Kommentar
16:14 Uhr, 01.03.2017

Inflation zieht weiter an - Arbeitsmarkt bleibt robust

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  • ISM-Einkaufsmanagerindex überraschend stark
  • Inflation zieht weiter an
  • Arbeitslosenzahl sinkt um 15.000 
  • US-Notenbanker signalisieren Zinserhöhung noch in diesem Monat
  • Donald Trump breitete in der Kongress-Rede die Ecksteine seiner Politik aus
  • Stada hebt Dividende für 2016 an
  • Nordex-Jahreszahlen haben die Markterwartungen übertroffen
  • Zalando-Ausblick sorgt für Enttäuschung
  • Bayer reduziert seinen Anteil von 64,2 Prozent am Kunststoffhersteller Covestro

DAX

  • Der DAX präsentiert sich nach den Reden einiger Fed-Vertreter deutlich fester. Der deutsche Leitindex gewinnt aktuell 1,7 Prozent auf 12.036 Punkte hinzu. Nach dem Rückschlag vom Freitag macht das Börsenbarometer damit wieder verlorenen Boden gut. Die US-Notenbanker John Williams und William Dudley deuteten eine bevorstehende Zinserhöhung in den USA an. Die mit Spannung erwartete Rede des neuen US-Präsidenten Donald Trump vor dem Kongress in Washington brachte Börsianern zufolge derweil kaum neue Impulse. Heute werden in Deutschland Inflationszahlen veröffentlicht.

Unternehmensnachrichten

  • Auch die Deutsche Börse glaubt nach den jüngsten Vorkommnissen kaum noch an einen Erfolg der geplanten Fusion mit der London Stock Exchange. „Noch prüft natürlich die Kommission das geplante Vorhaben, aber mit Blick auf die derzeitigen Erwartungen wird eine Durchführung der Transaktion in ihrer Wahrscheinlichkeit sicher nicht steigen", sagte Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter.
  • Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will seinen Anteil von 64,2 Prozent am Kunststoffhersteller Covestro reduzieren, aber Mehrheitsaktionär bleiben. Angesichts des seit dem Börsengang deutlich gestiegenen Covestro-Aktienkurses und des günstigen Marktumfelds eröffne sich die Gelegenheit, die Beteiligung weiter zu verringern, teilte der Konzern mit. Für den Anteilsverkauf wurde am Dienstagabend ein beschleunigtes Bookbuildingverfahren gestartet, Preisfestsetzung und Zuteilung sollen heute erfolgen.
  • Der Pharmakonzern Stada hebt die Ausschüttung an die Aktionäre an. Die Dividende für 2016 soll im Vergleich zum Vorjahr um 2 auf 72 Cent je Aktie steigen. Für 2017 strebt Stada einen um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigten Umsatz von 2,28 bis 2,35 Mrd. Euro an. Dieser lag 2016 bei 2,15 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) dürfte zwischen 430 und 450 Mio. Euro liegen und der bereinigte Gewinn bei 195 bis 205 Mio. Euro. Unter dem Strich verdiente Stada mit 92,9 Mio. Euro 16 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
  • Die Jahreszahlen des Windkraftanlagenbauers Nordex haben die Markterwartungen übertroffen. Der Umsatz im Jahr 2016 erhöhte sich auch dank der Übernahme von Acciona Windpower (AWP) deutlich um 40 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro. AWP wird seit dem 1. April 2016 im Konzern konsolidiert. In Europa wurden 69 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet. Der operative Gewinn (Ebitda) stieg um 57 Prozent auf 285,5 Mio. Euro. Dies entspricht einer operativen Marge von 8,4 Prozent.
  • Der Online-Modehändler Zalando will in diesem Jahr eine bereinigte Ebit-Marge von 5,0 bis 6,0 Prozent erzielen und den Umsatz um 20 bis 25 Prozent anheben. Die Markterwartungen an die Profitabilität waren optimistischer. Der Konsens für die bereinigte Ebbt-Marge liegt bei etwa 6,3 Prozent. 2016 wurden 5,9 Prozent erzielt.
  • Die EU-Kommission hat das erste humane Gerinnungsfaktor VIII-Präparat der 4. Generation unter dem Namen Vihuma(R) zugelassen. Die Biotest AG wird Vihuma(R) ab Anfang April 2017 in Deutschland vertreiben.
  • Beim Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall wuchsen im abgelaufenen Jahr Umsatz und Gewinn in der Rüstungssparte prozentual deutlich zweistellig. Auch die Auftragslage bleibt robust. „Organisches Wachstum und die weitere Verbesserung unserer Ergebnisse bleiben auch im gerade angelaufenen Geschäftsjahr unsere Ziele", sagte Vorstandschef Armin Papperger.
  • Der Stahlhändler Klöckner & Co konnte im vergangenen Geschäftsjahr wieder schwarze Zahlen schreiben. EBITDA und Konzernergebnis in 2016 wurden deutlich auf 196 Mio. Euro (Vorjahr: 86 Mio. vor Restrukturierungsaufwendungen) bzw. 38 Mio. Euro (Vorjahr: - 349 Mio.) gesteigert. Demgegenüber ging der Umsatz um 11,1 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro zurück. Mit seinem Dividendenvorschlag überraschte der Konzern leicht positiv. Der Vorstand hat die Ausschüttung einer Dividende von 20 Cent je Aktie genannt.
  • Der kriselnde japanische Technologiekonzern Toshiba will beim geplanten Verkauf seiner Speicherchip-Sparte rund 1,5 Bio. Yen einnehmen und damit weniger als bislang angenommen. Bisher war über einen Kaufpreis von 2,0 bis 2,5 Bio. Yen spekuliert worden.

Konjunktur & Politik

  • Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Februar überraschend deutlich aufgehellt. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist von 56,0 Punkten im Vormonat auf 57,7 Punkte gestiegen. Volkswirte hatten durchschnittlich nur mit einem Anstieg auf 56,1 Punkte gerechnet.
  • Die Bauausgaben in den USA sind im Januar unerwartet um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, nachdem sie im Dezember bereits um 0,2 Prozent gefallen waren. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,7 Prozent erwartet.
  • Die Konsumausgaben der privaten Haushalte in den USA sind im Januar etwas schwächer als erwartet um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet, nachdem sie im Vormonat um 0,5 Prozent gestiegen waren.
  • Die persönlichen Einkommen der privaten Haushalte in den USA sind im Januar um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 0,3 Prozent, nach einem Anstieg von 0,3 Prozent im Dezember.
  • Die US-Verbraucherpreise gemessen an der PCE-Kernrate sind im Januar wie erwartet um 0,3 Prozent gestiegen, nach einem Plus von 0,3 Prozent im Vormonat.
  • Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat im Februar weiter an Fahrt gewonnen. Nach den vorläufigen Berechnungen stieg die jährliche Inflationsrate von 1,9 Prozent im Vormonat auf 2,2 Prozent. Volkswirte hatten durchschnittlich mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 2,1 Prozent gerechnet.
  • Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland ist im Februar weniger stark als erwartet auf nur 56,8 Punkte (Januar: 56,4 Punkte) gestiegen. Beim vorläufigen Ausweis war noch ein Wert von 57,0 Punkten gemeldet worden. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Euroraum verbesserte sich von 55,2 Punkten im Vormonat auf 55,4 Punkten, gegenüber einem vorläufigen Wert von 55,5 Zählern.
  • Die Arbeitslosenzahl in Deutschland ist im Februar um 15.000 gegenüber dem Vormonat auf 2,762 Millionen gesunken. Das sind 149.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,3 Prozent. Auf saisonbereinigter Basis sank die Arbeitslosenzahl um 14.000 gegenüber Januar. Volkswirte hatten durchschnittlich mit einem Rückgang von 10.000 gerechnet.
  • Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China hat sich im Februar um 0,7 auf 51,7 Punkte verbessert. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet. Auch der offizielle, vom Handelsverband CFLP ermittelte Stimmungsindikator stieg an, und zwar um 0,3 auf 51,6 Punkte. Auch hier war ein Rückgang erwartet worden. Werte über 50 deuten auf eine gute Geschäftsentwicklung hin.
  • William Dudley, Präsident der regionalen Notenbank von New York, hat am Dienstag in einer Rede gesagt, dass eine Zinserhöhung zunehmend zwingender werde. Sein Kollege John Williams, Chef der Notenbank in San Francisco, sagte zudem, dass eine Zinserhöhung noch in diesem Monat beim nächsten Treffen der Fed ernsthaft erwogen werden könnte. Händler am Terminmarkt setzten die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im März mit 80 Prozent an.
  • Donald Trump hat in seiner Rede vor dem Kongress in Washington wenig Details zu seinen Steuer- und Investitionsplänen genannt. Trump versprach zwar erneut eine „historische Steuerreform“. Sein Wirtschaftsteam arbeite daran. Unternehmen sollten weniger Steuern bezahlen, um überall wettbewerbsfähig zu sein und wachsen zu können. Ins Detail ging Trump wie bei den Plänen für Infrastrukturausgaben aber nicht.
  • Im Januar waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes rund 43,6 Mio. Personen in Deutschland erwerbstätig. Im Jahresvergleich nahm die Zahl der Erwerbstätigen damit um 612.000 Personen bzw. 1,4 Prozent zu. Erwerbslos waren im Januar rund 1,8 Mio. Menschen, 88000 weniger als ein Jahr zuvor.
  • Der Aufsichtsratsvorsitzende des Autozulieferkonzerns Bosch, Franz Fehrenbach, hat das in Stuttgart mögliche Dieselfahrverbot für beschäftigungspolitisch verheerend bezeichnet und fürchtet das Ende der Dieseltechnologie in Deutschland.
Termine des Tages: 09:50 Uhr - FR: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Februar (endgültig)
09:55 Uhr - DE: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Februar (endgültig)
09:55 Uhr - DE: Arbeitsmarktdaten Februar
10:00 Uhr - EWU: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Februar (endgültig)
14:00 Uhr - DE: Verbraucherpreise Februar (Vorabschätzung)
14:30 Uhr - US: Konsumausgaben Januar
14:30 Uhr - US: Persönliche Einkommen Januar
14:30 Uhr - US: PCE-Kernrate Januar
15:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Februar (endgültig)
16:00 Uhr - US: Bauausgaben Januar
16:00 Uhr - US: ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Februar
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände
20:00 Uhr - US: Beige Book der Fed

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