DAX: Trump und Notenbankprotokolle sorgen für Verunsicherung - Terroranschlag in Barcelona
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- Philly-Fed-Index fällt nur leicht zurück
- Wal-Mart verdient weniger
- EZB sorgt sich um steigenden Euro
- US-Industrieproduktion steigt etwas schwächer als erwartet
- Eurozone: Inflation verharrt auf niedrigstem Wert in diesem Jahr
- Irland erteilt EU-Komission in Sachen Apple-Steuernachforderungen eine Absage
- Lufthansa will sich großzügig aus der Air Berlin-Insolvenzmasse bedienen
- Schäuble (CDU) lehnt pauschale Mehrwertsteuersenkung ab
- Wirecard mit Rückenwind
- Frist zur Annahme des Übernahmeangebots von Stada ist abgelaufen
- Fed: Beginn des Bilanzabbaus noch unklar
- Air Berlin verhandelt neben der Lufthansa mit zwei weiteren Interessenten über eine Übernahme
- Japans Exportwirtschaft bleibt in der Erfolgsspur
- Südkoreas Präsident warnt Nordkorea vor "Überschreiten einer roten Linie"
- Wirecard erwartet eine "starke Geschäftsentwicklung" im zweiten Halbjahr
- Cisco Systems muss erneut Umsatz- und Gewinnminus verkraften
- Autovermieter Sixt hebt Jahresziele an
DAX & Dow Jones
- Nach drei Erholungstagen in Folge hat sich die Stimmung am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag spürbar abgekühlt. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,49 Prozent bei 12.203,46 Punkten. Für Verunsicherung sorgte unter anderem, dass US-Präsident Donald Trump zwei hochkarätig besetzte Beratergremien mit den Vorstandschefs wichtiger US-Konzerne aufgelöst hat. Zuvor hatten mehrere Mitglieder der Gremien die Aussagen von US-Präsident Trump zur Gewalt in der Stadt Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia kritisiert. Im Fokus standen außerdem die Protokolle der letzten Zinssitzungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Fed-Mitglieder zeigten sich zunehmend skeptisch wegen der schwächelnden Inflation, während sich die EZB-Ratsmitglieder besorgt wegen einer möglicherweise zu starken Aufwertung des Euros äußerten. Am Freitag steht an den Aktienmärkten der sogenannte kleine Verfall an. An diesem Tag werden bestimmte Optionen auf Aktien und Indizes abgerechnet, was zu erhöhter Volatilität führen kann.
- Der Dow Jones beendet den Tag, der geprägt war von Terror und Rücktrittsgerüchten bezüglich Gary Cohn, 1,24 % im Minus. 10-jährige Renditen geben um 4 Basispunkte ab, der VIX legt um 3,81 Punkte zu. Relativer Gewinner unter den Sektoren waren Versorger (-0,80 %), während der Technologie-Komplex 2,00 % verlor.
Terroranschlag in Barcelona
- In der spanischen Großstadt Barcelona ist ein Kleintransporter in eine Menschenmenge gerast. Insgesamt wurden 13 Menschen getötet, über 50 wurden teilweise schwer verletzt. Der Terroranschlag hat sich nahe der bei Touristen beliebten Promenade Las Ramblas ereignet.
Chartanalysen des Tages
- DAX - Tagesausblick für Donnerstag, 17. August
- EUR/USD-Tagesausblick: FED-Protokolle beflügeln
- BRENT ÖL-Tagesausblick - Chance vertan!
Unternehmensnachrichten
- Der US-Handelskonzern Wal-Mart-Stores hat im zweiten Quartal wegen hoher Sonderkosten für Investitionen in den Online-Handel weniger verdient. Der Überschuss sank um 23 Prozent auf 2,9 Mrd. US-Dollar. Der Umsatz legte hingegen um 2,1 Prozent auf 123,4 Mrd. Dollar.
- Apple will künftig eigene Serien für sein Streaming-Angebot produzieren, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Dafür sei ein Budget von rund 1 Mrd. Dollar vorgesehen. Apple könnte demnach bis zu 10 Serien im Jahr produzieren. Erst kürzlich hatte der Konzern zwei Hollywood-erfahrene Manager von Sony ins Boot geholt.
- Der irische Finanzminister Paschal Donohoe hat der Forderung der EU-Kommission, Steuern von 13 Mrd. Euro von Apple einzufordern, eine Absage erteilt, wie er im Gespräch mit der FAZ sagte. Apple hat laut der Kommission 2003 einen effektiven Steuersatz von 1 % gezahlt. Bis 2014 sei der Satz auf 0,005 % gesunken.
- Der Netzwerkausrüster Cisco Systems hat im Quartal bis Ende Juli einen Gewinnrückgang um 15 % auf 2,4 Mrd. Dollar und ein Umsatzminus um 4 % auf 12,1 Mrd. Dollar erlitten. Grund ist die schwächere Nachfrage nach Geräten für den Internet- und Datenverkehr.
- Die chinesische Handelsplattform Alibaba ist mit einem Umsatz- und Gewinnsprung in das neue Geschäftsjahr gestartet. Netto verdiente Alibaba mit 14 Mrd. Yuan fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor.
- Die Lufthansa will sich großzügig aus der Insolvenzmasse der Air Berlin bedienen. Die Kranich-Linie ist an rund 90 der 144 Flugzeuge interessiert, wie entsprechende Informationen der "Süddeutschen Zeitung" aus Unternehmenskreisen zeigen. In Frankfurt sehe man sich unter großem Zeitdruck, so dass die bereits weit fortgeschrittenen Verhandlungen schon in der kommenden Woche abgeschlossen werden könnten. Mit dem Air-Berlin-Vorstand solle von Freitag an verhandelt werden, habe Lufthansa-Chef Carsten Spohr nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrats berichtet, schrieb die Zeitung.
- Die Frist zur Annahme des Übernahmeangebots des Arzneimittelherstellers Stada ist in der Nacht abgelaufen. Die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven wollen sich bisher nicht zum Ergebnis äußern. Bis Mittwochmittag waren nur 46,53 Prozent der Aktien angedient worden. Damit könnte die Mindestannahmeschwelle von 63 Prozent erneut verfehlt worden sein.
- Die insolvente Air Berlin verhandelt derzeit neben der Lufthansa mit zwei weiteren Interessenten über eine Übernahme von Teilen ihres Geschäfts. Dies sagte Vorstandschef Thomas Winkelmann der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die Gespräche liefen schon seit Wochen. Alle Unternehmen seien „in finanzieller Hinsicht seriös, vom Volumen her ausreichend groß, um Air Berlin eine sichere Zukunft zu bieten, und hätten zudem das Interesse, weiterhin vom Standort Deutschland aus zu operieren“, sagte Winkelmann der Zeitung.
- Die Pläne der Lufthansa für eine Übernahme von Teilen der insolventen Fluggesellschaft werden bei Wettbewerbshütern kritisch gesehen. „Air Berlin und Lufthansa sind auf vielen Flugstrecken direkte Konkurrenten", sagte der Chef der Monopolkommission, Achim Wambach, der „Rheinischen Post". Die Lufthansa muss laut Wambach für eine Genehmigung der Übernahme „mit strengen Bedingungen und Auflagen rechnen". Dazu zähle der Verzicht auf weite Teile der begehrten Landerechte von Air Berlin.
- Der Zahlungsabwickler Wirecard kann nach dem ersten Halbjahr eine positive Zwischenbilanz ziehen. Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 36,2 Prozent auf 615,5 Mio. Euro, der vorläufige operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 33,3 Prozent auf 176,5 Mio. Euro. Der Vorstand erwartet eine "starke Geschäftsentwicklung" im zweiten Halbjahr.
- Der Autovermieter Sixt hat ein starkes Ertragswachstum im ersten Halbjahr verzeichnet. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) nahm um ein Viertel auf 102,6 Mio. Euro zu. Entsprechend verbesserte sich die operative Umsatzrendite um 1,4 auf 9,6 Prozent. Der Vorstand geht nun davon aus, dass das Konzern-EBT in 2017 deutlich steigen wird (Vj: 218,3 Mio. Euro). Beim operativen Konzernumsatz (Vj: 2,12 Mrd.) rechnet Sixt mit einem soliden Wachstum. Bisher war man von einem stabilen bis leicht steigenden Konzern-EBT sowie einem leicht steigenden operativen Konzernumsatz ausgegangen.
- Der US-Netzwerkausrüster Cisco Systems hat im Geschäftsquartal bis Ende Juli einen Gewinnrückgang um 15 Prozent auf 2,4 Mrd. US-Dollar und ein Umsatzminus um 4,0 Prozent auf 12,1 Mrd. Dollar erlitten. Grund ist die schwächere Nachfrage nach Geräten für den Internet- und Datenverkehr. Der Gewinn lag noch im Rahmen der Markterwartungen, die Erlöse sogar etwas höher als von Analysten kalkuliert.
Konjunktur & Politik
- Die US-Industrieproduktion ist im Juli zum Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen, teilte die US-Notenbank mit. Volkswirte hatten einen stärkeren Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Im Vormonat erhöhte sich der industrielle Ausstoß um 0,4 Prozent. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie verharrte bei 76,7 Prozent.
- Die Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) sorgen sich um den starken Euro. Es bestehe die Gefahr, dass der Euro mehr steige, als dies durch die wirtschaftliche Erholung gerechtfertigt sei, heißt es im am Donnerstag veröffentlichten Protokoll zur Zinssitzung vom 19. und 20. Juli. Daher brauche die EZB künftig mehr Flexibilität, um ihre Geldpolitik in die eine oder andere Richtung anzupassen.
- Der Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia (Philly-Fed-Index) ist im August leicht um 0,6 auf 18,9 Punkte gesunken. Analysten hatten im Schnitt einen deutlicheren Rückgang auf 18,0 Punkte erwartet.
- Die Zahl der wöchentlich ermittelten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Woche zum 12. August um 12.000 auf 232.000 gesunken, teilte das Arbeitsministerium mit. Experten hatten 240.000 Anträge erwartet.
- US-Präsident Donald Trump will zwei Beratergremien auflösen, die sich aus hochrangigen Vertretern wichtiger US-Konzerne zusammensetzen. Viele Mitglieder der Gremien hatten sich zuletzt bereits zurückgezogen, weil sie seine Reaktion auf die rechtsextreme Gewalt in Charlottesville nicht nachvollziehen konnten.
- Die Inflation in der Eurozone ist im Juli wie im Vormonat um 1,3 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat nach einer zweiten Schätzung mit. Damit verharrte die Teuerung auf dem niedrigsten Wert in diesem Jahr.
- Der Überschuss in der Handelsbilanz der Eurozone lag im Juni saisonbereinigt bei 22,3 Mrd. Euro, nach 19,7 Mrd. Euro im Vormonat.
- Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnt eine pauschale Mehrwertsteuersenkung ab. Eine gezielte Entlastung zum Beispiel von Familien sei der bessere Weg, schrieb Schäuble in einem Beitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit".
- Im zweiten Quartal setzte sich nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes der Anstieg der Erwerbstätigkeit fort. Mit 44,2 Mio. Personen wurde das Vorjahresniveau weiterhin deutlich überschritten. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2016 wuchs die Zahl der Erwerbstätigen um 664.000 Personen. Die Wachstumsrate lag wie bei 1,5 Prozent.
- Japans Exportwirtschaft bleibt in der Erfolgsspur. Die Exporte seien im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,4 Prozent nach oben gegangen, teilte die Regierung mit. Der achte Anstieg in Folge. Die Importe zogen um 16,3 Prozent an. Der Überschuss in der Handelsbilanz belief sich auf 419 Mrd. Yen.
- Südkoreas Präsident Moon Jae In hat den nördlichen Nachbarn vor dem Überschreiten einer „roten Linie“ gewarnt. Falls Pjöngang die Entwicklung von Interkontinentalraketen (ICBM) vervollständigen und diese mit Atomsprengköpfen einsatzbereit machen sollte, würde er das als Grenzüberschreitung ansehen, sagte der Politiker.
- Die Fed-Mitglieder haben auf ihrer letzten Sitzung intensiv über den Abbau der Notenbankbilanz diskutiert. Die Währungshüter wollen den Beginn des Abbaus auf einer der kommenden Sitzungen verkünden, wie aus dem Protokoll zum Juli-Treffen des Ausschusses hervorgeht. Wann genau die Fed den Start des Bilanzabbaus einläuten will, ist weiter unklar. Die Mehrheit der FOMC-Mitglieder vertrat zudem die Ansicht, dass die Inflation mittelfristig auf die Zielmarke von zwei Prozent steigen wird. „Viele" Notenbanker seien aber davon ausgegangen, dass die Teuerung noch mit einiger Wahrscheinlichkeit länger unter der Marke von zwei Prozent verharren dürfte als bisher gedacht, heißt es im Protokoll.
Termine des Tages: | |
11:00 Uhr - EWU: Handelsbilanzsaldo Juni | |
11:00 Uhr - EWU: Verbraucherpreise Juli (endgültig) | |
13:30 Uhr - EWU: Protokoll der letzten EZB-Sitzung | |
14.30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche | |
14:30 Uhr - US: Philadelphia-Fed-Index August | |
15:15 Uhr - US: Industrieproduktion Juli | |
18:30 Uhr - US: Rede von Dallas-Fed-Präsident Kaplan in Lubbock |
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Lustig das es jetzt ein Thema wird...
Schröder hat während sein Amtszeit den Bau der Ostseepipeline und Bürgschaften für Gazprom für 1 Mrd. durchgedrückt obwohl die Themen sehr umstritten waren... um direkt nach seiner Amtszeit einen Lobby Job für Nordstream anzutreten JA die Firma die die Ostseepipeline betreibt und die zu 51% Gazprom gehört.
Es ist schon lange klar für wen Schröder (schon während seiner Amtszeit) gearbeitet hat und das war sicher nicht das deutsche Volk...