DAX verliert 1,86 % auf Wochensicht - May-Abgang sorgt nicht für Bewegung - Deutscher Alleingang bei Börsensteuer?
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- George Soros steigt bei GAM ein
- Trump hält Einigung im Handelskonflikt mit China weiter für möglich
- London: May kündigt Rücktritt an -
- ifo Exporterwartungen weiter rückläufig
- Erste Überraschunge bei den Europawahlen
- Bericht: Deutsche Post erhöht Briefporto deutlich
- Facebook schließt Milliarden Fake-Accounts
- VW erwartet Mammutprozess bei Verbraucherklage
DAX
- Nach den deutlichen Kursverlusten vom Vortag hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag etwas erholt. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,49 Prozent bei 12.011,04 Punkten. Auf Wochensicht hat das Börsenbarometer damit aber immer noch 1,86 Prozent verloren. Der angekündigte Rücktritt der britischen Premierministerin May löste am Markt keine Reaktionen aus. Das Thema Brexit wird die Märkte aber weiterhin beschäftigen. Nach der Rücktrittsankündigung von May forderte Labour-Chef Corbyn bereits Neuwahlen in Großbritannien. Dauerthema bleibt der Handelskonflikt zwischen den USA und China bleiben. US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag in Aussicht gestellt, den Streit um den chinesischen Telekomausrüster Huawei in den Handelsgesprächen mit China mit aufzunehmen und einer Lösung zuzuführen. Kurz zuvor hatte er aber noch angemerkt, von einem militärischen Standpunkt aus sei das Unternehmen “sehr gefährlich“. Trump stellte zudem eine zeitnahe Lösung des Handelsstreits in Aussicht. Die chinesischen Staatsmedien haben den USA derweil einen weltweiten Angriff auf den freien Handel vorgeworfen. Washington habe vor, Unternehmen auf aller Welt zu kolonialisieren und habe sich deshalb auf Firmen aus der zweitgrößten Volkswirtschaft China eingeschossen, schrieb die Zeitung “China Daily“. Unternehmensseitig blieb es am Freitag ruhig. Die Berichtssaison ist zu Ende, die Nachrichtenlage dünn. Einige Unternehmen schütten zurzeit ihre Dividenden aus.
Chartanalysen des Tages
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Unternehmensnachrichten
- Facebook hat von Oktober bis März mehr als 3 Mrd. Fake-Konten gelöscht, wie der Konzern Donnerstag mitteilte. Im letzten Quartal von 2018 waren es demnach 1,2 Mrd. Konten, im ersten Quartal dieses Jahres 2,19 Mrd. Facebook teilte mit, die überwiegende Mehrheit der Konten sei kurz nach der Erstellung entdeckt worden, bevor sie aktiv werden konnten.
- Die Elektro-Transporterhersteller der Deutschen Post, StreetScooter, will die Reichweite ihrer Elektro-Transporter mit der Hilfe von Brennstoffzellen vergrößern. Der neue "H2 Panel Van" sei der erste serienmäßige 4,25 Tonnen-Elektrotransporter, dessen Antrieb von einer Brennstoffzelle mit zusätzlicher Energie versorgt wird und dadurch Reichweiten von bis zu 500 Kilometern erzielen kann, teilte die Post am Freitag mit.
- We Company (früher We Work) hat die Unterlagen zu seinem geplanten IPO bei der US-Börsenaufsicht SEC als „vertraulich" eingereicht. Daher ist We Company zunächst nicht zu öffentlichen Angaben verpflichtet. 2018 hat WeWork ein starkes Wachstum verzeichnet. Der Umsatz lag mit 1,82 Mrd. Dollar mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Der Nettoverlust verdoppelte sich auf 1,93 Mrd. Dollar.
- Die US-Raumfahrtfirma SpaceX hat die 60 ersten Satelliten für ihr geplantes weltumspannendes Internet-Netz im All ausgesetzt. Eine "Falcon 9"-Rakete von SpaceX brachte sie in der Nacht zum Freitag in die Umlaufbahn, wie das Unternehmen Elon Musk mitteilte.
- Das Informationstechnikunternehmen Hewlett Packard Enterprise hat im zweiten Quartal den Gewinn gesteigert und hat den Ausblick für den Gewinn angehoben. Der PC- und Druckerherstellers HP Inc. schnitt im zweiten Quartal besser ab als erwartet, auch wenn der Umsatz stagnierte und das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr etwas zurückging.
- Der Händler für Sportschuhe und Sportbekleidung, Foot Locker, enttäuschte mit seinen auf vergleichbarer Basis erzielten Umsätzen und Gewinnen im abgelaufenen Quartal.
- US-Investor George Soros beteiligt sich über ein Investmentvehikel am Schweizer Asset Manager GAM Holding. SFM UK Management LLP halte 3 Prozent der Stimmrechte an dem Vermögensverwalter, teilte die Schweizer Börse SIX am Freitag mit.
- Volkswagen erwartet nach der bundesweit ersten Musterfeststellungsklage im Diesel-Skandal einen langanhaltenden Prozess. Man rechne mit einer Verfahrensdauer von mindestens vier Jahren, sagte ein VW-Sprecher am Freitag. VW geht davon aus, dass rund zwei Jahre vor dem OLG Braunschweig und danach zwei weitere Jahre vor dem BGH verhandelt wird. Das OLG hatte kürzlich den 30. September als Starttermin für die Verhandlung bekanntgegeben. Stellvertretend für die Dieselfahrer hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) im November die erste Möglichkeit für eine solche Klage in Deutschland genutzt.
- Der Schaeffler-Vorstand hat das Topmanagement zu einem härteren Sparkurs aufgefordert, berichtet das „Manager Magazin“. „Was zählt, ist harte, sofortige und gemeinsame Kosten- und Kapitaldisziplin! Überall und ohne jede Ausrede!", zitierte das Magazin aus einem Brief den Vorstandschefs Klaus Rosenfeld an das Topmanagement, datiert auf den 8. Mai.
- Die wegen Verschmutzungen seit etwa vier Wochen unterbrochenen Lieferungen russischen Öls nach Europa könnten zum 9. Juni wiederaufgenommen werden, teilte der polnische Pipelinebetreiber PERN mit. Den Angaben kam es zu einer Einigung, dass Russland das verschmutzte Öl zuvor reinigen wird. Die russische Seite sagte zudem die Reinigung aller drei Stränge der Pipeline zu.
- Ex-Daimler-Chef Dieter Zetsche ist zum Aufsichtsratsvorsitzenden von TUI gewählt worden, wie der Reisekonzern am Donnerstag mitteilte. Zetsche freue sich auf die neue Aufgabe und wolle TUI gemeinsam mit dem Vorstand und den 70.000 Mitarbeitern weiter voranbringen, hieß es in der Mitteilung. Zuvor hatte Klaus Mangold acht Jahre lang das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bei TUI geführt.
- Nestlé-Chef Mark Schneider will am Hauptsitz Schweiz nicht rütteln. Der Konzernumbau und Stellenverlagerungen sollten nicht als mangelndes Bekenntnis zur Schweiz interpretiert werden, sagte er am Freitag auf dem Swiss Economic Forum (SEF) in Interlaken. Der Konzern hatte die Verlagerung von 450 Stellen in der Informatik von der Schweizer Konzernzentrale ins Ausland angekündigt. Auch an Produktionsstandorten wurden Stellen gestrichen
- Die Deutsche Post wird das Briefporto in Deutschland laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schon zum 01. Juli deutlich erhöhen. Der Preis für einen Standardbrief soll dann um 10 Cent auf 80 Cent steigen, berichtete die Zeitung. Eine Postkarte soll statt bisher 45 Cent künftig 60 Cent kosten. Auch alle anderen Briefarten würden deutlich teurer. Kompakt-, Groß- und Maxibriefe sollen jeweils 10 Cent mehr kosten, Auslandssendungen 20 Cent. Einschreiben kosten künftig 5 Cent mehr. Von der Portoerhöhung sind laut dem Bericht zunächst in erster Linie Privatkunden und kleine Unternehmen betroffen. Großkunden sollen durch eine vorübergehende Anhebung der Rabatte bis Jahresende verschont werden.
- Der Zahlungsabwickler Wirecard erweitert seine digitalen Zahlungsdienstleistungen im skandinavischen Einzelhandel. Bekannte Einzelhändler in der Region haben dank Wirecard die Akzeptanz von chinesischen Bezahlmethoden in ihren Point-of-Sale integriert und damit die Position von Wirecard als ein führender Anbieter für globale digitale Zahlungen im Einzelhandel weiter gestärkt, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Die bedeutenden Kundengewinne kommen in einer Zeit des zunehmenden Einreisetourismus von China nach Skandinavien.
- Der Duft- und Aromenhersteller Symrise hat eine neue Anleihe über 500 Mio. Euro begeben. Die Emission mit einer Laufzeit von sechseinhalb Jahren und einem Kupon von 1,25 Prozent sei mehrfach überzeichnet gewesen, teilte der Konzern mit.
- Die angeschlagene Restaurantkette Vapiano hat am Donnerstagabend mitgeteilt, verbindlichen Kreditzusagen im Gesamtvolumen von rund 30 Mio. Euro erhalten zu haben. Das Geld komme von den finanzierenden Banken und den Großaktionären, hieß es. Der lang erwartete Jahres- und der Konzernabschluss für 2018 wurde unterdessen erneut auf den 18. Juni verschoben.
Konjunktur & Politik
- In Indien hat die Regierungspartei Bharatiya Janata Party (BJP) von Premierminister Narendra Modi bei der Parlamentswahl nach dem am Freitag veröffentlichten Endergebnis ihre Mehrheit deutlich ausbauen können. Die Partei wird künftig 303 der 545 Sitze im Unterhaus innehaben, wie die Wahlkommission mitteilte. Bei der letzten Parlamentswahl im Jahr 2014 hatte die BJP als erste Partei seit drei Jahrzehnten mit 282 Sitzen eine absolute Mehrheit im Parlament erreicht. Die Kongresspartei bleibt nach der aktuellen Wahl zweitstärkste Kraft mit nun 52 Sitzen nach zuvor 44 Sitzen im Parlament.
- Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ist nach Informationen des Nachrichtenmagazins SPIEGEL entschlossen, die Börsen- resp. Finanztransaktionssteuer notfalls im nationalen Alleingang durchzupeitschen. “Wenn auf internationaler Ebene keine Einigung darüber zu erreichen ist, dann soll Deutschland vorangehen", sagte ein Mitarbeiter von Scholz, dem Nachrichtenmagazin. Dabei wolle Scholz sich an Frankreich und Großbritannien orientieren, hieß es. In beiden Ländern gibt es bereits eine Steuer auf Aktienkäufe. Das Finanzministerium rechnet laut SPIEGEL mit Mehreinnahmen von 1,4 Mrd. Euro.
- In Belgien hat sich der Indikator für das Geschäftsklima im Mai überraschend um 0,4 Punkte auf minus 3,6 Zähler verringert, wie die belgische Notenbank (BNB) am Freitag mitteilte. Es ist bereits der zweite Rückgang in Folge.
- Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im April nach Angaben des Handelsministeriums gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent gesunken. Ökonomen hatten mit einem Rückgang von 2,0 Prozent gerechnet. Der Vormonatswert wurde auf +1,7 Prozent (vorläufig: 2,6) nach unten revidiert.
- Die US-Regierung will mit einem Hilfsprogramm amerikanische Farmer unterstützen, die unter dem Handelskrieg mit China leiden. US-Präsident Trump kündigte Nothilfen in Höhe von 16 Mrd. Dollar für US-Landwirte an, um deren Einbußen durch chinesische Vergeltungszölle und andere Verwerfungen durch die Handelsauseinandersetzung zu mildern.
- US-Präsident Trump hat seinem Justizminister William Barr Befugnisse erteilt, damit dieser den Russland-Ermittlungen auf den Grund geht. Trump habe die Sicherheitsbehörden angewiesen, schnell und umfassend mit Barr zusammenzuarbeiten bei dessen Nachforschungen zu möglichen Überwachungsaktionen während des Präsidentschaftswahlkampfes 2016.
- US-Präsident Trump und die Frontfrau der Demokraten, Nancy Pelosi, greifen sich nun auch persönlich an. Pelosi beklagte, Trump habe am Vortag bei einem Treffen mit ihr und anderen Demokraten einen Wutanfall bekommen und sei aus dem Raum gestürmt. „Ich bete für den Präsidenten der Vereinigten Staaten", sagte sie. Trump reagierte erzürnt. Er nannte Pelosis Aussage "böse" und warf ihr vor, das Geschehen vom Vortag völlig falsch darzustellen.
- Die britische Premierministerin Theresa May hat ihren Rücktritt vom Amt der Parteichefin angekündigt. Sie werde ihr Amt am 7. Juni abgeben, teilte die konservative Politikerin am Freitag in London mit. Damit sind auch ihre Tage als Premierministerin gezählt. Sie werde als Regierungschefin kommissarisch im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei, sagte May. Sie betonte, sie habe ihr Bestes getan, um den Wunsch der Briten nach einem Austritt aus der EU umzusetzen. Damit sei sie gescheitert. Deshalb sei sie überzeugt, dass es im besten Interesse Großbritanniens sei, wenn ein neuer Premierminister das Land führe, so May.
- Der britische Einzelhandel hat seine Umsätze im April gegenüber dem Vormonat stabil gehalten, wie das Statistikamt ONS am Freitag mitteilte. Analysten hatten im Mittel einen Rückgang um 0,3 Prozent erwartet. Der Anstieg im März wurde von 1,1 auf 1,2 Prozent angehoben.
- US-Präsident Donald Trump hat angedeutet, in den Handelsgesprächen mit China auch den Huawei-Konzern miteinzubeziehen. „Wenn wir einen Deal machen sollten, kann ich mir vorstellen, dass Huawei in irgendeiner Form und in irgendeinem Teil eines Handelsabkommens einbezogen sein wird“, sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten in Washington. Kurz zuvor hatte er aber noch angemerkt, von einem militärischen Standpunkt aus sei das Unternehmen „sehr gefährlich“. Trump stellte zudem eine zeitnahe Lösung des Handelsstreits in Aussicht. Zwar wurden nach dem Ende der letzten Verhandlungsrunde vor zwei Wochen keine weiteren Gespräche mehr vereinbart. Er könnte jedoch seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping beim G20-Gipfel in Japan Ende Juni treffen, so Trump.
- Die weltweiten Handelskriege belasten die Stimmung in der deutschen Exportwirtschaft. Die ifo Exporterwartungen für die Industrie sind im Mai auf 0,9 Saldenpunkte gefallen, von 1,2 Saldenpunkten im April, wie das Münchner Institut am Freitag mitteilte. „Die Exportdynamik schwächt sich weiter ab“, kommentierte ifo Präsident Clemens Fuest. Einen deutlichen Dämpfer musste der Maschinenbau verkraften. Erstmals seit mehr als sechs Jahren erwarten mehr Unternehmen rückläufige Aufträge aus dem Ausland als steigende. Auch die Metallbranche rechnet mit einem rückläufigen Exportgeschäft. Ein Lichtblick in diesem Monat war die Chemische Industrie. Nach leichter Skepsis im Vormonat ist der Optimismus zurückgekehrt. Auch die deutsche Nahrungsmittelindustrie sieht weiterhin gute Exportchancen.
- Bei der Europawahl in den Niederlanden liegt die Partei des sozialdemokratischen Spitzenkandidaten für das Amt des EU- Kommissionspräsidenten, Frans Timmermans, einer Ipsos- Nachwahlbefragung zufolge überraschend mit 18,4 Prozent vorn. Sie landeten damit vor der liberalen Partei VVD (14 Prozent) von Ministerpräsident Mark Rutte und den Christdemokraten CDA (12,3 Prozent). Die vor dem Urnengang als Favorit gehandelte FvD des rechten Politiker Thierry Baudet kommt auf 11 Prozent, fast gleichauf mit den Grünen (10,5 Prozent). Großer Verlierer: der Rechtspopulist Geert Wilders. Er erreichte mit seiner PVV demnach ein eher schwaches Ergebnis, kann nur mit rund 4 Prozent rechnen.
- Der saison-, arbeitstäglich- und preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe in Deutschland ist im März um 1,9 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Im Vorjahresvergleich war der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im März 2019 um 11,3 Prozent höher. In den ersten drei Monaten des Jahres 2019 stieg er um 8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Dividendenausschüttungen
- Deutsche Bank (0,11 EUR je Aktie)
- Amadeus Fire (4,66 EUR je Aktie)
- United Internet (0,05 EUR je Aktie)
- Lanxess 0,90 (EUR je Aktie)
- Salzgitter 0,55 (EUR je Aktie)
- Pfeiffer Vacuum (2,30 EUR je Aktie)
- Wacker Chemie (2,50 EUR je Aktie)
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