Kommentar
18:35 Uhr, 26.06.2018

Kanada bereitet Strafzölle für chinesischen Stahl vor - USA fordern Import-Stopp von iranischem Öl

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  • Kanada bereitet Strafzölle für chinesischen Stahl vor
  • USA fordern Import-Stopp von iranischem Öl
  • Chinas Präsident verschärft im Handelsstreit den Ton
  • S&P erhöht Bonität Griechenlands
  • EU macht Autobauern wenig Hoffnung
  • BDI rechnet mit US-Strafzöllen für Auto-Importe
  • ifo Exporterwartungen sinken den siebten Monat in Folge
  • Reaktion auf EU-Zölle: Trump kritisiert Harley-Davidson
  • Google Pay kommt nach Deutschland
  • Deutsche Bank will Kampf gegen Finanzkriminalität verschärfen
  • Brexit: BMW droht mit Schließung seiner Werke in Großbritannien
  • Siemens erhält Großauftrag aus Dubai

DAX

  • Der DAX konnte sich im späten Handel nicht mehr im grünen Bereich behaupten und schloss am Dienstag 0,29 Prozent tiefer bei rund 12.234 Punkten. Laut Marktbeobachtern bedroht der globale Handelskonflikt zunehmend die Konjunktur in Deutschland. Der TecDax erholte sich mit einem Plus von 0,43 Prozent allerdings etwas von den massiven Vortagesverlusten.

Ausgewählte Chartanalysen

Unternehmensnachrichten

  • Die Daimler Pkw-Tochter Mercedes-Benz Cars baut das Werk im südafrikanischen East London aus. Für den Bau einer Lackiererei und einer Rohbauhalle sowie den Ausbau der bestehenden Montagehalle und für Logistikeinrichtungen werden 600 Mio. Euro investiert, wie der Konzern mitteilte.
  • Der US-Mischkonzern General Electric will die Medizinsparte abspalten. Laut Mitteilung, soll der Fokus künftig auf den Gebieten Kraftwerke, Erneuerbare Energien und Luftfahrt liegen. Die Medizintechnik werde GE hingegen ausgliedern und die Öl- und Gastochter Baker Hughes in den kommenden zwei bis drei Jahren verkaufen. Der Verwaltungsrat habe den Plänen bereits zugestimmt. GE-Chef John Flannery sprach von einem Meilenstein in der Geschichte des Konzerns. GE werde durch die Einschnitte agiler und könne zudem Schulden abbauen, sagte er. Wegen der geplanten Verschlankung droht dem Konzern aber zunächst eine Bonitätsabstufung. Die Ratingagentur S&P teilte mit, alle Bewertungen, auch das Langfristrating, neu zu überprüfen.
  • Google bringt seinen Smartphone-Bezahldienst nach Deutschland und kommt damit dem Konkurrenten Apple zuvor. Bei Google Pay ersetzt das Telefon die Kreditkarte, zum Zahlen hält man das Gerät im Laden an das Terminal. Die Kassentechnik muss dafür Bezahlen per NFC-Funk unterstützen.
  • Boeing hat sich am kalifornischen Startup Matternet beteiligt. Das Unternehmen hat sich auf den Transport von Waren via Drohnen spezialisiert.
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Vom Facebook-Datenskandal um Cambridge Analytica sind offenbar keine europäischen Nutzer betroffen. Das bekräftige Facebook-Manager Satterfield bei einer Anhörung im Brüsseler Europaparlament.
  • Mit Handelsbeginn am Dienstag ändert sich die Zusammensetzung des Dow-Jones-Index. Dort ersetzt die Aktie der Drogeriemarktkette Walgreens Boots Alliance die Titel von General Electrics.
  • Der Sportwagenbauer Porsche hat im Streit um Ermittlungen zur Diesel-Affäre einen juristische Niederlage erlitten. Das Amtsgericht Stuttgart habe den Widerspruch des Autobauers gegen die Sichtung sichergestellter Unterlagen abgewiesen, sagte eine Gerichtssprecherin.
  • Siemens hat einen Großauftrag aus Dubai erhalten. Der Konzern soll ein Spitzenlastkraftwerk der Dubai Electricity and Water Authority (DEWA) mit drei großen Gasturbinen der F-Klasse nebst Generatoren und Leittechnik beliefern. Die Inbetriebnahme der drei Turbinenstränge mit einer elektrischen Leistung von rund 815 Megawatt ist für Anfang 2020 geplant.
  • Der Autobauer BMW hat die Schließung seiner Werke in Großbritannien für den Fall angekündigt, dass der EU-Austritt Großbritanniens zu einer ernsthaften Störung der Lieferkette führen würde. Das Unternehmen habe immer gesagt, dass es sein Bestes gebe und alles vorbereite, sagt BMW-Manager Freismuth der "Financial Times". Wenn am Ende aber die Lieferkette einen Stopp an der Grenze machen müsse, dann könne BMW seine Marken Mini und Rolls-Royce nicht mehr vor Ort in Großbritannien produzieren.
  • Wenn Kunden eine Bank für Geldwäsche missbrauchen, kann das teuer werden. Auch deshalb will die Deutsche Bank ihren Kampf gegen Finanzkriminalität nun weiter verschärfen. Während im gesamten Konzern derzeit mehr als 7.000 Stellen wegfallen, soll die Abteilung zur Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorfinanzierung und anderen kriminellen Finanzgeschäften weiter wachsen. Das sagte der Leiter der Abteilung, Philippe Vollot der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Wenn wir unsere Aufgabe gut machen, beschützen wir nicht nur die Bank, sondern leisten auch einen positiven Beitrag für die Gesellschaft“, so Vollot.
  • Der Bieterwettkampf um die EDP-Tochter Renovaveis geht womöglich in eine neue Runde. Nach Informationen von Bloomberg erwägt der französische Energiekonzern Engie ein milliardenschweres Übernahmeangebot für Teile oder das komplette Unternehmen. Informierten Personen zufolge könnte sich die Offerte auf 7,3 Milliarden Euro belaufen, berichtete Bloomberg. Die Gespräche seien aber noch in einem frühen Stadium.

Konjunktur & Politik

  • Wie Bloomberg berichtet, bereitet Kanada Strafzölle und Einfuhrquoten auf chinesischen Stahl vor um Dumping zu verhindern. Eine offizielle Ankündigung könnte schon nächste Woche kommen, ein Sprecher lehnte allerdings eine Stellungsnahme ab.
  • Wie CNBC heute meldet, fordern die USA von ihren Verbündeten bis zum vierten November einen Import-Stopp von iranischem Öl. Wie ein Regierungsvertreter gegenüber Reportern verlauten ließ, habe das Außenministerium entsprechende Wünsche an die Europäer vermittelt. Mit China, Indien und der Türkei wurden noch keine Gespräche geführt, diese Länder sollen jedoch unter Androhung von Sanktionen ebenfalls auf Linie gebracht werden.
  • Der vom Conference Board erhobene Indikator für das Verbrauchervertrauen in den USA ist im Juni um 2,4 auf 126,4 Punkte gefallen, wie das private Marktforschungsinstitut mitteilte. Erwartet wurde ein Wert von 128,0 Punkte. Der Indexwert für den Vormonat wurde etwas nach oben revidiert.
  • Der Case-Shiller-Index, der die Preise am Häusermarkt in 20 Ballungsgebieten der USA abbildet, erhöhte sich im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,56 Prozent. Das liegt etwas unter dem Anstieg im Vormonat von revidiert 6,73 (zunächst 6,79) Prozent.
  • EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström sieht wenig Chancen für eine zeitnahe Vereinbarung mit den USA, um Strafzölle der USA auf Auto-Importe aus der Europäischen Union zu vermeiden. Es gebe derzeit keine Gespräche zwischen Brüssel und Washington zu Handelsfragen und es seien auch keine geplant, sagte Malmström. Sie sagte, die US-Regierung habe das Angebot ausgeschlagen, über die Senkung von Zöllen auf Industriegüter unter Beachtung der Regeln der Welthandelsorganisation zu verhandeln.
  • Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) rechnet mit dem Fortbestand der Großen Koalition. „Wenn Politiker und Medien glauben, die Koalition fliegt demnächst auseinander, so ist das weltfremd“, so Seehofer gegenüber „Focus Online“.
  • Der Industrieverband BDI rechnet mit einer weiteren Eskalation des Handelsstreits durch die USA. Trump werde Autozölle erheben und wir werden dabei alle verlieren, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, der Deutschen Presse-Agentur. Möglicherweise werde der BDI wegen des Handelskonflikts seine Wirtschaftsprognose für Deutschland senken müssen. „Jede neue Stufe der Eskalation reduziert das Vertrauen in das globale Handelssystem und erhöht die Unsicherheit der Unternehmen", sagte Kempf weiter. „Die einseitigen Zölle der US-Regierung sind der falsche Weg." Eine nachhaltige Konfliktlösung könne aber nur innerhalb der Welthandelsorganisation WTO zustande kommen.
  • Die nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei aufgekommene Kritik internationaler Wahlbeobachter hat die Regierung in Ankara zurückgewiesen. Nach einem Mängelbericht der Delegationen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und des Europarates (PACE) hieß es am Dienstag aus dem Außenministerium, die Beobachter hätten unbestätigte Ausnahmefälle generalisiert und negative Schlüsse übertrieben. Sie hätten damit "die Prinzipien unparteiischer Beobachtung missachtet".
  • Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich im Juni den siebten Monat in Folge eingetrübt. Das Barometer des ifo-Instituts für die Exporterwartungen fiel um 1,2 auf 12,4 Punkte. Das ist der schlechteste Wert seit rund anderthalb Jahren. „Die nachlassende weltwirtschaftliche Dynamik hinterlässt ihre Spuren bei den deutschen Exporteuren", erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
  • Aus den USA kommen widersprüchliche Aussagen zu den geplanten Beschränkungen für Investoren, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Der Handelsberater von Präsident Trump, Peter Navarro, sagte dem Sender CNBC, es gebe keine Pläne, Investitionen von Unternehmen aus speziellen Staaten zu beschränken. Die Vorschläge hätten zum Ziel, Technologien und geistiges Eigentum der USA zu schützen, damit man auch in Zukunft erfolgreich sein könne. Finanzminister Steven Mnuchin hatte zuvor getwittert, die geplanten Beschränkungen würden alle Länder betreffen, „die versuchen, Technologie von uns zu stehlen“.
  • Chinas Präsident Xi Jinping hat nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ den Ton gegenüber den USA verschärft. „Im Westen gibt es die Neigung, die rechte Backe hinzuhalten, wenn jemand auf die linke geschlagen hat. In unserer Kultur schlagen wir zurück", sagte er vor einer Gruppe von 20 Chefs multinationaler Konzerne größtenteils aus den USA und Europa.
  • US-Präsident Donald Trump hat die Entscheidung des heimischen Motorradherstellers Harley-Davidson kritisiert, wegen der EU-Sonderzölle einen Teil der Produktion ins Ausland zu verlegen. Er sei überrascht, das von allen Unternehmen ausgerechnet Harley-Davidson die Weiße Flagge schwenke, twitterte er. „Ich habe hart für sie gekämpft", aber anscheinend habe die Firma einen Vorwand für ihren Schritt gesucht. Zugleich zeigte sich Trump optimistisch, dass Harley-Davidson am Ende der Verhandlungen gar keine Zölle auf Verkäufe an Kunden in der EU zahlen werde. Der Konzern hatte zuvor angekündigt, die Produktion von Motorrädern für den europäischen Markt von US-Fabriken ins Ausland zu verlagern.
  • Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat Griechenlands Kreditwürdigkeit auf die Stufe „B+“ angehoben. Zur Begründung verwiesen die Bonitätswächter auf die Schuldenvereinbarung mit den Euro-Partnern aus der vergangenen Woche.

  • Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des ersten Quartals mit 1.948,7 Mrd. Euro verschuldet, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Demnach sank der Schuldenstand gegenüber dem Ende des ersten Quartals 2017 um 2,0 Prozent beziehungsweise 40,1 Mrd. Euro. Gegenüber dem vierten Quartal 2017 ging der Schuldenstand um 0,9 Prozent beziehungsweise 18,0 Mrd. Euro zurück. Zum nicht-öffentlichen Bereich zählen Kreditinstitute sowie der sonstige inländische (zum Beispiel private Unternehmen) und der sonstige ausländische Bereich.
  • China könnte nicht nur die Kontrolle über das Südchinesische Meer, sondern auch über das Mekong-Delta und Teile des Pazifischen Ozeans anstreben, warnen Experten. China hat bereits mehrere Staudämme im Mekong gebaut, die als Vorwand benutzt werden könnten. Im Pazifik sind bereits chinesische Schiffe auf Patrouille.
Termine des Tages: 15:00 Uhr - US: Case Shiller Hauspreisindex April
16:00 Uhr - US: Verbrauchervertrauen Conference Board Juni

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