Kommentar
17:45 Uhr, 26.06.2019

DAX beendet Handel wenig verändert - IPO: Global Fashion Group senkt Angebotspreis

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  • USA: Gebrauchsgüteraufträge brechen ein
  • Apple übernimmt Softwarespezialisten für Autonomes Fahren
  • ifo: Schwache Industrie schlägt Delle in Konjunktur des Euroraums
  • DIW: Wirtschaft stagniert nahezu im zweiten Quartal
  • ifo Beschäftigungsbarometer sinkt
  • US-Sonderermittler Mueller will vor Kongress aussagen
  • Deutsche Industrie fordert mehr Investitionen
  • ifo-Präsident Fuest lobt Grundsteuer-Kompromiss
  • Bitcoin-Rally hält an
  • GfK-Konsumklima fällt erneut
  • Thyssenkrupp von Platow-Bericht beflügelt
  • Große Rückrufaktion bei Porsche
  • Tesla dürfte Rekordquartal verfehlen

DAX

  • Nach einem schwächeren Start hat sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch zeitweise deutlich in die Gewinnzone vorgearbeitet, bevor die Kurse wieder bröckelten. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,14 Prozent bei 12.245,32 Punkten. Spekulationen über eine möglicherweise doch bevorstehende Einigung zwischen Washington und Peking im Handelsstreit hatten die Kurse zeitweise nach oben getrieben. Die Spekulationen basierten aber offenbar auf falsch wiedergegebenen Aussagen von US-Finanzminister Mnuchin in einem CNBC-Interview. Aus Teheran waren heute derweil harsche Töne zu hören. Vom geistlichen und staatlichen Oberhaupt der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, war zu vernehmen, dass sein Land angesichts der “grausamen” US-Sanktionen und der “Beleidigungen” nicht zurückweichen werde. “Die bösartigsten Regierungsvertreter (Anm. in Washington) klagen den Iran an und beleidigen ihn. Die iranische Nation wird nicht nachgeben.” Zugleich kündigte der Iran an, nach Ablauf seines den Europäern gesetzten Ultimatums die Uran-Anreicherung wieder hochzufahren. Die Frist endet am Donnerstag. Es sind die übergeordneten geopolitischen Konfliktherde, hier ist vor allem auch der Handelskonflikt USA/China zu nennen, die den hiesigen Unternehmen das Leben erschweren. Nun ruderte auch das bis zuletzt noch vergleichsweise zuversichtliche DIW Berlin zurück. Die Signale aus der Industrie sprechen für ein schwaches Wachstum der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal, teilten die Forscher am Vormittag mit. Das Konjunkturbarometer des DIW gibt im Juni weiter nach und liegt mit 96 Punkten nunmehr klar unter der 100-Punkte-Marke, die für einen durchschnittlichen Anstieg der Wirtschaftsleistung steht. Demnach dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zu den ersten drei Monaten dieses Jahres um lediglich 0,1 Prozent und damit so gut wie gar nicht mehr zulegen. Stärkster Wert im DAX waren am Mittwoch die Aktien von Thyssenkrupp. Laut "Platow Brief" arbeitet der finnische Konkurrent Kone an einem Übernahmeangebot für die Thyssen-Aufzugssparte.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten (Stand: 18:40 Uhr)

  • Der Aufsichtsrat von Bayer hat konkrete Maßnahmen zum Umgang mit dem Glyphosat-Komplex verabschiedet und die US-Kanzlei Beisner mit der Beratung beauftragt.
  • TLG Immobilien hat eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals angekündigt. Das Grundkapital der Gesellschaft wird dabei unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen erhöht, wobei Bruttoemissionserlöse in Höhe von EUR 220 Millionen angestrebt werden, wie das Unternehmen mitteilte. Die Nettoerlöse aus der Privatplatzierung sollen zur Finanzierung zukünftigen Wachstums und für Akquisitionen verwendet werden.
  • Der vor dem Börsengang stehende Modehändler Global Fashion Group hat den Angebotspreis im Rahmen des IPO auf 4,50 Euro je Aktie gesenkt. Ursprünglich hatte die Angebotsspanne bei 6 bis 8 Euro gelegen. Zudem kündigte das Unternehmen an, die Anzahl der angebotenen Papiere auf 44,4 Millionen zu erhöhen. Die Großaktionäre Kinnevik und Rocket Internet kündigten am Mittwoch zudem an, beim Börsengang Gebote für Aktien im Volumen von 40 Millionen Euro (Rocket Internet) bzw. 60 Millionen Euro (Kinnevik) abzugeben.
  • Im Rahmen des bevorstehenden Börsengangs der VW-Nutzfahrzeugsparte Traton wurde die Spanne für den Ausgabepreis auf 27 bis 28 Euro eingeengt.
  • Tesla will laut Informationen von CNBC seine eigenen Batterizellen produzieren, um die Abhängigkeit von Panasonic zu reduzieren.
  • Der Chef des Chipherstellers Micron Technology hat davor gewarnt, dass der Ausblick für das Jahr 2020 beeinträchtigt werden könnte, falls die Zölle im Handelsstreit nicht eliminiert werden. Micron Technology hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatz von 4,79 Mrd. Dollar (VJ: 7,8 Mrd, Dollar, Analystenschätzungen: 4,67 Mrd. Dollar) und einen Gewinn je Aktie von 0,74 Dollar (VJ: 3,10 Dollar) erzielt. Der bereinigte Gewinn lag mit 1,05 Dollar über den Erwartungen von 0,79 Dollar.
  • Apple hat das US-Startup Drive.ai für einen nicht genannten Preis gekauft. Zuletzt wurde der Firmenwert auf etwa 200 Mio. Dollar geschätzt. Der iPhone-Konzern arbeitet damit weiter an seinem Ziel, bei der Software und Technologie für das autonome Fahren eine führende Rolle zu spielen.
  • Boeing droht im Zusammenhang mit zwei Flugzeugabstürzen weiterer rechtlicher Ärger. Ein Pilot hat das Unternehmen aufgrund der Unglücke und den danach verhängten Startverboten für die betroffenen Maschinen vom Typ 737 Max wegen finanzieller und weiterer Schäden verklagt. Der Rechtsstreit wurde bei einem Gericht im US-Bundesstaat Illinois als Sammelklage angelegt, der sich mehr als 400 weitere Piloten anschließen könnten.
  • Walmart will seine japanische Supermarktkette Seiyu wieder an die Börse bringen. Die Mehrheit solle jedoch auch nach dem Börsengang behalten werden, teilte das Unternehmen mit. Walmart hatte 2002 in Seiyu investiert und später die Mehrheit übernommen. 2008 nahm der Handelskonzern das Unternehmen von der Börse.
  • Micron Technology sieht "frühe Anzeichen", dass sich die Nachfrage nach seinen Produkten wieder verbessert. Im 3. Quartal übertraf der US-Chiphersteller trotz Rückgängen bei Überschuss und Erlösen die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn fiel auf 840 Mio. Dollar von 3,82 Mrd. Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum.
  • Der Fertigungschef von Tesla, der deutsche Autoexperte Peter Hochholdinger, arbeitet nach einem Bericht von "Electrek" nicht mehr bei dem Automobilhersteller. Der Spezialist kam Mitte 2016 von Audi zu Tesla, um die Produktion neu zu organisieren.
  • Der Paketdienstleister Fedex verdiente im vergangenen Quartal deutlich weniger. In den drei Monaten bis Ende Mai fiel der bereinigte Gewinn um 17,5 Prozent auf 1,3 Mrd. Dollar, der Umsatz stieg im hingegen um 3 % auf 17,8 Mrd. Dollar. Der Geschäftsausblick bleibe negativ beeinflusst von einer anhaltenden Schwäche des Welthandels und der Industrieproduktion, warnte CFO Graf.
  • Facebook arbeitet jetzt enger mit der französischen Justiz zusammen und übermittelt die IP-Adressen von sogenannten Hasskommentaren an Gerichte. Der französische Staatssekretär schließt nicht aus, dass die neue Regelung europaweit eingeführt wird.
  • Einem Bericht des "Platow Brief" zufolge gibt es einen Interessenten für die Aufzugssparte von Thyssenkrupp. Demnach arbeitet der finnische Konkurrent Kone an einem Übernahmeangebot. Es soll sogar schon Zusagen von Finanzierungspartnern geben. „Kone pirscht sich angeblich an Aufzugssparte ran" - unter diesem Titel sorgt der Anlegerbrief Börsianern zufolge für Fantasie. Kone selbst hat schon früher sein Interesse an der Aufzugssparte von Thyssenkrupp geäußert. Gespräche oder gar Verhandlungen haben die Essener bisher aber immer dementiert.
  • In Deutschland wird noch in diesem Jahr der Bezahldienst Apple Pay bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken starten. Zunächst allerdings ohne die Unterstützung der beliebten Girocard. Das sagte die zuständige Apple-Managerin Jennifer Bailey am Mittwoch im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Gleichzeitig bestätigte die Sparkassen-Finanzgruppe den Start.
  • Der größte Nahrungsmittelkonzern der Welt, Nestlé, führt den sogenannten Nutri Score ein: Der Branchenprimus lässt die Nährwert-Farbampel auf seine Produkte in Europa drucken, wie Nestlé mitteilte. Auch in Deutschland will der Schweizer Konzern so schnell wie möglich damit beginnen.
  • Der Lebensmittelhändler Edeka und der US-Konzern Kraft Heinz haben ihren Ketchup-Konflikt beigelegt. Edeka werde wieder mit Ketchup- und Grillsoßen des Marktführers beliefert, berichtete ein Edeka-Sprecher am Mittwoch. Details zur Einigung wurden nicht bekannt. Kraft Heinz hatte Ende Januar die Belieferung eingestellt, weil sich die Unternehmen nicht auf neue Konditionen einigen konnten.
  • Das Schuppenflechtemittel Cosentyx von Novartis zeigt Wirkung: Es werde deutlich, dass der Interleukin-17A-Antikörper (IL-17A), die Entzündung verbessere, teilte der Schweizer Pharmakonzern am Mittwoch mit. Die neuen Daten zeigen demnach, dass Cosentyx zu einer erheblichen Verbesserung der Entzündung führt, und zwar bereits in Woche 12.
  • Tesla dürfte die von CEO Elon Musk angekündigten Rekordauslieferungen im zweiten Quartal nicht erreichen. Bislang habe das Unternehmen in Nordamerika lediglich rund 49.000 Wagen ausgeliefert, berichtete der Branchenblog "Electrek" am Dienstag unter Berufung auf einen Insider. Es seien zwar noch über 12.000 zusätzliche Bestellungen vorhanden. Da der Großteil des Geschäfts jedoch weiterhin auf Nordamerika entfällt, dürfte der Rekord von weltweit 90.700 Autos aus dem Schlussquartal 2018 kaum zu erreichen sein.
  • Die Deutsche Bank hat einem Bericht der "Financial Times“ zufolge mit US-Kreditgeschäften hohe Verluste eingefahren. Die US-Investmentsparte der Bank habe zwei große Firmenkredite nur mit Abschlägen von 90 und 95 Prozent bei Investoren platzieren können, hieß es. Die Bank wollte sich der Zeitung zufolge nicht dazu äußern.
  • Porsche muss weltweit rund 337.000 Fahrzeuge der Modelle Cayenne und Panamera wegen Problemen in der Automatik in die Werkstätten zurückrufen. Am Montag war zunächst nur der Rückruf von 100.000 Fahrzeugen in den USA bekannt geworden. Grund: Es sei möglich, dass die Autos trotz Parkposition rollen könnten. Es geht um einen möglichen Defekt in der Verbindung zwischen Wählhebel und Getriebe.
  • Deutsche Konzerne waren trotz des andauernden Kriegs am Export von waffenfähigen Chemikalien nach Syrien beteiligt. Der Chemiegroßhändler Brenntag hat nach Recherchen von Süddeutscher Zeitung, Bayerischem Rundfunk und dem Tamedia-Medienhaus über eine Schweizer Konzerntochter Isopropanol und Diethylamin an ein syrisches Pharmaunternehmen mit Verbindungen zum Regime von Baschar al-Assad verkauft. Die Staatsanwaltschaft Essen hat nach eigenen Angaben ein Verfahren eingeleitet.

Konjunktur & Politik

  • Die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA sind im Mai nach Angaben des US-Handelsministeriums gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent gesunken. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 0,3 Prozent gerechnet. Der Vormonatswert wurde zudem auf -2,8 Prozent (vorläufig: -2,1) nach unten korrigiert.
  • Fed-Chef Jerome Powell hat sich offen für Zinssenkungen gezeigt, betonte aber gleichzeitig die Unabhängigkeit der Federal Reserve. „Die Fed ist immun gegen kurzfristigen politischen Druck, das wird oft als unsere Unabhängigkeit bezeichnet“, sagte Powell in deutlichen Worten. Immer wieder hatte sich zuletzt Präsident Trump in die Geldpolitik eingemischt.
  • Die Zuspitzung des Konfliktes zwischen Iran und den USA verunsichert die Märkte. Beide Seiten überziehen sich inzwischen mit Kriegsdrohungen: US-Präsident Trump hat dem Iran in einem seiner Tweets mit "Auslöschung" gedroht. Der Iran will sich dem Druck und den Drohungen der USA nicht beugen. Sein Land werde angesichts der “grausamen” US-Sanktionen und der “Beleidigungen” nicht zurückweichen, erklärte das Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei laut Reuters auf seiner Website.
  • Die Bitcoin-Rally geht am Mittwoch weiter: Die Cyber-Devise verteuert sich zeitweise um 14 Prozent und kostete mit 12.954 Dollar in der Spitze so viel wie zuletzt vor eineinhalb Jahren.
  • Die Signale aus der Industrie sprechen für ein schwaches Wachstum der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal: Das Konjunkturbarometer des DIW Berlin gibt im Juni weiter nach und liegt mit 96 Punkten nunmehr klar unter der 100-Punkte-Marke, die für einen durchschnittlichen Anstieg der Wirtschaftsleistung steht. Demnach dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zu den ersten drei Monaten dieses Jahres um lediglich 0,1 Prozent und damit kaum zunehmen. „Die deutsche Wirtschaft legt im Frühsommer eine Verschnaufpause ein“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. „Dafür gibt es aber Gründe: Die Beschäftigten haben Ende April mehr Urlaub genommen als üblich und entsprechend weniger produziert.“ Aktuell schätzen die Industrieunternehmen die laufende Produktion schon wieder deutlich besser ein. Auch die Auftragsbücher sind weiterhin sehr gut gefüllt.
  • Die Konjunktur im Euroraum wird im zweiten Quartal des Jahres eine leichte Delle erleben. Das Wachstum dürfte auf 0,3 Prozent zurückgehen, von 0,4 Prozent im ersten Quartal. Das erwarten die Forschungsinstitute ifo Institut aus München, KOF aus Zürich und Istat aus Rom. Für das dritte und vierten Quartal rechnen sie dann jeweils wieder mit 0,4 Prozent Wachstum. Ursache für die vorübergehende Abschwächung im zweiten Quartal ist laut den Instituten die Industrieproduktion. Dort erwarten die Experten einen Rückgang um 0,3 Prozent, nach einem überraschend starken Plus von 0,9 Prozent im ersten Quartal. Für das dritte und vierte Quartal sehen sie wieder einen Produktionszuwachs von jeweils 0,3 Prozent in der Industrie. Getragen wird die Konjunktur aber auch vom privaten Konsum, der in den Quartalen um jeweils 0,3 Prozent, 0,4 Prozent und 0,4 Prozent wachsen soll. Für das Gesamtjahr 2019 bedeutet dies ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 1,3 Prozent.
  • Die Personalabteilungen der deutschen Unternehmen geben sich immer zurückhaltender bei Neueinstellungen. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Juni auf 100,0 Punkte gefallen, nach 100,3 Punkten im Mai. Noch übersteigen die Neueinstellungen die Entlassungen. Im Verarbeitenden Gewerbe setzte das Beschäftigungsbarometer seine Talfahrt fort. Erneut rechneten mehr Firmen mit Entlassungen als mit Einstellungen. Im Handel ist die Dynamik zum Erliegen gekommen. Im Dienstleistungssektor ist das Barometer hingegen wieder gestiegen. Gleiches gilt für das Baugewerbe, auch wenn das Barometer hier leicht nachgab.
  • Das Bundeskabinett hat den Entwurf für den Bundeshaushalt 2020 durchgewunken. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) plant trotz schwächer steigender Steuereinnahmen mit steigenden Ausgaben von 359,9 Mrd. Euro. Er will aber erneut die schwarze Null erreichen. Das gelingt seit 2014 jedes Jahr. Nach der zuletzt mäßigen Steuerschätzung musste Scholz seinen Entwurf noch einmal revidieren und will nun 2,7 Mrd. Euro weniger ausgeben als zunächst geplant.
  • Das Verbrauchervertrauen in Frankreich ist im Juni um zwei Punkte auf 101 Punkte gestiegen, teilte das Statistikamt Insee mit. Dies ist der höchste Wert seit April 20
  • Die Personalsuche nach einem neuen EU-Kommissionspräsidenten hält an. Wenige Tage vor dem hierfür anberaumten EU-Sondergipfel sieht es für CSU-Vize Manfred Weber nicht gut aus: Eine Mehrheit im Europaparlament ist für ihn nicht in Sicht. Koalitionsgespräche von Webers Europäischer Volkspartei (EVP) mit Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen wurden auf nächste Woche vertagt. Die Fraktionschefs der vier größten Parteien im EU-Parlament hatten am Dienstag über ein inhaltliches Programm für den nächsten Kommissionschef verhandelt. Auf dieser Grundlage wollte Weber sich eigentlich eine Mehrheit im Europaparlament sichern. Doch noch liegt kein Ergebnis vor.
  • ifo-Präsident Clemens Fuest befürwortet den Kompromiss zur Grundsteuer. „Das neue Modell ist eine sehr gute Lösung. Die Grundsteuer ist besser als die meisten anderen Steuern dafür geeignet, dezentral über Bemessungsgrundlagen und Steuersätze zu entscheiden“, sagte Fuest. „Grund und Boden sind nicht mobil. Befürchtungen, dass sich wohlhabende Bundesländer als Niedrigsteuerländer positionieren und weniger finanzstarke Länder im föderalen Wettbewerb zurückfallen, sind unbegründet. Die Steuersätze werden ohnehin von den Kommunen gesetzt.“ Er ergänzte: „Außerdem ist die Grundsteuer eine Objektsteuer und ihre Höhe ist unabhängig davon, wem eine Immobilie gehört. Es gibt also keine Komplikationen, wenn der Nutzer einer Immobilie seinen Hauptwohnsitz in einem anderen Bundesland hat. Wettbewerb wird es nur in dem Sinne geben, dass Bundesländer Vorbilder sein können: Weil die Grundsteuer dort einfacher zu erheben ist oder weil sie als fairer empfunden wird. Wir können aus den verschiedenen Erfahrungen der Bundesländer lernen. Auf Dauer können sich so die besten Lösungen durchsetzen.“

  • Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) in Deutschland lagen im ersten Quartal durchschnittlich um fünf Prozent höher als im 1. Quartal des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Die Preise erhöhten sich sowohl in Städten als auch in ländlichen Regionen. Der Preisanstieg in den sieben größten Metropolen war mit einem Plus von 8,6 Prozent für Eigentumswohnungen und 6,9 Prozent für Ein- und Zweifamilienhäuser besonders stark. In ländlichen Kreisen mit Verdichtungsansätzen und dünn besiedelten ländlichen Kreisen fiel der Preisanstieg geringer aus: Wohnungen verteuerten sich um 1,7 Prozent beziehungsweise 1,1 Prozent, Häuser um 4,3 Prozent bzw. 4,5 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2018.
  • Die GfK hat für Juli einen Rückgang des Konsumklimaindikators auf 9,8 von 10,1 Punkten im Vormonat ermittelt. Ökonomen hatten einen etwas geringeren Rückgang auf 10,0 Prozent erwartet. „Bereits zum zweiten Mal in Folge verzeichnet das Konsumklima Verluste. Wesentlicher Grund ist der spürbare Rückgang des Einkommensindikators in diesem Monat", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.
  • Die deutsche Industrie wirft der Bundesregierung falsche Schwerpunkte beim Haushalt für 2020 vor. Angesichts fallender Wachstumsprognosen und abnehmender Auftragseingänge müsse alle Priorität auf Investitionen und Innovation liegen, forderte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. „Es wäre fahrlässig, jetzt keine Kurskorrektur vorzunehmen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Die Bundesregierung muss jetzt beweisen, dass sie die Zeichen der Zeit erkennt und bereit ist, Verantwortung für die wirtschaftliche Zukunft dieses Landes zu übernehmen."
  • Der US-Sonderermittler in der Russland-Affäre, Robert Mueller, wird vor dem Kongress aussagen. Mueller wird sich auf Vorladung am 17. Juli im Justiz- sowie im Geheimdienstausschuss zu seinem Bericht über die mutmaßliche russische Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 befragen lassen, teilten die demokratischen Vorsitzenden beider Gremien am Dienstag mit.

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