten Übernahmeversuch waren die beiden Finanzinvestoren Advent und Centerbridge gescheitert, doch nun scheinen sich die Zustimmung der Großaktionäre gesichert zu haben. Die Bank verzichtet nach Angaben vom Mittwoch auf das Sperrjahr. Eigentlich hätten die Investoren ein Jahr lang nicht mehr bieten dürfen, doch die Bank und die Aufseher hoben diese Sperre auf.
- Der vom französischen Zulieferer Faurecia mehrheitlich übernommene Autozulieferer Hella ist auch im dritten Quartal mit einem schrumpfenden konfrontiert. Konzernchef Rolf Breidenbach sprach von „anhaltend hohen Unsicherheiten und Herausforderungen". Nach wie vor bestünden zudem massive Versorgungsengpässe bei bestimmten Elektronikbauteilen, so Breidenbach laut Mitteilung vom Donnerstag. Von Dezember bis Februar konnte das Unternehmen den Umsatz zwar um 4,6 Prozent auf gut 1,6 Mrd. Euro steigern, doch ging das bereinigte Ergebnis von Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) um mehr als ein Fünftel auf 82 Mio. Euro zurück. Unter dem Strich wies Hella 50 Mio. Euro Gewinn aus, nach 170 Mio. vor Jahresfrist.
- Der Hauptstadtflughafen BER hat über die Osterferien mit einer dünnen Personaldecke bei den am Ablauf beteiligten Unternehmen zu kämpfen. "Grundsätzlich ist die Personaldecke bei vielen Partnern zum Osterreiseverkehr ausreichend, aber nicht komfortabel", sagte BER-Chefin Aletta von Massenbach der Deutschen Presse-Agentur. „Das war zum Jahresbeginn von Januar bis März noch in Ordnung. Aber für diese Spitzen, die wir jetzt erwarten, kann an neuralgischen Punkten des Flughafens wie bei den Bodenverkehrsdiensten und bei der Sicherheit der Puffer beim Personal fehlen." Vor allem unvorhergesehene Corona-Erkrankungen könnten dann zum Problem werden. Die Folge: Längere Wartezeiten sind erneut nicht auszuschließen.
- Der Flugzeugbauer Airbus hat seine Auslieferungen im März im Vergleich zu Februar deutlich gesteigert, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Im abgelaufenen Monat hätten Kunden 60 Verkehrsflugzeuge entgegengenommen. Im Februar hatte Airbus 49 Maschinen übergeben.
Konjunktur & Politik
- In der vergangenen Woche ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA um 5.000 auf 166.000 gesunken, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. So niedrig war die Zahl der Hilfsanträge seit 1968 nicht mehr. Außerdem wurde die Zahl der Anträge für die Woche zuvor nach unten revidiert, von zuvor 202.000 auf nur noch 171.000. Analysten wurden von der positiven Entwicklung überrascht.
- Der globale Ölpreis dürfte nach Ansicht von US-Finanzministerin Janet Yellen bei einer kompletten Blockade der russischen Exporte wahrscheinlich „durch die Decke" gehen. Viele Staaten, vor allem in Europa, seien sehr abhängig von russischem Öl, sagte Yellen am Mittwoch bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus. „Wir wollen Russland maximalen Schmerz zufügen, aber auch darauf achten, den Amerikanern und unseren Partnern keinen übermäßigen Schmerz zuzufügen", sagte Yellen.
- Nach Ansicht des Präsidenten der Fed-Filiale von St. Louis, James Bullard, wird „selbst bei großzügiger Auslegung der geldpolitischen Prinzipien ein Leitzins von 3,5 Prozent benötigt, um die Inflation zu senken“. Das gegenwärtige Leitzinsniveau sei 300 Basispunkte zu niedrig.
- Wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine wollen die USA nach Angaben von Finanzministerin Janet Yellen bestimmte G20-Treffen boykottieren, wenn Vertreter Russlands teilnehmen. "Wir werden an einer Reihe von Treffen nicht teilnehmen, wenn die Russen dabei sind", sagte Yellen am Mittwoch.
- Die US-Notenbank hat ihre Sitzungsprotokolle von Mitte März veröffentlicht. Die darin enthaltene Botschaft: Die Fed führt die Zinswende konsequent durch. Es sind sogar Zinsschritte um einen halben Prozentpunkt möglich. Somit ist es durchaus denkbar, dass sich der Fed-Schlüsselzins bis Jahresende wieder der Marke vom drei Prozent annähert.
- Das EU-Parlament hat einen Gesetzesvorschlag verabschiedet, um verpflichtende Gasreserven vorzuschreiben. Die EU-Länder sollen demnach sicherstellen, dass die Reserven bis Anfang November zu 80 Prozent gefüllt sind. In den kommenden Jahren steigt diese Vorgabe dann auf 90 Prozent. Die Maßnahme muss nun in den Ländern selbst verhandelt werden, bevor sie in Kraft treten kann.
- Der Bundestag hat gegen den Gesetzesentwurf für eine Impfpflicht zunächst ab 60 Jahren gestimmt. Von 683 abgegebenen Stimmen waren 296 dafür, 378 dagegen, es gab zudem neun Enthaltungen. Für Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist dies ein Rückschlag. Beide hatten sich für den Gesetzesentwurf stark gemacht. Wegen offenkundiger Meinungsverschiedenheiten hatte die Ampel-Koalition dazu aber keinen Regierungsentwurf eingebracht. Abgestimmt wurde daher weitgehend ohne den sonst üblichen Fraktionszwang. Kanzler Scholz hatte sogar Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vom NATO-Treffen in Brüssel abgezogen, weil er ahnte, dass jede Stimme zählen könnte.
- Der Einzelhandel in der Eurozone hat seine Umsätze im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gesteigert, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Der Anstieg folgt auf einen Zuwachs um 0,2 Prozent im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Umsätze im Februar um 5,0 Prozent.
- Die Regierung in Vietnam will bis zum Ende des Jahrzehnts die Zahl der Motorräder in den Metropolen des Landes drastisch einschränken, um die chronisch verstopften Straßen zu entlasten. Die Behörden in den fünf größten Städten Ho-Chi-Minh-Stadt, Hanoi, Hai Phong, Da Nang und Can Tho seien angewiesen worden, die knatternden Zweiräder in vielen Bezirken bis 2030 weitgehend von den Straßen zu verbannen, berichtete die staatliche Zeitung "VnExpress" am Donnerstag.
- Italiens Ministerpräsident Mario Draghi hat zu einem möglichen Embargo auf russisches Gas Kompromissbereitschaft angemahnt. „Wir fragen uns, ob der Gaspreis für den Frieden eingetauscht werden darf. Angesichts dieser beiden Dinge, was bevorzugen wir da - den Frieden oder entspannt bleiben, mit angeschalteten Heizungen oder jetzt mit laufender Klimaanlage über den ganzen Sommer?", fragte der parteilose Regierungschef. "Wie würden Sie darauf antworten? Bevorzugen Sie den Frieden oder die laufende Klimaanlage? Das ist die Frage, die wir stellen müssen", entgegnete er der Frage eines Journalisten.
- Russische Truppen haben nach Angaben aus Moskau am Donnerstag weitere 29 Militärobjekte in der Ukraine bombardiert. Dabei seien Luftabwehrsysteme, Artilleriegeschütze, mehrere Kommando- und Stützpunkte der ukrainischen Streitkräfte sowie Munitions- und Treibstofflager vernichtet worden, sagte der russische Militärsprecher Igor Konaschenkow.
- Das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland hat seine Produktion im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent erhöht, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Der Zuwachs folgt auf ein Anstieg von 1,4 Prozent im Vormonat, das aber 1,3 Prozentpunkte niedriger ausfällt als zunächst ausgewiesen. Das Bundeswirtschaftsministerium sprach von einer „Seitwärtsbewegung", was für die Industrie nach vier deutlicheren Anstiegen in Folge einen Dämpfer darstelle.
- Bundesbank-Präsident Joachim Nagel geht davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) nun recht zügig die Zinswende angeht, aufgrund der sehr hohen Inflation. „Wir erwarten schon im Jahresdurchschnitt 2022 eine Inflationsrate, die bei 6 Prozent liegen kann. Und das ist natürlich zu viel", sagte Nagel dem ARD-Wirtschaftsmagazin "plusminus". Wenn der Krieg in der Ukraine anhalte, könne es zu weiteren Erhöhungen der Energiepreise und „Überschwappeffekten auf die Realwirtschaft" kommen. Bis zum Juni würden bereits die Anleihenkaufprogramme auf pro Monat 20 Mio. Euro zurückgeführt, so Nagel. Danach werde die EZB dann auf Grundlage neuer Daten neu entscheiden. Möglicherweise könnten sich auch Sparer bald wieder über höhere Zinsen freuen.
- Nach den Greueltaten in Butscha nehmen die USA Kinder der russischen Elite und Großbanken ins Visier. Die US-Regierung verhängte am Mittwoch neue Strafmaßnahmen, die erstmals auch die beiden Töchter des russischen Präsidenten Wladimir Putin betreffen. Die neuen US-Sanktionen richten sich zudem gegen die große russische Sberbank und die von Oligarchen gegründete Alfa-Bank. Die US-Regierung verbietet auch neue Investitionen in Russland durch US-Personen. Von Sanktionen betroffen sind zudem die Frau und die Tochter von Außenminister Sergej Lawrow, der frühere russische Staatschef Dmitri Medwedew sowie Premierminister Michail Mischustin. Auch russische Staatsunternehmen werden einbezogen.
- Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat zum Auftakt von Beratungen mit Kollegen der NATO-Staaten neue Waffen zur Verteidigung gegen Russland gefordert. Seine Agenda für das Treffen habe drei Punkte, sagte Kuleba am Donnerstag in Brüssel: „Es sind Waffen, Waffen, Waffen.“ Der beste Weg, der Ukraine nun zu helfen, sei, dem Land alles Notwendige zu stellen, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Schranken zu weisen und die russische Armee in der Ukraine zu besiegen, damit der Krieg nicht weiter ausufere.
- Der Bürgermeister der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol, Wadym Bojtschenko, hat Russland vorgeworfen, Leichen in mobilen Krematorien zu verbrennen. Mit dieser Praxis sollten Spuren verwischt werden. Das russische Militär habe die Hafenstadt in ein Todeslager verwandelt. „Das ist ein neues Auschwitz und Majdanek“, wurde Bojtschenko in einer Mitteilung auf Telegram zitiert. Die Welt müsse die „Putinschen Unmenschen“ bestrafen.
- Die Ausgaben des Öffentlichen Gesamthaushalts in Deutschland sind im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 5,0 Prozent auf 1.762,4 Mrd. Euro gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen etwas stärker als die Ausgaben um 9,4 Prozent auf 1.629,3 Mrd. Euro. Daraus errechnet sich ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 133,2 Mrd. Euro. Im Jahr 2020 hatte das Finanzierungsdefizit 189,2 Mrd. Euro betragen, während im Vorkrisenjahr 2019 ein Überschuss von 45,2 Mrd. Euro rzuelt worden war. „Das Finanzierungsdefizit des Öffentlichen Gesamthaushalts im Jahr 2021 erklärt sich zum größten Teil aus dem Finanzierungsdefizit des Bundes, das im Zusammenhang mit den Kosten der Corona-Pandemie nochmals leicht gestiegen ist“, so das Bundesamt.
- Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) plädiert angesichts des Ukraine-Kriegs für eine Gas- und Ölförderung in der Nordsee. "Um es klar zu sagen: Ich halte die Festlegung des Koalitionsvertrages, dass wir in der Nordsee nicht mehr Öl und Gas fördern wollen und keine neuen Felder explorieren wollen, für aus der Zeit gefallen", sagte der Politiker dem Magazin "The European". Deutschland habe Rohstoffreserven, die bislang nicht genutzt würden. Die heimische Öl- und Gasexploration habe wegen des gestiegenen Energiepreisniveaus eine andere Wirtschaftlichkeitsprognose als zuvor vermutet. „Insbesondere mit den Niederländern müssen wir schauen, was da in der Nordsee konkret geht", sagte Lindner.
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