Kommentar
22:15 Uhr, 08.03.2018

US-Präsident Trump signalisiert Verhandlungsbereitschaft und sendet Drohung Richtung Deutschland

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • EZB wagt den Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik
  • USA: Strafzölle kommen, aber es gibt Ausnahmen
  • Fed-Beige Book: Beschäftigungsniveau in der US-Wirtschaft weiter hoch
  • US-Krankenversicherer Cigna will Express Scripts schlucken
  • Destatis: Herber Auftragseinbruch in der deutschen Industrie
  • Merck und Continental erhöhen Dividende
  • PCA: Chinas Automarkt schrumpfte im Februar
  • Tokio: Japanische Wirtschaft legt deutlich stärker zu als zunächst ermittelt
  • Linde verdient 2017 deutlich mehr
  • Uniper verzeichnet erneut Verlust
  • Manz erzielt 2017 höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte

DAX

  • Der DAX macht heute keine großen Sprünge. Am späten Vormittag gab der Leitindex 0,3 Prozent ab und setzte auf 12.210 Punkte zurück. Vor dem EZB-Zinsentscheid am frühen Nachmittag und der anschließenden Pressekonferenz halten sich die Anleger zurück. Geldpolitische Schritte erwarten die allermeisten Marktbeobachter zwar nicht, fraglich ist aber, ob sich EZB-Chef Mario Draghi zum drohenden Handelskrieg mit den USA äußern wird. Gute Vorgaben der asiatischen Börsen geben etwas Halt. Dort hat die Hoffnung auf ein Einlenken von US-Präsident Trump im Streit um die geplanten Schutzzölle die Kurse gestützt.
  • Die US-Indizes stiegen heute mit der Unterzeichnung der Zollmaßnahmen auf neue Tageshochs. Wie Präsident Trump verlauten ließ, besteht seitens der USA durchaus die Bereitschaft zu Nachverhandlungen bei den Zollmaßnahmen. Allerdings könne man die unfairen Handelspraktiken nicht länger ignorieren, denn für die USA gehe es inzwischen um überlebenswichtige strategische Interessen. An Länder wie Deutschland übermittelte Trump indirekt eine Warnung: Es seien vor allem sogenannte Alliierte, die ihren Verpflichtungen bei Handel und Verteidigung nicht nachkämen (Deutschland bleibt schon seit Jahren hinter seinen versprochenen Verteidigungszusagen zurück).

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Autohersteller BMW blickt auf ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Den Umsatz steigerte die Gruppe vor allem dank starker Verkaufszahlen in China um 5 Prozent auf 98,7 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern stieg mit 10 Prozent deutlich auf 10,7 Mrd. Euro. Nach Steuern steigerte der Autokonzern das Ergebnis von zuvor 6,9 auf 8,7 Mrd. Euro. Die Dividende soll auf 4,00 von 3,50 Euro je Vorzugsaktie steigen und damit stärker als von Analysten erwartet.
  • Der US-Krankenversicherer Cigna will laut Wall Street Journal den Dienstleister Express Scripts für 67 Mrd. US-Dollar kaufen. Das Volumen beinhaltet die Übernahme von Schulden in Höhe von 15 Mrd. US-Dollar. Express-Scripts-Aktionäre sollen 48,75 US-Dollar in bar sowie 0,2434 Cigna-Anteile erhalten.
  • Navistar Int. ist in seinem ersten Quartal tiefer in die Verlustzone gerutscht. Unterm Strich stand ein Defizit von 73 Mio. US-Dollar. Im Gesamtjahr traut sich der Nutzfahrzeughersteller dennoch mehr zu: Das bereinigte EBITDA soll 700 bis 750 statt 675 bis 725 Mio. Dollar erreichen.
  • Apple hat im vergangenen Jahr 197 Zulieferer-Standorte auf Arbeitsbedingungen und Umweltschutz-Maßnahmen überprüft. Die Zahl der kontrollierten Unternehmen stieg auf 756 von 705 im Jahr 2016.
  • Die Snap Inc. will offenbar ein Zehntel der Softwareentwickler entlassen. Der Jobabbau des Snapchat-Betreibers soll der bisher umfangreichste seit dem IPO 2017 sein.
  • Das Biotechnologieunternehmen Evotec verhandelt mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi exklusiv über den Aufbau einer Plattform zur Erforschung und Entwicklung von Medikamenten gegen Infektionskrankheiten. Evotec solle eine einmalige Vorabzahlung von 60 Millionen Euro sowie eine signifikante langfristige finanzielle Unterstützung erhalten, um die Entwicklung des Portfolios zu gewährleisten, teilte das Unternehmen mit.
  • Der vor der Fusion mit Praxair stehende Linde-Konzern hat im vierten Quartal unter dem Strich mit 544 Mio. Euro doppelt so viel verdient wie im Vorjahr. Hier profitierte Linde von der US-Steuerreform. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verharrte mit 1,06 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Der Umsatz ging um 3,8 Prozent auf 4,25 Mrd. Euro zurück. Bereinigt um Währungseffekte kletterten die Erlöse um 0,9 Prozent.
  • Der Darmstädter Pharmakonzern Merck profitierte im vergangenen Jahr von einem Sonderertrag in Höhe von 906 Mio. Euro aus der US-Steuerreform. Netto legte der Überschuss um fast 60 Prozent auf ein Rekordergebnis 2,6 Mrd. Euro zu. Die Dividende soll um 5 Cent auf 1,25 Euro je Aktie steigen. Den Umsatz erhöhte Merck um 2 Prozent auf 15,33 Mrd. Euro. Für 2018 stellte der Vorstand ein moderates organisches Umsatzwachstum in Aussicht.
  • Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental hat im vergangenen Jahr den auf die Aktionäre entfallenden Gewinn um 6,5 Prozent auf 2,98 Mrd. Euro gesteigert. Die Dividende soll ähnlich stark wie der Gewinn um 25 Cent auf 4,50 Euro je Aktie steigen. Analysten hatten sich etwas mehr erhofft. Der Umsatz ist - wie bereits bekannt - um 8,5 Prozent auf 44 Mrd. Euro gestiegen.
  • Der Medienkonzern Axel Springer will die Dividende für 2017 um 10 Cent auf 2,00 Euro je Aktie anheben - und dies obwohl der Konzern aufgrund von Sondereffekten einen Gewinnrückgang zu verkraften hatte. Im laufenden Jahr will Axel Springer den operativen Gewinn stärker als 2017 steigern.
  • Der Kraftwerksbetreiber Uniper hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut Verluste geschrieben. Der Fehlbetrag belief sich auf 656 Mio. Euro. Uniper begründete den Verlust mit Belastungen im Zusammenhang mit dem Verkauf der sibirischen Gasfeldbeteiligung Yushno-Russkoje. 2016 hatte der Kraftwerksbetreiber wegen hoher Abschreibungen noch einen Nettoverlust von 3,2 Mrd. verbucht.
  • Siemens-Chef Joe Kaeser hält die geplanten Schutzzölle der USA für ein falsches Signal an die Welt. Es gehe weniger um die Frage, wie viele Millionen Kunden dafür bezahlen müssen, sondern um die verstörende Botschaft, sagte er laut Reuters dem US-Fernsehsender CNBC. Die direkten Auswirkungen auf den deutschen Industriekonzern seien aber gering.
  • Der Modekonzern Hugo Boss will die Dividende für 2017 auf um fünf Cent auf 2,65Euro je Aktie anheben. Analysten hatten im Mittel für 2017 mit 2,71 Euro je Aktie gerechnet.
  • Der Maschinenbauer Manz hat 2017 sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Der Umsatz stieg um 40,7 Prozent auf ein Rekordniveau von 325,0 Mio. Euro, das EBIT verbesserte sich um 37,5 Mio. auf 1,6 Mio. Euro. Insbesondere das vierte Quartal 2017, mit einem Umsatzbeitrag von 132,3 Mio. Euro bei einem positiven EBIT, habe die positive Entwicklung des Unternehmens widergespiegelt, teilte das Unternehmen mit.
  • Drägerwerk ist im Geschäftsjahr 2017 bei Auftragseingang und Umsatz gewachsen und hat das Ergebnis weiter verbessert. Der Auftragseingang legte nominal um 3,0 Prozent auf 2,614 Mrd. Euro zu, den Umsatz steigerte Dräger gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent auf 2,572 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte auf 155,7 Mio. Euro zu.

Konjunktur & Politik

  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Vorwoche überraschend um 21.000 auf 231.000 gestiegen. Von Experten erwartet wurden 216.000 Neuanträge.
  • Im Februar stiegen die Exporte Chinas in die USA um 46 % auf 31,7 Mrd. Dollar, teilte das nationale Statistikbüro in Peking mit.
  • Laut Goldman Sachs wird die Verhängung von Strafzöllen seitens der Trump-Administration verheerende Auswirkungen haben. „Ein Tarif, der den Schutz der US-Industrie zum Ziel hat, könnte die Margen einer kleinen Gruppe von Unternehmen zwar anheben, allerdings wird die Gesamtwirtschaft durch höhere Kosten benachteiligt werden“, so Finanzexperte Jeffrey Currie.
  • Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von null Prozent, wie der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) entschied. Bei ihrer Zinsentscheidung am Donnerstag passte die Notenbank aber ihre Wortwahl bei der Forward Guidance an. Bisher betonte die EZB, dass die monatlichen Wertpapierkäufe von derzeit 30 Mrd. Euro bei Bedarf ausgeweitet werden könnten, sollten sich die Rahmenbedingungen verschlechtern. Diese Formulierung wurde gestrichen. Zu den von US-Präsident Donald Trump geplanten Strafzöllen äußerte sich EZB-Präsident Mario Draghi nach der Zinssitzung kritisch. Zunehmender Protektionismus sei ein Risiko für die Wirtschaft, sagte er. Differenzen sollten multilateral und nicht im Alleingang angegangen werden. „Wenn man schon Zölle gegen seine Verbündeten erhebt, dann stellt sich doch die Frage: Wer sind die Feinde?“
  • Der CDU-Europaabgeordnete und frühere Bankmanager Burkhard Balz soll Nachfolger von Andreas Dombret (58) und neuer Vorstand der Bundesbank werden. Die Länder-Finanzminister hätten Balz für den Posten nominiert, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Bundesratskreisen.
  • Der chinesische Automarkt hat sich im Februar schwächer als im Vorjahresmonat entwickelt. Die Zahl der verkauften Autos sank um 2,4 Prozent auf 1,46 Mio. Stück, wie aus Daten des Pkw-Verbandes PCA hervorgeht.
  • US-Präsident Donald Trump will nach Angaben eines Beraters bereits am heutigen Donnerstag die umstrittenen Schutzzölle auf Stahl und Aluminium verhängen. Der Präsident werde die entsprechende Proklamation im Laufe des Tages unterschreiben, sagte Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro im US-Fernsehen. Die Zölle träten dann binnen 15 bis 30 Tagen in Kraft. Angesichts der weltweiten Warnungen vor einem Handelskrieg erwägt Trump aber Ausnahmen für einige Länder. Möglich sei, dass aus Gründen der nationalen Sicherheit Kanada, Mexiko und weitere Staaten von den Abgaben verschont blieben, sagte eine Regierungssprecherin. Der Widerstand innerhalb den USA gegen die Zoll-Pläne wuchs derweil weiter: Mehr als 100 republikanische Abgeordnete des Repräsentantenhauses appellierten in einem Brief an Trump, Ausnahmen zuzulassen.
  • Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lag der Auftragseingang in der deutschen Industrie im Januar um 3,9 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Das ist der stärkste Rückgang seit einem Jahr. Analysten hatten für Januar mit einem deutlich niedrigeren Rückgang um 1,6 Prozent gerechnet. Für Dezember ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg von 3,0 Prozent gegenüber November- Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen zu Jahresbeginn 8,2 Prozent mehr Aufträge ein. Allerdings war auch dieser Zuwachs deutlich weniger als erwartet.
  • Die japanische Wirtschaft ist im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember nach revidierten Zahlen um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Hochgerechnet auf ein Jahr legte die Wirtschaftsleistung um 1,6 Prozent zu. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker auf Basis vorläufiger Daten ein Wachstum von annualisiert 0,5 Prozent errechnet. Allerdings verlangsamte sich das Tempo. Im Sommerquartal legte die Wirtschaftsleistung noch um annualisiert um 2,4 Prozent zu.
  • Die US-Wirtschaft ist laut dem Konjunkturbericht Beige Book der Federal Reserve im Februar leicht bis moderat gewachsen. Das Beschäftigungsniveau sei weiter hoch und der Preisauftrieb moderat. Die Löhne seien in vielen Regionen deutlich angezogen, es gebe eine starke Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften. Der Bericht stützt die Forderungen nach weiteren Zinsanhebungen der Notenbank.
Termine des Tages: 13:45 Uhr - EZB-Zinsentscheid
14:30 Uhr - EZB-Pressekonferenz
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche

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29 Kommentare

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  • Zukunft21
    Zukunft21

    EU-Kommission: Deutscher Führerschein entspricht nicht den Vorschriften. Zusatzcode auf Rückseite nur zwei- statt dreistellig. Kurznachricht –18:22

    besseres fällt denen auch nicht ein mit ihrer Zeit anzufangen

    18:27 Uhr, 08.03.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Zukunft21
    Zukunft21

    es wird erst noch der Rahm abgeschöpft.

    17:37 Uhr, 08.03.2018
  • 1 Antwort anzeigen
  • Zukunft21
    Zukunft21

    das auf dem Kapitalmarkt hinten und vorne nichts mehr passt steht ausser Frage glaube ich.

    Das Spiel kann noch eine ganze Weile so weiter gehen wehe aber wenn... und genau für den Fall des wehe aber wenn lege ich mir bei den Kursen physiches Material zu und ich für meinen Teil fühle mich damit etwas besser.

    Aktienquote auf ein normal Maß gefahren und dort wird erst wieder aufgestockt wenn die Märkte von den ganzen Übertreibungen bereinigt sind.

    13:20 Uhr, 08.03.2018
  • 3 Antworten anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen

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