Kommentar
22:15 Uhr, 02.07.2019

DAX beendet Handel kaum verändert - Beerbt von der Leyen Kommissionschef Juncker?

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  • Trump: "Iran spielt mit dem Feuer"
  • US-Regierung droht EU mit weiteren Strafzöllen
  • 'OPEC+' behält Erdöl-Förderkürzung bei
  • EZB-Ratsmitglieder wollen keine Zinssenkung im Juli um jeden Preis
  • Italien ändert Defizitziel auf Druck der EU
  • Exportschwäche im deutschen Maschinenbau
  • Bitcoin fällt wieder zurück
  • Verdacht auf Nervengas: Facebook räumt Firmenzentrale

Markt

  • Nach den deutlichen Gewinnen des Vortages operierte der deutsche Aktienmarkt am Dienstag mit angezogener Handbremse. Der DAX beendete den Handel praktisch unverändert mit einem Plus von 0,04 Prozent bei 12.526,72 Punkten. Im Zollstreit zwischen den USA und China herrscht vorerst eine Art Burgfrieden. Doch die US-Regierung bleibt in ihrem Vorgehen ungestüm. Nun erhöhte Washington kurz nach dem G20-Gipfel wieder den Druck auf die EU. Die Regierung von Präsident Trump droht wegen verbotener Flugzeugsubventionen mit neuen Sonderzöllen auf EU-Waren im Wert von vier Milliarden US-Dollar. Die Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft sind heute auch nicht gerade ermutigend. Sowohl der Maschinenbau als auch die Autoindustrie kämpfen mit sinkenden Aufträgen. Da machen sich die ganzen internationalen Handelskonflikte bemerkbar, genauso wie die Unsicherheiten rund um den Brexit. Und auch die EZB springt als Aktienkurstreiber heute von Bord. Laut einem Bloomberg-Bericht gibt es im Rat der EZB wenig Ambitionen, die geldpolitischen Zügel schon auf der kommenden Sitzung am 25. Juli weiter zu lockern. Nur im Fall einer wirtschaftlichen Eintrübung sollte gehandelt werden, sagten drei ungenannte Notenbanker der Nachrichtenagentur.
  • Der Bitcoin-Kurs bleibt stark schwankend. Nach dem Höhenflug vor fast einer Woche bis knapp unter 14.000 Dollar notiert die Kryptowährung am Dienstag wieder in der Nähe von 10.000 US-Dollar, zeitweise wurde die runde Marke auch schon nach unten durchbrochen. Auch für andere Digitalwährungen ging es in den vergangenen Tagen bergab. Die Jahresbilanz des Bitcoin bleibt aber trotz des jüngsten Rückschlags noch positiv. Seit Jahresbeginn ergibt sich aktuell ein Zuwachs von etwa 180 Prozent.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Volkswagen hat den Absatz der gleichnamigen Kernmarke in den USA im Juni gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat um 10 Prozent auf 31.725 Fahrzeuge gesteigert.
  • T-Mobile US und der Internet-Anbieter Dish haben Kreisen zufolge eine Einigung erzielt, um den Bedenken des Justizministeriums gegen die Übernahme zu begegnen. Die Zustimmung der Behörde steht aber noch aus. Der Deal ist für T-Mobile ein wichtiger Schritt um die Genehmigung für den Merger mit Sprint zu erhalten.
  • Der US-belgische Brauereikonzern Anheuser-Busch (AB InBev) will sein Asien-Geschäft an die Hongkonger Börse bringen. Das Börsendebüt ist für den 19. Juli geplant, berichtet das "Wall Street Journal" am Dienstag. AB InBev könnte dabei bis zu 9,8 Mrd. Dollar erlösen. Sollte noch die Mehrzuteilungsoption ausgeübt werden, könnte der Konzern sogar bis zu 11,2 Mrd. Dollar einnehmen.
  • Die Global Fashion Group wagte heute den Gang auf das Parkett. Das Unternehmen betreibt Internetplattformen für Mode, unter anderem in Russland, Südamerika oder Indien. Der Ausgabepreis wurde auf 4,50 Euro gesenkt und trotzdem sind die Papiere nicht gerade der Renner, der Kurs ist im Handelsverlauf weiter abgerutscht.
  • Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Topmanager Peter Hochholdinger Tesla verlässt. Nun ist klar, wohin er wechselt: Der deutsche Autoexperte wird Produktionschef beim kalifornisch-chinesischen Elektroauto-Start-up Lucid Motors, wie das Unternehmen in einer Mitteilung bekannt gab.
  • Der Stardesigner Jonathan Ive wird Apple verlassen und gründet ein eigenes Designbüro. Das "Wall Street Journal“ sprach mit zahlreichen Personen aus dem Umfeld der Designabteilung. Demnach habe sich Ive bereits über einen längeren Zeitraum von Apple entfremdet. Seit dem Tod von Steve Jobs habe mit Tim Cook ein Manager den Konzern geleitet, der sich weniger dem Design als den Geschäftszahlen verpflichtet gefühlt habe.
  • Am Montag kündigte die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Starinvestor Warren Buffet an, weitere Aktien im Wert von 3,6 Mrd. Dollar abzugeben. Der Großteil davon geht an die Stiftung der Microsoft-Gründer Bill Gates und dessen Frau Melinda, wie Bloomberg berichtete. Buffett ist laut Forbes mit einem Vermögen von 87,5 Milliarden Dollar der viertreichste Mensch der Welt.
  • Die Großbank JPMorgan bringt noch bis Ende 2019 ihre eigene Kryptowährung namens "JPM Coin" heraus. Mit dem Stable Coin sollen Geldtransfers in andere Länder vereinfacht und beschleunigt werden. Die neue Währung soll zunächst mit ausgewählten Kunden getestet werden.
  • Schwächere Erdgaspreise und geringere Margen aus dem Chemiegeschäft werden im zweiten Quartal das Ergebnis von Exxon Mobil belasten. In einer Eingabe an die US-Börsenaufsicht SEC erklärte der Konzern, dass der Gewinn in den Bereichen Öl- und Gasexploration sowie Raffinierung im Juni-Quartal wahrscheinlich unter dem des Vorjahresquartals liegen dürfte. Im zweiten Quartal des Vorjahres erzielte Exxon einen Gewinn von 4 Mrd. Dollar.
  • Der saudi-arabische Ölriese Saudi Aramco hat laut Bloomberg seine ausgesetzten Börsenpläne wieder aktiviert. Die konkreten Vorbereitungen des IPO könnten im weiteren Jahresverlauf oder zu Beginn des kommenden Jahres an Fahrt aufnehmen, hieß es.
  • Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA will verhindern, dass Einzelheiten zu den Gesprächen über die Software-Updates für Boeings-Problemflieger 737 Max vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangen. Die FAA habe verlangt, dass Vertreter von mehr als einem halben Dutzend ausländischer Luftsicherheitsbehörden eine Geheimhaltungsvereinbarungen unterschreiben, sagte ein FAA-Sprecher.
  • Wegen fehlender Transparenz beim Umgang mit Hasskommentaren soll Facebook ein Bußgeld von 2 Mio. Euro zahlen. Das teilte am Dienstag das Bundesamt für Justiz (BfJ) mit. Die Behörde wirft Facebook vor, dass dessen Angaben über eingegangene Beschwerden unvollständig seien.
  • Das auf Bausoftware spezialisierte Unternehmen Nemetschek trennt sich von seinem Anteil von 22,4 Prozent an dem Lösungsanbieter für Dokumenten-Management Docuware. Die Veräußerung erfolge im Rahmen der Übernahme von Docuware durch den Technologiekonzern Ricoh, teilte Nemetschek am Dienstag mit. Zum Preis machte das Münchner Unternehmen keine Angaben, er sei jedoch "attraktiv".
  • In Österreich könnte es zu einem Totalverbot des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat der Bayer-Tochter Monsanto kommen. Die FPÖ hat am Dienstag während einer Parlamentsdebatte ihre Zustimmung zu einem SPÖ-Antrag signalisiert. Damit hätte ein Verbot die nötige parlamentarische Mehrheit. Es wäre das erste Glyphosat-Verbot in der EU. Der Wirkstoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein.
  • Facebook hat die Poststelle seiner Firmenzentrale im kalifornischen Menlo Park räumen lassen. Bei einer Routineuntersuchung waren Spuren des Nervengifts Sarin gefunden worden. Detektoren des Unternehmens hätten bei der Routineuntersuchung auf das Nervengift hingewiesen. „Ein an eine unserer Poststellen gesandtes Paket wurde als verdächtig eingestuft. Wir haben vier Gebäude räumen lassen und führen eine umfassende Untersuchung in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden durch", teilte Unternehmenssprecher Anthony Harrison der „Los Angeles Times" mit.
  • Der Streit zwischen der Bank Melli Iran in Hamburg und der Deutschen Telekom spitzt sich zu. Das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG) müsse sich mit der Frage beschäftigen, ob die Telekom berechtigt ist, der Bank Melli fristgerecht die Anschlüsse für Telefon und Internet zu kündigen, teilte ein Gerichtssprecher mit. Der Konflikt wurde schon mehrfach verhandelt. Hintergrund ist die Drohung der USA, Geschäfte deutscher Firmen in den USA zu untersagen, falls die Firmen auch mit dem Iran Handel treiben.
  • Die Deutsche Bank diskutiert Bloomberg zufolge mit den Aufsichtsbehörden eine Senkung des Kapitalpolsters, um den Umbau zu finanzieren. Das Geldhaus spreche mit der Europäischen Zentralbank sowie mit der Bafin über eine niedrigere Kernkapitalquote, berichtete die Nachrichtenagentur . Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte die Angelegenheit gegenüber dpa-AFX nicht kommentieren.
  • Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA hat zur Finanzierung der Übernahme des US-Chipzulieferers Versum drei Anleihen mit Laufzeiten von viereinhalb, acht und zwölf Jahren in einem Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro platziert. Die Bonds seien deutlich überzeichnet gewesen, teilte Merck mit.
  • Die Novartis-Tochter Sandoz führt in der EU ihr Nachahmermittel Gefitinib zur Krebsbehandlung ein. Das Medikament werde bei erwachsenen Patienten mit einem bestimmten Lungenkrebs (NSCLC) eingesetzt, der eine Mutation (EGFR-TK1) aufweise, teilte Sandoz am Dienstag mit.

Konjunktur & Politik

  • EU-Ratspräsident Donald Tusk will die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen als Kommissionspräsidentin vorschlagen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus sicherer Quelle. Eine Entscheidung soll beim heutigen EU-Sondergipfel in Brüssel fallen. Zuvor hatten bereits andere Medien darüber berichtet. Die IWF-Chefin Christine Lagarde ist als neue EZB-Präsidentin im Gespräch.
  • Das Ölkartell OPEC und die zehn mit ihm kooperierenden Staaten haben sich auf eine gemeinsame Verlängerung der Förderlimits um neun Monate geeinigt. Das teilte der venezolanische Ölminister Manuel Salvador Quevedo Fernandez am Dienstag in Wien nach den Beratungen der "OPEC+"-Runde mit. Saudi-Arabiens Energieminister Khalid Al-Falih erklärte zudem seine Zuversicht, dass mit den Ergebnissen des G20-Gipfel im japanischen Osaka am vergangenen Wochenende die weltweite Konjunktur wieder in Schwung kommen wird.
  • In der Krise mit dem Iran haben die USA die Führung in Teheran vor der angedrohten Anreicherung von Uran gewarnt. „Sie wissen, womit sie spielen, und ich denke, sie spielen mit Feuer", sagte US-Präsident Donald Trump am Montag im Weißen Haus. Am kommenden Sonntag will Teheran nach bisherigen Aussagen seinen Teil-Ausstieg aus dem Atomabkommen forcieren. Dann will die Islamische Republik ihre Uranvorräte höher anreichern als die im Abkommen von 2015 erlaubten 3,67 Prozent.
  • Im Rat der Europäischen Notenbank herrscht offenbar keine Eile mit weiteren geldpolitischen Lockerungen. Laut Bloomberg wollten die Ratsmitglieder auf der kommenden Sitzung im Juli noch keine weiteren expansiven Schritte vornehmen. Man wolle vielmehr zunächst weitere Konjunkturdaten abwarten, erfuhr die Nachrichtenagentur am Dienstag von nicht genannten Vertretern der Notenbank. Falls sich der wirtschaftliche Ausblick weiter verdüstere, könne man dennoch am 25. Juli handeln.
  • Am Tag nach der stundenlangen Besetzung des Hongkonger Parlaments hat Regierungschefin Carrie Lam den Demonstranten mit Konsequenzen angedroht. „Ich bin sehr empört und verzweifelt und verurteile es aufs Schärfste", sagte Lam in einer Pressekonferenz. Der extreme Einsatz von Gewalt und der Vandalismus durch Protestler hätte viele Menschen traurig gemacht und schockiert. Die Regierung werde „das gesetzeswidrige Verhalten bis zum Ende verfolgen".
  • Der deutsche Maschinenbau bekommt die vielen Handelskonflikte in aller Härte zu spüren. Im Mai verbuchten die Branchenunternehmen sieben Prozent weniger Aufträge, wie der Verband VDMA mitteilte. Im gesamten zweiten Quartal sind die Order um neun Prozent niedriger ausgefallen als im gleichen Vorjahreszeitraum. Vor allem aus dem Ausland kommen immer weniger Aufträge. Mit Blick auf das Gesamtjahr sieht es nach keiner Aufhellung aus. „Wir rechnen für 2019 nun mit einem realen Minus der Produktion von zwei Prozent", sagte VDMA-Präsident Carl Martin Welcker. Im vergangenen Jahr war die Produktion um gut zwei Prozent gewachsen. Neben internationalen Entwicklungen, zu denen auch die Unwägbarkeiten des Brexits zählen, belastet auch der Strukturwandel in der Autoindustrie die Geschäfte. „All dies sorgt dafür, dass die Kunden der Maschinenbauer ihre Investitionen hinausschieben oder vorläufig einfrieren", erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
  • Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind im Mai um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Das ist der schwächste Zuwachs seit Februar 2018.
  • Die italienische Regierung kommt im Haushaltsstreit der EU entgegen. Rom habe am Montag das Defizitziel auf 2,04 Prozent von zuvor 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zurückgenommen, berichtete Reuters. Die Regierung wolle so mögliche Disziplinarschritte der EU verhindern. Das Kabinett beschloss zudem, dass Ausgaben, die für das Bürgereinkommen und eine Rentenreform veranschlagt worden waren und nicht angefallen sind, „eingefroren“ werden, wie es in einer Mitteilung des Finanzministeriums hieß.
  • Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland setzten im Mai nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes real (preisbereinigt) 4,0 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 4,8 Prozent mehr um als im Mai des Vorjahres. Dabei hatte der Berichtsmonat mit 25 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr als der Mai 2018.
  • Die USA drohen der EU wegen unzulässiger Flugzeugsubventionen mit weiteren Sonderzöllen. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer präsentierte eine Liste mit EU-Gütern im Wert von 4 Mrd. US-Dollar, auf die Vergeltungszölle für illegale Staatshilfen beim Flugzeugbau verhängt werden könnten. Im jahrelangen Konflikt um illegale Bezuschussungen von Airbus und Boeing muss aber zunächst ein WTO-Schlichter über mögliche Sonderzölle entscheiden.
  • Das Bündnis OPEC+ wird aller Voraussicht nach auch weiterhin ihre Förderung beschränken. Die 14 OPEC-Staaten einigten sich bei ihren Beratungen am Montag in Wien auf eine Verlängerung der bestehenden Förderlimits um neun Monate, wie der venezolanische Ölminister Manuel Salvador Quevedo Fernandez mitteilte. Die OPEC will nun die zehn kooperierenden Staaten wie etwa Russland davon überzeugen, dieser Strategie zu folgen.

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