Kommentar
00:00 Uhr, 30.07.2007

DAX - Kräftige Korrekturen

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Es kam wie es kommen musste. Nein, wer mich kennt weiß, dass ich kein schadenfreudiger Mensch bin und schon gar nicht an der Börse. Aber es zeichnete sich bereits seit Monaten ab, dass die Aufwärtsdynamik an Schwung verloren hat und trotz neuer Höchststände die Warnsignale immer deutlicher wurden. Zunächst konnte der Trendbruch des Aufwärtstrends beim DAX in den ersten Juli-Tagen noch gekontert werden und nach dem neuen All-Zeit-Hoch schien alles auf Index-Stände von über 9.000 und mehr hinzudeuten. Aber auch diese Top-Notierungen waren nicht überzeugend und so war es folgerichtig, dass der Aufwärtstrend ein zweites Mal gebrochen wurde. Nachdem dann die 8.000er Marke nicht gehalten werden konnte, kam kräftig Druck in den Markt und die Abgabeneigung nahm entsprechend zu. Der Auslöser war eines der von mir in den letzten Wochen beschriebenen Themen. Die US-Immobilienkrise war offensichtlich doch noch nicht vom Tisch und die Angst vor einem „Übergreifen“ auf Europa wird immer realer, auch wenn dies von den Spezialisten der Immofonds-Branche bestritten wird. Doch zurück zum DAX. Am Freitag konnte der DAX genau im Bereich der Unterstützungslinie knapp unter 7.400 halten und hinterließ einen Doji. Ein Doji wird ausgebildet, indem der Eröffnungskurs und der Schlusskurs einer Aktie oder eines Marktes in etwa auf dem gleichen Niveau notieren. Dabei gibt es deutliche Intraday-Bewegungen nach oben und unten. Eine solche Marktsituation zeugt von großer Nervosität, was im deutschen Markt am Freitag auch zu beobachten war. Nach einem solchen Kursrutsch würde ich normalerweise mit einer kräftigen Gegenbewegung bis mindestens 7.800 Punkten rechnen. „Normal“ ist an den Börsen zur Zeit aber nichts. Die US-Börse hat am Freitag, nach DAX-Börsenschluss, wieder deutlich nach unten tendiert. Dieser Verlust wird in der kommenden Woche also zunächst in die Kurse am Frankfurter Markt eingearbeitet. Somit dürfte also auch die Unterstützung bei knapp 7.400 Punkten nicht halten können. Die nächste Unterstützung notiert im Bereich von knapp über 7.000 Punkten. Ich gehe davon aus, dass die Korrekturbewegung noch nicht abgeschlossen ist und das nervöse Börsenumfeld noch weiter anhält bzw. noch unsicherer wird. Auch jetzt, da die Volatilitäten angezogen haben, sollte keine Anlage ohne Absicherung oder Stopp-Limit gehalten werden. Nicht investiert zu sein ist keine Schande. Es werden auch wieder Einstiegsmöglichkeiten kommen. Beobachten Sie den Börsen-Herbst doch einmal ohne (oder mit geringem) Engagement. Einsteigen können Sie immer noch wenn es wieder nach oben geht.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in diesen turbulenten Börsentagen den Überblick behalten.

In diesem Sinne, bleiben Sie am Ball und sichern Sie Ihr Vermögen.

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Bis zur nächsten Woche

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Ihr Martin Marquardt

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Anmerkung der Redaktion (1): Bei dem Namen "Martin Marquardt" handelt es sich um ein Pseudonym. Unter diesem Pseudonym schreibt ein charttechnischer Analyst eines größeren Bankhauses, der anonym bleiben möchte.

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Anmerkung der Redaktion (2): Es gibt gelegentlich Anmerkungen seitens unserer Leserschaft, wie die unterschiedlichen Einschätzungen der DAX Analysen zu werten sind. Im Grunde genommen ganz einfach. An dieser Stelle in der so genannten Kommentarrubrik von GodmodeTrader.de werden zusätzlich zu den Analysen und Einschätzungen von GodmodeTrader.de auch Einschätzungen geschätzter externer Autoren veröffentlicht, um auch andere Stimmen zu Gehör kommen zu lassen. Wir sehen das unter dem Gesichtspunkt der Meinungsvielfalt. Die Einschätzungen der externen Autoren können deutlich gegenüber denen von GodmodeTrader.de differieren.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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