Kommentar
21:11 Uhr, 21.01.2008

DAX - Kursrutsch - Wer belastet hier am stärksten?

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der DAX ist jetzt kurzfristig dabei, das nach unten aufzuholen, was der US Markt bereits seit mehreren Monaten vorgelegt hat. Mit dem Kursrutsch vom Montag ist das deutsche Aktienbarometer auf den tiefsten Stand seit März 2007 gerutscht und notiert damit nur noch knapp über dem Niveau zum Jahresstart 2007. Somit wurden die Gewinne eines Handelsjahres in mehr oder weniger rund zwei Wochen komplett abgegeben.

Kursverlauf des DAX im Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)

Auslöser dafür war und ist die US Hypothekenkrise, die jetzt in starke Rezessionsängste mündet. Begonnen hat das Problem Mitte Juli, als der Index das Allzeithoch aus dem Jahr 2000 bei 8.136 Punkten leicht überwinden konnte. Wie stellt sich die Entwicklung seitdem dar?

Der Blick auf den Performance-Vergleichschart seit Mitte Juli zeigt deutlich, wer den deutschen Markt belastet hat. Seit Mitte des Jahres gab es zum einen im Sektor der Rohstofftitel (blau) eine klare Underperformance, darüber hinaus belasteten dann aber vor allem als hochgewichtiger Sektor die Titel aus dem Bankensektor (grün). So geriet der Bankenindex bis November stark unter Druck und konnte sich innerhalb einer Jahresendrallye nochmals erholen. Zuletzt rutschten die Banken aber wieder massiv ab und erreichten dabei neue Tiefs. Gegenüber Mitte Juli ist deren Wert auf 65 % geschrumpft. Auch bei den Versicherern (lila) kam es zu deutlichen Abgaben, diese fielen aber nicht annähernd so stark aus. Innerhalb des Pharmasektors (rot) ist eine dem DAX (dunkelblau) ähnliche Entwicklung erkennbar. Wie der Vergleichschart zeigt, ist die zweite Kursspitze im Bereich der 800 Punkte im Oktober den Titeln aus dem Automobilsektor zu verdanken. Die Outperformance mit einem zwischenzeitlichen Zugewinn von knapp 20 % wurde ab November wieder komplett aufgegeben. Der Dritte Test der 8.000 Punkte im Dezember geht dann klar auf das Konto der Versorgertitel (braun). Um fast 25 % konnten sich die Titel im zweiten Halbjahr noch nach oben schrauben. Dieser Sektor ist letztlich auch der Grund für die hohe relative Stärke des DAX bis zum Jahresende, da die Versorger E.ON und RWE im DAX ein hohes Gewicht bilden. Diese Stärke ist zuletzt gewichen und begründet auch die zunehmende Beschleunigung des Index innerhalb des laufenden Abverkaufs. Auf Sicht eines halben Jahres liegt aber dennoch eine starke Entwicklung gegenüber dem DAX vor.

Performanceentwicklung DAX im Vergleich zu verschiedenen Sektoren seit Juli 2007

Wie sich die Entwicklung in den letzten Wochen seit Jahresbeginn darstellt zeigt der folgende Performancechart. Auch wenn die Versorger sich nicht mehr halten konnten, so bleiben die Underperformer des letzten halben Jahres auch aktuell die Underperformer. Die Bankentitel (grün) rutschen mit abstand am stärksten ab. Mit dem DAX (dunkelblau) bewegen sich die Titel des Automobilsektor, Versicherer und Rohstofftitel. Outperformance zeigt sich hingegen nach wie vor bei den Versorgern und zuletzt auch im defensiveren Pharmasektor.

Performanceentwicklung DAX im Vergleich zu verschiedenen Sektoren seit Jahresbeginn

Bis zu welchem Niveau der laufende Abverkauf kurzfristig läuft, bleibt abzuwarten, für einen anschließenden Positionsaufbau bietet es sich aber auch anschließend an, auf die starken Sektoren zu setzen. Eine erste Gegenbewegung wird stark ausfallen und vor allem die am stärksten abverkauften Titel prozentual massiv nach oben hebeln. Für einen mittelfristigen Positionsaufbau bietet es sich aber an, die starken Sektoren zu bevorzugen. Auch wenn die Versorger aktuell kurzfristig besonders deutlich unter Druck geraten, bieten sich hier die stärksten Trends. Auf diese Stärke bietet es sich an, zu setzen. Das gilt letztlich in gleichem Maße für den Pharmasektor. Besonders der Vergleich gegenüber der Entwicklung seit einem halben Jahr zeigt das Aufkommen relativer Stärke. Wann sich im Bankensektor wieder Stärke entwickelt, bleibt abzuwarten. Abgesehen von einer Spekulation auf eine hier besonders stark ausfallende Gegenbewegung bietet es sich bisher noch nicht an, auf diesen Sektor zu setzen.

Es grüßt Sie,
Ihr Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de

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Über den Experten

Marko Strehk
Marko Strehk
Technischer Analyst und Trader

Marko Strehk blickt auf intensive langjährige Erfahrungen mit verschiedenen Strategien des auf Charttechnik basierenden Tradings zurück. Als versierter Allrounder handelt Strehk Aktien und Indizes im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster mit bestechender Präzision. Überragende Fähigkeiten in Trend- und Kursmusteranalysen, bei der Anwendung von Risiko- und Moneymanagementstrategien sowie ein umfassendes theoretisches Wissen zu unterschiedlichen Tradingmethoden und Tradinginstrumenten wie beispielsweise Hebelzertifikate, Optionsscheine, CFDs und Anlagezertifikate zeichnen ihn aus. Auf GodmodeTrader.de betreut Strehk als Headtrader die Produktpakete „Aktien Premium Trader“ und „CFD Trader Services“.

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