Kommentar
17:45 Uhr, 15.11.2019

Neue Allzeithochs an der Wall Street - US-Industrieproduktion bricht ein - Ex-BMW-Vorstand Duesmann neuer Audi-Chef

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  • US-Einzelhändler weiten Umsätze aus
  • Empire State Index trübt sich ein
  • Kudlow: "sehr konstruktive Diskussionen" mit Peking
  • Eurozone: Inflation auf Dreijahrestief
  • Kein britischer EU-Kommissar: EU eröffnet Verfahren
  • Trump zieht vor Supreme Court
  • VW-Aufsichtsrat beschließt Investitionen bis 2024

DAX

  • Am Donnerstag hielten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt noch zurück. Schließlich gab es zu diesem Zeitpunkt keine offensichtlichen Fortschritte in den Handelsgesprächen USA/China und angesichts der Drohung von US-Präsident Trump, die Strafzölle gegen Peking womöglich weiter anzuheben, wurden Risiken erneut gemieden. Der DAX mündete in eine Seitwärtsrange, die den ganzen Tag über anhielt. Der heutige Handelsbeginn stand ebenfalls im Schatten des Handelsthemas. Nur dieses Mal in positiver Hinsicht. Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow hatte sich einmal mehr optimistisch geäußert: Es gebe “sehr konstruktive Diskussionen“ mit Peking. Ein Abkommen könne schon bald geschlossen werden. Die Stimmung sei ziemlich gut. Ein optimistischer Ausblick des US-Chipanlagenbauers Applied Materials sorgte ebenfalls für gute Stimmung. Dank neuer Allzeithochs an der Wall Street konnte auch der DAX am Nachmittag noch einmal zulegen und eine mittägliche Schwächephase überwinden. Der deutsche Leitindex beendete den Handel mit einem Plus von 0,46 Prozent bei 13.240,50 Punkten. Auf Wochensicht zeigte der DAX aber nur eine Seitwärtskonsolidierung, nachdem er in den Wochen zuvor kräftig geklettert war. Konjunkturdaten spielten am Freitag keine große Rolle. Ein Einbruch bei der US-Industrieproduktion im Oktober wurde mehr oder weniger ignoriert. Etwas Rückenwind kommt von den frischen Preisdaten im Euroraum. Die Inflationsrate ist nach finalen Angaben des Statistikamts Eurostat im Oktober auf 0,7 % gefallen. Das ist die niedrigste Rate seit rund drei Jahren. Die EZB hatte unter anderem wegen des niedrigen Preisdrucks im September eine weitere Lockerung der Geldpolitik beschlossen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der ehemalige BMW-Vorstand Markus Duesmann ist vom VW-Aufsichtsrat zum neuen Audi-Chef berufen worden und wird damit den erst seit Jahresbeginn amtierenden Vorstandsvorsitzenden Bram Schot ablösen. „Duesmann wird den Vorstandsvorsitzenden Bram Schot zum 1. April ablösen", teilte VW mit. VW-Konzernchef Herbert Diess, der auch den Audi-Aufsichtsrat leitet, sagte laut Mitteilung, Duesmann werde das Versprechen „Vorsprung durch Technik“ verstärkt unter Beweis stellen.
  • Amazon will die Vergabe des milliardenschweren „Jedi" (Joint Enterprise Defense Infrastructure Cloud)-Auftrags des Pentagons an Microsoft nicht akzeptieren und geht dagegen vor. In dem Vergabeprozess habe es zahlreiche Fehler und Mängel gegeben, teilte Amazon zur Begründung mit.
  • Tesla ist wieder auf der Liste der empfohlenen Autos im US-Verbrauchermagazin "Consumer Reports" vertreten. Das Model 3 und das Model S bekamen bei ihrem Wiedereinzug in das sog. Ranking zur Zuverlässigkeit jeweils die Note „durchschnittlich". Damit belegt Tesla den 23. Platz von 30. Beim Model 3 hatten im Februar zunehmende Beschwerden dazu geführt, dass es aus der Liste gestrichen wurde.
  • Der Börsengang des chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba in Hongkong stößt auf reges Interesse. Die Emission sei mehrfach überzeichnet, hieß es in einer Mitteilung an Investoren. Alibaba will mit dem Zweit-Börsengang 13,4 Mrd. Dollar einnehmen.
  • Der Grafikprozessor-Hersteller NVIDIA hat im dritten Quartal einen Umsatzminus von 5 Prozent auf 3,01 Mrd. Dollar verzeichnet. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 2,91 Mrd. Dollar gerechnet. Der Nettogewinn fiel um 4 Prozent auf 1,1 Mrd. Dollar.
  • Applied Materials hat mit einem überraschend positiven Umsatzausblick für das erste Quartal überzeugt. Der Chipanlagenbauer erklärte, er gehe dank einer hohen Nachfrage nach Prozessorchips einer Umsatzhöhe von 4,1 Mrd. Dollar (+/- 150 Mio.) aus. Analysten hatten bislang Umsätze erwartet, die rund 1 Mrd. Dollar niedriger liegen.
  • Mit einem Non-Stop-Flug über 17.750 Kilometer direkt von London nach Sydney hat die australische Fluggesellschaft Qantas 46 Personen befördert. Die Boeing 787-9 Dreamliner landete am Freitag auf dem Flughafen in Sydney. Der Flug dauerte über 19 Stunden.
  • Der Investor Warren Buffett hat 210 Mio. Dollar in Aktien des Möbelunternehmens Restoration Hardware investiert. Das sorgte bei den Anlegern für Euphorie. Im Gegenzug hat Berkshire Hathaway, die Holdinggesellschaft von Buffett, die Beteiligung an Wells Fargo um weitere 7 % gesenkt.
  • Der Schweizer Pharmahersteller Roche und die US-Biotechfirma Promedior haben eine Übernahmevereinbarung geschlossen. Der Kaufpreis beläuft sich auf390 Mio. Dollar in bar. Zudem sind Meilensteinzahlungen von bis zu 1 Mrd. Dollar vorgesehen.
  • Türkischen Branchenvertretern zufolge sind die Gespräche zwischen der türkischen Regierung und Volkswagen im Zusammenhang mit dem geplanten VW-Werk trotz der verschlechterten Beziehungen nicht ausgesetzt worden. Der Chef des Exporteure-Verbandes der türkischen Automobilindustrie (OIB), Baran Celik, sagte vor dem Wochenende, „ich weiß, dass die Regierung mit VW in Kontakt ist.“ Man warte nun auf das Resultat. Industrieminister Mustafa Varank bestätigte bei einem Gespräch in Ankara, „wir reden immer mit der deutschen Seite. ... Unsere Aufgabe ist es, mit dem Investor zu sprechen, mit Volkswagen zu sprechen.“
  • Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat das Klimapolitik der Bundesregierung kritisiert. „Die Klimadebatte war bislang in Teilen von Irrationalität geprägt", so der Lufthansa-Chef im 'Handelsblatt'. Er fordert der Bundesregierung gegenüber eine intensivere Nutzung von alternativen Kraftstoffen und möchte das Premiumsegment der Lufthansa weiter ausbauen. Der Bundestag hat im Rahmen des Klimapakets auch höhere Steuern auf Flugtickets beschlossen. In einer namentlichen Abstimmung stimmten 356 Abgeordnete mit Ja, 200 mit Nein bei 55 Enthaltungen. Bei der Erhöhung geht es um Flüge im Inland und in EU-Staaten. Die Änderung soll zum 1. April 2020 in Kraft treten.
  • Der Stahlkonzern ArcelorMittal darf seinen insolventen indischen Wettbewerber Essar Steel übernehmen. Der Oberste Gerichtshof gab die Transaktion frei. Arcelor und sein Partner Nippon Steel hatten umgerechnet 5,8 Mrd. US-Dollar sowie weitere Investitionen für Essar Steel India geboten.
  • Der Aufsichtsrat von Volkswagen will heute über die geplanten Investitionen über die nächsten fünf Jahre beraten. Am Nachmittag wollen der Vorsitzende Hans Dieter Pötsch sowie Betriebsratschef Bernd Osterloh und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) als Mitaufseher zusammen mit Konzernchef Herbert Diess Einzelheiten in einer Pressekonferenz vorstellen. 2018 hatte VW für den bevorstehenden Fünfjahreszeitraum 44 Mrd. Euro Investitionsmittel für E-Mobilität, autonomes Fahren, Mobilitätsdienste und Digitalisierung beschlossen - rund ein Drittel der verplanten Gesamtmittel. Für den Zeitraum 2020 bis 2024 wird nun mit weiteren Zuwächsen gerechnet.
  • Der Immobilienkonzern LEG wird zuversichtlicher für das kommende Jahr. 2020 soll der operative Gewinn FFO 1 auf 370 bis 380 Mio. Euro steigen. Zuvor hatte LEG einen Wert zwischen 356 bis 364 Mio. Euro erwartet. In laufenden Jahr soll der FFO I weiterhin bei 338 bis 344 Mio. Euro liegen.
  • Delticom hat angesichts eines zunehmend schwieriger werdenden Geschäftsumfeldes und zur Sicherung ihrer langfristigen Liquidität ein Konzept zur nachhaltigen Rückkehr in die Gewinnzone, Steigerung der Profitabilität und Fokussierung auf das Kerngeschäft "Reifen Europa" erarbeitet. Der Hersteller verhandelt in diesem Zusammenhang mit den finanzierenden Banken über eine Fortführung der Finanzierung mit einer Laufzeit bis Ende 2021. Am 7. August 2019 sei eine bereits mehrfach verlängerte Stillhaltevereinbarung abgeschlossen worden. „Nach weiteren konstruktiven Verhandlungen mit den finanzierenden Banken haben diese eine zeitnahe Verlängerung der Laufzeit bis zum 8. Dezember 2019 konkret in Aussicht gestellt, um die weitere Abstimmung über die Fortführung der Finanzierung bis Ende 2021 zu ermöglichen", so das Unternehmen.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Industrie hat im Oktober deutlich ihre Produktion gedrosselt. Die Gesamtherstellung in der Industrie lag 0,8 Prozent niedriger als im Vormonat, wie die US-Notenbank mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit 18 Monaten. Analysten hatten mit einem halb so hohen Rückgang gerechnet. Vor allem die Autoproduktion ging im Oktober stark zurück.
  • Der Empire-State-Manufacturing-Index ist im November von zuvor 4,0 auf 2,9 Punkte gesunken, wie die regionale Notenbank von New York am Freitag mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg auf 6,0 Punkte gerechnet.
  • Die Preise von in die USA eingeführte Waren sind im Oktober stärker als erwartet um 3,0 % im Jahresvergleich gefallen, teilte das US-Handelsministerium mit. Im Vormonat waren die Einfuhrpreise um revidierte 2,1 Prozent gesunken.
  • Der US-Einzelhandel hat seine Umsätze im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent erhöht, wie das Handelsministerium mitteilte. Das war etwas mehr als von Analysten
  • Die Inflationsrate in der Eurozone ist nach finalen Angaben des Statistikamts Eurostat im Oktober auf 0,7 Prozent gefallen. Das ist die niedrigste Rate seit rund drei Jahren. Die Kerninflation stieg dagegen leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 1,1 Prozent. Die Europäische Zentralbank hatte u. a. wegen des schwachen Preisdrucks im September eine weitere Lockerung der Geldpolitik beschlossen.
  • Der niedersächische Ministerpräsident Stephan Weil sieht die Windbranche in Deutschland mit den geplanten Abstandsregeln für neue Anlagen gefährdet. Sollte die in der Bundesregierung diskutierte Novellierung des Baurechts zu diesem Thema durchkommen, ergäbe das ein fatales Signal an die Branche, sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur. "Wollte man Onshore-Windenergie gänzlich aus Deutschland vertreiben, wäre das ein geeigneter Schritt.“
  • Die Allianz OPEC+ sieht sich 2020 einem verschärften Wettbewerb gegenüber, erwartet die Internationale Energieagentur (IEA) laut ihrem am Freitag in Paris vorgestellten Monatsbericht. „Die OPEC+-Länder stehen 2020 vor einer großen Herausforderung, da die Nachfrage nach Rohöl voraussichtlich stark sinken wird“.
  • Die Regierung in Hongkong rechnet wegen der schweren Massenproteste mit einer schweren Rezession. 2019 soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,3 Prozent schrumpfen. Bislang war ein Minus von 0,1 Prozent erwartet worden.
  • Der Bundestag hat am Freitag große Teile des Klimaschutzpakets verabschiedet. Dieses sieht einen CO2-Preis im Verkehr und bei Gebäuden vor. Daneben geht es u. a. um eine Senkung der Mehrwertsteuer bei Bahntickets im Fernverkehr und eine höhere Pendlerpauschale.
  • Larry Kudlow, Wirtschaftsberater von US-Präsident Trump, sagte am späten Donnerstagabend vor Journalisten, man nähere sich einem ersten Handelsabkommen mit China, wenngleich ein solches Abkommen noch nicht unterschriftsreif sei. Es gebe „sehr konstruktive Diskussionen” mit Peking“, sagte Kudlow. Beide Seiten seien in engem telefonischen Kontakt und ein Abkommen könne schon bald geschlossen werden. „Die Stimmung ist ziemlich gut.”
  • Im Jahr 2018 haben die deutschen Industrieunternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten 68,4 Mrd. Euro in Sachanlagen investiert. Zu den Sachanlagen zählen beispielsweise Maschinen, Werkzeuge oder bebaute Grundstücke, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das Investitionsvolumen stieg gegenüber dem Jahr 2017 um rund 4,7 Mrd. Euro oder 7,5 Prozent.
  • Ende September waren in Deutschland 5,7 Mio. Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten tätig, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Damit nahm die Zahl der Beschäftigten gegenüber September 2018 um 12.000 bzw. 0,2 Prozent zu. Laut Statistikamt erreichte das Verarbeitende Gewerbe im September 2019 damit einen neuen Höchststand bei der Zahl der Beschäftigten seit Beginn der Zeitreihe im Januar 2005.
  • Den vierten Tag in Folge haben Demonstranten das Zentrum Hongkongs zum Erliegen gebracht. Erneut blockierten sie schon im morgendlichen Berufsverkehr Strassen und störten den U-Bahn-Verkehr. Erneut kam es zu Ausschreitungen zwischen radikalen Demonstranten und der Polizei, die Tränengas einsetzte. Die Beamten wurden zuvor mit Pfeil und Bogen beschossen. Am Rande der Anti-Regierungsproteste hat es ein weiteres Todesopfer gegeben. Wie die Behörden am Donnerstagabend mitteilten, erlag ein 70-jähriger Mann seiner schweren Verletzung. Der Mann war am Mittwoch in einer Auseinandersetzung zwischen Anti-Regierungsdemonstranten und Anwohnern von einem Pflasterstein am Kopf getroffen worden.
  • Großbritannien drohen EU-Strafmaßnahmen, weil die Regierung keinen Kandidaten für die neue EU-Kommission vorschlagen will. Die amtierende Kommission startete daher ein Vertragsverletzungsverfahren. London hat nun zunächst bis zum 22. November Zeit, um die britische Position darzulegen.
  • Im Streit über die Herausgabe seiner Steuerunterlagen zieht US-Präsident Trump vor den Supreme Court, um die Offenlegung der Dokumente zu verhindern. Trumps Anwälte argumentieren in einem beim höchsten Gericht der USA eingereichten Antrag, gegen einen amtierenden US-Präsidenten seien keinerlei strafrechtliche Ermittlungen erlaubt.

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