Kommentar
15:40 Uhr, 01.11.2016

DAX rutscht unter Marke von 10.600 Punkten - Pfizer kürzt Gewinnaussichten

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  • Pfizer senkt Gewinnziele: Grund ist Entwicklungsstopp eines Medikaments
  • Nordex erhält Folgeaufträge aus der Türkei
  • Bank of Japan verschiebt erneut Inflationsziel
  • Merck KGaA prüft den Verkauf seiner Biosimilars-Sparte
  • Einkaufsmanagerindizes aus China legen deutlich zu
  • ChemChina hat Kaufofferte für Syngenta zum vierten Mal verlängert
  • Pfeiffer Vacuum bleibt für das vierte Quartal optimistisch
  • Cancom bleibt auf Wachstumspfad
  • Sony erleidet Schiffbruch
  • Aufschwung am deutschen Arbeitsmarkt setzt sich nicht weiter fort

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Dienstagnachmittag wieder im Abwärtsfieber. Anfängliche Gewinne am Dienstamorgen lösten sich im Zuge einer zunehmenden Risikoaversion der Anleger in Luft auf. Zunächst sorgten erfreuliche Konjunkturdaten aus China noch für gute Stimmung am Markt. Der DAX drehte ab Mittag ins Minus und baute seine Verluste sukzessive aus. Die Unsicherheiten in dieser und der kommenden Woche mit Leitzins-Entscheidungen und der US-Präsidentschaftswahl sorgen für einen Rückzug aus Risiko-Papieren.

Unternehmensnachrichten

  • Der Windturbinenhersteller Nordex hat mehrere neue Aufträge von seinem Kunden Eksim Yatirim aus der Türkei erhalten. Für die Erweiterungen dreier Windparks errichtet Nordex insgesamt 37 Anlagen vom Typ N117/3000 mit einer Leistung von insgesamt 111 Megawatt.
  • Der Ölkonzern BP hat im dritten Quartal wegen des niedrigen Ölpreises einen Gewinneinbruch erlitten. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten ging um 49 Prozent auf 933 Mio. US-Dollar zurück. Analysten hatten aber mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet.
  • Der Pharmakonzern Pfizer hat die Gewinnaussichten für das Gesamtjahr gekappt. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll nun zwischen 2,38 und 2,43 US-Dollar betragen. Bisher peilte Pfizer eine Spanne von 2,38 bis 2,49 US-Dollar an. Grund der Gewinnwarnung ist der Entwicklungsstopp fü den Arzneimittelkandidaten Bococizumab. Die Prognose für den Umsatz hob Pfizer hingegen mit Blick auf den Zukauf von Medivation an.
  • Die Google-Tochter YouTube und die deutsche Verwertungsgesellschaft Gema haben nach einem sieben Jahre langen Konflikt einen Lizenzvertrag vereinbart. Details wurde nicht genannt. Möglich ist aber eine Beteiligung der Gema an den Werbeerlösen und zusätzlich eine Pauschale für Musikvideo-Streams ohne Werbung.
  • Dank operativer Verbesserungen und einer Stabilisierung der Absatzmärkte hat der Düngerkonzern Mosaic im vergangenen Quartal deutlich besser abgeschnitten als erwartet.
  • Der Lebensmittelkonzern Kellogg hat im dritten Quartal mehr verdient als vor einem Jahr. Der bereinigte Gewinn kletterte von 0,85 auf 0,96 US-Dollar je Aktie. Analysten hatten ein EPS von 0,87 US-Dollar erwartet.
  • Der Pharma- und Chemikonzern Merck KGaA prüft den Verkauf seiner Biosimilars-Sparte. Das Unternehmen habe für das Geschäft mit Nachahmerprodukten für biotechnologisch hergestellte Arzneien eine Investmentbank mandatiert, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Das Unternehmen hat den Bericht bislang noch nicht bestätigt.
  • ChemChina hat sein Übernahmeangebot für den Pflanzenschutzkonzern Syngenta zum vierten Mal verlängert. Nun gilt das Kaufangebot bis zum 5. Januar 2017. Eine erneute Verlängerung schlossen die Chinesen nicht aus.
  • Der Vakuumpumpen-Spezialist Pfeiffer Vacuum bleibt für das vierte Quartal optimistisch. Der Umsatz soll zum Jahresende deutlich steigen, teilte das TecDAX-Unternehmen mit. Das Umsatzziel von 470 Mio. Euro für 2016 und die geplante Verbesserung der Gewinnspannen seien zwar ambitioniert, aber erreichbar.
  • Der IT-Dienstleister Cancom hat in den ersten neun Monaten den Umsatz um neun Prozent auf 718 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 23 Prozent auf 50,2 Mio. Euro zu.
  • Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Brustkrebs-Präparat LEE011 des Schweizer Pharmakonzerns Novartis ein vorrangiges Prüfungsverfahren (Priority Review) eingeräumt. Dadurch verkürzt sich die übliche Zulassungsperiode um einige Monate. Das Medikament hatte im August von der FDA bereits den sog. „Therapiedurchbruch“-Status gewährt bekommen.
  • Der japanische Elektronikkonzern Sony hat im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2016/17 einen Umsatzrückgang um 10,8 Prozent auf 1,7 Bio. Yen erlitten. Unterm Strich brach der Gewinn um 85,6 Prozent auf 4,8 Mrd. Yen ein. Hintergrund sind die Folgen eines Erdbebens, das im Berichtsquartal eine Produktionsstätte für Bildsensoren schwer beschädigt hatte.
  • Der Ölkonzern Royal Dutch Shell hat dank einer höheren Produktion und Sparmaßnahmen den Gewinn im dritten Quartal auf 1,45 Mrd. US-Dollar gesteigert. Vor Jahresfrist hatten hohe Wertberichtigungen noch für einen Verlust von 6,12 Mrd. US-Dollar gesorgt. Der bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten legte um 18 Prozent auf 2,79 Mrd. US-Dollar zu.
  • Der japanische Elektronikkonzern Sharp schaut nach dem ersten Halbjahr seines laufenden Geschäftsjahres zuversichtlich auf das Gesamtjahr und will erstmals nach drei Jahren wieder einen Gewinn erzielen. Das operative Ergebnis soll im GJ 2016/17 bei umgerechnet 245 Mio. US-Dollar liegen. Im vergangenen Geschäftsjahr häufte Sharp einen Verlust von 1,4 Mrd. US-Dollar an.

Konjunktur & Politik

  • In den USA sind die Bauausgaben im September überraschend im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent zurückgegangen, teilte das US-Handelsministerium mit.
  • Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Oktober verbessert. Der ISM-Einkaufsmanagerindex kletterte von 51,5 Punkten im Vormonat auf 51,9 Zähler.
  • Die US-Notenbank wird an diesem Mittwoch den Leitzins wohl noch einmal unverändert lassen. Die Notenbank wolle im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl nicht noch für Unruhe an den Märkten sorgen, sind sich fast alle Volkswirte einig. Eine Leitzinserhöhung im Dezember könnte jedoch signalisiert werden.
  • Zum ersten Mal seit Mai liegt Donald Trump in einer Umfrage des Senders ABC vor Hillary Clinton. Der Republikaner kommt mit 46 Prozent auf einen Punkt mehr als die Demokratin.
  • ESM-Chef Klaus Regling geht davon aus, dass Griechenland im kommenden Jahr an die Finanzmärkte zurückkehren kann, wenn an den Reformen festgehalten wird.
  • Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Großbritannien ist im Oktober um 0,9 auf 54,3 Punkte gesunken. Experten hatten einen Rückgang erwartet. Weiterhin notiert der Indikator damit deutlich im Wachstumsbereich oberhalb von 50 Punkten.
  • Der deutsche Arbeitsmarkt wird nach Einschätzung von Experten im kommenden Jahr seinen langjährigen Aufschwung nicht fortsetzen. Nach einer anfänglichen Seitwärtsbewegung müsse man sich in der zweiten Jahreshälfte 2017 aber auf spürbar steigende Arbeitslosenzahlen einstellen, prognostizierten Volkswirte deutscher Großbanken in einer dpa-Umfrage. Nach der Prognose wird die Zahl der Arbeitslosen 2017 im Schnitt zwischen 70.000 und 90.000 zunehmen. Grund ist vor allem die steigende Zahl arbeitsloser Flüchtlinge.
  • Die japanische Notenbank hält an ihrer Geldpolitik fest. Das entschied die Bank of Japan am Dienstag nach dem Abschluss zweitägiger Beratungen. Der Zins für einige Einlagen von Banken bleibt bei -0,1 Prozent. Das Wertpapier-Kaufprogramm bleibt bei jährlich 80 Bio. Yen. Die Inflation in Japan wird sich nach Einschätzung der Zentralbank nun frühestens Ende 2018 oder sogar erst Anfang 2019 der Zielmarke von zwei Prozent nähern. Eigentlich sollten die Preise bereits Anfang 2017 wieder um diese Marke pendeln.
  • In China hatte sich die Stimmung in der Industrie des Landes im Oktober überraschend aufgehellt. Dies ergab der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Sektor. Der Indikator setzte sich mit einem Sprung von 50,1 auf 51,2 Punkten deutlich von der Wachstumsschwelle von 50 Punkten nach oben ab. Der offizielle Indikator des Handelsverbandes CFLP für das Verarbeitende Gewerbe ist zugleich von 50,4 auf 51,2 Zähler gestiegen.
Termine des Tages: 14:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Oktober (endgültig)
15:00 Uhr - US: Bauausgaben September
15:00 Uhr - US: IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen November
15:00 Uhr - US: ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Oktober

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