Kommentar
18:13 Uhr, 15.12.2016

Gute Stimmungsdaten aus der US-Wirtschaft - Euro fällt zum Dollar auf tiefsten Stand seit 14 Jahren

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  • Evotec und Celgene wollen zusammen forschen
  • Amazon arbeitet an neuer Logistik-App
  • Verizon könnte Übernahme von Yahoo-Web-Geschäft abblasen
  • BMW und Daimler wollen ihr Carsharing-Geschäft bündeln
  • Deutsche Bank steht kurz vor Einigung im Streit mit Schickedanz
  • Ifo-Präsident Clemens Fuest hat die Leitzinserhöhung in den USA begrüßt
  • Gasekonzerne Linde und Praxair gehen zusammen
  • United Internet übernimmt Strato für 600 Mio. Euro in bar
  • Bei Metro nehmen die Pläne für die Aufspaltung Gestalt an
  • Neuer adidas-Chef skizziert Zukunfspläne
  • Yahoo: Mehr als eine Milliarden Nutzer wurden Opfer einer Cyberattacke in 2013 

DAX

  • Nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank herrscht an den europäischen Börsen eine gute Stimmung. Banken profitieren von den Aussichten auf höhere Zinsen, während Exporteure vom deutlich geschwächten Euro profitieren. Der DAX legte am Donnerstag um 1,08 Prozent auf 11.366,40 Punkte zu. Die Fed hatte am Mittwochabend den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte angehoben, für 2017 aber drei statt der bisher erwarteten zwei Zinserhöhungen signalisiert. Deutlich bergab geht es im Nachgang des Fed-Votums für den Euro. Die Gemeinschaftswährung fiel am Donnerstag auf den tiefsten Stand gegenüber dem Dollar seit rund 14 Jahren.

Unternehmensnachrichten

  • Evotec und Celgene gehen eine umfangreiche Forschungskooperation ein, um Behandlungsmethoden für neurodegenerativer Erkrankungen wie ALS, Alzheimer und Parkinson zu entwickeln. Evotec erhält im Rahmen der Vereinbarung eine Vorabzahlung in Höhe von $45 Mio und hat Anspruch auf Meilensteinzahlungen von bis zu $250 Mio, sowie Umsatzbeteiligungen im unteren zweistelligen Prozentbereich.
  • Amazon arbeitet laut Presseberichten an einer App, welche LKW-Fahrer und Verfrachter zusammenführen soll. Die Software zeigt unter anderem Real-Time Preise an, berechnet Routen und stellt Zahlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Amazon entwickelt sich damit zu einem umfassenden Logistikunternehmen weiter, welches in direkte Konkurrenz zu Unternehmen wie C.H. Robinson, J.B. Hunt und diversen Start-Ups wie Convoy oder Trucker Path tritt.
  • Nach dem Bekanntwerden des gigantischen Datendiebstahls bei Yahoo erwägt der Telekommunikationskonzern Verizon, die Übernahme des Web-Geschäfts von Yahoo abzusagen oder eine Preissenkung durchzusetzen, berichtet Bloomberg. Verizon hatte im Juli den Kauf des Web-Geschäfts für 4,8 Mrd. Dollar vereinbart.
  • Die Autobauer BMW und Daimler wollen ihr Carsharing-Geschäft bündeln. BMWs DriveNow und Daimlers Car2Go sollten künftig von einer gemeinsamen Plattform aus betrieben werden, berichtete das "Manager Magazin". Der Autovermieter Sixt, der an DriveNow mit 50 Prozent beteiligt ist, lehnt eine solche Fusion aber ab.
  • Die Deutsche Bank steht nach eigenen Angaben kurz vor einer Einigung im jahrelangen Streit mit der Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz. Es gebe eine Vereinbarung, die nach der Erfüllung bestimmter Voraussetzungen zu einem Ende des Rechtsstreits führe, sagte ein Sprecher. Schickedanz hatte ihre frühere Hausbank Sal. Oppenheim, die inzwischen zur Deutschen Bank gehört, und den Immobilienunternehmer Josef Esch, ihren ehemaligen Berater, vor dem Kölner Landgericht auf 1,9 Mrd. Euro verklagt.
  • Der US-Pharmakonzern Eli Lilly erwartet 2017 einen Gewinn von 4,05 bis 4,15 Dollar je Aktie sowie einen Umsatz von 21,8 bis 22,3 Mrd. Dollar. Die Prognosen liegen im Schnitt bei ergebnisseitig 3,97 Dollar und umsatzseitig bei 21,67 Mrd. Dollar.
  • Der US-Unterhaltungskonzern 21st Century Fox bestätigte seine Bereitschaft, die restlichen Sky-Anteile zum Gesamtpreis von 11,7 Mrd. Pfund zu übernehmen. 21st Century Fox bereits 39 % des Sky-Konzerns. Für die übrigen Papiere bietet Fox nun jeweils 10,75 Pfund.
  • Die Lufthansa gliedert die belgische Fluggesellschaft Brussels Airlines komplett in ihre Billigtochter Eurowings ein. Der Vorstand habe der Ausübung der Kaufrechte für die ausstehenden 55 Prozent der Aktien zugestimmt, teilte der Konzern mit. Der Kaufpreis für das Aktienpaket an der Muttergesellschaft SN Airholding betrage 2,6 Mio. Euro.
  • Die Gasekonzerne Linde und Praxair werden fusionieren. Chef des neuen Unternehmens mit dem Namen Linde wird Praxair-CEO Steve Angel, Chairman der Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle. Das Unternehmen wird nach „Handelsblatt“-Informationen aus den USA in Connecticut gelenkt. Auch der Finanzchef des neuen Konzerns kommt von Praxair. München wird als Standort beibehalten. Dort sind dann nur noch die Forschung und Entwicklung sowie die Personalabteilung angesiedelt. Die Aktie des neuen Unternehmens soll sowohl in New York als auch Frankfurt gelistet werden. Für die Arbeitnehmer von Linde ändert sich nichts.
  • Der Internet-Dienstleister United Internet macht mit einer großen Übernahme von sich reden. United Internet kauft der Deutschen Telekom den Webhoster Strato zu einem Kaufpreis von rund 600 Mio. Euro ab. Der Abschluss des Geschäfts wird im ersten Halbjahr 2017 erwartet. Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen.
  • Das Lebensmittelgeschäft wird auch nach der Aufspaltung des Handelskonzerns weiterhin Metro heißen. Der Lebensmittelspezialist, in dem das Großhandelsgeschäft Cash & Carry sowie die Verbrauchermarktkette Real aufgehen, wird künftig Metro AG heißen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Das Elektronikgeschäft firmiert in Zukunft unter Ceconomy. Bei Unternehmen dürften MDAX-Kriterien erfüllen. Die Aufspaltung ist mit Kosten in Höhe von 100 Mio. Euro verbunden.
  • Der neue adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted hat erstmals seine Pläne zur Zukunft des Sportkonzerns formuliert. „Dass wir endlich nachhaltig den Turnaround im Nordamerika-Geschäft hinbekommen. Dass wir intern das große Thema Digitalisierung beschleunigen. Und dass wir angesichts unseres rasanten Wachstums das Talent-Management weiter verbessern“, sagte Rorsted gegenüber dem „Handelsblatt“.
  • Mehr als eine Milliarde Nutzer des US-Internetanbieters Yahoo sind nach Angaben des Unternehmens Opfer eines bislang unbekannten Hackerangriffs im Jahr 2013 geworden. Laut Yahoo ist davon auszugehen, dass es sich bei dieser Attacke um einen anderen Vorfall als den Hackerangriff von 2014 handele, bei dem rund 500 Mio. Konten betroffen waren. Die Hacker hätten, so das US-Unternehmen weiter, offenbar im August 2013 persönliche Daten von mehr als einer Milliarde Konten entwendet. Die Cyberattacke sei von einer nicht autorisierten dritten Partei geführt worden.
  • In den USA bahnt sich die nächste Milliardenübernahme an. Der Lebensmittelriese Kraft Heinz will einem Bericht des Schweizer Wirtschaftsmagazins „Bilanz" unter Berufung auf eine sehr gut informierte Quelle den US-Konkurrenten Mondelez übernehmen. Die Investmentfirma 3G des brasilianischen Multi-Milliardärs Jorge Paulo Lehmann sei Treiber des Deals. Im vergangenen Jahr hatte Lemann zusammen mit Berkshire Hathaway die Fusion von Kraft Foods mit Heinz vorangetrieben.

Konjunktur & Politik

  • Der US-Häusermarkt bleibt im Dezember überraschend robust. Der NAHB-Hausmarktindex sei von 63 auf 70 Zähler gestiegen, teilte die National Association of Home Builders (NAHB) am Donnerstag mit. Das ist der höchste Stand seit Juli 2005.
  • Die Unternehmensstimmung in der US-Industrie hat sich im Dezember erwartungsgemäß leicht verbessert. Der Markit Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitendes Gewerbe in den USA legt von zuvor 54,1 auf 54,2 Punkte zu.
  • Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im dritten Quartal mit 113 Mrd. Dollar höher ausgefallen als erwarte (Prognose: 11,6 Mrd. USD).
  • Der Empire-State-Index legt im Dezember von 1,5 Punkten im Vormonat auf 9,0 Zähler zu. Der Indikator signalisiert damit stärkeres Wachstum als zuletzt.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinkt in der Woche zum 10. Dez. um 4.000 auf 254.000.
  • Das Geschäftsklima in der Region Philadelphia verbessert sich im Dezember dem Philly-Fed-Index zufolge überraschend stark von 7,6 Punkten im Vormonat auf 21,5 Punkte.
  • Die Preise auf Verbraucherebene steigen in den USA im Dezember um 0,2 % zum Vormonat, nach plus 0,4 Prozent im Vormonat.
  • Die britische Notenbank hat die Geldpolitik bei ihrem Zinsentscheid am Donnerstag nicht weiter gelockert. Die Bank of England beließ den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,25 %. Das Gesamtvolumen des Anleihekaufprogramms wurde außerdem bei 435 Mrd. Pfund belassen.
  • Das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI geht für das laufende Jahr nur noch von einem Wachstum der deutschen Wirtschaftsleistung von 1,8 Prozent aus. Im September waren die Forscher noch von 1,9 Prozent ausgegangen. Für das kommende Jahr erwartet das Institut ein BIP-Plus von 1,2 Prozent statt zuvor 1,4 Prozent.
  • Der vom Marktforschungsinstitut IHS Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat im November das hohe Niveau des Vormonats halten können. Der Indikator verharrt bei 53,9 Punkten. Das ist der höchste Stand in diesem Jahr. Die Erwartungen von Analysten wurden getroffen. Werte über 50 Punkte deuten Wachstum an.
  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre expansive Geldpolitik bestätigt. Die Notenbank setzte das Zielband für den Dreimonats-Libor am Donnerstag erneut bei minus 1,25 Prozent bis minus 0,25 Prozent fest und den Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank bei minus 0,75 Prozent.
  • Wie gemeinhin erwartet, hat die US-Notenbank die Leitzinsen auf ihrer Dezember-Sitzung um 25 Basispunkte auf die Spanne von 0,50 bis 0,75 Prozent angehoben. Dies ist bereits die zweite Anhebung in diesem Zyklus nach einer Erhöhung im Dezember vorigen Jahres. Der Offenmarktausschuss hat zugleich seinen Zinsausblick leicht beschleunigt. Die Prognosen der Währungshüter legen nun nahe, dass im Jahr 2017 drei weitere Anhebungen um je 25 Basispunkte folgen könnten, verglichen mit zwei Anhebungen in den vorangegangenen Prognosen. "Wir gehen von zwei weiteren Zinserhöhungen im kommenden Jahr aus – mindestens", zitiert die "Wirtschaftswoche" Jeffrey Hussey von Russell Investments.
  • Nach Einschätzung der Chefin der US-Notenbank Janet Yellen bleibt die weitere wirtschaftliche Entwicklung und künftige Wirtschaftspolitik unter der Regierung von Donald Trump unsicher. Yellen sagte am Mittwoch auf der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung, es sei noch unklar, wie die Geldpolitik auf eine mögliche Änderung der Fiskalpolitik reagieren werde. Man habe Zeit, um die politische Entwicklung abzuwarten. Höhere Staatsausgaben seien nicht unbedingt nötig, um Vollbeschäftigung zu erreichen, betonte Yellen.
  • Ifo-Präsident Clemens Fuest hat die Leitzinserhöhung in den USA begrüßt. Das sei ein Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen müssten, so Fuest. Die Inflationsrate in den USA steige, und daher sei es wichtig, dass die Geldpolitik rechtzeitig gegensteuere. „Auch die EZB sollte sich auf einen Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik vorbereiten, denn es ist absehbar, dass die Inflationsrate nächstes Jahr auch im Euroraum ansteigen wird“.

Devisen

  • Im Nachgang der Leitzinsanhebung in den USA ist der Euro auf ein 14-Jahrestief zum US-Dollar gefallen. Bis zum frühen Abend sank der Kurs der Gemeinschaftswährung im Tief bis auf 1,0364 US-Dollar. Der Zinsschritt in den USA, aber auch das von der Fed signalisierte höhere Straffungstempo für das kommende Jahr stärkt den Greenback auf breiter Front. Der Dollar-Index, der die Währung ins Verhältnis zu sechs weiteren Devisen setzt, stieg am Donnerstag auf den höchsten Stand seit 13 Jahren.

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