Kommentar
17:45 Uhr, 03.11.2017

USA: ISM und Industrieaufträge besser als erwartet - US-Arbeitslosenquote auf tiefstem Stand seit 17 Jahren

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  • BMW ruft 1,4 Mio. Fahrzeuge in den USA zurück
  • Prognosen für US-Wachstum im vierten Quartal angepasst
  • Weidmann fordert mehr Kompetenzen für den Euro-Rettungsschirm ESM
  • AIG meldet Milliardenverlust in Q3 
  • Durchsuchung bei der Metro AG
  • Apple meldet Gewinnsprung - Optimistischer Ausblick aufs Weihnachtsquartal
  • Europaweites Ladenetz für Elektrofahrzeuge nimmt schon dieses Jahr Gestalt an
  • Air France-KLM profitiert von starker Nachfrage und weniger Spritkosten
  • BMW hat auf dem US-Markt weiter zu kämpfen
  • Evonik wird nach dem dritten Quartal zuversichtlicher für 2017 
  • Streit zwischen Uniper und E.ON über Fortum-Übernahme spitzt sich zu
  • Jerome Powell soll Janet Yellen an Fed-Spitze nachfolgen
  • VW beantragt Bank-Linzenz für Tochter Financial Services in Großbritannien
  • Gea Group senkt Jahresprognosen

DAX

  • Das Überwinden der 13.000er Marke beim DAX hat offenbar weitere Käufer angelockt. Auch diese Woche hat der deutsche Leitindex seine Rekordjagd wie schon in der vergangenen unbeirrt fortgesetzt. Heute erklomm der Index erneut auf ein frisches Allzeithoch jenseits der Marke von 13.500 Punkten. Von hier aus ging dem Börsenbarometer aber etwas der Schwung aus. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,28 Prozent bei 13.478,86 Punkten. Die mit Spannung erwarteten US-Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Während sich der US-Arbeitsmarkt im Oktober nicht so stark wie erwartet erholte, übertrafen der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und die Industrieaufträge die Erwartungen deutlich.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Autobauer BMW ruft in den USA in zwei separatien Rückrufaktionen insgesamt 1,413 Millionen Fahrzeuge wegen Brandgefahr unter der Motorhaube zurück. Betroffen sind Fahrzeuge mit Baujahren bis 2011.
  • Siemens will bis Mitte des Monats Pläne für weitere Stellenstreichungen vorlegen.
  • Polizei und Staatsanwaltschaft haben heute eine Durchsuchung in den Räumlichkeiten der Metro AG durchgeführt, wie ein Sprecher des Unternehmens entsprechenden Medienberichte bestätigte. Der „Spiegel“ hatte gemeldet, die Behörden gingen dem Verdacht des Insiderhandels bei der Metro nach.
  • Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin wird den 150-Millionen-Euro schweren Bundeskredit wohl zurückzahlen können. „Wir haben gute Verkaufserlöse erzielt. Wir gehen deshalb derzeit davon aus, den Überbrückungskredit an die KfW zurückzahlen zu können", so Sprecher Heinz-Joachim Schöttes.
  • T-Mobile US und Sprint arbeiten laut dem "Wall Street Journal" an einer Rettung ihrer Fusionspläne. Dazu habe T-Mobile US ein geändertes Angebot vorgelegt, das Sprint nun überdenke.
  • Der Finanzinvestor CVC Capital Partners ist Bloomberg zufolge an einer Übernahme von Clariant oder zumindest Teilen davon interessiert.
  • Starbucks hat im vierten Quartal leichte Einbußen beim Umsatz verzeichnet. Zudem gab die Kaffeehaus-Kette bekannt, die Teemarke Tazo für 384 Mio. US-Dollar an den Konsumgüter-Riesen Unilever zu veräußern.
  • Der US-Versicherungskonzern AIG wies für das dritte Quartal wegen der zahlreichen Wirbelstürme und den Erdbeben in Mexiko einen Nettoverlust von 1,74 Mrd. US-Dollar aus, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Gewinn von 462 Mio. Dollar erzielt worden war. Allein die drei großen Hurrikans, die die USA trafen, schlugen mit einer Schadenssumme von rund drei Mrd. US-Dollar zu Buche.
  • Zum Verkaufsstart des neuesten Smartphone von Apple, dem iPhone X, haben sich lange Schlangen vor den Läden in Sydney, Tokio und Peking gebildet. Mit dem Jubiläumshandy trifft Apple auf eine deutlich höhere Nachfrage als mit dem iPhone 8, das im September auf den Markt kam. Im nachbörslichen Handel verteuerten sich Apple-Aktien um 3,2 Prozent auf 174,30 US-Dollar und erreichten damit ein neues Rekordhoch.
  • Eine starke Ticketnachfrage und eine günstigere Kerosinkosten haben bei der französischen Fluggesellschaft Air France-KLM das operative Ergebnis im dritten Quartal um 39 Prozent auf 1,02 Mrd. Euro steigen lassen. Mit 27,9 Mio. Passagieren beförderte die Airline 5,1 Prozent mehr Fluggäste als vor einem Jahr.
  • BMW hat auf dem US-Markt weiter zu kämpfen. Im Oktober wurden mit 26.877 Fahrzeugen der Marken BMW und Mini 3,9 Prozent weniger Neuwagen abgesetzt als vor einem Jahr. Im bisherigen Jahresverlauf sanken die Verkäufe insgesamt um 5,1 Prozent.
  • Die französische Großbank Societe Generale hat im vergangenen Quartal u. a. wegen hoher Kosten für Rechtsstreitigkeiten einen Gewinnrückgang um 15 Prozent auf 932 Mio. Euro verzeichnet. Die Erträge im operativen Geschäft sanken um knapp sechs Prozent auf 5,9 Mrd. Euro
  • Der iPhone-Hersteller Apple verdiente in dem Ende September abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal netto 10,7 Mrd. US-Dollar - 19 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Der Umsatz stieg um zwölf Prozent auf 52,6 Mrd. US-Dollar. Für das Weihnachtsquartal stellte der iPhone-Hersteller einen Umsatz zwischen 84 und 87 Mrd. US-Dollar in Aussicht. Im Vorjahr waren es 78,4 Mrd. US-Dollar. Mit den beiden neuen iPhone 8 und 8 Plus verkaufte Apple im vergangenen Quartal knapp 46,7 Mio. seiner Smartphones.
  • Der Streit zwischen Uniper und E.ON über die Übernahme des Stromproduzenten durch den finnischen Fortum-Konzern spitzt sich zu. E.ON-Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley hat sich in einem Brief an Uniper-Aufsichtsrat Bernhard Reutersberg über das Management von Unier beschwert, wie das Handelsblatt berichtet. Denn der Chef des Stromproduzenten, Klaus Schäfer, wehrt sich erbittert gegen den Verkauf.
  • Evonik wird nach dem dritten Quartal etwas zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll nun in der oberen Hälfte der angepeilten Brandbreite von 2,2 bis 2,4 Mrd. Euro liegen. Im vergangen Quartal erhöhte Evonik das Ebitda um 11 Prozent auf 639 Mio. Euro. Die Essener wollen die Kosten in der Verwaltung und dem Vertrieb dauerhaft um 200 Mio. Euro pro Jahr senken. Dies soll sich dann in vollem Umfang auf den Gewinn auswirken.
  • Der Maschinenbauer Gea muss nach einem schwachen Quartal bei seinen Jahreszielen kleinere Brötchen backen. „Hinsichtlich des operativen Jahresergebnisses erwarten wir, eher am unteren Rand unseres Prognosekorridors abzuschließen", sagte Vorstandschef Jürg Oleas. Die Spanne reicht von 600 bis 640 Mio. Euro. Im vergangen Quartal verfehlte Gea beim operativen Ergebnis, dem um Sonderkosten bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) die Markterwartungen deutlich.
  • Der Volkswagen-Konzern will für seine Tochter Financial Services eine Bank-Lizenz in Großbritannien beantragen. Der Konzern befinde sich derzeit in Gesprächen mit der zuständigen britischen Regulierungsbehörde, um für den Fall eines harten Brexits vorbereitet zu sein, sagte ein VW-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters.

Konjunktur & Politik

  • Nach den heutigen US-Arbeitsmarktzahlen und weiteren Konjunkturdaten haben Banken und regionale Notenbankniederlassungen in den USA ihre Prognosen für das US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal angepasst. Goldman Sachs senkte seine Prognose leicht und rechnet nun mit einem BIP-Wachstum von 2,4 Prozent, nachdem bisher 2,6 Prozent erwartet wurden. Die New York Fed erhöhte ihre Prognose leicht von 3,1 Prozent auf 3,2 Prozent, während das GDP-Now-Modell der Atlanta Fed nun eine Wachstumsrate von 3,3 Prozent nach bisher 4,4 Prozent prognostiziert.
  • Die Auftragseingänge für US-Industrieunternehmen sind im September um 1,4 Prozent zum Vormonat gestiegen, teilte das Handelsministerium mit. Analysten hatten nur mit einem Zuwachs um 1,0 Prozent gerechnet.
  • Der Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor konnte im Oktober das zuvor bereits erreichte hohe Niveau nochmals überschreiten. Mit 60,1 Punkten liegt der Stimmungsindikator bei den befragten Firmen aus dem Service Sektor auf einem neuen Rekordniveau.
  • In den USA wurden im Oktober 261.000 Stellen ex Agrar neu geschaffen, wie das Arbeitsmarktministerium in Washington mitteilte. Experten hatten einen Aufbau von 310.000 Jobs erwartet. Der Stellenzuwachs in den beiden Vormonaten wurde aber um insgesamt 90.000 höher ausgewiesen als bisher bekannt. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent - der tiefste Stand seit dem Jahr 2000. Die durchschnittlichen Stundenlöhne blieben im Oktober zum Vormonat unverändert, nach einem kräftigen Anstieg um 0,5 Prozent im September.
  • Das Defizit in der US-Handelsbilanz erhöhte sich im September um gut 1 Mrd. auf 43,5 Mrd. Dollar. Experten hatten einen Fehlbetrag in dieser Höhe erwartet.
  • Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Paul Ryan, hat ein Konzept zu einer umfassenden Steuerreform vorgelegt. Ziel ist eine starke Vereinfachung des US-Steuersystems.
  • Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat mehr Kompetenzen für den Euro-Rettungsschirm ESM gefordert. Die Finanzeinrichtung, die angeschlagenen Eurostaaten hilft, sollte „mehr Gewicht bei der Budgetüberwachung“ bekommen, sagte Weidmann der Wirtschaftszeitung "Les Echos“. Mit Blick auf die EU-Kommission, die bisher für die Haushaltskontrolle der Mitgliedstaaten verantwortlich ist, sprach Weidmann von „Interessenkonflikten“. „Sie (die Kommission) ist gleichzeitig eine Institution, die Politik macht, und muss ein unparteiischer Schiedsrichter sein, wenn es um die Haushaltsregeln geht."
  • Das von der Autobranche geplante europaweite Ladenetz für Elektrofahrzeuge soll schon Ende dieses Jahres mit dem Aufbau der ersten 20 von insgesamt 400 geplanten Stationen sichtbar werden. Die Schnelllade-Möglichkeiten sollen vor allem an Autobahnen, aber auch anderen Hauptverkehrsachsen in Deutschland, Norwegen und Österreich installiert werden. Im kommenden Jahr soll die Zahl auf über 100 steigen, bis 2020 sollen dann alle 400 Ladestationen stehen.
  • Die Spatzen haben es bereits von den Dächern gepfiffen: US-Präsident Donald Trump hat wie erwartet Jerome Powell zum Nachfolger von US-Notenbankchefin Janet Yellen gekürt. Das bisherige Direktoriumsmitglied Powell gilt als Vertreter einer moderaten, vorsichtigen Geldpolitik.
Termine des Tages:
13:30 Uhr - US: Neugeschaffene Stellen ex Agrar Oktober
14:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Oktober (endgültig)
15:00 Uhr - US: Auftragseingang Industrie September
15:00 Uhr - US: ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Oktober
17:15 Uhr - US: Rede von Minneapolis Fed-Präsident Kashkari in Washington

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9 Kommentare

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  • mctraderzh
    mctraderzh

    @ Petron; danke für die völlig unnötigen Beiträge die niemand ausser dich interessieren....und dazu noch sowas von nicht relevant sind für das Börsengeschehen!

    14:03 Uhr, 03.11.2017
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