Kommentar
14:34 Uhr, 06.09.2004

DAX mit Aufholpotenzial

In der vergangenen Woche haben sich die Aktienmärkte trotz zahlreicher negativer Konjunkturdaten relativ stabil gehalten. Ein deutlicher Abgabedruck an den Aktienmärkten hätte durchaus die Folge sein können. Sowohl die wirtschaftlichen Abschwächungstendenzen als auch der hohe Ölpreis waren also bereits eingepreist. Wenn die weiteren Unternehmens- und Konjunkturdaten nicht zu sehr enttäuschen und das Handelsvolumen an den Aktienbörsen in Form von steigender Kaufbereitschaft deutlich zunimmt, werden die Börsen in naher Zukunft wieder in Schwung kommen.

Der DAX, ein klassischer "high beta" Index, besitzt ein gehöriges Nachholpotenzial gegenüber vergleichbaren Indices. So hat der deutsche Leitindex derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12, auf Basis der Gewinnschätzung von 2005. "Dies ist der niedrigste Stand seit 25 Jahren", konstatiert ADIG-Fondsmanager Matthias Grimm. "Unter fundamentalen Gesichtspunkten kann sich daher ein Engagement in deutschen Standardwerten lohnen", so der Europa-Experte. "Allerdings ist der September saisonalstatistisch gesehen der schlechteste Börsenmonat: Über die letzten 30 Jahre hinweg verlor der DAX im Durchschnitt 3%."

In den USA werden die wichtigsten Daten in dieser Woche zum Handelsbilanzdefizit am Freitag veröffentlicht. Analysten gehen von einer Verbesserung aus, nachdem im Vormonat ein Rekorddefizit von 55,8 Mrd. USD erreicht worden war. Zugleich werden noch die Produzentenpreise für August veröffentlicht. Hier wird ein leichter Anstieg erwartet. Gespannt dürften die Investoren auch auf das sog. "beige book" schauen, in dem die US Notenbank ihre Einschätzung zur Wirtschaftslage preisgibt. Aus den Äußerungen des Fed Chefs, Alan Greenspan, erhoffen sich die Anleger Indizien für die zukünftige Zinspolitik der Notenbank. Auf der Unternehmensseite wird es in dieser Woche weitestgehend ruhig bleiben. Nach der Intel-Enttäuschung am letzten Donnerstag dürfte insbesondere die aktuelle Einschätzung von Texas Instruments am kommenden Mittwoch auf Interesse stoßen.

In Europa werden in dieser Woche relativ wenig Daten veröffentlicht. Für Deutschland werden die Auftragseingänge (Montag) und die Industrieproduktion (Mittwoch) für den Monat Juli bekannt gegeben. Bei beiden gehen die Marktteilnehmer von einer Verbesserung aus. Ihre Unternehmensergebnisse legen u.a. Potugal Telecom, SEB, Credit Agricole, Air Liquide, BAE Systems, Cap Gemini, Enel, Lafarge und Largadere vor.

In Japan sind die Zahlen zu den Machine Orders (Donnerstag) und dem Bruttoinlandsprodukt für das 2. Quartal (Freitag) zu beachten.

Quelle: ADIG

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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