Milliardenübernahme im US-Pharmasektor - VW-Tochter Audi tauscht vier Vorstände aus
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- Gilead will Kite Pharma für 11,9 Mrd. Dollar schlucken
- Eurowings macht sich für Übernahme von Flugzeugen von Air Berlin bereit
- Uber hat einen neuen Chef
- Konjunkturoptimismus in Italien
- EWU: Wachstum der Geldmenge schwächt sich ab
- Bayer winken weitere Milliardenumsätze
- thyssenkrupp gewinnt Auftrag für Düngemittelanlage in Brunei
- "Harvey": Keine Entwarnung für den Süden von Texas
- Niki Lauda bekundet Interesse an Air Berlin-Tochter Niki
- CSU-Seehofer fordert härtere Gangart gegenüber der Türkei
- Vonovia verliert seinen Aufsichtsratsvorsitzenden: Wulf Bernotat ist tot
- Lloyds prüft einen Verkauf der Firmenzentrale
- EZB-Draghi: Freier Handel in Gefahr
DAX
- Der DAX ist schwach in die neue Handelswoche gestartet. Allerdings konnten die Verluste von bis zu einem Prozent im bisherigen Tagesverlauf aufgeholt werden. Am Nachmittag steht der Leitindex nahezu stabil bei 12.160 Punkten. Das Tagestief am Vormittag lag rund 100 Zähler darunter. Hauptgrund für die anfängliche Schwäche war die Stärke des Euro, der die Gewinnaussichten bei vielen exportorientierten Unternehmen tendenziell schmälert.
Chartanalysen des Tages
- DAX - Tagesausblick - Abwärtstrend vom Allzeithoch wirksam!
- EUR/USD-Tagesausblick: Jahreshoch zum Wochenstart
- GOLD-Tagesausblick: Der Countdown läuft!
Unternehmensnachrichten
- Der von VW-Konzernchef Matthias Müller geleitete Audi-Aufsichtsrat hat am Montag auf einer außerordentlichen Sitzung in Ingolstadt neue Chefs für die Ressorts Finanzen (mit Alexander Seitz), Vertrieb (Bram Schot), Produktion (Peter Kössler) und Personal (Wendelin Göbel) berufen. Der im Zuge der Diesel-Affäre in die Kritik geratene Vorstandschef Rupert Stadler genießt weiter die Rückendeckung der Eigentümerfamilien Porsche und Piech und bleibt im Amt.
- Die Lufthansa-Tochter Eurowings macht sich bereit für die Übernahme von Flugzeugen der insolventen Air Berlin. Alle Flugbegleiter bei den deutschen Teilgesellschaften Eurowings und Germanwings werden entfristet. Zuvor waren noch rund 260 der 1.500 Arbeitsverträge befristet. Hintergrund ist eine Vereinbarung bei Germanwings, der für den Sommer 2018 den Einsatz von 38 Flugzeugen bei dieser Teilgesellschaft garantiert, wie ein Sprecher mitteilte.
- Der Fahrdienstvermittler Uber hat einen neuen Chef. Laut Reuters wird Expedia-CEO Dara Khosrowshahi das Amt übernehmen. Das Direktorium von Uber wollten noch keinen Namen nennen, zunächst sollten die Mitarbeiter informiert werden, so eine Sprecherin.
- Das US-Biotechunternehmen Gilead will Kite Pharma für 11,9 Mrd. Dollar erwerben. Je Aktie werde Gilead 180 Dollar offerieren - 29 Prozent mehr, als die Papiere am Freitag zum Börsenschluss wert waren. Gilead will sich damit den Markt einer speziellen Krebstherapie eröffnen.
- Das US-Medizintechnikunternehmen ProPhase Labs hat angekündigt, bis zu 4 Mio. eigene Titel zum Stückpreis von 2,30 Dollar zurückzukaufen. Das Volumen entspricht 24,7 Prozent des ausstehenden Aktienkapitals.
- Der Elektronikkonzern Littlefuse übernimmt den kleineren Wettbewerber Ixys Corp. für 23,00 Dollar je Aktie. Ixys wird damit mit 750 Mio. Dollar bewertet.
- Aveo Pharmaceuticals hat die EU-Zulassung des Mittels Fotivda zur Behandlung des fortgeschrittenen Nierenkarzinoms erhalten.
- Der Industriekonzern thyssenkrupp meldet einen Großauftrag aus Brunei. Der Vertrag über den Bau einer Düngemittelanlage tritt voraussichtlich noch in diesem Jahr in Kraft. Über den Auftragswert machte Thyssenkrupp keine Angaben. Laut Kreisen soll dieser im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen.
- Der Spezialchemiekonzern Evonik hat freie Bahn für die Übernahme des Kieselsäure-Geschäfts von J.M. Huber. Die Behörden genehmigten den Deal, das Closing soll nun zum 1. September erfolgen, wie Evonik am Montag mitteilte. Der Zukauf werde ab diesem Zeitpunkt ergebniswirksam. Evonik hatte die Übernahme für 630 Mio. US-Dollar im Dezember letzten Jahres angekündigt. Huber Silicia erzielte 2016 einen Umsatz von knapp 300 Mio. US-Dollar.
- Der frühere E.ON-Vorstandschef Wulf Bernotat ist am Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 68 Jahren verstorben. Der promovierte Jurist hat den Energiekonzern von 2003 bis 2010 geführt. Er war zuletzt auch Aufsichtsratschef des Immobilienkonzerns Vonovia.
- Der Pharmakonzern Bayer kann nach positiven Ergebnissen bei einer weitreichenden Studie auf zusätzlichen Umsatz bei seinem wichtigsten Medikament Xarelto hoffen. In einer groß angelegten klinischen Studie konnte das Risiko von Schlaganfällen und Infarkten bei chronisch herz- und gefäßkranken Patienten deutlich gesenkt werden, teilte Bayer am Sonntag mit. Analysten zufolge könnte Bayer allein mit dem Blutgerinner weitere Milliardenumsätze generieren.
- Derzeit laufen die Verhandlungen um eine Zerschlagung der insolventen Air Berlin. Ex-Rennfahrer und Luftfahrt-Unternehmer Niki Lauda hat nun sein grundsätzliches Interesse an der von ihm einst gegründete Tochter Niki angemeldet. Er habe einen Brief an den Insolvenzverwalter von Air Berlin geschrieben, in dem er sein Anliegen darlege, sagte Lauda der „Kronen-Zeitung“. „Jetzt bin ich gespannt, was passiert, ob ich überhaupt zu den Verhandlungen eingeladen werde.” Er wolle die gleiche Chancen wie die Lufthansa, die einen Einstieg bei der insolventen Air Berlin „von langer Hand geplant“ habe.
- Vonovia-Aufsichtsratschef Wulf Bernotat ist gestorben. Über seine Nachfolge soll auf der nächsten Hauptversammlung im Mai 2018 entschieden werden. Bis zur Wahl eines neuen Chefkontrolleurs wird Vize-Aufsichtsratschef Ernst die Aufgaben übernehmen.
- Die britische Großbank Lloyds prüft einen Verkauf ihrer Firmenzentrale in London. Realistisch sei ein Verkaufspreis in Höhe von 140 bis 150 Mio. britischen Pfund, berichtete die "Financial Times“ unter Berufung auf Kreise. Im Anschluss daran wolle Lloyds das Gebäude zurückmieten („Sale and lease back“-Verfahren).
- CSU-Chef Horst Seehofer hat sich für eine Übernahme von Air Berlin durch die Lufthansa ausgesprochen“. Ich bin dafür, die Lufthansa im Rahmen des Rechts zu stärken", so Seehofer gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Konjunktur & Politik
- Das Defizit in der Handelsbilanz für Waren der USA ist im Juli um gut 1 Mrd. auf 65,1 Mrd. US-Dollar angewachsen. Erwartet wurde ein Fehlbetrag von 64,6 Mrd. US-Dollar.
- Die Lagerbestände im US-Großhandel legten im Juli um 0,4 Prozent zu. Erwartet wurde ein Zuwachs von 0,3 Prozent, nach einem Plus von 0,7 Prozent im Vormonat.
- In Italien bessert sich die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern. Wie das Statistikamt Istat mitteilte, stieg im Verarbeitenden Gewerbe das Geschäftsklima im August um 0,3 auf 108,1 Punkte. Das ist der höchste Wert seit Ende 2007. Der Index für das Verbrauchervertrauen kletterte auf den höchsten Stand seit Dezember 2016.
- Das Wachstum der Geldmenge M3 im Euroraum hat sich im Juli auf 4,5 Prozent verringert, teilte die Europäischen Zentralbank (EZB) mit. Im Juni war die Geldmenge M3 noch um 5,0 Prozent gewachsen. Bei der Kreditvergabe an die privaten Haushalte gab es keine Änderung. Die Wachstumsrate habe wie im Monat zuvor bei 2,6 Prozent gelegen, teilte die EZB weiter mit.
- Angesichts anhaltender massiver Niederschläge und Überschwemmungen, die der Tropensturm „Harvey" mit sich bringt, gibt es für den Süden von Texas keine Entwarnung Harvey traf am Wochenende auf Land. Besonders dramatisch ist die Lage in der Ölmetropole Houston. Dort sind viele Häuser überflutet, Straßen haben sich in reißende Flüsse verwandelt, der Flugverkehr kam zum Erliegen. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Inzwischen hat Harvey etwas an Kraft verloren. Die Energieproduktion in der US-Öl- und Gasindustrie wurde unterbrochen. Der Konzern Exxon legte die zweitgrößte Raffinerie der USA still.
- CSU-Chef Horst Seehofer kann angesichts der anhaltenden Tiraden aus der Türkei nicht mehr nachvollziehen, dass das Land weiter finanziell unterstützt wird. Es vergehe kaum eine Woche ohne neue Provokationen aus Ankara, sagte Seehofer den Zeitungen der Funke Medien Gruppe. „Die Zahlungen für die Vorbereitungen eines EU-Beitritts müssen sofort eingestellt werden”. Die 4,2 Milliarden Euro aus dem europäischen Haushalt bis Ende des Jahrzehnts dürften nicht fließen.
- US-Außenminister Rex Tillerson hat den erneuten Test von Raketen durch Nordkorea als Provokation gegen die USA und seine Alliierten bezeichnet. Man werde den Kurs friedlichen Drucks auf Nordkorea aufrechterhalten, so Tillerson.
- EZB-Präsident Mario Draghi hat bei seiner Rede in Jackson Hole vor protektionistischen Tendenzen in der Weltwirtschaft gewarnt. „Der freie Handel ist in Gefahr“, sagte er. Eine produktive Weltwirtschaft sei aber darauf angewiesen. Ferner warnte Draghi „große Länder“ davor, die Regulierung im Finanzsektor einseitig zu lockern.
- Die Vorsitzende der US-Notenbank, Janet Yellen, hat in einer Rede am Freitag in Jackson Hole die nach der schweren Finanzkrise von 2008 erfolgte Regulierung des Finanzsektors gelobt. Yellen verwies auf Studien, wonach das Wirtschaftswachstum durch die Regulierung nicht belastet worden sei. Gleiches gelte für die Verfügbarkeit von Krediten oder die Liquidität an den Finanzmärkten.
Termine des Tages: | Feiertagsbedingt bleiben die Börsen in Großbritannien geschlossen |
10:00 Uhr - EWU: Geldmenge M3 Juli | |
10:00 Uhr - EWU: Kredite an den privaten Sektor Juli | |
14:30 Uhr - US: Handelsbilanz für Waren Juli | |
14:30 Uhr - US: Lagerbestände Großhandel Juli (vorläufig) |
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